Entscheidungsvorlage - FB 45/0227/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

 

Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und beschließt die von der Verwaltung vorgeschlagene Vorgehensweise zur Stärkung der regionalen Medienkompetenz längs der Bildungskette vorbehaltlich der Zustimmung der StädteRegion Aachen und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.

 

Der Ausschuss für Schule und Weiterbildung nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und beschließt die von der Verwaltung vorgeschlagene Vorgehensweise zur Stärkung der regionalen Medienkompetenz längs der Bildungskette vorbehaltlich der Zustimmung der StädteRegion Aachen und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.


 

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Erläuterungen

Erläuterungen:


Ausgangslage

Mit dem Schreiben vom 06.09.2021 beauftragt die SPD-Fraktion der Stadt Aachen die Verwaltung, „gemeinsam mit der StädteRegion und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens ein Modellprojekt der Medienpädagogik zur Entwicklung und Stärkung der regionalen Medienkompetenz zu initiieren, dass alle Elemente der Bildungskette von der Elementarbildung bis zur Erwachsenenbildung erfasst.“ Die Umsetzung des Vorhabens und die fachliche Begleitung solle dabei durch das Grimme-Institut in Marl erfolgen. (siehe Anlage 1)

 

Vorschlag zur Umsetzung

Für die Grenzregion Aachen bietet es sich an, die Medienkompetenz entlang der Bildungskette sukzessive und gezielt zu stärken, weil dadurch die Potentiale verschiedener Institutionen (auch grenzüberschreitend) und Zielgruppen bestmöglich bedacht und dem erhöhten Bedarf an einer altersübergreifenden Medienbildung entsprochen werden kann. Dabei rücken nicht nur bereits bestehende medienpädagogische Angebote unterschiedlicher Akteure (pädagogische Lernorte, kulturelle Einrichtungen, Fachstellen etc.) mit der jeweiligen Fachexpertise in den Fokus, sondern es lassen sich in der Folge auch mögliche Lücken im hiesigen Bildungsnetzwerk schließen. Ziel ist es, regionale Angebote zu bündeln und Synergien zu erzeugen, damit die vorhandenen Strukturen nachhaltig weiterentwickelt werden können. 

 

  1. Bestandsaufnahme: Mithilfe einer digitalen Übersicht werden medienpädagogische Projekte und Akteure in der Region adressatenspezifisch erfasst und vorgestellt.  

 

Als Grundlage hierfür kann der bereits existierende Wegweiser Medien (siehe Anlage 2, Auszug aus dem Wegweiser) herangezogen werden. Dieser wurde vom Euregionalen Medienzentrum (im Folgenden mit EMZ abgekürzt) vor einigen Jahren erstellt und listet nach Zielgruppen differenziert medienpädagogische Projekte und Akteure in der Region auf. Jedoch müsste die Übersicht dafür zunächst vom EMZ aktualisiert und fortgeschrieben werden. Für die Aktualisierung des Wegweiser Medien kann der Fachbereich 11/230 auf Veranlassung des FB 45 eine Masterarbeit mit Vergütung ausschreiben. Die Betreuung übernimmt dabei die Leitung des EMZ.

 

  1. Evaluation und Weiterentwicklung: Ist-Analyse und ggf. anschließende Initiierung medienpädagogischer Angebote längs der Bildungskette, die noch nicht Teil des regionalen Bildungsnetzwerks sind.

 

Das Grimme-Institut als überregionale Fachstelle kann auf der Grundlage des aktualisierten Wegweiser Medien eine systematische Ist-Analyse durchführen und ermitteln, welche Angebote zusätzlich initiiert werden müssen, um alle Zielgruppen längs der Bildungskette zu erreichen. Damit können doppelte Strukturen im Netzwerk vermieden und Angebote gezielt geplant werden. Anschließend können fehlende medienpädagogische Angebote für die Region konzeptioniert und realisiert werden. Welche personellen und finanziellen Mittel dafür notwendig sind, sollten die Vertragspartnern und die Mitarbeitenden des EMZ gemeinsam mit dem Grimme-Institut in Marl zuvor ermitteln.

