Kenntnisnahme - Dez III/0013/WP15

Beschlussvorschlag:

Der Hauptausschuss und die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nehmen den Sachstandsbericht zur EuRegionale2008 zur Kenntnis.

 

Erläuterungen:

Der letzte Bericht der Verwaltung in Sachen EuRegionale 2008 erfolgte im letzten Hauptausschuss am 7.12.05. Seitdem sind weitere Projekte im Arbeitskreis der EuRegionale Beauftragten beraten und in der Gesellschafterversammlung am 12.01.06 weitere Entscheidungen getroffen worden.

 

1. Investitionsprogramm 2006-2009 verabschiedet

Gestützt auf den Kabinettsbeschluss zum Entwurf des Landeshaushaltes 2006 und der darin enthaltenen Summe für die Städtebauförderung hat das Ministerium für Bauen und Verkehr (MBV) der Region Aachen rund 50 Mio € für die Realisierung von Projekten im Rahmen der EuRegionalen2008 in Aussicht gestellt. Das Ministerium hat gleichzeitig darum gebeten, dass sich die Region schnellstmöglich auf die Projekte verständigt, die aus dieser Summe finanziert werden sollen.

Die Gesellschafterversammlung der EuRegionale hat daraufhin auf ihrer Sitzung am 12. Januar 2006 in Eupen die mehrjährige Finanzplanung und damit das Investitionsprogramm der EuRegionale 2008 einstimmig beschlossen (s. Anlage 1), darunter die Aachener Projekte „Bauhaus Europa“ und der „Pferdelandpark“, an dem neben der Stadt Aachen auch die Städte Herzogenrath und Kerkrade beteiligt sind.

Damit hat die Dreiländer-Region Aachen ein klares Signal für die regionale Entwicklung gesetzt. So auch der Landrat des Kreises Aachen, Carl Meulenbergh, der zum Jahresbeginn turnusgemäß den Vorsitz der Gesellschafterversammlung von Aachens Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden übernommen hat. Er sagte, 2006 werde das entscheidende Jahr für die EuRegionale 2008. Die Region habe sich mit dem Beschluss der Gesellschafterversammlung auf eine klare Zielausrichtung verständigt und wolle das Programm der EuRegionale 2008 mit Unterstützung des Landes und der Bezirksregierung Köln umsetzen.

Die jeweiligen Projektträger wurden beauftragt, kurzfristig die entsprechenden Förderanträge an das MBV zu stellen. 

 

Für die Projekte in der 2. Kategorie wird das Jahr 2006 genutzt, um weitere Fördermöglichkeiten z.B. andere Landesministerien oder/und die Förderung durch Belgien und die Niederlanden zu eröffnen, darunter wiederum ein Aachener Projekt , das Projekt„Grenzübergang Köpfchen“ in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Raeren.

 

 

2. Vergabe weiterer Label für qualifizierte Projekte

Die Gesellschafterversammlung hat am 12.01.06 neun weiteren Projekten, die die Qualifzierung durchlaufen haben, das Label der EuRegionale 2008 verliehen:

-          Science College Overbach: Ausgehend von der bestehenden Kompetenz am Standort Haus Overbach (Jülich) soll ein Bildungsinnovationszentrum für den Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik (MINT) entstehen. Eine Vernetzung mit weiteren Bildungsträgern der Dreiländer-Region Aachen wird zusätzlich positive Auswirkungen haben. Projektträger ist die Ordensgemeinschaft der Oblaten des hl. Franz von Sales (OSFS) e.V.

-          Euregionales Wissenschaftsforum Eutopion: Das Schüler- und Bürgerportal der RWTH Aachen am Standort Gut Melaten soll einer der Ankerpunkte des neuen Campus-Konzepts werden, das die Bindung zwischen der RWTH Aachen und der Dreländer-Region Aachen weiter verstärken soll. Projektträger sind die RWTH Aachen und der Freundeskreis Botanischer Garten e.V. Aachen.

-          Euregionale Academie: Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Profilierung der EuRegionale 2008 in den Bereichen Wissen, Kultur und Tourismus. Durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der drei Volkshochschulen Aachen, Eupen und Heerlen soll eine Plattform für Anbieter im Bereich Führungen und Tourismus geschaffen werden („Guidekonferenz“). Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt wird die Aufarbeitung und Darstellung von Alltagsgeschichte sein. Projektträger sind Arcus College Heerlen, VHS der Ostkantone Eupen und VHS Aachen.

-          SchulenBauenPartnerschaften: Das Projekt fördert grenzüberschreitenden Austausch zwischen Schulen in der Euregio Maas-Rhein. So sollen Schüler, aber auch Lehrer und Eltern über die Grenzen hinweg Kontakte und Freundschaften aufbauen. Schauplätze des Projekts sind acht Schulhöfe (darunter die Aachener Schule St. Leonhard), die durch bürgerschaftliches Engagement aufgewertet werden sollen. Projektträger ist Stadtoasen e.V. in Kooperation mit dem Förderkreis Deutsch-Niederländisches Jugendwerk e.V.

