Kenntnisnahme - E 18/0010/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb nimmt den Bericht über das 3. Quartal 2020 der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Aachener Stadtbetrieb zur Kenntnis
 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

  1. Einleitung

 

Nach § 16 der Betriebssatzung des Aachener Stadtbetriebes hat die Betriebsleitung die Oberbürgermeisterin, die Stadtkämmerin sowie den Betriebsausschuss vierteljährlich über die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen sowie über die Abwicklung des Vermögensplans zu unterrichten. Nach § 7 Abs. 3 der Betriebssatzung sind zudem der Stadtkämmerin alle sonstigen finanzwirtschaftlichen Auskünfte zu erteilen.

 

Die Gegenüberstellung der Plan- und Istwerte der Erträge, kumulierten Aufwendungen und Investitionen des dritten Quartals 2020 sowie ein Forecast für das Jahr 2020 erfolgt in einer tabellarischen Aufstellung. Zur näheren Erläuterung der Ist-Werte und Plan-Abweichungen wird in diesem Bericht auf die wesentlichen Positionen eingegangen.

 

 

  1. Erträge 3. Quartal 2020

 

  • Erläuterungen zur Ertragsentwicklung im 3. Quartal 2020

 

  • Umsatzerlöse (ohne Betriebskostenzuschuss)

Gemessen an der Planvorgabe konnte bis zum Ende des dritten Quartals 2020 der erwartete Umsatzerlös nicht erreicht werden. Der Ist-Wert des Quartals fällt um 234 T€ niedriger aus. Auch im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres ist eine Minderung der Umsatzerlöse von 427 T€ zu verzeichnen. Der größte Anteil der Umsatzerlöse betrifft die Erlöse aus dem Verkauf von Altpapier. Diese betragen zum Ende des dritten Quartals 958 T€. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der durchschnittliche Preis pro Tonne Altpapier um 21 € gefallen. Darüber hinaus stehen noch Erlöse der Dualen Systeme Deutschland aus, die aufgrund intensiver Vertragsverhandlungen noch nicht gezahlt wurden.

 

Weitere relevante Posten der Umsatzerlöse sind die Erlöse der Straßenunterhaltung mit 286 T€, die Erlöse für Straßenreinigung und Winterdienst (226 T€) sowie die Erlöse aus Werkstattleistungen (156 T€).

 

Unterjährig sind die Erlöse kritisch zu beobachten, da insbesondere die Entwicklung auf dem Papiermarkt einen entscheidenden Einfluss auf die Einhaltung der Planvorgabe hat. Aus heutiger Sicht wird der Planwert des Geschäftsjahres 2020 unterschritten werden. Es wird mit einer Mindereinnahme von 389 T€ zum Ende des Jahres gerechnet.

 

 

 

  • Sonstige betriebliche Erträge

Im dritten Quartal des Jahres wurde der Planwert der Sonstigen betrieblichen Erträge fast vollständig erreicht. Im Vergleich zum Vorjahreswert ist hier eine Steigerung der Einnahmen von 134 T€ zu verzeichnen. Dies liegt vor allem an den hohen Verkaufserlösen abgeschriebener Anlagegüter zum Ende des dritten Quartals 2020. Es wird mit weiteren Erlösen aus Anlagenverkäufen bis zum Ende des Jahres gerechnet, sodass von einer Überschreitung des Planwerts ausgegangen wird.

 

  • Fazit

Insgesamt wurden die Planvorgaben der Erträge zum dritten Quartal um 236 T€ unterschritten, was einer Planwertunterschreitung von 9 % entspricht. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass die Erträge zum Ende des Jahres 2020 um 347 T€ geringer ausfallen werden als geplant. Maßgeblichen Einfluss auf die Planerfüllung haben die unterjährig schwankenden Marktpreise für das Altpapier. Durch das interne Berichtswesen wird die Entwicklung der Erträge permanent verfolgt.

 

 

  1. Aufwendungen 3. Quartal 2020

 

  • Materialaufwand

Der Planwert zum Ende des dritten Quartals für die Position Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurde zu 89 % ausgeschöpft, was einer Reduzierung des Aufwands von 268 T€ entspricht. In dieser Position schlagen vornehmlich die Kosten für Kraftstoffe mit rund 697 T€ für das dritte Quartal 2020 zu Buche, so dass die Entwicklung der Marktpreise hier wesentlichen Einfluss nimmt. Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahrs sind die Ausgaben für die Kraft- und Betriebsstoffe um 108 T€ gesunken, was sowohl auf den vergleichsweise niedrigen Dieselpreis zurückzuführen ist als auch auf die Umstellung auf Elektromobilität und den dadurch geringeren Verbrauch. Weitere größere Positionen sind die Aufwendungen für Werkstattmaterialien (222 T€) und Bau- und Schüttstoffe (209 T€).

