Kenntnisnahme - FB 61/0016/WP18

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

 

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

 

Der Mobilitätsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Anlass

Vom 15.09.-02.10.2020 fand eine Bürgerinformation zur Rad-Vorrang-Route (RVR) Brand statt. Nachdem Anfang März 2020 eine Bürgerinformation in Aachen Brand stattgefunden hatte, richtete sich diese Bürgerinformation hauptsächlich an die Einwohner des Stadtteils Forst. Ziel war die Informationsweitergabe zu den Maßnahmen entlang der Rad-Vorrang-Route Brand, wobei das Hauptaugenmerk auf den beschlossenen Fahrradstraßen lag. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Präsentation der Unterlagen online statt. Hier stand eine vertonte PowerPoint-Präsentation zur Verfügung. Außerdem konnten Interessierte die Unterlagen im Foyer des Verwaltungsgebäudes am Marschiertor einsehen. Die Bürger*innen waren dazu aufgerufen Anregungen und Wünsche per Mail oder über den Briefkasten im Foyer des Verwaltungsgebäudes Lagerhausstraße zu äußern. Diese sollen in die weitere Planung der Rad-Vorrang-Route Brand einfließen.

 

Radverkehr und Rad-Vorrang-Routen in Aachen

Der Auftrag zur Entwicklung eines Rad-Vorrang-Routen-Netzes geht aus dem Luftreinhalteplan von 2015 hervor. Ziel ist es, alle äußeren Stadtteile mit der Innenstadt zu verbinden und mehr Personen aller Altersklassen zum Radfahren zu motivieren. Dabei müssen die RVR einige Anforderungen erfüllen. Dazu gehört u.a., dass sie durchgängig geführt und erkennbar sind, eine möglichst direkte Führung aufweisen, dass die Route nach Möglichkeit Vorfahrt erhält und, dass motorisierte Verkehrsteilnehmer bei maximal Tempo 30 „Gäste“ auf der RVR sind.

Am 12.09.2019 hat der Mobilitätsausschuss das von der Verwaltung entwickelte Konzept eines Rad-Vorrang-Netzes mit 10 Routen beschlossen. Innerorts werden die Routen hauptsächlich durch die Einrichtung von  Fahrradstraßen (Tempo 30) und außerorts durch separat geführte Radwege umgesetzt. Dazu werden in der Präsentation die Gestaltungs-standards der Fahrradstraßen erläutert.

 

Rad-Vorrang-Route Brand

Die Rad-Vorrang-Route Brand ist nach der Rad-Vorrang-Route Eilendorf und der RVR zum Campus Melaten die dritte Route des geplanten Rad-Vorrang-Netzes, die umgesetzt werden soll. Die RVR Brand ist Bestandteil des Förderprojektes #AachenMooVe! im Landeswettbewerb Emissionsfreie Innenstadt im Rahmen des Landesprogramms „Kommunaler.Klimaschutz.NRW, das bis Juni 2022 abgeschlossen werden muss. Das Projektvolumen für die Umsetzung der RVR Brand beträgt ca. 1,75 Mio. €. Die Förderquote beträgt 80 %.

Von der Innenstadt kommend entspricht die Führung der RVR Brand bis zur Bismarckstraße der der RVR Eilendorf. Ab dort verläuft die RVR Brand im Bezirk Aachen Mitte entlang der Drimbornstraße bzw. der Oberen Drimbornstraße (zwischen Beverstraße und Krautmühlenweg), der Clermontstraße (zwischen Robert-Koch-Straße und Altstraße), der Altstraße, der Adenauer Allee, der Lintertstraße, der Sittarder Straße, der Danziger Straße und der Herderstraße. Im Bezirk Aachen Brand wird die Route entlang des Brander Walls, der Rombachstraße, Wolferskaul bis zur Marktstraße fortgeführt. Die Gestaltung der RVR soll sich an der Umsetzung der Routen Eilendorf und Campus Melaten orientieren.

