Entscheidungsvorlage - FB 61/0331/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen Haaren empfiehlt dem Mobilitätsausschuss, den Ausführungsbeschluss für die Umgestaltung „Rund um St. Germanus“ gem. Pläne 2021_011 L1, 2021_01 Q1 – Q4 zu fassen.
 

Der Planungsausschuss empfiehlt dem Mobilitätsausschuss, den Ausführungsbeschluss für die Umgestaltung „Rund um St. Germanus“ gem. Pläne 2021_011 L1, 2021_01 Q1 – Q4 zu fassen.
 

Der Mobilitätsausschuss beschließt die Ausführung der Umgestaltung „Rund um St. Germanus“ gem. 2021_011 L1, 2021_01 Q1 – Q 4.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Anlass

Der St. Germanus Kirchplatz bildet zusammen mit der Alt-Haarener Straße und dem Haarener Markt das Ortszentrum sowie die kulturelle und soziale Mitte von Aachen-Haaren. Ergänzend und als „Gegenwelt“ zum betriebsamen, stark durch den Verkehr geprägten Haarener Markt hat der Kirchplatz St. Germanus das Potential, zum attraktivem, grünen Aufenthalts- und Kommunikationsraum im Schatten der ortsbildprägenden St. Germanus Kirche zu werden. Der Kirchplatz St. Germanus ist ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Ortszentrum, dem Bezirksrathaus in der alten Schule und der Wurmaue. Vor allem die St. Germanus Kirche mit ihrer charakteristischen roten Fassade sowie der alte Baumbestand prägen den Ort. Das klare Gestaltungskonzept des Platzes rückt das Kirchengebäude wieder in den Mittelpunkt und inszeniert es neu.

Die Umgestaltung „Rund um St. Germanus“ ist ein zentrales Projekt des Integrierten Stadtentwicklungs-konzeptes Aachen-Haaren um Handlungsfeld „Städtebau und Stadtgestalt“.

Parallel zum Bereich der Umgestaltung „Rund um St. Germanus“ wird auch gerade der Unfallschwerpunkt entlang der Alt-Haarener-Straße überarbeitet werden. Dieser erstreckt sich in einigen Bereichen auch entlang des Kirchenumfeldes St. Germanus. Beide Planungen sind aneinander angepasst und synchronisiert.

 

Ausbauelemente
Der Umbau des Umfeldes von St.Germanus ist gegliedert in die Straßenbereiche der Germanusstraße und der Alt-Haarener-Straße sowie den Kirchplatz. Dieser Kirchplatz wird optisch durch eine Einfassung des Platzes vom Straßenbereich trennt. Die verschiedenen Oberflächenmaterialien führen zu einem unterschiedlichen Schichtenaufbau des Oberbaus. Neben dem klassischen RStO-Aufbau wird laut Bodengutachten in Teilbereichen zur Bodenstabilisierung ein zusätzlicher Bodenaustausch von 30cm erforderlich.

 

Die im Folgenden aufgeführten Schichtdicken sind anhand der notwendigen Belastungsklasse in Verbindung mit der RStO 12 und in Bezug auf die Einfassung der Intarsie anhand des FGSV – MFG Merkblatt für Flächenbefestigungen mit Großformaten ermittelt worden. Durch den fließenden Übergang zwischen dem Umgebungspflaster und dem Natursteinpflaster sowie durch den Anlieferungsverkehr und den ruhenden Verkehr wird die Natursteinfläche mit BK 1,0 und in Teilbereichen mit BK 1,8 (s. 0375-5-L100_Übersichtsplan_Vorabzug_2021-12-01) geplant.

 

Aufbau Umgebungspflaster (60cm/90cm Gesamtaufbauhöhe nach RStO – BK 1,0)

10cm Klinkerpflaster in changierenden Farben (Rot/Braun/Anthrazit)

4cm Brechsand – Splitt – Gemisch 0/5

15cm Dränbetontragschicht

31cm  Frostschutzschicht 0/45

30cm Schottertragschicht zur Bodenstabilisierung (alternativ Geogitter – Art und Umfang der  Bodenstabilisierung durch Prüfung vor Ort im Detail zu entscheiden)

 

Aufbau Umgebungspflaster (65cm/95cm Gesamtaufbauhöhe nach RStO – BK 1,8 – teilweise gebundene Bauweise)

10cm Klinkerpflaster in changierenden Farben (Rot/Braun/Anthrazit) - Fugen mit wasserdurchlässigem               Fugenmörtel verfüllen

5cm Mörtelbett wasserdurchlässig  

20cm Dränbetontragschicht

31cm  Frostschutzschicht 0/45

30cm Schottertragschicht zur Bodenstabilisierung (alternativ Geogitter – Art und Umfang der  Bodenstabilisierung durch Prüfung vor Ort im Detail zu entscheiden)