 

Begründung

Um ein medienpädagogisches Vorhaben in voller Gänze erfassen und möglichst effektiv konzeptionieren und realisieren zu können, sollte zunächst einmal ein Blick auf die bereits bestehenden Strukturen, Projekte und Initiativen in der Region geworfen werden. Ebendiese Angebote sind sehr vielfältig und werden von unterschiedlichen Akteuren abgedeckt. Während das EMZ in Zusammenarbeit mit den Medienberater*innen des Landes seine Dienstleistungen vornehmlich an pädagogische Lehr- und Fachkräfte aus den Bildungseinrichtungen im Einzugsgebiet richtet, haben Akteure wie das Schülerlabor InfoSphere der RWTH oder Museen wie das Internationale Zeitungsmuseum Aachen Kurse für die Schulklassen selbst.[1] Über die Jugendämter hingegen wird das Thema des erzieherischen Medienschutzes im Kinder- und Jugendbereich bespielt (Schulsozialarbeit oder fachlich spezialisierte Ressourcen). Aber auch die hiesige Polizei, die Suchthilfen und diverse Museen sowie Bibliotheken (so auch das Medienzentrum in Eupen) realisieren medienpädagogische Angebote für unterschiedliche Zielgruppen. Durch eine Bestandsaufnahme dieser Angebote können Synergien und nachhaltige Strukturen geschaffen, die Profile der Einrichtungen und Angebote geschärft, eine langfristige Planbarkeit für alle hergestellt und eine bessere Orientierung für die Zielgruppen gewährleistet werden.   

 

Die Ergebnisse diverser Studien zeigen, dass gerade seit der Corona-Krise die Nutzung digitaler Medien bei Kindern und Jugendlichen weiter und teilweise auch dramatisch zugenommen hat.[2] Damit einher geht ein erhöhter Bedarf an einer altersgerechten Vermittlung von Medienkompetenz durch gezielte Unterstützungsangebote. Aber auch bei den 14-29-Jährigen steigt die Zeit, die Menschen insgesamt mit (digitalen) Medien verbringen, kontinuierlich an.[3] Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich in der Praxis vor Ort. Das EMZ erhielt in den vergangenen Monaten vermehrt Anfragen von besorgten Eltern, Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften, die eine deutlich erhöhte Mediennutzung in ihrem direkten Umfeld feststellten. Als zentrale Fortbildungs- und Beratungsstelle für pädagogische Multiplikatoren deckt das EMZ einen Teilbereich der Medienbildung ab und verweist bei der Bearbeitung dieser Anfragen zusätzlich auf die Angebote außerschulischer Lernorte (Zinkhütter Hof, Bleiberger Fabrik etc.) und einschlägiger Fachstellen (Polizei, Suchthilfe etc.). Auch im Rahmen der Sichtung der schulischen Medienkonzepte achteten EMZ und Medienberater explizit darauf, dass Schulen im Bereich der Medienbildung außerschulische Partner*innen einbeziehen. Die sogenannten Bildungspartnerschaften haben sich insbesondere in der Medienbildung als besonders ertragreich herausgestellt, wie eine Studie im Jahr 2017 ermittelte. „Betont werden dabei insbesondere Kompetenzen, die die außerschulischen Partner in die Zusammenarbeit einbringen, wie Fachkenntnisse bezüglich neuer Medienentwicklungen, ein enger Bezug zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen, spezifische Produktionstechniken oder auch von den außerschulischen Partnern bereitgestellte Technik.“[4] Diese Ergebnisse lassen sich sicherlich auch auf Bildungseinrichtungen im frühkindlichen und außerschulischen Bereich übertragen.  

