Entscheidungsvorlage - FB 61/0377/WP18

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss, die Verwaltung mit den beschriebenen nächsten Schritten, insbesondere mit der Erarbeitung eines Perspektivplans für den Kurstandort Burtscheid auf Grundlage des Entwurfs von Octagon Architekturkollektiv / QUERFELD EINS Landschaft | Städtebau | Architektur, zu beauftragen.

 

Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung mit den beschriebenen nächsten Schritten, insbesondere mit der Erarbeitung eines Perspektivplans für den Kurstandort Burtscheid auf Grundlage des Entwurfs von Octagon Architekturkollektiv / QUERFELD EINS Landschaft | Städtebau | Architektur.

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:


Anlass und politische Beratungen

In der Sitzung vom 04.02.2021 des Planungsausschusses wurde die Durchführung des kooperativen Werkstattverfahrens beschlossen und die Verwaltung mit der weiteren Vorbereitung beauftragt.

 

In der Sitzung am 04.11.2021 beschloss der Planungsausschuss die Auslobung des kooperativen

Werkstattverfahrens.

 

Vom 21.-24.11.2021 hat als Auftakt des kooperativen Verfahrens die Planungswerkstatt vor Ort

stattgefunden. Nach einer zweimonatigen Arbeitsphase der Teams wurde die kooperative Werkstatt

im Februar 2022 mit der Abschlusspräsentation und einer anschließenden Beurteilung der Ergebnisse

durch die Jury fortgesetzt. Mit dieser Vorlage berichtet die Verwaltung über das Ergebnis des

Verfahrens und die Auswertung der Bürger*innen-Beteiligung. Darüber hinaus gibt die Fachverwaltung einen Ausblick auf die nächsten Schritte im Planungsprozess.

 

Kooperative Werkstatt

Im Rahmen der kooperativen Werkstatt haben drei Planungsteams, die über ein separates Bewerbungsverfahren ausgewählt wurden, von November 2021 bis Februar 2022 Ideen für den Kurstandort entwickelt:

  • Team 1: Octagon Architekturkollektiv (Leipzig) /
    QUERFELD EINS Landschaft |Städtebau | Architektur (Dresden)
  • Team 2: Scheuvens + Wachten Planungsgesellschaft mbH (Dortmund) / scape Landschaftsarchitekten GmbH (Düsseldorf)
  • Team 3: Förder Landschaftsarchitekten GmbH (Essen) / New Architekten (Köln)

 

Als Auftakt des Verfahrens fand vom 21. bis 24. November 2021 eine viertägige Planungswerkstatt vor Ort in den Kurpark-Terrassen statt. Die Werkstatt begann mit Impulsvorträgen und Stadtspaziergängen rund um Burtscheid. In der anschließenden Veranstaltung (Forum 1) wurden die Planungsteams und die Aufgabe vorgestellt und die Bürger*innen dazu aufgerufen, erste Hinweise und Anregungen einzubringen. In den darauffolgenden Tagen entwickelten die Planungsteams vor Ort erste Ideen. Die Bürger*innen hatten am dritten Tag beim offenen Haus die Gelegenheit, direkt mit den Planungsteams in den Dialog zu treten und ihre Anregungen und Ideen einzubringen. Zum Abschluss der Planungswerkstatt präsentierten die drei Teams am 24. November 2021 (Forum 2) ihre ersten Ideen in einer Zwischenpräsentation. Die anwesenden Bürger*innen diskutierten mit und gaben im Plenum Hinweise für die weitere Ausarbeitung. Die Jury tagte im Anschluss und formulierte ebenfalls ihre Hinweise für die weitere Ausarbeitung. In der weiteren Ausarbeitung waren insbesondere

-          die Verträglichkeit mit dem Bestand im Klostergarten städtebaulich zu prüfen,

-          (Nach-) Nutzungsszenarien für den Kirchenbau im Kloster zu entwickeln,

-          die „Gesunde Stadt“ für Gäste und Bürger*innen in den Fokus zu stellen,

-          realisierbare Mobilitätskonzepte und

-          vernetzende, barrierefreie Wegebeziehungen anzudenken,

-          die Potentialflächen Jägerstraße – insbesondere mit Blick auf eine kurörtliche Nutzung - und

-          Schwertbad unter Beachtung der Topografie zu stärken sowie

-          Nutzungsoptionen für Räumlichkeiten für Vereine zu entwickeln.