Die meisten Abschnitte entlang der Route sollen als Fahrradstraßen gestaltet werden. Die Umsetzung wurde im Juni 2020 durch die Bezirksvertretungen Aachen-Mitte und Aachen-Brand sowie durch den Mobilitätsausschuss beschlossen. Folgende Straßen werden in 2021/22 zu Fahrradstraßen gestaltet: Drimbornstraße bzw. Obere Drimbornstraße (zwischen Beverstraße und Krautmühlenweg), Clermontstraße (zwischen Robert-Koch-Straße und Altstraße), Altstraße, Sittarder Straße (zwischen Schopenhauerstr. und Königsberger Str.), Danziger Straße, Herderstraße, die Straße Wolferskaul (zwischen Rombachstr. und Ringstraße) sowie die Marktstraße. Die Sittarder Str. soll im Abschnitt zwischen Lintertstraße und Schopenhauerstraße  ebenfalls zur Fahrradstraße gestaltet werden. Dies erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt nach einer Maßnahme der Regionetz.

Weitere Maßnahmen auf den anderen Teilstücken der Route wurden in der Präsentation ebenfalls kurz erläutert: Die gemeinsamen Geh- und Radwege Krautmühlenweg und Brander Wall sollen weiterhin als Geh- und Radweg genutzt und dazu verbreitert werden. Die Verbreiterung des Krautmühlenwegs auf 3,50 m wurde im November und Dezember in der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte beraten. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Vorlage lag der Beschluss des Mobilitätsauschusses noch nicht vor. Die Planungen zum Brander Wall sollen der Politik Anfang 2021 vorgestellt werden.

Entlang der Lintertstraße und der Rombachstraße sind Radverkehrsanlagen vorgesehen, die sich derzeit in Planung befinden.

 

Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

Über einen Zeitraum von drei Wochen gingen elf themenbezogene E-Mails und einige wenige Anrufe bei der Verwaltung ein. Alle Eingaben und Fragen wurden beantwortet. Z.T. stehen noch Prüfaufträge aus, die im Verlauf des weiteren Planungsprozesses geprüft werden. Einige Anregungen, wie Parkplätze in der Herderstraße und sichere Querungsstellen, wurden bereits in den Plänen berücksichtigt. Die schriftlichen Eingaben sind Anlage 2 und 3 zu entnehmen.

Einige Fragen bzw. Rückmeldungen werden im Folgenden genannt und erläutert: Die meisten Interessierten gaben an, dass sie das Konzept der Rad-Vorrang-Route begrüßen. Die Bedeutung von barrierefreien Übergängen zwischen den Abschnitten sowie sichere Querungsstellen wurden betont. Außerdem wird eine Trennung der Verkehrsarten begrüßt.

In der Drimbornstraße im Bereich des Bahntunnels wurde um die Anlage eines Gehwegs auf der westlichen Seite gebeten. Dies ist nicht möglich. Die Deutsche Bahn wird das Brückenbauwerk sanieren. Hierbei wird sich der Tunnelquerschnitt verschmälern, sodass die heutige Fahrbahn verengt wird und ein ca. 2,50 m breiter Gehweg auf der östlichen Tunnelseite verbleibt.

Um die Sichtbeziehungen am Knoten Obere Drimbornstraße/Krautmühlenweg zu verbessern, fordern einige Bürger*innen die Freihaltung von parkenden Fahrzeugen. Südlich des Knotens ist eine Fahrbahnverengung vorgesehen. Im Zuge des Umbaus und der Einrichtung der Fahrradstraße in der Oberen Drimbornstraße sowie der Verbreiterung des Krautmühlenwegs wird der Knotenbereich zum Krautmühlenweg von parkenden Fahrzeugen freigehalten werden. Dabei entfallen ca. 5 Parkplätze.

Hinsichtlich der Verbindung Danziger Straße - Stettiner Straße wird die Führung der RVR über das Grundstück der Gewoge favorisiert (Variante B). Die Planung dieser Führung steht noch aus.

