Kenntnisnahme - FB 36/0038/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz nimmt die Ausführungen der Verwaltung und der Projektleitung an der RWTH zum Förderprojekt FLIP zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Prof. Dr. Martina Roß-Nickoll, Projektleitung am Institut für Umweltforschung an der RWTH Aachen, hatte das Projekt FLIP (Förderung der Lebensqualität für Insekten und Menschen durch perfekte Wiesenwelten) am 10.12.2019 im Ausschuss Umwelt und Klimaschutz vorgestellt. Zu dem Zeitpunkt war gerade der Projektantrag eingereicht worden. Mittlerweile ist das Projekt bewilligt und hat begonnen. Es wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Projektlaufzeit ist vom 01.04.2020 bis 31.03.2026.

Den Projektpartnern ist es ein Anliegen, das Projekt FLIP auch im neu zusammengesetzten Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz vorzustellen und bekanntzumachen.

 

FLIP-Projektpartner sind:

  • Institut für Umweltforschung, RWTH Aachen (Projektleitung)
  • Institut für Communication Science, RWTH Aachen
  • Stadt Aachen, Aachener Stadtbetrieb und Fachbereich Klima und Umwelt
  • Städteregion Aachen, Bildungsbüro und Umweltamt
  • Naturkundemuseum Karlsruhe

Das Fördervolumen des Gesamtprojekts liegt bei 2,5Mio€, für die Stadt Aachen bei 490.855,93€ (Förderanteil 75%). Diese Gelder verteilen sich auf den Fachbereich Klima und Umwelt mit 190.693,48 und den Aachener Stadtbetrieb mit 300.162,45€.

 

Das Projekt FLIP hat zum Ziel, in der Stadt und Städteregion Aachen Wiesen als regionaltypische Lebensräume für Insekten aufzuwerten und viele Menschen für die Themen einheimische Insekten und Wiese zu begeistern. Der Stadtbetrieb übernimmt in dem Projekt die praktische Bewirtschaftung, bearbeitet also die verschiedenen Untersuchungsflächen in differenzierten Intensitätsstufen, von der insektenschonenden Pflege, über Neueinsaat mit gebietsheimischem Saatgut und Pflegeanpassungen bis zur Entmagerung. Umweltwissenschaftler*innen der RWTH Aachen kontrollieren auf repräsentativen FLIP-Kernflächen den ökologischen Erfolg dieser Maßnahmen vor und nach der Umsetzung in Bezug auf die Lebensraumqualität für Pflanzen und Insekten. Kommunikationswissenschaftlerinnen an der RWTH erheben im Projektverlauf, wie sich Einstellungen, Wissen und Motivationslagen zu Insekten und Wiesenvielfalt ändern. Im Abgleich mit Karlsruhe, einer Stadt, die schon mehrere Jahrzehnte Erfahrungen gesammelt hat im extensiven Wiesenmanagement städtischer Grünflächen, arbeitet FLIP auf ein Stadt-Umland–Konzept hin, das auch auf andere Stadt-Umland-Situationen übertragbar sein wird.

 

 

 

 

 

 

 Die einzelnen Arbeitspakete (AP) und Bausteine des FLIP Projekts werden in folgender Darstellung deutlich:

       IfU= Institut für Umweltforschung, SMNK= Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe

        HCIC=Human Computer Interaction Centre/Kommunikationswissenschaftler*innen an der RWTH 

In der Stadt Aachen ist FLIP ein Querschnittsprojekt, das gemeinsam vom Fachbereich Klima und Umwelt (mit den Abteilungen 36/200 (Grünplanung), 36/400 (Naturschutz) und 36/100 (Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit)) und dem Aachener Stadtbetrieb E18 umgesetzt wird.

 

Corona-bedingt gab es zu Projektbeginn zunächst einige Verzögerungen. Dennoch haben die Projektpartner im ersten Jahr bereits einiges erreicht.

 

Ökologische Aufwertungsmaßnahmen:

Im Herbst 2020 startete der Aachener Stadtbetrieb die ersten Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung auf folgenden städtischen Flächen, entweder durch Ausbringen von Regio-Saatgut nach erfolgter Bodenbearbeitung oder durch ein umgestelltes Pflegemanagement (seltenere Mahd): Frankenberger Park, Parkhausdach Stadtgarten, Nelson-Mandela-Park, Ferberpark, Ostfriedhof, in den Wohngebieten Kronenberg und Breitbenden. Außerdem begannen landschaftsbezogene Maßnahmen auch auf dem RWTH-Gelände und auf Gut Hasselholz. In 2021 werden weitere Flächen folgen, u.a. im Wurmtal (Städteregion Aachen) und besonders weitere Flächen im innerstädtischen Bereich von Aachen (z.B. Nordbahnhof, Lammertspark, Gillesbachtal). Im Austausch zwischen dem Aachener Stadtbetrieb, dem Fachbereich Klima und Umwelt und dem Institut für Umweltforschung loten die Projektpartner kontinuierlich aus, welche weiteren Flächen im Rahmen von FLIP ebenfalls ökologisch aufgewertet werden können.