 

Es folgte danach eine zweimonatige Reflexions- und Ausarbeitungsphase der Planungsteams. Am 2. Februar 2022 fand die digitale Abschlusspräsentation (Forum 3) statt. In dieser Veranstaltung präsentierten die Teams ihre ausgearbeiteten Vorschläge erstmals den Jurymitgliedern und zeitgleich der Öffentlichkeit. Im Fokus stand bei dieser Veranstaltung daher zunächst die Vorstellung der Arbeiten. Darüber hinaus hatten Jury und Öffentlichkeit die Gelegenheit, Rückfragen zu stellen bzw. Rückmeldungen zu geben. Zur Einführung und Einstimmung auf die Abschlusspräsentation wurde der Film „Kurstandort Burtscheid | Einblicke in das Kooperative Werkstattverfahren“ gezeigt. Die Veranstaltung und der Film sind weiterhin unter https://youtu.be/6poeHGrQkbc abrufbar. Am darauffolgenden Tag tagte die Jury, um über die Ergebnisse zu beraten und eine Empfehlung zur Weiterverfolgung der Pläne zu geben.

 

Die Präsentationen der Planungsteams, die Juryprotokolle sowie die finalen Entwürfe der Planungsteams einschließlich Erläuterungstexte sind auf der städtischen Projektwebsite (www.aachen.de/kurstandort) verfügbar.

 

Vorprüfung

Die Wettbewerbsarbeiten wurden bis zum 19.01.2022 beim Büro Faltin+Sattler FSW Düsseldorf GmbH (Verfahrensberatung) eingereicht. Alle vorliegenden Beiträge waren vollständig und konnten vergleichend geprüft werden. Die Vorprüfung der Arbeiten erfolgte im Zeitraum vom 20. bis zum 27. Januar 2022 durch das Büro Faltin +Sattler FSW Düsseldorf GmbH unter Hinzuziehung weiterer Vorprüfer*innen aus der Fachverwaltung. Geprüft wurden die Arbeiten im Hinblick auf die in der Aufgabenstellung formulierten Ziele zu den Themenfeldern Städtebau und Freiraum, Nutzungsprogramm, Mobilität, Barrierefreiheit, Denkmalschutz, Umwelt und Klima, Bäche und Thermalwasser. Unter anderem gehörten hierzu die Einhaltung der Vorgaben zur Geschossigkeit und Dichte auf dem Klostergrundstück, der Umgang mit den denkmalgeschützten Gebäuden und dem Kurgarten, die Berücksichtigung der Kaltluft sowie die Prüfung der Stellplatzkonzepte und verkehrlichen Anbindungen. Die Ausarbeitung des Vorprüfberichts erfolgte ebenfalls im oben genannten Zeitraum im Büro Faltin +Sattler FSW Düsseldorf GmbH. Das Ergebnis der Vorprüfung wurde der Jury als Grundlage ihrer Beratung übermittelt.

 

Jurysitzung

Die Jurysitzung fand am 03.02.22 in den Kurpark-Terrassen statt. Die Entscheidung traf eine 11-köpfigbesetzte Empfehlungskommission aus Fachexpert*innen der Fachrichtungen Stadtplanung, Architektur und Landschaftsplanung sowie politischen und städtischen Vertreter*innen (s.a. Anlage 2 Juryprotokoll). Darüber hinaus waren ein Vertreter des Büros Project M als Sachverständiger sowie Beteiligte der Vorprüfung aus der Fachverwaltung anwesend.

