Kenntnisnahme - FB 61/0217/WP18

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.


Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft, Digitalisierung und Regionalentwicklung nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

 

Der Ratsantrag Nr. 015/18 der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Aachen vom 16.12.2020 gilt damit als behandelt.

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:


Die Wissenschaftsstadt Aachen verfolgt vielfältige Ziele und koordiniert laufend interdisziplinäre Handlungsstränge. Um sie in ihrem Handeln und ihrer städtebaulichen und hochbaulichen Ausprägung weiterzuentwickeln, bedarf es eines kontinuierlichen und koordinierten Austausches zwischen der Stadt Aachen und den Hochschulen.

Dieses Miteinander hat in Aachen eine lange Tradition, die bis in die frühen 1990er-Jahre zurückreicht. Über die letzten 30 Jahre wurde zwischen Stadt und Hochschulen ein mannigfaltiges sowie effektives Kommunikationsnetz aufgebaut. Von der obersten administrativen Führungsebene bis hin zur konkreten operativen Projektebene bestehen eingespielte  Kommunikationskanäle auf beiden Seiten.

 

Die Aachener Hochschullandschaft ist dabei getragen von

  • der Rheinisch-Westfälischen Hochschule Aachen (RWTH Aachen) mit 45.945 Studierenden, 10.663 Lehrenden | Forschenden, etwa 160 Studiengängen – die RWTH Aachen ist Arbeitgeberin von 14.424 Beschäftigten,
  • der FH Aachen mit 10.599 Studierenden, 1.425 Lehrenden | Forschenden, etwa 100 Studiengängen – die FH Aachen ist Arbeitgeberin von 1.795 Beschäftigten,
  • der Hochschule für Tanz und Musik mit 142 Studierenden, 70 Lehrenden | Forschenden, 5 Studiengängen | Forschungsclustern – die Hochschule für Tanz und Musik ist Arbeitgeberin von 75 Beschäftigten,
  • der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen mit 1.176 Studierenden, 138 Lehrenden | Forschenden, 5 Studiengängen – die Katholische Hochschule ist Arbeitgeberin von 184 Beschäftigten.

 

Ebenfalls vertreten sind die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW und die FOM Hochschule für Ökonomie & Management.

Eine der Kernkompetenzen Aachens ist, ein wegweisendes Zukunftslabor zu sein, Wissenschaft, Wirtschafts- und Lebenspraxis eng miteinander zu verzahnen. Die Stadt Aachen stützt die Prozesse der Hochschulen, damit sie wirkungsvoll ihren Beitrag zur Stärkung dieser Kompetenz leisten können. Die Entwicklung und Erweiterung der Hochschulstandorte ist in diesem Sinne stets von gesamtstädtischer Bedeutung. Als Trägerin der Planungshoheit übernimmt die Stadt Aachen die Rolle der rahmengebenden und steuernden Brückenbauerin unter allen beteiligten Akteur*innen und der Stadtgesellschaft. Die Stadtverwaltung betreibt zu diesem Zweck zu allen Hochschulen in der Breite und Tiefe einen engmaschigen fachlichen Austausch in der Rolle Koordinatorin und Moderatorin einer transparenten Entwicklung der Wissenschaftsstadt.

 

Die weiteren Ausführungen fokussieren antragsgemäß auf die Aktivitäten der Stadt Aachen mit und für die RWTH Aachen.

 

Stadtgestalterische Vernetzung von Campus-Mitte, Campus-West und Campus-Melaten
Eine zentrale partnerschaftliche Aufgabe von Stadt und RWTH ist die nachhaltige Entwicklung der drei Campusareale „Mitte“, „West“ und „Melaten“. Dabei geht es nicht nur um die Stärkung vorhandener und die Ausgründung neuer Forschungsinfrastrukturen, sondern auch um die Gestaltung lebenswerter und zukunftsfähiger Stadträume. Die Zielsetzung ist: urbane Vielfalt statt Monofunktion. Zentrale Elemente sind dabei sowohl die hochwertige Gestaltung des öffentlichen Raumes als auch eine urbane Nutzungsvielfalt.