 

Aufbau Intarsie Natursteinpflaster (60cm/90cm Gesamtaufbauhöhe nach RStO – BK 1,0)

10cm Natursteinpflaster (beige/grau)

4cm Brechsand-Splitt-Gemisch 0/5

20cm Schottertragschicht 0/32 (alternativ mit Dränbetontragschicht)

26cm Frostschutzschicht 0/45

30cm Schottertragschicht zur Bodenstabilisierung (alternativ Geogitter – Art und Umfang der  Bodenstabilisierung durch Prüfung vor Ort im Detail zu entscheiden)

 

Aufbau Einfassung Intarsie (83cm Gesamtaufbauhöhe nach RStO – BK 1,0)

18cm Natursteinplatten (dunkelgrau/anthrazit – 60x80x18cm)

20cm Betonstreifenfundament C20/25

15cm Frostschutzschicht

30cm Schottertragschicht zur Bodenstabilisierung (alternativ Geogitter – Art und Umfang der  Bodenstabilisierung durch Prüfung vor Ort im Detail zu entscheiden)

 

Im Zuge der Maßnahme werden defekte Kanalhausanschlüsse erneuert bzw. repariert.

 

Baum- und Grünbilanz

Im Zuge der Umgestaltung müssen im engeren Kirchenumfeld im nördlichen Platzbereich drei Bäume sowie im südlichen Bereich eine Linde gefällt werden. Dem gegenüber sind sieben Neupflanzungen geplant. Alle Bautätigkeiten im Bereich der sonstigen Bestandsbäume erfolgen unter ökologischer Baubegleitung. Die zu erhaltenden Bestandsbäume werden zudem während der Baumaßnahme baulich geschützt und bei möglichen Arbeiten im Wurzelbereich wird mit Hand bearbeitet. Sollten oberflächlich Wurzeln im Bereich der Tragschichten liegen, wird je nach örtlicher Situation mit Wurzelbrücken reagiert. Aufschüttungen sind mit lockerem, mineralischem Mulch sowie ansprechendem Baumsubstrat (bspw. Vulcatree) vorgesehen.
Die Baumscheiben sollen großzügig und mit einer offenen Bauweise mittels einer Unterpflanzung oder mit teilversiegelten Baumscheiben (wassergebundene Wegedecke) ausgeführt werden. Ergänzend dazu entsteht im nördlichen Bereich des Platzes ein „Grüner Teppich“ mit zwei Staudenflächen und einer Rasenfläche. Durch diesen „Grünen Teppich“ sowie die bepflanzten Baumscheiben, kann der Anteil der versiegelten Fläche weiter gegenüber dem Bestand reduziert werden. Zusätzlich werden die teilversiegelten Baumscheiben großflächiger geplant, sodass insgesamt ein geringerer Anteil an versiegelter Fläche, im Vergleich zur Bestandssituation, entstehen wird. Detaillierte Auflagen zum Schutz und Erhalt der verbleibenden, geschützten Bäume (z.B. Wurzelvorhang u.v.m.) erfolgen von Seiten FB 36/402 im Rahmen der Baumschutzsatzung im Zusammenhang mit einer finalen Ausbaukoordination.

 

Parkraumbilanz

Durch die Umstrukturierung des Straßenraumes und die geänderten Nutzungsansprüche entfallen 38 Parkplätze. Im Zuge der Neuplanung verbleiben im Planungsgebiet 9 Parkplätze. Das Angebot der Fahrradstellplätze wird von 4 bestehenden Stellplätzen auf 36 Stellplätze (18 Bügel) erweitert.

Die Fachverwaltung befindet sich im engen Austausch mit der Haarener Politik, um praktikable Lösungen im zukünftigen Umgang mit dem Parkplatzentfall in der Ortsmitte zu schaffen.

 

Barrierefreiheit

Für mobilitätseingeschränkte Personengruppen wird ein barrierefreier Zugang in die Kirche über die Seitenzugänge gewährleistet. Für Blinde und sehbehinderte Personen wird durch unterschiedliche Farben und Oberflächen des Pflasterbelags ein kontrastierendes und taktiles Leitsystem nach DIN und den für Aachen festgelegten Standards eingeplant. Zudem erfolgt die Einrichtung eines Behindertenparkplatzes in der oberen Germanusstraße.

 

Ausstattung

Es werden durch die Sitzmauer und großzügige Hockerbänke deutlich mehr Sitz- und Aufenthaltsgelegenheiten im Planungsgebiet geschaffen. Sonstige Ausstattungselemente wie Papierkörbe, Lichtstelen und Fahrradbügel werden einheitlich im anthrazitfarbenen Farbton DB 703 lackiert und in Abstimmung mit der Stadt Aachen und anhand des Aachener Gestaltungshandbuches verwendet und ergänzt.