 

Die Jury hat sich nach intensiver Diskussion unter Vorsitz von Prof. Jörn Walter einstimmig für den Entwurf des Planungsteams Octagon Architekturkollektiv und QUERFELD EINS Landschaft | Städtebau | Architektur entschieden, der die in der Auslobung formulierten Zielsetzungen am besten zu einem Gesamtkonzept zusammenführen konnte. Das Konzept „Kur-Kiez Burtscheid – Auftakt in eine gesunde Zukunft“ sieht ein neues Entree für den Kurstandort mit einem Bürgerhaus, eine behutsame Einbindung der Kliniknutzung in den Bestand sowie Nutzungsoptionen für die Standorte Schwertbad und Jägerstraße mit Wohnungsbau und einem Thermalbad vor. Der Kurgarten wird als Rückgrat gestärkt und zum Viadukt erweitert und die Dammstraße als Kurpromenade entwickelt (s.a. Erläuterungsbericht in Anlage 1 Ergebnisse Kooperative Werkstatt). Mit dieser Vision entsteht ein sehr gutes Grundgerüst für den weiteren Planungsprozess, das die verschiedenen Teilbereiche zusammenbringt und vernetzt, dabei jedoch behutsam mit dem Bestand in Burtscheid umgeht und gleichzeitig den besonderen Charakter Burtscheids mit völlig neuen Perspektiven für den Standort hervorhebt.

 

Die Jury formulierte bei allen drei Arbeiten Überarbeitungsbedarfe, die im Falle einer Beauftragung eines Perspektivplans bei der weiteren Planung zu berücksichtigen sind. Beim Gewinnerentwurf sind dies insbesondere:

-          Überprüfung der Inanspruchnahme "fremder" Grundstücke außerhalb des Planbereichs

-          Vertiefende Betrachtung der notwendigen logistischen Verkehre zwischen den geplanten Klinikgebäuden

-          Weiterentwicklung des fünfgeschossigen Auftaktgebäudes an der Michaelsbergstraße im Hinblick auf die stadtklimatischen Anforderungen des Kaltluftstroms

-          Überprüfung der architektonischen Ausbildung der Hochpunkte (Bürgerzentrum, Therapiebereich Klinik)

-          vertiefende Entwicklung von alternativen Nutzungsprogrammen für das Areal Jägerstraße

-          weitere Qualifizierung des Mobilitätskonzeptes

 

Zusammenfassung der Öffentlichkeitsbeteiligung im gesamten Werkstattverfahren

Zur Vorbereitung des Verfahrens wurde bereits am 30. Juni 2021 ein digitaler Bürger*innen-Dialog zum Kurstandort Burtscheid mit 48 bis 97 Teilnehmer*innen durchgeführt. Ziel der Veranstaltung war es, die Öffentlichkeit über die bisherigen Planungsschritte und Planungsziele sowie das Verfahren zum Kurstandort Burtscheid zu informieren. Parallel zu dieser Veranstaltung wurde vom 16. Juni 2021 bis zum 16. Juli 2021 eine Online-Befragung zu verschiedenen Themen wie dem Bezug der Teilnehmer*innen zu Burtscheid, Gestaltqualitäten und Nutzungen sowie Veränderungswünschen gestartet. Die Ergebnisse des Bürger*innen-Dialogs und der Online-Umfrage wurden in der Sitzung des Planungsausschusses am 26. August 2021 in einer Präsentation vorgestellt und sind in der Aufgabenstellung des Verfahrens dargestellt (Auslobung Kapitel Beteiligungsprozess S.33). Im Ergebnis zeigte sich, dass die Bebauungsdichte, die Versiegelung auf dem Klostergrund und die Frage der Weiterentwicklung des Kurstandortes zentrale Themen sind. Kleinere Hinweise und Anregungen wie z. B. zu Spielplatzflächen wurden noch in die Aufgabenstellung aufgenommen und geschärft.