 

Campus Mitte
Das Ziel einer innerstädtischen Campusaufwertung folgt dem „Masterplan RWTH Aachen Kernbereich“. Als richtungsweisende Rahmenplanung wurde und wird diese im engen Schulterschluss von RWTH und Stadt entwickelt. Ergebnisse dieses Miteinanders sind der aufwendig umgestaltete Templergraben, die Aufwertung der Unterführung Turmstraße sowie die Realisierung verschiedener Hochbauvorhaben aufseiten der RWTH. Weitere kooperative Projekte in der Zukunft sind der Wüllnerplatz und die Wüllnerstraße sowie die Brückensanierung Turmstraße. Anfang des Jahres wurde zwischen RWTH und Stadt ein Kommunikations- und Planungsprozess zur Qualifizierung dieses Campusbereiches angestoßen.

 

Campus West
Sowohl der Masterplan „Campus West“ als auch der aufbauende Bebauungsplan sind das Ergebnis einer intensiven Kooperation zwischen Stadt Aachen, RWTH Aachen und der Campus GmbH. Durch die langfristige Zusammenarbeit einer Lenkungsgruppe sowie einem operativen Projektteam konnte eine nachhaltige bauliche und programmatische Struktur entwickelt werden. Diese adressiert nicht nur konkrete Maßgaben für den Forschungscampus, sondern hat auch die Entwicklung eines neuen qualitativen Stadtraumes fest im Blick. Abgesichert durch einen städtebaulichen Vertrag sowie ein Gestaltungshandbuch, werden so auch die Realisierung von Wohn-, Handels- und Gastronomieangeboten sowie die Gestaltung eines hochwertigen öffentlichen Raumes gewährleistet.

 

Campus Melaten
Mit einem seit dem Jahr 2010 rechtskräftigen Bebauungsplan ist die Entwicklung des Campus Melaten bereits weit vorangeschritten. Über die Jahre hat sich auch in diesem Fall eine eingespielte Kommunikationsstruktur etabliert, die einen routinierten und effektiven Umgang mit neuen Aufgaben sicherstellt. Wie auch beim Campus West sind durch die Festsetzungen des Bebauungsplanes sowie durch die Vorgaben des städtebaulichen Vertrages einschließlich eines Gestaltungshandbuches konkrete und verbindliche Vorgaben in Hinsicht auf eine Aufenthaltsqualität sowie Nutzungsvielfalt festgesetzt worden.

 

Hochschulgetriebene Stärkung von Gründungen, Wertschöpfung und Arbeit
Existenzgründungen bzw. Startups sind eine der Grundlagen für wirtschaftliches Wachstum in Aachen. Eine lebendige Gründerszene fördert die Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Standort Aachens. Ein enormes Potenzial liegt insbesondere bei den Ausgründungen aus den Hochschulen (RWTH und FH Aachen). Dies belegen auch die Rankings und Zahlen rund um das Gründungsgeschehen in Aachen. Alleine aus der RWTH Aachen gingen im Jahr 2020 75 erfolgreiche Ausgründungen hervor, im digitalHUB Aachen sind mittlerweile 190 Startups beheimatet und der Collective Incubator weist ein weiteres Potenzial von rund 100 studentischen Initiativen und Startups auf. Dementsprechend wird der Stadt-Hochschul-Kooperation in diesem Bereich eine große Bedeutung zugemessen und diese mannigfaltig gelebt. Dabei wird der Fokus verstärkt auf eine gemeinsame Förderung und Unterstützung der Aachener Startup-Szene gelegt, in dem (Experimentier-)Räume zur Entwicklung geschaffen und in einem Cluster gebündelt werden. Einige flankierende Maßnahmen auf dem Weg zu einem lebendigen Startup-Ökosystem wurden bereits umgesetzt, befinden sich in Umsetzung oder werden aktuell vorbereitet:

-          Die DIP (Digitale Innovations Plattform): Diese Plattform bietet allen Unternehmen, Startups, Forschungseinrichtungen und interessierten Innovatoren aus der Region Aachen eine kostenlose Vernetzung, einen Austausch, sowie Matching-Prozesse zum Technologietransfer oder einen Veranstaltungskalender

-          Das OecherLAB eignet sich hervorragend, um neue Geschäftsideen mit Beteiligung der Stadtgesellschaft in Aachens erstem Co-Creation Center auf ihre Marktreife hin zu testen und weiterzuentwickeln. Hier spielt das Wissenschaftsbüro der Stadt Aachen in seiner Funktion als Bindeglied zwischen Stadt, Wirtschaft und Wissenschaft eine bedeutende Rolle, indem es proaktiv erfolgversprechende Forschungsprojekte und innovative Geschäftsideen aus dem Hochschulumfeld identifiziert und diese zur weiteren Zusammenarbeit im OecherLAB einlädt. Seit Anfang an stellen Aachener Startups ihre innovativen Ideen und Geschäftsmodelle vor und machen diese erlebbar.

