Entscheidungsvorlage - FB 23/0104/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Neues Wochenmarktkonzept
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 23 - Fachbereich Immobilienmanagement
- Verfasst von:
- 23/43
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Unterbrochen
|
|
Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss
|
Entscheidung
|
|
|
01.02.2022
|
Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss nimmt die Ausführung der Verwaltung zum Wochenmarktkonzept zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung zunächst mit der Umsetzung der Testphase von sechs Monaten. Vor Ablauf der Testphase berichtet die Verwaltung im Ausschuss über die Ergebnisse.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Ausgangslage:
In den letzten Jahren wurde ein schleichender Rückgang der Kundschaft auf den Aachener Märkten im Stadtkern festgestellt. Dies ist u.a. auf verändertes Einkaufsverhalten und neue Lebensgewohnheiten zurück zu führen. Um diese negative Tendenz zu stoppen, müssen die derzeitigen Marktkonzepte überarbeitet und entsprechend angepasst werden. Durch den rasch fortschreitenden Strukturwandel in der Innenstadt ist nun ein geeigneter Zeitpunkt, die Märkte neu aufzustellen. Vor allem im Hinblick auf die Corona-Pandemie haben sich die Rahmenbedingungen verändert. Die neuen Konzepte sollen nicht mehr primär der Stärkung einzelner Straßenzüge dienen, sondern der gesamten Innenstadt.
Nachfolgend werden die verschiedenen Konzepte für die drei Märkte Aachen-Mitte (dienstags und donnerstags) und den Biomarkt samstags vorgestellt. Es ist geplant, die Konzepte in Form einer Testphase von 6 Monaten zu prüfen und durch eine Evaluierung gegen Ende der 6 Monate zu bewerten. Falls die Konzepte positiv angenommen werden, ist eine Anpassung der Wochenmarktsatzung notwendig. Für den Zeitraum der Testphase müssen die entsprechenden Märkte von der aktuellen Satzung befreit werden, um ein flexibles Anpassen zu ermöglichen.
Dienstagsmarkt
Status Quo
Der Markt vor dem Rathaus wird dienstags deutlich weniger frequentiert als der Donnerstagsmarkt. Diese Situation ist schon seit einigen Jahren zu beobachten und ist u.a. auf das veränderte Einkaufsverhalten zurückzuführen. Aus diesem Grund haben auch in den vergangenen Jahren einige Beschicker*innen ihren Marktstand gekündigt. Es ist davon auszugehen, dass aufgrund der schwindenden Anzahl an Beschickern der Dienstagsmarkt in Zukunft nicht mehr in der jetzigen Form bestehen wird.
Elisenmarkt
Das Konzept für den Dienstagsmarkt sieht die Verlegung des Marktes vom Rathaus in die Hartmannstraße und Ursulinerstraße vor. Die Lage am Elisengarten führt zu dem neuen Namen „Elisenmarkt“. Durch die Wahl des neuen Standortes erhält der Wochenmarkt von Grund auf einen neuen Charakter. Die Stände bilden, anders als auf den anderen Märkten, eine Einkaufsstraße.
Das Problem der Erreichbarkeit, welches immer wieder als großer Nachteil des Marktes vor dem Rathaus vorgebracht wird, wird durch den neuen Standort gelöst. Durch die Aufstellung der Wochenmarktstände in den genannten Straßen ist Start- und Zielpunkt der nahegelegene Elisenbrunnen mit seinen zahlreichen Haltestellen. Während der Marktzeit müssen die Parkbuchten oder ein Teil der Parkmöglichkeiten in der Hartmannstraße gesperrt werden, um dort Verkaufsstände aufstellen zu können und eine sichere Einkaufsumgebung für die Kundschaft zu schaffen.
Angebot und Öffnungszeiten
Das Angebot auf dem „Elisenmarkt“ verändert sich dahingehend, dass neben den schon bestehenden Lebensmittelständen das Angebot durch Streetfood-Trucks erweitert wird. Somit wird vor allem das Mittagsangebot ausgebaut und zusätzliche Kundschaft auf den Markt gelockt. Durch diverse Sitzmöglichkeiten im Elisengarten ist dort der passende Ort, um das frisch gekaufte Mittagessen direkt zu verspeisen.
| Elisenmarkt |
Ort | Hartmannstraße/ Ursulinerstraße |
Öffnungszeiten (dienstags) | 07:00 – 14:00 Uhr |
Sortiment | Grüner Markt mit frischen Lebensmitteln und Streetfood-Trucks |
Zwischenfazit: Elisenmarkt
Vor dem Hintergrund der Pandemie bietet sich nach Meinung der Fachbereichs Immobilienmanagement die Umsetzung des Wochenmarktes „Elisenmarkt“ gut an. Durch die Aneinanderreihung der Stände kann eine Ansammlung von Menschen auf engem Raum minimiert werden. Da zudem der Wochenmarkt aufgrund der Lage vor dem Rathaus seit Jahren unter zurückgehenden Besucherzahlen leidet, kann das Image des Marktes durch eine örtliche Verlegung verbessert werden. Eine Verlegung kommt zudem der dort ansässigen Gastronomie und dem Einzelhandel zugute und kann während einer 6-monatigen Testphase erprobt werden. Außerdem werden durch die Verlegung des Marktes am Dienstag in die Hartmannstraße/Ursulinerstraße während der Woche bei jedem Wochenmarkt andere Straßenzüge belebt und gestärkt. Zu prüfen ist, inwieweit der Markt und die dort ansässigen Unternehmen zusätzlich gestärkt werden können (Einbeziehung in Werbekampagnen o. ä.).