 

Der Dialog wurde mit der Planungswerkstatt vor Ort in den Kurparkterrassen in Burtscheid weitergeführt. Während der Planungswerkstatt fand in mehreren öffentlichen Veranstaltungen mit unterschiedlichen Formaten (Stadtspaziergänge, Forum 1 und 2, Offenes Haus) ein intensiver Austausch von Öffentlichkeit, Planungsteams und Jury zur Zukunft des Kurstandortes statt. (Teilnahmevoraussetzung in den Räumen der Kurpark-Terrassen war auf Grund der pandemischen Lage für die Bürger*innen die Vorlage eines Nachweises über Impfung bzw. Genesung).

In der Abschlusspräsentation (Forum 3), die auf Grund der pandemischen Lage wiederum digital stattfand, hatte die Öffentlichkeit neben der Nutzung der YouTube-Chatfunktion die Möglichkeit sich für Live-Wortbeiträge vorab für die Zoom-Konferenz anzumelden. Die Plätze in der Zoom-Konferenz waren aus technischen Gründen begrenzt und setzten die Vorlage einer Datenschutzerklärung voraus.

 

Stadtspaziergänge ca. 110 Teilnehmer*innen, davon ca. 60 Bürger*innen und Akteur*innen

Forum 1  ca. 110 Teilnehmer*innen, davon ca. 60 Bürger*innen und Akteur*innen

Offenes Haus  ca. 30 Bürger*innen und Akteur*innen

Forum 2  ca. 105 Teilnehmer*innen, davon ca. 65 Bürger*innen und Akteur*innen

Forum 3 (digital) ca. 140 - 170 Teilnehmer*innen YouTube, 17 Bürger*innen Zoom-Konferenz

   2.192 Aufrufe (Stand 24.03.22)

 

Das verfahrensbetreuende Büro Faltin+Sattler FSW Düsseldorf GmbH erstellt zurzeit eine umfassende Dokumentationsbroschüre der kooperativen Werkstatt, in der auch die Stimmen der Bürger*innen dargestellt werden. Diese wird voraussichtlich im Mai vorliegen.

 

Die Anregungen und Hinweise aus der Planungswerkstatt, der digitalen Abschlusspräsentation sowie die per Mail und Post während und nach dem kooperativen Verfahren eingegangenen Eingaben wurden bereits ausgewertet und thematisch gesammelt. Die Ergebnisse finden Eingang in den weiteren Planungsprozess.

 

Insgesamt hat sich herausgestellt, dass die Entwicklung einer neuen Rehaklinik auf dem Klostergrundstück von vielen Bürger*innen, insbesondere von den Anwohner*innen und Eigentümer*innen aus dem Umfeld Michaelsbergstraße/Friedrich-Ebert-Allee, im Hinblick auf die Standortwahl, Notwendigkeit eines Neubaus/einer Rehaklinik, Bettenbedarf, Verträglichkeit und Körnigkeit zur Nachbarschaft kritisch hinterfragt und beurteilt wird. Besonders häufig wurden Themen wie das hohe Bauvolumen, Umgang mit der Geschossigkeit, geringe Abstandsflächen zur Nachbarschaft, behutsamer Umgang mit den Denkmälern, erhöhtes Verkehrsaufkommen und die Frage um den Verlust der Lebensqualität der Burtscheider*innen angesprochen. Der Neubau einer Rehaklinik im Klostergarten steht aus Sicht einiger Teilnehmer*innen des Bürger*innendialogs im Widerspruch zu den Prinzipien einer nachhaltigen Stadtplanung und der Einhaltung von städtischen Klimazielen, die sie einfordern. Der gleichzeitige Rückbau von Gebäuden an anderer Stelle im Planbereich sorgt in dieser Gruppe für Unverständnis. Einige Bürger*innen sehen jedoch die neue Rehaklinik auch als Chance für die Burtscheider Gastronomie und den Einzelhandel sowie für die Etablierung von generationsübergreifenden, gesundheitsfördernden Angeboten.