-          Bereitstellung von Ermöglichungs- und Experimentierräumen in der direkten Alltagsumgebung. Hierfür eignen sich leerstehende Einzelhandels- und Gewerbeimmobilien. Mit dem Citymanagement ist dafür eine wichtige Schnittstelle entstanden. Im Rahmen der Umsetzung des Förderprogramms „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ werden u.a. auch Startups und kreativen Projekten Ermöglichungsräume innerhalb der Innenstadt zur Verfügung gestellt. Seit Juli 2021 können sich Interessierte unter dem Motto „Ladenliebe“ mit ihren Konzepten bewerben.

-          Ein enger Austausch zwischen Startups und dem FB 02 wird in den monatlichen Fokusgruppentreffen „Startups“ des digitalHUB Aachen forciert. Neben der Weiterentwicklung der Startup City Aachen und den Bedarfen der Startups, stehen insbesondere auch gemeinsame Veranstaltungen und Matchings auf dem Programm. Kooperationsveranstaltungen waren u.a. der digitalSUMMIT des digitalHUB Aachen sowie das OpenAir-Event „Perspektive Jahrhundertcampus“ gemeinsam mit und dem Collective Incubator der RWTH sowie der FH Aachen.

Besonderes Potenzial, gerade im Bereich der hochschulgetriebenen Gründungen bietet dabei das Quartier Aachen-Nord. Durch die Ansiedlung des digitalHUB Aachen besteht hier ein besonderes Potenzial zur Etablierung einer Startup-Achse aus der Innenstadt hinaus. Diese Entwicklungen werden flankiert durch die Entwicklungen rund um den Campus Jahrhunderthalle, auf dem noch in diesem Jahr mit dem Collective Incubator ein weiteres Startup-Zentrum der RWTH in Aachen-Nord ansässig sein wird. Aber auch über die verschiedenen bestehenden Smart-City-Ansätze, die u.a. in Aachen-Nord erprobt werden sollen, dient Aachen-Nord als kreativer Ermöglichungsraum bzw. Reallabor für neue Geschäftsideen. Entlang der Jülicher Straße könnte sich damit zukünftig ein lebendiges Startup-Ökosystem bzw. Cluster etablieren. Weiterzuverfolgen sind zudem die Entwicklungen rund um die Errichtung weitere Fachinkubatoren und Werkstätten durch die RWTH auf den Campusarelaen. Zu nennen sind neben den bereits etablierten Angeboten des FabLab Aachen die zum Teil bereits eingerichteten bzw. geplanten Inkubatoren (u.a. Fachinkubator RawMaterials aus dem Bereich Georessourcen und Materialtechnik, Quin-CAT-Inkubator aus dem Bereich Chemie sowie der Fachinkubator Medizin). Auch hier ergeben sich neue Potenziale für eine hochschulgetriebene Stärkung von Gründungen. Die Stadt steht im kontinuierlichen Austausch mit den verschiedenen Institutionen und verfolgt mit der Initiative „Startup City“ eine stärkere Bündelung und Visualisierung dieser zukunftsgerichteten Ansätze.

Resumee

Bislang konnten die beschriebenen Prozesse mit Bordmitteln angestoßen werden. Dies muss ggf. in Zukunft durch die Bereitstellung weiterer personeller Ressourcen und der Einwerbung von Drittmitteln ergänzt werden. Der Fokus sollte dabei auf der Stärkung der bereits etablierten fachspezifischen Strukturen in den Fachbereichen Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur sowie Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa liegen. Für die Schaffung zusätzlicher Kommunikationsstrukturen, wie etwa einer Stabsstelle Campus, ist ausgehend von den beschriebenen Erfahrungen derzeit kein Bedarf erkennbar.

Reduzieren

Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

JA

NEIN

 

 

 

X

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

 

 

 

 

 


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

X

 

 

 

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

 

 

 

X

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

X

 

 

 

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

X

 

nicht bekannt

 

Reduzieren

Anlagen

Loading...