Kenntnisnahme - FB 56/0057/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie nimmt den Bericht der Verwaltung zum Sachstand der bisherigen Umsetzung der Landesinitiative „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit - Gemeinsam klappt`s“ zustimmend zur Kenntnis

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Erläuterungen

Erläuterungen:

I. Die Landesinitiative

Das Landeskabinett verabschiedete in 2019 die Initiative „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit- Gemeinsam klappt`s“. Diese wird bis 31.12.2022 durchgeführt. Für die Umsetzung wurden vom Landtag 50 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Getragen wird die Initiative gemeinsam von den Ministerien MAGS und MKFFI.

Die Zielgruppe umfasst junge Menschen in NRW mit individuellen Unterstützungsbedarfen, insbesondere Geflüchtete mit Duldung und Gestattung, die in der Regel 18-27 Jahre alt sind und keinen oder nur einen nachrangigen Zugang zu SGBII-Leistungen und Integrationskursen haben.

 

rderbausteine

Die Initiative umfasst sechs Förderbausteine, um ein Spektrum über Sprache, Schulabschlüsse, Ausbildung, flankiert mit Beratung und Begleitung, abzudecken.

Teilnehmenden Kommunen und Kreisfreien Städten oblag die Wahl der Bausteine gemäß  individuellen örtlichen Voraussetzungen. „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit in Aachen“ bedient folgende Förderbausteine:

  •                                                                               F1. Coaching
  •                                                                               F2. Berufsbegleitende Qualifizierung und/oder Sprachförderung
  •                                                                               F4. Schul- ausbildungs- und berufsvorbereitende Kurse sowie Jugendintegrationskurse 
  •                                                                               F5. Innovationsfonds für innovative Maßnahmen und Projekte
  •                                                                               F6. Teilhabemanagement „Gemeinsam klappts“

 

 

II. Umsetzung der Landesinitiative in der Stadt Aachen

 

Finanzierung

Der Stadt Aachen wurde als kreisfreier Stadt nach Antragstellung zur Umsetzung der Landesinitiative eine Zuwendung an Fördermitteln in Höhe von 520.240,16 € bewilligt. Zusätzlich sind zur Finanzierung  Eigenmittel in Höhe von 20% erforderlich. Dieser Eigenanteil ist in Abhängigkeit vom jeweiligen Förderbaustein sowohl aus kommunalen Mitteln als auch über die jeweiligen Kooperationspartner vor Ort bereitzustellen. Im Oktober 2019 wurde vom Verwaltungsvorstand der Stadt entschieden, für die erforderliche 20%ige Anteilsfinanzierung Mittel aus dem städtischen Haushalt bis längstens 31.12.2022 zur Verfügung zu stellen. Nach derzeitigem Stand können zur Finanzierung des kommunalen Eigenanteils bis 30.11.2021 Landesmittel aus den Integrationspauschalen nach § 14c Teilhabe- und Integrationsgesetz (TIntG) anteilig eingesetzt werden.

 

Zielgruppenschlüssel:

Die Gesamtanzahl der nach einem Verteilungsschlüssel des Landes zu betreuenden definierten Personen wurde für die Stadt Aachen auf 325 Personen festgelegt. Davon entfallen 275 Personen auf die Gruppe der geduldeten jungen Geflüchteten und 50 Personen auf die sekundäre Zielgruppe der gestatteten Personen.

Die jungen Menschen sollen über ein Teilhabemanagement und Coaching umfassend beraten und betreut werden. Je nach Bedarf sollen passgenaue Qualifizierungsangebote vorgehalten werden. Die festgelegte Personenanzahl soll im Projektzeitraum weiterhin nach definierten Kriterien mit einer umfassenden Datenerhebung statistisch erfasst werden.

 

In Aachen leben geschätzt 600-700 Personen der definierten Zielgruppen. Leistungen nach dem AsylbLG erhalten davon derzeit ca. 400 Personen. Sie kommen aus Afghanistan, Irak, den Westbalkanländern, Guinea sowie aus Bangladesch, Pakistan und weiteren Ländern.

 

Projektkoordination-Geschäftsführende Stelle

Stadt Aachen, Fachbereich Wohnen, Soziales, Integration- FB56/200 Arbeitsmarktintegration

Kooperation mit Kommunalem Integrationszentrum Stadt Aachen.