 

Aus Sicht vieler Bürger*innen wird Burtscheid vorrangig als Wohnviertel gesehen. Dem Kurwesen werde in den vorgestellten Entwürfen ein zu hoher Stellenwert eingeräumt. Wohnungsbau, der die für das Aachener Stadtgebiet ermittelten Wohnbedarfe decken oder lindern könnte, werde nur untergeordnet behandelt.

 

Die Mobilitätsthemen sind den Bürger*innen sehr wichtig und wurden häufig benannt. Die Verbesserung der Fuß- und Radverkehrsverbindungen in Burtscheid war ebenso ein häufig diskutiertes Thema. Die Umsetzung der Barrierefreiheit soll dabei eine wesentliche Rolle einnehmen. Die Möglichkeit einer neuen Anbindung zum Hauptbahnhof von der Dammstraße über das Areal Jägerstraße zum Hauptbahnhof wurde sehr positiv bewertet. Einige Bürger*innen sprachen sich für einen separaten Fahrradweg im Bereich des Burtscheider Marktes aus. Darüber hinaus gab es große Bedenken, dass sich das Verkehrsaufkommen durch den Neubau der Rehaklinik erhöhen wird. Die Zufahrtsmöglichkeiten zur geplanten Rehaklinik und die Anbindung der Parkplatzflächen in den vorgestellten Entwürfen wurden negativ beurteilt. Generell wurde kritisiert, dass die verkehrlichen Aspekte in den Entwürfen und in der Aufgabenstellung, insbesondere im Bereich des Klostergrundstücks, nicht ausreichend berücksichtigt worden seien und im weiteren Prozess geprüft werden sollten. Die Schulwege im Umfeld sollten hierbei Berücksichtigung finden.

 

Die Aufwertung und der Erhalt der Burtscheider Grünflächen hat für die Bürger*innen eine große Bedeutung. Die Ideen der Planungsteams zur Gestaltung der Grünflächen werden positiv bewertet. Häufig genannt wurde der Wunsch nach einer Verbesserung der Spielplatzflächen. Es wird sehr viel Wert auf eine Erhaltung des Baumbestandes im Kurgarten und Klostergarten gelegt. Darüber hinaus gibt es viele Stimmen, die eine Reduzierung der Grünflächen befürchten, insbesondere durch die zukünftige Bebauung des Klostergartens. Es besteht der Wunsch, den Klostergarten weiterhin als Grünfläche zu erhalten und öffentlich zugänglich zu machen. Die Meinungen zum Rückbau der Rosenquelle sind geteilt. Einerseits wird das Freihalten der Kaltluftschneise und die Erweiterung des Kurgartens befürwortet, anderseits besteht bei einigen Bürger*innen die Befürchtung, dass der Lärmschutz für den Kurgarten nicht mehr gegeben ist.

 

Die Kurpark-Terrassen werden als sehr wichtiger Veranstaltungsraum für Burtscheid gesehen. Die Räumlichkeiten für Veranstaltungen sollen erhalten oder ggf. durch geeignete Angebote ersetzt werden.

 

Ein neuer Auftakt an der Kurbrunnenstraße mit einem neuen „Bürger*innenhaus“/“Haus des Gastes“ in Verbindung mit einer Platzfläche, wie es zwei der Entwürfe vorgesehen haben, findet bei den Bürger*innen Zuspruch. Die architektonische Ausgestaltung des Gebäudes im Entwurf von Förder Landschaftsarchitekten GmbH und New Architekten wird jedoch kritisch beurteilt.