-          Lago/Lido Laprello: In Heinsberg soll eine attraktive Naherholungslandschaft entstehen, die die Verbindung zwischen dem Wurmtal (GrünMetropole) und dem Maas-Schwalm-Nette-Gebiet herstellen soll. Naturnahe Erholung wird ebenso möglich sein wie Badebetrieb und Wassersport. Aus einer Industriebrache (Baggerseen der Laprell-Kieswerke) wird ein Anziehungspunkt für Wanderer, Radfahrer und Wassersportler aus dem gesamten Aachener Nordraum. Projektträger ist die Stadt Heinsberg.

-          Weißhaldenpark Würselen: Ein ehedem industriell genutzter Standort soll zu einem gemischt genutzten urbanen Quartier werden. Das gesamte Projekt wird der Innenstadtentwicklung in Würselen eine neue Qualität verleihen. Projektträger ist die Stadt Würselen.

-          Grenzrouten: Ziel des Projekts ist die Erschließung des grenznahen Bereichs der Dreiländer-Region Aachen für Tourismus und Naherholung. Durch die Schaffung eines Routensystems sollen markante und historisch bedeutsame Punkte inszeniert werden. Aufgrund der besonderen Symbolik („Grenzen überschreiten“) handelt es sich um ein bedeutsames Projekt für die gesamte Dreiländer-Region.

-          Köpfchen: Der ehemalige Grenzübergang zwischen Aachen und Raeren soll aufgewertet werden. Auch dieses Projekt symbolisiert das EuRegionale 2008-Motto „Grenzen überschreiten“, hier soll das zukünftige Miteinander geplant und gezeigt werden. Projektträger ist die Gemeinde Raeren.

-          Vogelsang: Auf dem Gelände der ehemaligen NS-„Ordensburg“ Vogelsang in der Eifel soll ein Kultur- und Bildungszentrum entstehen, das in erster Linie Schüler, Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen soll. Ziel ist die Etablierung einer breiten Ankernutzung, die private Investitionen nach sich ziehen soll. Das Projekt ist von herausragender Bedeutung für die Entwicklung des Tourismus in der grenzüberschreitenden Region Eifel/Ardennen, da Vogelsang das Herz des Nationalparks Eifel bildet. Projektträger ist der Kreis Euskirchen.

 

Damit sind jetzt 18 Projekte der EuRegionale 2008 gelabelt. Eine tabellarische Übersicht der Projekte in den drei Arbeitsfeldern der EuRegionale 2008 enthält die beigefügte Liste. (Anlage 2)

 

3. Bauhaus Europa

Der zu 80% vom Land NRW geförderte Architekturwettbewerb zum Bauhaus Europa wurde zwischenzeitlich entschieden. In ihrer Sitzung am 10.01.06 hat sich die international besetzte Jury unter dem Vorsitz von Prof. Carl Fingerhut und unter Beteiligung des Landes einstimmig für den Entwurf des österreichischen Architekten Tschapeller und seines Teams entschieden.

Die Ausstellung aller Wettbewerbsergebnisse in der Zeit vom 11.01 - 26.01.06 im Krönungssaal des Rathauses wurde sehr gut besucht. Allein am Sonntag, dem 22.01.06 wurden rund 1000 Besucher gezählt, die sich nach der Berichterstattung in den Medien einen eigenen Eindruck machen wollten. Es wird z.Zt. nach Möglichkeiten gesucht, zumindest den Tschapeller Entwurf weiter ausstellen und diskutieren zu können.

Am 2.2.06 wird im Ballsaal eine zweite Bürgerinformation stattfinden.

Zur Zeit wird der Förderantrag zwecks Städtebauförderung an das MBW vorbereitet. Mit einer Bewilligung ist erst nach Beschlussfassung über den Landeshaushalt durch den Landtag im Mai zu rechnen.

Die Aquisition weiterer Fördermittel auf Bundes- und Europaebene wird sehr intensiv betrieben.

Zwischenzeitlich hat sich ein Förderverein gegründet, dessen Ziel unter anderem das Einwerben weiterer privater Sponsormittel ist, die zum dauerhaften Betrieb des Hauses genutzt werden.

Die Kommission zur Besetzung der Stelle einer/s  Gründungsdirektors/in  wird sich kurzfristig mit den vorliegenden Bewerbungen befassen. Eine endgültige Besetzung der Stelle wird allerdings erst nach Zusage der Fördermittel durch das Land und Baubeschluss des Rates fallen können.