 

Projektpartner*Innen der Bausteine 1-4 und 6

  • Picco Bella gGmbH  
  • Sozialwerk Aachener Christen
  • low-tec gemeinnützige Arbeitsmarktförderungsgesellschaft Düren mbH
  • Sprachenakademie Aachen gGmbH
  • Volkshochschule Aachen (VHS College)
  • Jugendberufshilfe Stadt Aachen
  • Berufskollegs: Mies-van-der-Rohe, Käthe-Kollwitz, Gestaltung und Technik der StädteRegion Aachen
  • QualiTec GmbH

Baustein 5: Eine Zusage für geförderte Projekte aus einem Innovationsfond wurde nach einer Auswahl von 19 landesweit beantragten Projekten für die VHS College Aachen und einem Trägerverbund von Picco Bella gGmbH, Sozialwerk Aachener Christen und VabW Alsdorf erteilt.

 

Weitere Kooperationspartner*Innen: Die Bereitschaft zu Mitwirkung und Unterstützung in Aachen ist sehr groß. Als Partner*Innen der Initiative unterstützen die Caritas, Pro Arbeit, Arbeitsagentur, Jobcenter, Kammern, Berufskollegs, DGB, Sprachkurs-, Beschäftigungs-und Bildungsträger und Träger der Jugendhilfe.

 

 

Beratungsangebote/Maßnahmen in 2020

Die aufgeführten Beratungs-und Qualifizierungsmaßnahmen erfolgen entsprechend der Angebote für die jeweilige Zielgruppe nach Bedarf in Abstimmung mit den Teilhabemanager*Innen und Coaches, die als Schnittstelle fungieren und Interessent*Innen zuweisen bzw. verweisen. Die Teilnahme am Landesprojekt ist für geduldete und gestattete Personen freiwillig. Es obliegt der eigenen Verantwortung der Geflüchteten Termine wahrzunehmen. Ihnen entstehen keine finanziellen oder aufenthaltsrechtlichen Nachteile. 

 

Beratung/Betreuung

  • Teilhabemanagement (Start: 06.01.2020): Die Aufgaben der Teilhabemanager*Innen umfassen im Wesentlichen die Beratung, Begleitung und Betreuung junger Geflüchteter mit Fokus vor und während einer Ausbildung,  die Förderung der beruflichen und sozialen Kompetenzen sowie die Anbindung der identifizierten Personen an passgenaue Unterstützungsangebote. Insgesamt sind 4 Teilhabemanager*Innen in 3 VZ-Stellen tätig. Der Betreuungsschlüssel beträgt 1:100 zur primären Zielgruppe.

Durchgeführt von QualiTec GmbH, low-tec mbH, Stadt  Aachen (FB56/202-Arbeitsmarktintegration). Die Zusammenarbeit gewährleistet eine engmaschige individuelle Einzelfallbetreuung.

 

  • Individuelles Coaching (Start: 01.05.2020): Mit einem Fallschlüssel von 1:20 Personen wird eine niederschwellige, engmaschige und individuelle Betreuung geflüchteter Menschen während des Integrationsprozesses ermöglicht. Durchgeführt von Picco Bella gGmbH, Sozialwerk Aachener Christen e.V., VHS College.

 

Maßnahmen

  • Berufsbegleitende Qualifizierung und Sprachförderung für Auszubildende an drei Berufskollegs.  Der Fokus liegt auf der Gewinnung dringend benötigter Fachkräfte, um „Ausbildungsabbrüche zu vermeiden“. Durchgeführt von Sprachenakademie, Jugendberufshilfe Stadt Aachen, low-tec mbH.
  • Jugendintegrationskurse. Durchgeführt  von low-tec mbH.
  • Niederschwellige Kurse für Frauen. Durchgeführt  von low-tec mbH.
  • Erwerb des Gabelstaplerscheins. Durchgeführt  von low-tec mbH.

 

 

Ergebnisse im Berichtszeitraum 2020

 

Bis 31.12.2020 wurden 298 Personen der Zielgruppen mit Einladungen über den Fachbereich Wohnen, Soziales, Integration zu einem Erstgespräch eingeladen. 190 der 279 (erschienenen) Personen zeigten Interesse an einer individuellen Beratung und beruflichen Unterstützung durch „Durchstarten in Aachen“ und wurden als Teilnehmer*Innen in das Projekt aufgenommen. 68 Personen davon werden über die Teilhabemanager*innen der Stadt Aachen, 44 Personen bei der low-tec und 78 Personen bei der Quali-Tec betreut. In 2020 konnten 32 junge zugewanderte Menschen an eine/en Coach*In zur engmaschigen weiteren Betreuung vermittelt werden.