 

Die Sichtbarmachung und Nutzung der Bachläufe und Thermalquellen ist den Bürger*innen ein großes Anliegen – dies hatten auch schon die Ergebnisse des Bürger*innen-Dialogs und der Online-Umfrage gezeigt. Besonders genannt wurde noch einmal der Wunsch nach einem öffentlich zugänglichen Thermalbad und die stärkere Nutzung des Thermalwassers. In Bezug auf eine Bachoffenlegung werden jedoch auch Bedenken geäußert hinsichtlich einer möglichen Hochwassergefährdung im Falle von Starkregenereignissen. Eine Prüfung im weiteren Prozess wird eingefordert.

 

Die Angebote während der Planungswerkstatt wurden seitens der Bürger*innen und Burtscheider Akteur*innen sehr gut angenommen und positiv bewertet. Das digitale Format der Abschlusspräsentation wurde von einigen Bürger*innen auch kritisch gesehen, da dieses Format die Beteiligung von Bevölkerungsgruppen ohne digitale Zugangsmöglichkeiten, insbesondere der älteren Bevölkerung, erschwert und der Anteil der öffentlichen Beteiligungsmöglichkeiten während der Veranstaltung als zu gering angesehen wurde. Seitens der Bürger*innen wird insbesondere die Beantwortung der Fragen aus dem Livechat des Forum 3 gefordert. Insgesamt werden weiterhin ein noch intensiverer Austausch und eine umfangreiche Beteiligung gewünscht.

 

Am 23. Februar 2022 hat die AWO Quartiersentwicklung sowie die Stadtteilkonferenz Burtscheid in Kooperation mit der Verwaltung einen Burtscheider Austausch zur Entwicklung des Kur- und Rehastandortes durchgeführt.

Das Protokoll ist auf der städtischen Projektwebsite (www.aachen.de/kurstandort unter Dokumente) verlinkt.

 

Nächste Schritte

Der Planungsprozess für den Kurstandort soll weiter fortgeführt werden. Auf Grundlage des Gewinnerentwurfs soll ab Sommer 2022 ein Perspektivplan unter Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet werden. Der Perspektivplan soll die Leitplanken und Leitlinien für die städtebauliche Entwicklung des Kurstandortes festgelegen, Fokusräume definieren und damit einhergehend den weiteren Planungs- und potenziellen Realisierungsprozess aufzeigen. Die von der Jury formulierten Überarbeitungsbedarfe sind hierbei zu berücksichtigen. Parallel werden die Gespräche mit den Grundstückseigentümer*innen der Potentialflächen seitens der Verwaltung weitergeführt, insbesondere auch im Hinblick auf die Entwicklung der neuen Rehaklinik. Ebenso soll die mit der Planungswerkstatt begonnene gezielte und transparente Einbindung und Beteiligung der Akteur*innen und Bürger*innen mit dialogorientierten Formaten fortgesetzt werden.

 

In Vorbereitung des Prozesses zur Erarbeitung eines „Perspektivplans Kurstandort Burtscheid“ erstellt die Verwaltung zunächst eine Leistungsbeschreibung für die Beauftragung externer Unterstützung des Prozesses. Diese Leistungsbeschreibung wird die planerischen, verfahrenstechnischen und die die Öffentlichkeitsbeteiligung betreffenden Anforderungen beinhalten. Die Vergabe der Planungsleistungen wird voraussichtlich Mitte 2022 erfolgen können. Voraussichtlich gegen Ende 2022 können somit im Rahmen des Perspektivplans weitere öffentliche Veranstaltungen stattfinden.

 

Der auf diesem Wege erarbeitete Perspektivplan soll der Politik zum Beschluss vorgelegt werden und ist damit Grundlage für einzelne konkrete Maßnahmen. Er soll sowohl inhaltliche Aussagen zu Einzelbausteinen machen als auch die Prozesse, die zu erfolgen haben, beschreiben. Zu letzterem gehören bspw. Aspekte wie notwendige Gutachten bzw. Planungsschritte, Zeitschienen bzw. zeitliche Abfolgen, Beteiligungs- bzw. Partizipationsformate.

Der Perspektivplan soll somit nicht nur inhaltliche Leitlinien enthalten, sondern auch einen Leitfaden, wie das Ziel erreicht werden kann.