Der Eigenbetrieb der Stadt Aachen hat aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit der Ursulinerstraße und Ecke Hartmannstraße/Ursulinerstraße Bedenken geäußert und merkt an, dass bei zukünftiger regelmäßiger Benutzung durch schwere LKWs der Straßenbelag erneuert werden müsse.
Donnerstagsmarkt
Status Quo
Der Donnerstagsmarkt wird im Vergleich zum Markt am Dienstag sehr gut angenommen. Somit sollen am Konzept des Wochenmarktes keine merklichen Änderungen vorgenommen werden. Das Hauptproblem bei diesem Wochenmarkt ist für die Kunden die fehlende direkte ÖPNV-Anbindung.
Rathausmarkt mit Schlemmermarkt/Gourmetmarkt im Sommer
Für das zukünftige Bestehen des Marktes vor dem Rathaus ist die bessere Anbindung an den ÖPNV entscheidend. Dieser soll in regelmäßigen Abständen die Kundschaft von zentralen Orten (bspw. Elisenbrunnen, Bushof etc.) zum Markt transportieren. Somit wird auch wieder älteren Menschen der Einkauf auf dem „Rathausmarkt“ ermöglicht und die Frequenz in den angrenzenden Straßen erhöht sich.
Da unklar ist, ob eine direkte ÖPNV-Anbindung umgesetzt werden kann, sollte die Überbrückungszeit sinnvoll genutzt werden. So ist es z.B. denkbar, dass durch eine Kooperation mit Aachener Taxi- und Busunternehmen gegen ein geringes Entgelt Taxen oder Mini-Busse Fahrten zum Aachener Markt anbieten. Eine weitere Möglichkeit sind Fahrradkuriere mit Fahrradrikschas. Hinsichtlich des Themas Nahverkehr wäre eine Kooperation mit #Aachen MooVe! ebenfalls denkbar.
In den Sommermonaten soll zudem nach dem „Rathausmarkt“ einmal pro Monat ein Feierabendmarkt veranstaltet werden. Dieser kann bspw. unter dem Namen „Schlemmermarkt“ oder „Gourmetmarkt“ stattfinden. Die Erfahrung aus anderen Städten zeigt, dass der Donnerstag für einen Feierabendmarkt sehr gut geeignet ist. Bei diesem Format müssen im Vergleich zu den traditionellen Wochenmärkten andere Beschicker*innen akquiriert werden (Streetfood, Weinausschank, Flammkuchen, Musik etc.).
| Rathausmarkt mit Schlemmermarkt/Gourmetmarkt |
Ort | Marktplatz vor dem Rathaus |
Öffnungszeiten (donnerstags) | 07:00 – 14:00 Uhr bzw. 17:00 – 21:00 Uhr |
Sortiment | Grüner Markt mit frischen Lebensmitteln und in den Sommermonaten einmal pro Monat ein Schlemmermarkt/Gourmetmarkt |
Einen Feierabendmarkt kann die Verwaltung mit dem derzeit vorhandenen Personal nicht umsetzen und auch nicht auf Dauer durchführen. Die Kosten für zusätzliche Stellen und Investitionen wären bei einer positiven Grundsatzentscheidung noch zu ermitteln und die Möglichkeit der Fremdvergabe müsste geprüft werden.
Samstagsmarkt (Biomarkt)
Status Quo
Der samstags stattfindende Biomarkt weist für einen Wochenmarkt am Wochenende verhältnismäßig wenige Beschicker*innen auf. Somit müssen auch für diesen Markt Maßnahmen ergriffen werden, um den Markt attraktiver zu gestalten. Aus Sicht der Verwaltung ist es wichtig, das Label Bio beizubehalten, auch, um den Markt deutlich zu positionieren und von den anderen Märkten abzugrenzen. In der Vergangenheit haben sich leider zu wenig Beschicker*innen gefunden, die die notwendigen Zertifikate vorweisen können.
Altstadtmarkt
Sofern durch gezielte Suche keine zusätzlichen Beschicker mit Bio-Zertifizierung gefunden werden, könnte der Biomarkt zu einem Markt mit einer Biostraße und ergänzendem Angebot mit ausgeglichenem Produktverhältnis (50% bio, 50% konventionell) umgebaut werden. Dieser findet unter dem Namen „Altstadtmarkt“ statt. Die zuvor geplante Umstrukturierung des Biomarktes in einen „Bio- und Regionalmarkt“ gestaltet sich aufgrund diverser Richtlinien und Verordnungen sehr schwierig.