 

Die Aufwendungen der bezogenen Fremdleistungen (12.327 T€) beruhen hauptsächlich auf den Gebühren für die thermische Abfallverwertung, welche sich im dritten Quartal auf ca. 8.418 T€ belaufen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kosten aufgrund gesunkener Verbrennungspreise um 2 % gesunken. Weitere relevante Positionen sind Reparaturaufträge an KFZ-Fachwerkstätten (856 T€) und vergebene Fremdleistungen für die Straßenunterhaltung (1.341 T€). Bei den Fremdleistungen im Bereich Garten- und Landschaftsbau (659 T€) handelt es sich hauptsächlich um Baumpflegearbeiten und Pflegearbeiten auf Bolz- und Spielplätzen. Insgesamt wurde der Planwert des dritten Quartals für die Fremdleistungen um 202 T€ unterschritten, was einer Ausschöpfung des Planwerts von 98 % entspricht. Im Vergleich zum Vorjahreswert ist der Aufwand für die Fremdleistungen um 719 T€ gestiegen. Dies liegt vornehmlich darin begründet, dass in der Straßenunterhaltung bis zum Ende des dritten Quartals mehr Sanierungsmaßnahmen an Straßenabschnitten umgesetzt werden konnten als im Vorjahreszeitraum.

 

Erfahrungsgemäß liegen die Kosten im dritten und vor allem im vierten Quartal höher als in den Vorigen. Dies trifft im Besonderen auf die Abfallwirtschaft, Grün- und Freiflächenpflege und die Straßenunterhaltung zu. Die Ausschöpfung des Planwerts für den Materialaufwand gesamt liegt zum Ende des dritten Quartals 2020 bei 97 %, was einem reduziertem Aufwand von 470 T€ entspricht. Im Planwert des dritten Quartals ist bereits eine saisonal bedingte Schwankung kalkuliert. Aus heutiger Sicht ist von einer fast vollständigen Ausschöpfung des Jahres-Planwerts auszugehen.

 

  • Personalaufwand

Die Personalkosten des dritten Quartals 2020 kumuliert betragen insgesamt 26.244 T€ und liegen somit 1.222 T€ unter dem Planwert. Dies entspricht einer Unterschreitung des Planwerts von 4 %. Insgesamt wird zum Jahresende mit einem verminderten Personalaufwand von 568 T€ zum Planwert gerechnet. Die Abweichung zum Planwert resultiert im Wesentlichen aus dem Umstand, dass  für den Winterdienst aus einer Hand das zusätzliche Personal erst im Oktober eingestellt wurde und hierdurch zunächst weniger Kosten entstehen, als im Wirtschaftsplan veranschlagt wurden. In den Folgejahren wird der Ansatz jedoch ausgeschöpft werden.

 

  • Abschreibungen

Der kumulierte Quartalswert von 3.253 T€ für die handelsrechtlichen Abschreibungen beruht auf einer Hochrechnung, da die Veränderungen des Anlagespiegels abschließend im Jahresabschluss gebucht werden und somit erst zu diesem Zeitpunkt die endgültigen Abschreibungsbeträge feststehen. Es ist davon auszugehen, dass der Planwert des Jahres 2020 nicht überschritten wird.

 

  • Zinsaufwand

Der Aufwand für Zinsen und Tilgung des Darlehens der Stadt Aachen an den Aachener Stadtbetrieb wird halbjährig gezahlt. Der Planwert des dritten Quartals ist somit vollständig ausgeschöpft.

 

  • Sonstiger betrieblicher Aufwand

Der Planansatz des sonstigen betrieblichen Aufwands wurde zum Ende des dritten Quartals 2020 zu 99 % ausgeschöpft. Dies bedeutet eine Unterschreitung des Planansatzes um lediglich 45 T€. Die relevanten Positionen des sonstigen betrieblichen Aufwands sind die Miet- und Leasingkosten (1.741 T€), wovon 929 T€ auf die Leasingrate für das Gebäude Madrider Ring fallen, EDV-Kosten (652 T€) und Versicherungen (449 T€). Eine Überschreitung des Planwerts ist lediglich bei der Position Versicherungen zu verzeichnen. Die Planüberschreitung des Quartalswerts in dieser Position beträgt 50 T€ und ist hauptsächlich durch steigende Kosten der Kraftfahrzeugversicherung begründet. Eine besonders geringe Ausschöpfung des Planwerts besteht bei der Position Fortbildungs- und Reisekosten (49 %). Bedingt durch die Corona-Pandemie sind viele Fortbildungen und Veranstaltungen ausgefallen, sodass die tatsächlichen Kosten um 59 T€ geringer ausfallen als im Vorjahreszeitraum. Dieser Wert wird auch zum Ende des Jahres den Planwert des Wirtschaftsplans deutlich unterschreiten. Der Verwaltungskostenbeitrag (992 T€) wird erst am Ende des Jahres verbucht, weswegen bis zum dritten Quartal keine Zahlung erfolgt. Da dieser seitens der Stadt erhöht wurde, ist hier eine Planabweichung von 196 T€ zu verzeichnen, die sich durch eine korrespondierende Erhöhung des Betriebskostenzuschuss ausgleicht.

