Kenntnisnahme - FB 61/0188/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Ratsantrag der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Aachen-Haaren vom 10.12.2020Hier: Machbarkeitsprüfung Elektromobilität
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Beteiligt:
- FB 60 - Vertrags-, Vergabe- und Fördermittelmanagement
- Verfasst von:
- Dez.III / FB 61/300
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Geplant
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Bezirksvertretung Aachen-Haaren
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Kenntnisnahme
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25.08.2021
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Die SPD-Fraktion in der BV Aachen-Haaren beantragt am 10. Dezember 2020 den folgenden Beschluss zu fassen.
„Die Bezirksvertretung Aachen-Haaren beauftragt die Verwaltung, die elektromobile Infrastruktur im Stadtbezirk zu verbessern und in Zusammenarbeit mit der STAWAG zu prüfen, an welchen zentralen öffentlichen Orten in Haaren und Verlautenheide die Einrichtung weiterer Stromladestationen sinnvoll und möglich ist.“
Stellungnahme der Verwaltung:
In Aachen gibt es aktuell insgesamt 134 öffentlich nutzbare Ladepunkte (ohne Carsharing) von 9 Betreibern, dies entspricht etwa 50 Ladepunkten pro 100.000 Einwohner. In Aachen sind damit deutlich mehr Ladepunkte als im Bundesdurchschnitt (2019: 39,4 Ladepunkte) zu finden. Von den 134 Ladepunkten befinden sich 6 im Bezirk Haaren (Stand Mitte Mai 2021).
In der Karte (Anlage 1) sind diese aktuellen Ladepunkte markiert:
Nach dem „Konzept zum Aufbau einer bedarfsorientierten Ladeinfrastruktur in der Stadt Aachen“, das die Fa. Ecolibro im Auftrag der StädteRegion Aachen im Juli 2020 erstellt hat, liegt der erwartete Ladeinfrastrukturbedarf „überwiegend im privaten Bereich, also auf privaten Flächen (Stellplatz Eigenheim, Garage Mietwohnen, Garagenhof, privater Parkplatz, Tiefgarage etc.), sowie bei Unternehmen auf den eigenen Grundstücken .“ Der Gesamtbedarf wird dem Konzept zufolge zu 77 Prozent durch Laden im privaten Bereich, zu 12 Prozent bei privaten Unternehmen, zu 4 Prozent im öffentlichen Bereich und zu 7 Prozent auf halböffentlichen Flächen gedeckt werden.
Nach Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) beträgt der bundesweite Bedarf an öffentlicher Ladeinfrastruktur derzeit 70.000 AC-Ladepunkte und 7.000 Schnellladepunkte pro 1.000.000 Elektro-Fahrzeuge.
In der Stadt Aachen sind aktuell 1147 elektrische Pkw und 181 elektrische Lkw (inkl. Hybridantrieb) gemeldet (Stand Februar 2021), dies entspricht einem Anteil am Bestand in Höhe von 0,99 bzw. 2,86 Prozent. Daraus ergäbe sich nach der genannten Berechnungsmethode ein Bedarf von 81 öffentlichen AC-Ladepunkten und 8 Schnellladepunkten. Der Bedarf an Ladeinfrastruktur ist also zum jetzigen Zeitpunkt gemessen am Bestand vollständig gedeckt.
In den Karten (Anlage 1) sind die erwarteten Bedarfe für die Zeithorizonte 2021, 2026 und 2031 dargestellt. Die Zellen entsprechen Planquadraten von 400 mal 400 Metern. Es wird deutlich, dass die bestehende Infrastruktur die Bedarfe aktuell und auch perspektivisch deckt und auch genau dort verortet ist, wo die Planung Bedarfe erwartet. Die Stadtverwaltung wird die vorgenannte Bedarfsanalyse regelmäßig und kurz getaktet aktualisieren, um auf eine positive und gegebenenfalls in den kommenden Jahren beschleunigte Entwicklung der Elektromobilität stets gut vorbereitet zu sein und diese zu befördern.
In Haaren betreibt die STAWAG in der Germanusstraße 22 in Aachen-Haaren eine Ladestation mit zwei Ladepunkten. Beides sind AC-Ladepunkte (AC = Wechselstrom) mit einer Leistung von jeweils 22 Kilowatt. Einer der beiden Ladepunkte steht exklusiv cambio zur Verfügung.
In Verlautenheide betreibt die STAWAG eine Ladestation in der Verlautenheidener Straße 85. Hier handelt es sich um eine Schnellladestation. Zwei Ladepunkte haben eine Leistung von 50 Kilowatt mit Gleichstrom, einer ist ein AC-Ladepunkt mit 22 Kilowatt Leistung.
Eine weitere Ladesäule befindet sich am Strangenhäuschen 10; diese wird von innogy bzw. E.ON betrieben und hat zwei AC-Ladepunkte mit je 22 Kilowatt Leistung.
2019 hat die STAWAG gemeinsam mit einem Vertreter des Bezirksamts Haaren die Parkflächen am Haarener Markt begangen und als guten Standort bewertet. Allerdings ergab die Netzprüfung, dass dort sehr aufwändige Tiefbauarbeiten und lange Leitungswege erforderlich wären, so dass der Standort verworfen wurde. Ebenso war der Plan, eine Schnellladestation auf dem Parkplatz eines Supermarkts an der Alt-Haarener Straße zu errichten, nicht realisierbar.
Im Projekt ALigN ist das Unternehmen Utimaco in der Germanusstraße 4 Interessent für Ladeinfrastruktur. In Gesprächen mit der Stadt hat die Geschäftsführung von Utimaco sich offen dafür gezeigt, mindestens zehn Ladepunkte auf dem Firmenparkplatz uneingeschränkt öffentlich zugänglich zu machen. Die Regionetz als Netzbetreiberin wird prüfen, wie viele Ladepunkte aufgrund der Netzkapazität möglich sind.
In einem Letter of Support vom 14. April 2021 hat die STAWAG der Stadt Aachen ihre Unterstützung im Landeswettbewerb „Mobil.NRW – Mobilität in lebenswerten Städten“ als unterbeauftragter Projektpartner angeboten. In diesem Projekt sollen für den Aachener Stadtteil Haaren inklusive dem Gewerbegebiet Auf der Hüls innovative Konzepte zur Stärkung städtischer Mobilitätssysteme entwickelt und umgesetzt, die innerörtliche Nahmobilität verbessert sowie der Flächenbedarf durch MIV im öffentlichen Raum reduziert werden. Die STAWAG würde in diesem Projekt die Planung und Errichtung sowie den Betrieb von Ladeinfrastruktur für Elektroautos übernehmen. Zum einen plant sie in diesem Projekt drei öffentliche Ladestationen in Haaren, zum anderen jeweils zwei Ladestationen mit zwei Ladepunkten in zwei Quartiersgaragen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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1,3 MB
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992,1 kB
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