Die allgemeine Belebung durch den „Altstadtmarkt“ bringt für Gastronomie und Einzelhandel und somit für die gesamte Innenstadt Vorteile mit sich. Die Biohändler*innen können durch entsprechende Schilder „Bio, frisch & lecker“ auf ihre Bioqualität aufmerksam machen. Die konventionellen Anbieter haben als Pendant ein Schild mit der Aufschrift „Frisch & lecker“.
Durch die Öffnung des Marktes für konventionelle Anbieter kann die Produktpalette erweitert werden, bspw. um Fisch- oder Fleischangebote. Bei einer ausreichenden Anzahl an Ständen können diese sowohl auf dem Münsterplatz als auch in der Hartmannstraße/Ursulinerstraße aufgebaut werden, sodass sich der Markt vom Dom bis zum Elisenbrunnen erstreckt. Der „Altstadtmarkt“ profitiert, ebenfalls wie der „Elisenmarkt“, von der guten Busanbindung des Elisenbrunnens. Die Öffnungszeiten könnten zudem um eine Stunde verlängert werden.
| Altstadtmarkt |
Ort | Münsterplatz, bei Bedarf Hartmannstraße und Ursulinerstraße |
Öffnungszeiten (samstags) | 09:00 – 15:00 Uhr |
Sortiment | Grüner Markt mit frischen Lebensmitteln (bio und konventionell) |
Zwischenfazit:
In Gesprächen mit den Vertretern der Biobeschicker*innen im Jahr 2020 wurde die Möglichkeit einer Marktöffnung diskutiert. Dieser Vorschlag wurde nicht gut aufgenommen. Die Vertreter möchten, dass sich der Markt von den anderen Wochenmärkten durch den Bezug zur Nachhaltigkeit unterscheidet. Die dafür notwendigen Vorschriften, welche in einer neuen Wochenmarktsatzung festgehalten werden müssten, machen eine Marktöffnung jedoch schwierig und werden voraussichtlich nicht zu einer merklichen Belebung des Marktes beitragen. Es wäre eine Unterscheidung zwischen Erzeuger*innen, Händler*innen und Gastronomieverkaufsständen notwendig und letztendlich auch eine stichprobenartige Kontrolle der angebotenen Produkte. Auf Nachfrage bei den derzeitigen Anbietern auf den anderen Aachener Märkten hat hinsichtlich dieser verschärften Kriterien für den ursprünglich geplanten „Bio- und Regionalmarkt“ niemand Interesse, diesen neuen Markt zu beschicken.
Zunächst wird die Verwaltung erneut versuchen, durch gezielte Suche oder Ausschreibungen neue Biomarktbeschicker*innen zu finden. Sofern dies weiterhin nicht erfolgreich sein wird, kann die Öffnung für konventionelle Produkte auch als Chance gesehen werden. Die Biobeschicker*innen können durch Zertifikate etc. für ihre Bioprodukte werben und sich von den konventionellen Anbietern abheben. Die Mischung aus bio, regional und konventionell kann den „Altstadtmarkt“ neben dem Dom bereichern und die Altstadt beleben, sodass sich der Fachbereich Immobilienmanagement für eine Öffnung des derzeitigen Biomarktes in Form einer 6-monatigen Testphase ausspricht.
Fazit:
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
| JA | NEIN |
|
| x |
|
|
| |||||||
Investive Auswirkungen | Ansatz 20xx | Fortgeschriebener Ansatz 20xx | Ansatz 20xx ff. | Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff. | Gesamtbedarf (alt) | Gesamtbedarf (neu) | |
Einzahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Auszahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
+ Verbesserung / - Verschlechterung | 0 | 0 |
| ||||
| Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | |||||
| |||||||
konsumtive Auswirkungen | Ansatz 20xx | Fortgeschriebener Ansatz 20xx | Ansatz 20xx ff. | Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff. | Folge-kosten (alt) | Folge-kosten (neu) | |
Ertrag | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Personal-/ Sachaufwand | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Abschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
+ Verbesserung / - Verschlechterung | 0 | 0 |
| ||||
| Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | |||||
Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):
Je nach Verlauf der Testphase und Entscheidung bzgl. des zukünftigen Standortes wird eine Installation von weiteren Stromkästen für den Dienstagsmarkt in der Hartmann-/Ursulinerstraße nötig. Zudem werden temporäre Anschlüsse für die Testphase benötigt.
Klimarelevanz
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
positiv | negativ | nicht eindeutig | |
x |
|
|
|
Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering | mittel | groß | nicht ermittelbar |
|
|
| x |
Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine | positiv | negativ | nicht eindeutig |
x |
|
|
|
Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering |
|
| unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
mittel |
|
| 80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
|
| mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
|
| unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) | |
mittel |
|
| 80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
|
| mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
|
|
| vollständig |
|
|
| überwiegend (50% - 99%) |
|
|
| teilweise (1% - 49 %) |
|
|
| nicht |
|
|
| nicht bekannt |