Kenntnisnahme - FB 02/0057/WP18

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Wissenschaft und Digitalisierung nimmt die Ausführungen der Verwaltung und der neuen Geschäftsführung des Studierendenwerks Aachen zur Kenntnis.


 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Die Stadt Aachen übernimmt eine Vielzahl an Funktionen für die Region und ihr Umland. Aachen fungiert dabei nicht nur als Wohnort, sondern erfüllt darüber hinaus zentrale Bedürfnisse im Bereich der Waren- und Dienstleistungen, der Arbeit und ist für viele Menschen Lebens- und Freizeitraum und lässt sich daher leicht als (eu)regionales Oberzentrum klassifizieren. Als Wissenschafts- und Forschungsstandort sieht sich Aachen enormen Wachstumschancen, damit einhergehend aber auch Herausforderungen gegenüber.

 

Die allgemein zu beobachtende Entwicklung hin zu Ein-Personen-Haushalten ist deutschlandweit ungebrochen und die Folge einer sich stetig verändernden Gesellschaft mit neuen Ansprüchen, gekoppelt an die Rahmenbedingungen vor Ort. In Aachen entfallen allein 57,6 Prozent aller Haushalte auf diese Kategorie. Dieser gesamtgesellschaftliche Prozess, mit seinen Implikationen für die Frage wie die Wohnbedarfe in Aachen jetzt und in Zukunft aussehen werden, stellt eine von mehreren Entwicklungen dar, die für den politischen Auftrag zur Fortschreibung des „Handlungskonzepts Wohnen“, welches mit dem Ergebnisbericht des Lehrstuhls für Planungstheorie und Stadtentwicklung der RWTH Aachen (PT RWTH)ngst die erste Hürde genommen hat, maßgeblich war.

 

Bei der Wahl des Studienorts führt für viele angehende Studierende kein Weg an Aachen vorbei. Mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH), der Fachhochschule Aachen (FH) und der Katholischen Hochschule Aachen (KatHO) finden sich gleich 3 renommierte Schwergewichte im Bereich der Hochschulen vor Ort wieder. Die Aachener Hochschulen sind dabei traditionell eng mit der Stadt verbunden und prägen seit jeher das Stadtbild, aber auch die Stadtentwicklung. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich die Studie des PT RWTH explizit mit der (eu)regionalen Wohnraumentwicklung und dem Einfluss der Hochschulen auf den Wohnungsmarkt auseinandergesetzt hat.

 

Der gesamtgesellschaftliche Trend hin zu einer Entscheidung für ein Studium, im Anschluss an die schulische Laufbahn, spiegelt sich auch in den steigenden Studierendenzahlen in Aachen wieder. Der Dritte Sozialentwicklungsplan (SEP) der Stadt Aachen kommt für den Zeitraum von 2007 bis 2018 auf eine Steigerung um rund 20.000 Studierende an den drei eingangs genannten Hochschulstandorten in Aachen. Davon entfallen zirka 15.000 Studierende auf die RWTH Aachen, die nicht zuletzt aufgrund ihres internationalen Renommees eine besondere Rolle vor Ort einnimmt. Gerade China und Indien stehen dabei im Fokus der Internationalisierungsstrategie der RWTH Aachen. Der Sozialentwicklungsplan kommt, auf Basis der Auswertung der Postadressen, zum Schluss, dass mehr als zwei Drittel der eingeschriebenen Studierenden ihren Wohnort in Aachen haben.

 

Gemessen an der Gesamtbevölkerungszahl der Stadt Aachen machen die Studierenden mehr als 20 Prozent der Einwohner*innen aus. Rechnet man nun die knapp 6.700 wissenschaftliche Mitarbeiter*innen (Stand 2018, SEP) der Hochschulen mit ein, welche die Bedeutung der Hochschulen als Arbeitgeberinnen unterstreichen, steigt die Zahl der direkt mit den Hochschulen in Verbindung stehenden Wohnbedarfe weiter. Die aktuellen Entwicklungspläne der RWTH Aachen (Campus West, Campus Melaten) und FH Aachen (Campus Süd) lassen auch in diesem Bereich in den kommenden Jahren eine Steigerung erwarten. Die Gleichung an dieser Stelle ist denkbar einfach: wachsen die Aachener Hochschulen, wächst auch die Stadt Aachen insgesamt. Die zunehmende Bedeutung des Themas bezahlbarer Wohnraum ist die logische Konsequenz dieser Entwicklung. Verstärkt wird dieser Effekt durch die besondere  geographische Situation der Stadt Aachen, deren Flächenexpansion aufgrund ihrer direkten Grenzlage stark eingeschränkt ist.

