Entscheidungsvorlage - FB 61/0272/WP18

Beschlussvorschlag:

Der Mobilitätsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und stimmt der Durchführung der „ÖPNV+ Schnupperaktion“ zu.

Erläuterungen:

Ziel

Die Verlagerung von Pkw-Fahrten auf den Umweltverbund ist ein zentrales Ziel der Mobilitätsstrategie der Stadt Aachen. Im Rahmen der Präzisierung der Idee der „Mobilitätswende“ ist das „geänderte Mobilitätsverhalten“ einer von fünf zentralen Pfeilern. Finanzielle Anreize für den Umstieg sind als Teil der „Kampagne Mobilitätswende“ Teil des IKSK.

Die Stadt Aachen hat die Möglichkeit, im Rahmen ihres betrieblichen Mobilitätsmanagements hierfür einen konkreten Ansatz gemeinsam mit der ASEAG auszuprobieren. 17 Betriebe mit 20.000 Beschäftigen sind derzeit Partner in diesem Programm, das ebenfalls eine zentrale Maßnahme des IKSK und laufende Maßnahme im Projekt #AachenMooVe! ist.

Mit den Koordinatoren der Betriebe wurde gemeinsam ein Verfahren abgestimmt, die Mitarbeiter*innen systematisch und flächendeckend anzusprechen, kostenlos den ÖPNV und ergänzende Mobilitätsdienstleistungen insbesondere für den Arbeitsweg nutzen können. Dies ist Teil des gemeinsam mit der IHK Aachen abgestimmten Konzeptes des BMM. Weitere Maßnahmen in 2022 werden Pedelec-Testwochen und e-Autotestwochen sein. Ein systematisches Monitoring des Mobilitätsverhaltens der Beschäftigten ist Teil des Konzeptes, um die Verkehrs- und Klimaeffekte erfassen zu können.

Im Zuge dieses Gesamtansatzes besteht jetzt die Möglichkeit, die bestehenden Angebote der movA-App der ASEAG für einen groß angelegten Test nutzen zu können. Es sollen dabei folgende Tarif- bzw. Mobilitätsangebote bis zu einer Gesamthöhe von 100 Euro genutzt werden können:

•                      Tickets, die im movA Ticketshop zur Verfügung stehen, u.a. Schöner TagTicket NRW,

Einfach-weiter-Ticket etc.

•                      CarSharing-Fahrten

•                      Fahrten mit Velocity Aachen

•                      Fahrten der Rollerverleihanbieter in Aachen, soweit sie in movA integriert sind

Nur von den Testnutzern tatsächlich genutztes Guthaben soll am Ende der Schnupperzeit berechnet werden.

Es geht mit der jetzt anstehenden Aktion darum, für die Planung zukünftiger Aktionen Erkenntnisse zu Interesse, Nutzung und Wirkung von Mobilitätsguthaben im Zuge des betrieblichen Mobilitätsmanagement der Stadt Aachen zu gewinnen. 

Partner in der Umsetzung

Die Maßnahme soll in direkter Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung Aachen, den Aachen clever mobil Betrieben und der ASEAG mithilfe der bestehenden App movA umgesetzt werden. Die ASEAG ist unmittelbar in der Lage, diese Aktion zeitnah umzusetzen. Sie ist bis 2027 für den Betrieb des ÖPNV in Aachen im Rahmen des geltenden Nahverkehrsplans betraut. Im Fokus der Maßnahme steht die Neu- und Rückgewinnung von Personen für den ÖPNV. Operativ ist daher eine erkennbare Ansprache durch das städtische Verkehrsunternehmen an die Mitarbeitenden und eine Erstattung von ÖPNV-Fahrkarten die Kernaufgabe der Zusammenarbeit. Es soll dabei über die App vermittelt werden, dass das städtische Verkehrsunternehmen ASEAG mehr im Portfolio hat, als den ÖPNV alleine. Daher werden eben auch die Kosten für den Test weiterer Mobilitätsangebote in movA erstattet. Es besteht für die Stadt Aachen die Notwendigkeit, personenbezogene Daten zwischen Verwaltung und Verkehrsunternehmen auszutauschen, um mit Blick auf die das Integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Aachen Erkenntnisse zur Wirksamkeit der Maßnahme erlangen zu können.

Geplanter Ablauf

1. Die Betriebe, die eine Kooperationsvereinbarung mit dem betrieblichen Mobilitätsmanagementprogramm „Aachen clever mobil“ abgeschlossen haben, informieren ihre Mitarbeitenden auf Basis der Informationen von Stadt Aachen und ASEAG über die ÖPNV+-Schnupperaktion. Dabei wird dafür geworben, dass sich insbesondere autofahrende Personen zur Reduktion des Autoverkehrs auf die Aktion einlassen.
2. Die interessierten Personen der Betriebe registrieren sich bei der Stadt Aachen für die Aktion unter Akzeptanz definierter Nutzungsbedingungen und unter Angabe ihres heutigen Hauptverkehrsmittels.
3. Die ASEAG richtet über die App movA den Personen, die sich mit einem mit der Stadt abgestimmten Code in der App anmelden, das Guthaben in Höhe von 100 Euro bereit.
4. Die Personen erhalten vier Wochen Zeit, die o.a. Palette der Mobilitätsdienstleistungen zu testen.
5. Die ASEAG berichtet wöchentlich den Stand der genutzten Guthaben.
6. Nach Abschluss der Aktion führt die Stadt Aachen eine Nacherhebung zu den verkehrlichen Effekten und zur Akzeptanz der getesteten Mobilitätsangebote durch.

Finanzielle Auswirkungen

Der ASEAG werden die durch die Aktion entstehende Aufwendungen aus dem Haushalt der Stadt Aachen erstattet. Es wird bei 1.000 teilnehmenden Testpersonen von einem Bedarf von rd. 100.000 Euro ausgegangen.
 

Finanzielle Auswirkungen

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

Hinweis: Insbesondere Personen, die heute mit dem Pkw zur Arbeit und bisher wenig Erfahrungen mit dem ÖPNV haben, sollen durch die Aktion angesprochen werden. Auf Basis der eingeplanten Nachbefragung sollen die finanziellen Effekte und die CO2-Effekte für zukünftige Aktionen erfasst werden. Unter der Annahme, dass von den Teilnehmenden 20 % durch die Aktion vom Pkw für drei Fahrten je Woche auf den ÖPNV wechseln würden, so könnte dies Pkw-km im Umfang von 200 Personen x 20 km x 150 Tage einsparen. Unter der Annahme von Dieselbussen als Alternativtransport würde sich nach Angaben des Umweltbundesamtes (Gesamtemissionen von Fahrzeugen inkl. Herstellung) eine Einsparung von 80 t / a an CO2 ergeben.