Ein Anwohner meldete sich telefonisch und kritisierte den Verlust der Parkplätze in der Herderstraße Nach Prüfung entschied die Verwaltung alternative Parkflächen im Wendehammer der Herderstraße zu markieren. Das Wenden der Ver- und Entsorgungsfahrzeuge wird weiterhin möglich sein.

Ideen und Anmerkungen gingen ebenfalls zur Lintertstraße und zur Kreuzung Adenauerallee/Lintertstraße ein, wobei den Bürger*innen eine sichere Querung der Adenauerallee besonders wichtig ist. Eine Führung der RVR durch die Straßen Rosenweg und Auf dem Plue wurde als Alternative zur Lintertstraße genannt. Andere kritisieren die Führung des Radverkehrs im Beidrichtungsverkehr auf der stadtauswärtigen Seite der Lintertstraße und präferieren dagegen die Führung auf der stadteinwärtigen Seite. In einer der kommenden Sitzungen der Bezirksvertretung Aachen-Mitte wird die Planung der Lintertstraße erneut thematisiert werden.

Auch die Gestaltung der Rombachstraße, deren Planung noch aussteht, ist den Interessierten wichtig. U.a. wurden sichere Querungen und eine Verkehrsberuhigung an der Gesamtschule Brand angeregt.

Alle Vorschläge zur Rad-Vorrang-Route werden durch die Verwaltung geprüft und im Rahmen weitere Vorlagen zur politischen Beratung vorgelegt.

 

Weiteres Vorgehen

Die Markierungs- und Beschilderungspläne der Fahrradstraßen sind fertiggestellt. Einige Prüfaufträge der Bürger*innen werden noch eruiert und ggf. in die Planungen mit auf-genommen. Derzeit läuft das Vergabeverfahren für die Roteinfärbung der Fahrradstraßen. Anschließend soll schnellst möglich mit der Einrichtung der Fahrradstraßen begonnen werden. Außerdem sind Planungen von weiteren Maßnahmen, u.a. am Brander Wall und Krautmühlenweg, vorgesehen. Im Zuge dessen werden auch die Querungsstellen überplant. Die Planungen werden anschließend der Politik zur Beratung vorgelegt.
 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

 

X

 

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 2020

Ansatz 2021 ff.

Fortgeschriebener Ansatz 2021 ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben

Deckung ist gegeben

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

2020

Fortgeschriebener Ansatz 2020

Ansatz 2021 ff.

Fortgeschriebener Ansatz 2021 ff.

Folgekosten (alt)

Folgekosten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben

Deckung ist gegeben

 

 

Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

 

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz  

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:   

 

keine     positiv        negativ      nicht eindeutig  

 

X

 

 

 

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

 

gering      mittel         groß           nicht ermittelbar

 

 

X

 

 

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

 

keine     positiv        negativ      nicht eindeutig

X

 

 

 

 

 

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

 

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

X vollständig

O überwiegend (50% - 99%)

O teilweise (1% - 49 %)

O nicht

O           nicht bekannt

 

 

Die Maßnahme wirkt sich positiv auf den Klimaschutz aus, weil durch die Ertüchtigung der Rad-Vorrang-Route Brand jährlich zahlreiche Alltagspendler zum Umstieg vom Pkw auf das Fahrrad bewegt werden können. Es wird davon ausgegangen, dass ca. 1.000 Pendler auf das Rad umsteigen und damit ab dem Umsetzungszeitpunkt jährlich ca. 800 Tonnen CO2 eingespart werden können.

Eine Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung kann sich daraus ergeben, dass die im Rahmen der Maßnahme zusätzlich versiegelte Fläche (z.B. am Krautmühlenweg, an der Lintertstraße und am Brander Wall) nicht mehr für die natürliche Versickerung im Starkregenfall zur Verfügung steht. Die Verwaltung sieht hier jedoch keine nennenswerte Relevanz, da genügend Flächen für die Versickerung seitlich der Anlagen zur Verfügung stehen. Die durch den Bau entstehenden zusätzlichen CO2-Emissionen können vollständig durch die Zunahme des Radverkehrsanteils kompensiert werden kann.

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Anlagen

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