 

Der städtische Wohnungsmarktbericht wie auch der dritte Sozialentwicklungsplan zeigen eindrücklich die Einflüsse der Hochschulen auf den lokalen Wohnungsmarkt auf. Festzustellen ist, dass Studierende, als Nachfragegruppe, eine Reihe von Anforderungen und Effekte mitbringen und nach sich ziehen, die sie von den restlichen Bewohner*innen unterscheiden. Dazu gehören u. a. eine geringere Wohndauer, eine hohe Fluktuation in studentisch geprägten Quartieren sowie der tendenziell geringere Wohnflächenbedarf pro Kopf. Ein weiterer Effekt ist die so genannte „studentification“, welche sich von anderen Bevölkerungsgruppen stark abgrenzende Infrastrukturanforderungen in den Quartieren beschreibt, wenngleich dieser Effekt in den meisten deutschen Universitätsstädten tendenziell weniger stark ausgeprägt ist als im internationalen Vergleich.

 

Im Zentrum der Bedarfsdeckung von studentischem Wohnraum steht das Studierendenwerk Aachen, welches an den Standorten Aachen und Jülich in 24 eigenen Objekten etwas mehr als 5.100 Wohnheimplätze für Studierende anbietet. Allein in den Jahren 2014-2017 kamen insgesamt 800 neue Wohnheimplätze hinzu. Darunter fällt auch das KaWo 3 im Kastanienweg, das im Sommer 2017 fertiggestellt wurde und 344 Wohneinheiten umfasst. Unter Bezug auf die Gesamtzahl der Studierenden in Aachen kommt das Studierendenwerk auf eine Versorgungsquote von 8,1 Prozent. Im Jahr 2019 konnte jedoch nur 2.442 Studierenden von insgesamt 5.200 Bewerber*innen Wohnraum über das Studierendenwerk angeboten werden. Dass der Bedarf an dieser Stelle weiterhin groß ist, zeigt sich auch durch den verstärkten Bau von so genannten Mikroapartments. Ausgehend von 2018 werden bis zum Jahr 2025 unterm Strich 3.000 neue Mikroapartments in Aachen entstehen.

 

Der bundesweit sprunghafte Anstieg der Studierendenzahlen in den letzten Jahren kam insofern überraschend, als das es auch in Aachen bisher nicht gelungen ist, diesen in einer äquivalenten Steigerung der Wohnheimplätze abzubilden. Ob sich dieser Anstieg weiterhin in demselben Umfang an steigenden Wohnraumbedarf an den Universitätsstandorten übersetzen lässt wie bisher, bleibt angesichts der in kurzer Zeit stark fortschreitenden Digitalisierung der Lehre, bedingt durch die Corona-Pandemie, abzuwarten.

 

Die weiter oben genannten Zahlen des Studierendenwerks zeigen, dass bei der Bedarfsdeckung im Bereich studentischen Wohnraums ebenso über den Tellerrand hinaus geschaut und auf Kooperationen mit den benachbarten Kommunen im euregionalen Raum gesetzt werden muss. Gerade Vaals erfreut sich in den letzten Jahren zusätzlicher Beliebtheit bei den Aachener Studierenden. Die dortigen Wohnheime Katzensprung 1 und 2 bieten rund 461 Studierenden ein Zuhause, an dessen Miete sich die Niederlande bei EU-Bürger*innen mit 200 Euro beteiligen. Nach Aussagen der Gemeinde Vaals wird es aber nicht nur bei diesen Objekten bleiben. Aktuell befinden sich dort bereits weitere Vorhaben in Planung. Vaals ist aber nicht das einzige erfolgreiche Beispiel. In Kerkrade gibt es über eine Kooperation mit dem International Office der RWTH Aachen 75 Apartments für internationale Studierende im Wohnkomplex Wijngracht.

 

Um die in dieser Vorlage beschriebenen Herausforderungen, Chancen und Möglichkeiten am konkreten Beispiel Aachen zu diskutieren, wird sich die Verwaltung im Kontext der Fortschreibung des Handlungskonzepts Wohnen, gemeinsam mit der neuen Geschäftsführung des Studierendenwerks Aachen, an der Landesinitiative eines studentischen Wohnungsgipfels „Runder Tisch Studentisches Wohnen befördern Grundstücke mobilisieren Partnerschaften organisieren“ beteiligen, welche bereits in anderen Universitätsstädten erfolgreich war.

 

Zu den konkreten Projekten und Ideen für und den studentischen Bedarfen an den Aachener Wohnungsmarkt berichtet der neue Geschäftsführer des Studierendenwerks Aachen, Sebastian Böstel, aus Sicht des Studierendenwerks.
 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

 

x

 

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

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0

0

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0

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Abschreibungen

0

0

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0

0

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Ergebnis

0

0

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0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

 

 

 

 

 


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme r den Klimaschutz

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

x

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

 

 

 

x

 

Zur Relevanz der Maßnahme r die Klimafolgenanpassung

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

x

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  ber 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

x

 

nicht bekannt

 

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Anlagen

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