Vor diesem Hintergrund rückt der Wegweiser Medien stärker in den Mittelpunkt, den das EMZ vor einigen Jahren erstellt hat.[5] Er bietet eine zielgruppenspezifische Übersicht zu Akteuren und Angeboten aus der Region im Bereich der Medienbildung und kann über die städtische Webseite des EMZ abgerufen werden. Dabei gliedert sich der Wegweiser Medien in unterschiedliche Themenfelder wie beispielsweise dem Jugendmedienschutz und der Filmbildung. Zielgruppenspezifisch können sich interessierte pädagogische Fachkräfte, Eltern, Kinder und Jugendliche über regionale und überregionale Angebote informieren und Kontaktdaten abrufen. Allerdings hat sich in den vergangenen Jahren das Angebot weiterentwickelt, sodass eine Überarbeitung der aktuellen Übersicht sowie eine Erschließung weiterer Themenfelder erfolgen müsste.[6] Eine Fortschreibung dieses Angebots hätte einen Mehrwert für die gesamte Region. Eine ähnliche, jedoch ausschließlich auf die Zielgruppe der Schulen bezogenen, Strategie verfolgten auch die Landschaftsverbände in NRW mit der Pädagogischen Landkarte, die Schulen aller Schulformen einen Überblick über außerschulische Lernorte in ihrer Nähe und in ganz Nordrhein-Westfalen bieten sollte. Die Landschaftsverbände waren seinerzeit darauf angewiesen, dass einschlägige Institutionen sich in die Datenbank eintrugen. Das Onlineportal wurde aus strukturellen, inhaltlichen, technischen und finanziellen Gründen zum Jahresende 2020 eingestellt.[7] Eine vergleichbare Alternative ist derzeit nicht vorhanden.

 

Über den Wegweiser Medien könnte der aktuelle Status quo im Bereich der Medienbildung erfasst und anschließend eine Defizitermittlung von einer überregionalen Fachstelle wie dem Grimme Institut durchgeführt werden. Darüber ließe sich quantitativ und qualitativ ermitteln, welche adressatenspezifischen Angebote längs der Bildungskette in der Region noch fehlen und wie ebendiese über die Stadt und StädteRegion Aachen abgedeckt werden können. Aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und der Region Aachen im Bereich der Medienbildung (siehe gemeinsames Medienzentrum), der guten Erreichbarkeit sowie der gewinnbringenden unterschiedlichen Ansätze, sollten dabei auch grenzüberschreitende Angebote erfasst werden (Stichwort: Euregio). Dieses Vorgehen würde die folgenden zwei Schritte umfassen, die beide für sich einen erheblichen Mehrwert für die regionale Medienbildung beinhalten und die Potentiale bereits vorhandene Angebote im Bildungsnetzwerk der Städteregion Aachen einbeziehen:

 

  1. Aktualisierung und Fortschreibung des Wegweiser Medien
  2. Ist-Analyse und Weiterentwicklung des medienpädagogischen Portfolios für die Region

 


[2] Vgl. u.a.: JIM-Studie 2021. Jugend, Information, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, Stuttgart, 2021, www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2021/JIM-Studie_2021_barrierefrei.pdf, abgerufen am 23.03.2022 

[4] Nils Brüggen, Guido Bröckling, Ulrike Wagner (2017): Bildungspartnerschaften zwischen Schule und außerschulischen Akteuren der Medienbildung. Hrsg. FSM – Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter e.V. Berlin, www.medien-in-die-schule.de/wp-content/uploads/Bildungspartnerschaften-zwischen-Schule-und-au%C3%9Ferschulischen-Akteuren-der-Medienbildung.pdf, abgerufen am 25.03.2022. 

[6] Beispielsweise konnte ein Wegweiser zum Bereich Informatik aus personellen und zeitlichen Gründen noch nicht vom EMZ abschließend erstellt werden.

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

 

x

 

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

 

 

 

 

 


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

x

 

 

 

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

 

 

 

x

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

x

 

 

 

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

 

 

nicht bekannt

 

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Anlagen

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