 

Beleuchtung

Während der Abend- und Nachtstunden sorgen auf dem Platz verteilte Lichtstelen für eine geeignete und attraktive Beleuchtung. Ergänzend dazu werden einige charakteristische Bäume mit Bodenstrahlern und die Kirche mit Boden- und Linienstrahlern in Szene gesetzt.

 

Umsetzung

Nach der Beschlussfassung wird die Ausschreibung zur Durchführung der Maßnahme vorbereitet. Mit einer Vergabe der Maßnahme kann voraussichtlich im 3. Quartal 2022 gerechnet werden. Der Beginn der Umbaumaßnahme könnte - abhängig von den Kapazitäten bei den Bauunternehmen - daraufhin im 4. Quartal erfolgen. Bei einer vorgesehenen Bauzeit von 12 Monaten wird die Fertigstellung vor Weihnachten 2023 angestrebt.

 

Grundstücksverhältnisse

Die Fachverwaltung steht im Austausch mit den Grundstückseigentümer*innen. Es wurden bereits Absichtserklärungen ausgehandelt, die entsprechende vertragliche Regelungen vorbereiten, damit die für den Umbau des Kirchenumfeldes St. Germanus benötigten Grundstücksflächen rechtzeitig zur Verfügung stehen können.

 

Archäologie

Bodeneingriffe im Umfeld der Kirche werden archäologisch begleitet.

 

Kosten und Finanzierung

Für die Umsetzung der Maßnahme werden Gesamtkosten von 2.477.610,81 € kalkuliert. Ausreichende Mittel stehen, vorbehaltlich der Rechtskraft des Haushalts 2022, zur Verfügung unter PSP-Element 5-120102-300-02600-300-1/4-120102-310-4 "St. Germanus Haaren, Umfeld (IHK)".
 

Im Rahmen der 3. Förderstufe des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes Aachen-Haaren wurde für die Platzgestaltung „Rund um St. Germanus“ eine Zuwendung in Höhe von 2.169.556 € bewilligt (Fördersatz 100 %, Änderung/Neufassung des Zuwendungsbescheides Nr. 05/32/20 vom 22.06.2020).

Für die Maßnahme können keine Straßenbaubeiträge gem. KAG erhoben werden.

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

vorbehaltlich der Rechtskraft des Haushalts

 

JA

NEIN

 

 

x

 

 

 

PSP-Element 5-120102-300-02600-300-1 St. Germanus Haaren, Umfeld (IHK)

Investive Auswirkungen

Ansatz

2022

Fortgeschriebener Ansatz 2022

Ansatz 2023 ff.

Fortgeschriebener Ansatz 2023 ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

1.953.500,00

1.953.500,00

0

0

0

0

Auszahlungen

2.351.901,78*

2.351.901,78

0

0

0

0

Ergebnis

398.401,78

398.401,78

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben

Deckung ist gegeben

 

PSP-Element 4-120102-310-4 St. Germanus Haaren, Umfeld (IHK)

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

2022

Fortgeschriebener Ansatz 2022

Ansatz 2023 ff.

Fortgeschriebener Ansatz 2023 ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

172.000

172.000

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

197.800

197.800

0

0

0

0

Abschreibungen

220.500

220.500

0

0

0

0

Ergebnis

246.300

246.300

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben

Deckung ist gegeben

 

*Haushaltsansatz 2022 i.H.v. 1.993.100 € zzgl. Ermächtigungsübertragung aus dem Haushaltsjahr 2021 i.H.v. 358.801,78 €

 

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

 

 

 

 

 


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

X

 

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

X

 

 

 

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

X

 

 

 

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

 

gering

 X

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

X

 

nicht

 

 

 

nicht bekannt

 

Erläuterungen zur Klimarelevanz

 

Die geplanten Maßnahmen zur Umgestaltung des Umfeldes von St. Germanus in Aachen-Haaren sind mit Bezug auf die Klimarelevanz als geringfügig negativ zu betrachten.

Aufgrund der Bautätigkeiten und dem Einbau neuer Materialien entstehen sicherlich unvermeidbare

CO2- Emissionen.

Eine Abmilderung erfolgt jedoch durch den Einsatz bzw. die Verwendung von Recyclingmaterialien z.B. als Tragschicht für die Verkehrsfläche. Ebenso ist ein positiver Beitrag zur Reduzierung zukünftiger CO2- Emissionen durch die Erneuerung der Straßenbeleuchtung unter Verwendung neuester Technologien zu erwarten.

Insgesamt wird auf eine ressourcenschonende und umweltverträgliche Ausführung der Maßnahme geachtet.

 

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Anlagen

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