Insgesamt liegen die Aufwendungen des sonstigen betrieblichen Aufwands nach Abschluss des dritten Quartals 45 T€ unter dem Planwert. Zum Ende des Jahres 2020 ist hauptsächlich durch die Erhöhung des Verwaltungskostenbeitrags begründet mit einer Überschreitung des Planwerts von 190 T€ zu rechnen.

 

  • Steueraufwendungen

Der maßgebliche Anteil der Steueraufwendungen liegt bei der Kraftfahrzeugsteuer (56 T€), die unterjährig zu verschiedenen Zeitpunkten anfällt. Im ersten Quartal liegen die Aufwendungen hier höher als in den Übrigen. Die bislang verbuchten Steuern für Körperschaftsteuer, Solidaritätsbeitrag und Gewerbesteuer belaufen sich auf ca. 5 T€. Es ist davon auszugehen, dass der Planwert des gesamten Jahres um 27 T€ unterschritten wird.

 

  • Fazit

Die Gesamtaufwendungen liegen zum Ende des dritten Quartals 2020 bei 48.305 T€. Dies bedeutet insgesamt einen um 4 % reduzierten Aufwand gemessen am Planwert des Quartals. Lediglich in der Position Versicherungen kann eine Planwertüberschreitung verzeichnet werden. In den anderen großen Positionen wurden alle Planwerte bisher unterschritten. Aufgrund von saisonal bedingt höheren Kosten im vierten Quartal und weiteren Kosten vor allem in den Positionen Materialaufwand und sonstiger betrieblicher Aufwand, auch durch den zu erwartenden Eingang von Abschlussrechnungen Dritter, ist zum Jahresende bei den Gesamtaufwendungen mit einer deutlich geringeren Planwertunterschreitung zu rechnen. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass der Wert des Wirtschaftsplans zum Jahresende um ca. 621 T€ unterschritten wird.

 

 

  1. Vermögensplan 3. Quartal 2020

 

Die Beschaffung von Vermögen unterliegt einer klaren Budget- und Freigabestruktur. Es werden ausschließlich Anschaffungen getätigt, die zur Aufgabenerfüllung oder als Ersatz für Anlagegüter, deren Reparatur nicht mehr wirtschaftlich ist, notwendig sind. Hierzu muss seitens der fachverantwortlichen Abteilung ein genehmigungsfähiger Investitionsantrag gestellt werden.

 

Die Position Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen bezeichnet hier tatsächliche Rechnungseingänge zum dritten Quartal 2020 für Anlagegüter.

 

Im Laufe der ersten Quartale erfolgte eine Bündelung und Priorisierung der Investitionsmaßnahmen, welche anschließend formal auf den Weg gebracht wurden. Je nach Investitionsvolumen oder Spezifikation des Wirtschaftsguts kann der Prozess von Ausschreibung, Submission, Vergabe und Lieferung der Leistung mehrere Wochen und Monate bis über ein Jahr hinaus andauern. Somit ergibt sich eine zeitliche Verschiebung zwischen der Mittelanmeldung und dem tatsächlichen Mittelabruf. Nach Ende des dritten Quartals beträgt die Investitionsquote 50 % (5.162 T€). Demgegenüber stehen die Abschreibungen mit 3.253 T€ und die Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens, die am Ende des dritten Quartals 168 T€ betragen. Somit ergibt sich im Vermögensplan am Ende des dritten Quartals ein negatives Ergebnis von 1.991 T€.

 

 

  1. Resümee und Ergebnis zum Ende des 3. Quartals

 

Die Entwicklung der Erträge des Aachener Stadtbetriebes nach Abschluss des dritten Quartals weicht deutlich von den Planerwartungen ab. Durch die negative Preisentwicklung des Altpapiers und die noch ausstehenden Zahlungen der Dualen Systeme Deutschland sowie ausstehende Fördermittel wird bei den Erträgen eine Ausschöpfung des Planwerts von lediglich 91 % erreicht. Aus heutiger Sicht wird die Summe der Erträge am Ende des Jahres ca. 347 T€ unter dem Planwert liegen. Die Aufwendungen zum Ende des dritten Quartals liegen insgesamt bei 48.305 T€, was einer Minderausgabe von 1.869 T€ gegenüber dem Planwert entspricht. Auch unter Berücksichtigung saisonaler Schwankungen und höherer Ausgaben im letzten Quartal des Jahres ist aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass der Planwert der Aufwendungen zum Ende des Jahres unterschritten wird. Im Forecast wird mit einer Unterschreitung von 621 T€ zum Jahresende gerechnet. Der gezahlte Betriebskostenzuschuss der Stadt Aachen beläuft sich im dritte Quartal auf 51.156 T€. Daraus ergibt sich zum Ende des Quartals ein vorläufig positives Ergebnis von 5.127 T€. Bei Betrachtung der Forecast-Werte wird aufgrund der saisonalen Schwankungen im letzten Quartal des Jahres mit höheren Aufwendungen gerechnet. Dies führt zu einem Fehlbetrag von 1.398 T€ zum 31.12.2020, was gegenüber den Ansätzen der Wirtschaftsplanung 2020 des Stadtbetriebs einer Ergebnisverbesserung von 470 T€ entspricht.

 

 

 

 


 

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Anlagen

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