Hierzu treffen sich die beteiligten Projektteilnehmer*innen an den zur Auswahl stehenden Rasenflächen, um über das Potenzial und die Möglichkeit zur Aufnahme dieser in das Projekt zu sprechen. Hauptkriterien dieser Bewertung sind die Lage (sonnig-schattig), der Nutzungsdruck, Erreichbarkeit, die Größe und die bereits vorhandene Vegetation. Bei Aufnahme einer Fläche startet das Monitoring (RWTH) und im folgenden Herbst die Neueinsaat mit unterschiedlichen Varianten der Bodenaufbereitung oder Umstellung der Mahd durch den Aachener Stadtbetrieb.  

 

Über das FLIP-Bürger*innen-Netzwerk wurden auch private Flächen aufgewertet, und zwar bislang sechs Flächen mit insgesamt 770m². Für 2021 sind bereits drei weitere Bürger*innen-Flächen auf insgesamt 300m² in Arbeit. Alle Flächen sind mit einem temporären Hinweisschild markiert, so dass der Projektbezug deutlich wird und andere Interessierte mehr über FLIP erfahren können.

 

Öffentlichkeitsarbeit, Bildungsangebote und Bürger*innen-Beteiligung:

Bereits zur Antragsphase hatten die Projektpartner über einen Presseaufruf Flächen von Privatleuten und Initiativen gesucht, um so das Projekt FLIP stärker in die Breite tragen zu können. Für die ca. 70 Menschen, die sich zurückgemeldet hatten, stellte der Fachbereich Klima und Umwelt ab August 2020 einen Projekt-Newsletter bereit. Der Newsletter-Verteiler ist mittlerweile auf ca. 120 Personen angewachsen. Im Herbst 2020 gab es drei Workshop-Angebote, in dem der Interessiertenkreis des Bürger*innen-Netzwerks Hinweise zur ökologischen Wiesenentwicklung erhalten konnte. In den Workshops wurden bislang 34 Bürger*innen erreicht. Im Frühjahr 2021 sind drei weitere Workshops geplant. Über das Netzwerk besteht Kontakt zu Privatleuten, Initiativen, Schulen, Kitas, Kleingartenvereinen und Kirchengemeinden. Zukünftig ist es eines der Ziele im Bereich Bürger*innenbeteiligung, dass FLIP pro Projektjahr mindestens eine Gruppe dabei unterstützt und begleitet, eine gemeinschaftlich gepflegte und genutzte Wiese zu entwickeln. Dies könnten Gruppen sein, die beispielsweise Flächen auf Kirchengelände, Schul- oder Kitagelände oder auch Gemeinschaftsflächen einer Kleingartenanlage entwickeln. Wenn es um gemeinschaftlich gemanagte Flächen in öffentlichem Besitz geht (beispielsweise als Patenschaftsfläche), wird es eine enge Abstimmung mit dem Aachener Stadtbetrieb und anderen städtischen Stellen geben, wie beispielsweise den Liegenschaften.

 

Im September 2020 kamen die FLIP-Projektpartner*innen zu einem Pressetermin auf Gut Hasselholz zusammen. Im Februar 2021 folgte eine Online-Informationsveranstaltung, an der 41 Interessierte und 10 Projektbeteiligte teilnahmen. Um breit für das Projekt zu werben, gibt es mittlerweile FLIP Postkarten („mit insektenfreundlichen Grüßen“) und Saatgut-Tütchen für einen Blüh-Quadratmeter. Ab Mitte April wird die 50% Projektstelle zur Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit für FLIP im Fachbereich Klima und Umwelt besetzt sein, so dass dann auch eine intensivere Begleitung der Interessierten und eine breitere Öffentlichkeitsarbeit möglich wird, beispielsweise auch durch Exkursionsangebote zu entwickelten Wiesen.

 

 

 

Damit das Projekt breite Zielgruppen auf nachhaltige Weise erreicht, entwickeln die Projektpartner*innen Bildungsmaterialien und Bildungsangebote für Schulen und Kitas, so beispielsweise eine Kita-Fortbildung im Fachbereich Klima- und Umwelt im Sommer 2021. Das Bildungsbüro der Städteregion Aachen erstellt didaktisches Lernmaterial für Schulen, um das Thema Wiesenvielfalt noch stärker im Unterricht zu verankern. Ergänzend dazu werden ab Herbst 2021, spätestens ab Frühjahr 2022 über das Bildungsbüro Wiesenexkursionen zu FLIP-Wiesen angeboten werden, bei denen Kinder Wiesenvielfalt direkt erleben können. Städteregionweit sollen weitere Wiesen erschlossen werden, um mehr dezentrale Wiesen als Exkursionsziele bereitstellen zu können. Umwelt- und Naturpädagog*innen werden die Wiesenexkursionen später durchführen.

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

 

X

 

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

 

 

 

 

 


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

x

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

 

 

 

x

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

 

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

 

 

nicht bekannt

 

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