 

Das Thema Mobilität und Verkehr spielte in der Empfehlung der Jury ebenso wie in den Rückmeldungen der Bürger*innen und Akteur*innen eine wichtige Rolle, und wird in dem bevorstehenden Planungsprozess weiter ausdifferenziert werden. Hierzu zeichnen sich unterschiedliche Handlungsstränge ab, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten bearbeitet werden können.

In Zusammenhang mit der Entwicklung des Perspektivplans könnten die Themen Erreichbarkeit/ Verkehrsabwicklung im westlichen Planbereich bzw. westlich des Planbereichs (zwischen Heißbergstraße und Krugenofen), die Radverkehrsführung zwischen Kapellenstraße und Kurbrunnenstraße nach Vorliegen des Gutachtens zum Radhauptnetz und die Weiterentwicklung der Dammstraße im Sinne des Siegerentwurfs Themen sein, die weiter beleuchtet werden sollten. Bezüglich der Sorge zur Verkehrsbelastung und -zunahme aus den vorgesehenen Hochbauvorhaben – insbesondere der Rehaklinik – werden in der Weiterführung in den jeweiligen Bebauungsplanverfahren entsprechende Gutachten durch die Vorhabenträger angefertigt.

 

Zu den Fragen aus dem Livechat der digitalen Veranstaltung wird zurzeit eine thematisch gebündelte Fragen-und-Antworten-Liste (FAQ) seitens der Verwaltung erstellt. Eine Veröffentlichung auf der städtischen Projektwebsite (www.aachen.de/kurstandort) ist im April geplant.

 

Finanzierung

Die Kosten für den Perspektivplan lassen sich erst nach Ausarbeitung der Leistungsbeschreibung genau beziffern. In jedem Fall stehen im Haushaltsplan 2022 mit 303.572,88 € ausreichend Mittel unter dem PSP-Element 4-090101-051-4 „Rahmenplanung Burtscheid“ zur Verfügung. Als Teilprojekt des Innenstadtkonzepts 2022 können grds. 80 % der Ausgaben für den Perspektivplan durch Städtebaufördermittel finanziert werden. Ein entsprechender Fördermittelantrag wird seitens der Verwaltung im September 2022 eingereicht.

Reduzieren

Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

JA

NEIN

 

 

x

 

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

2022

Fortgeschriebener Ansatz 2022

Ansatz 2023 ff.

Fortgeschriebener Ansatz 2023 ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben

Deckung ist gegeben

 

PSP-Element 4-090101-051-4 Rahmenplanung Burtscheid

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

2022

Fortgeschriebener Ansatz 2022

Ansatz 2023 ff.

Fortgeschriebener Ansatz 2023 ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

-40.000,00

-40.000,00

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

303.572,88*

303.572,88

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

263.572,88

263.572,88

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben

Deckung ist gegeben

 

*Haushaltsansatz aus dem Haushaltsjahr 2022 i.H.v. 150.000 € zzgl. Ermächtigungsübertragung aus dem Haushaltsjahr 2021 i.H.v. 153.572,88 €

 

 

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

 

 

 

 

 


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

X

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

 

 

 

X

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

X

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

X

 

nicht bekannt

 

Die Maßnahmen werden Neu- und Rückbauten umfassen. Ziel der Planung ist es die vorhandenen Kalt- und Frischluftschneisen zu berücksichtigen, die lokalklimatische Bedeutung des Kurparks zu stärken und das Thermalwasser sowie die Burtscheider Bachläufe wieder sichtbar zu machen.

 

Zum jetzigen Zeitpunkt liegen noch keine ausreichenden Planungsinhalte vor. Die Klimarelevanz wird in den weiteren Planungsschritten beurteilt.

 

Gegenüber der Vorlage vom 04.11.2021 gibt es keine Änderungen hinsichtlich der Klimarelevanz.

Reduzieren

Anlagen

Loading...