Trotz Covid-19-Pandemie und erschwerten Bedingungen für die Teilhabemanager*Innen und Coaches wurde alles unternommen, eine enge Teilnehmer*Innen-Arbeit zu gewährleisten. Insgesamt konnten in 2020 71 Vermittlungen in Maßnahmen durch die Teilhabemanager*Innen erfolgen. Die Qualifizierungen sind dabei ebenso facettenreich wie die individuellen beruflichen und sozialen Unterstützungsbedarfe der Teilnehmenden.

Weiterhin:

  • Die Zahl der arbeits-/qualifizierungs-/oder ausbildungssuchenden Teilnehmenden ist innerhalb des ersten Jahres der Landesinitiative um 57,32% - von 82 Personen auf 35 Personen- gesunken.
  • 2 Personen absolvierten ein Schüler*Innenpraktikum und 1 männlicher Ratsuchender wurde über den Coach in eine Berufsausbildung vermittelt.
  • Mit Unterstützung der Coaches konnten 3 Personen eine Aufenthaltserlaubnis erlangen.
  • Im Schulhalbjahr 2020/2021 bekundeten 81 Azubis in den beteiligten Berufskollegs Interesse an Angeboten einer zusätzlichen berufsbegleitenden Qualifizierung und Sprachförderung. Davon profitierten 33 Personen von den Kursen der städtischen Jugendberufshilfe, 32 Personen von den Unterstützungsangeboten der low-tec und 16 Personen lernten in den Kursen der Sprachenakademie.
  • Über das Teilhabemanagement konnten 6 Teilnehmer*Innen für einen Jugendintegrationskurs gewonnen werden.

Umsetzung im Landesvergleich NRW

 

Insgesamt blickt  „Durchstarten in Aachen“ trotz Covid-19-Pandemie mit 190 im Teilhabemanagement aktiven Personen auf ein erfolgreiches Jahr 2020 zurück. 48,4% der vorgegebenen Zielgruppe der geduldeten Personen und 114% der gestatteten Personengruppe werden damit bereits im Teilhabemanagement betreut. Jede 25. Person aus NRW,  die in die Initiative „Gemeinsam klappt’s“ einmünden konnte, stammte Ende  2020 aus Aachen.

 

 

Nur „Gemeinsam klappt´s“

Unbestritten haben in Aachen sowohl die an der Landesinitiative unmittelbar beteiligten  Kooperationspartner trotz der durch Corona stark eingeschränkten Rahmenbedingungen hoch engagiert zu den bisherigen Ergebnissen beigetragen. Über eine enge Zusammenarbeit und kontinuierliche Abstimmungen konnten Doppelförderungen vermieden, individuelle Bedarfe der Teilnehmenden eruiert und schrittweise bearbeitet werden.

Unterstützt werden sie durch die in Aachen in den letzten Jahren sehr gut funktionierenden Netzwerke der  Arbeitsmarktakteure vor Ort, der Beschäftigungsinitiativen, Sprachkursträger, der Beratungs-und Bildungseinrichtungen sowie vieler privater Initiativen der Ehrenamtsarbeit. Sie alle leisten Hervorragendes, die jungen geflüchteten Menschen vor Ort zu unterstützen und Angebote im Rahmen vorhandener Möglichkeiten vorzuhalten.

 

 

Mit der Umsetzung der Landesinitiative „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“ werden in Aachen konkrete Maßnahmen für zugewanderte asylsuchende Menschen angeboten, um deren Einstieg in den regionalen Arbeitsmarkt nicht nur über kurzfristige Tätigkeiten, sondern nachhaltig verbleibend mit gezielten passgenauen individuellen Qualifizierungen zu fördern. Der Antrag der Allianz für Aachen vom 28.04.2020 (Nr. 618/17) gilt mit dem aufgeführten Sachverhalt als behandelt.    


 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

 

x

 

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

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Personal-/

Sachaufwand

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0

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0

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Abschreibungen

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0

Ergebnis

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+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

 

 

 

 

 


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

x

 

 

 

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

x

 

 

 

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

x

 

 

 

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

 

 

nicht bekannt

 

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Anlagen

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