Entscheidungsvorlage - E 49.5/0028/WP18

Beschlussvorschlag Betriebsausschuss Kultur und Theater:

Zu der angebotenen Schenkung wurde seitens der Fraktionen keine Einwände erhoben.

Somit empfiehlt der Betriebsausschuss Kultur und Theater dem Rat der Stadt Aachen, die Annahme der Schenkung der 35 Faksimiles von Herrn Hans-Peter Viechtbauer an das Stadtmuseum Centre Charlemagne mit Dank entgegen zu nehmen.

Beschlussvorschlag Rat:

Auf Empfehlung des Betriebsausschusses Kultur und Theater beschließt der Rat der Stadt Aachen, die Annahme der Schenkung der 35 Faksimiles von Herrn Hans-Peter Viechtbauer an das Stadtmuseum Centre Charlemagne mit Dank entgegen zu nehmen.

Erläuterungen:

Herr Hans-Peter Viechtbauer, Rektor des St. Leonhard-Gymnasiums i.R., sammelt seit Jahrzehnten Faksimiles mittelalterlicher Handschriften. Aufgrund seines hohen Alters und schlechten Gesund­heitszustands haben seine Frau und er sich dazu entschlossen, die Sammlung in öffentliche Hände zu geben. Das Gros ist für das Kunsthistorische Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn vorgesehen, doch ist es ausdrücklicher Wunsch des Sammlerehepaares, dass die karolingerzeitlichen Bestände in Aachen verbleiben und der Städtischen Sammlung einverleibt werden.

Die 35 hochwertigen, teils auch sehr hochpreisigen Faksimiles werden als Anschauungsobjekte im Centre Charlemagne Verwendung finden, z.T. auch aus konservatorischen Gründen an die Stelle eines wichtigen handschriftlichen Originals (Codex Wings 1) in der Dauerausstellung rücken. Die dem Konvolut zugehörige Kopie der Metzer Reiterstatuette ist höherwertiger als die derzeit ausgestellte, stadteigene Kopie.

Die zur Schenkung angebotenen Objekte haben einen Schätzwert von 16.000,- €. Die Schätzung wurde im Dezember 2021 auf der Basis gängiger Marktpreise (Preisportale) vorgenommen.

Die Lagerung der Objekte kann teils in der grafischen Sammlung, teils in der Dienstbibliothek der Städtischen Museen erfolgen.

Auflagen und finanzielle Auswirkungen:

Es sind mit der Annahme der Schenkung keine vertragliche Auflagen bezüglich der Präsentation und der Aufbewahrung der Objekte zu Ungunsten der Stadt Aachen verbunden. Die Stadt Aachen verpflichtet sich jedoch mit Bezug auf die geschenkten Objekte, die Beschriftungen bei Ausstellungen, Einträge in wissenschaftlichen Publikationen, Veröffentlichungen in Form elektronischer Medien etc. obligatorisch mit dem Provenienz-Hinweis „Schenkung Viechtbauer“ zu versehen und inventarisiert die Objekte auch mit diesem Zusatz. Auch verpflichtet sie sich, die Objekte der Schenkung nicht zu verkaufen oder zu verschenken.

Besondere Umstände

Aufgrund des sich Mitte Dezember 2021 rapide verschlechternden Gesundheitszustands des Schenkers war es geboten, den Schenkungsvertrag vorzeitig zu zeichnen und schon Ende des Jahres 2021 auf den Weg zu bringen. Dies ist in Rücksprache mit der Oberbürgermeisterin und der Stadtdirektorin mit Unterschrift der letzteren erfolgt. Der Vertrag enthält allerdings auch den Artikel „Die Schenkung erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung des Rates der Stadt Aachen“, um bei aller Eilbedürftigkeit dem Souverän nicht über Gebühr vorzugreifen.