Kenntnisnahme - FB 02/0162/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
RA SPD 021/18 "Die Kooperation mit den Aachener Hochschulen institutionalisieren", 24.11.2021
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Verfasst von:
- FB 02
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Wissenschaft und Digitalisierung
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Kenntnisnahme
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12.05.2022
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Wissenschaft und Digitalisierung nimmt die Ausführungen zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, die vorgestellten Maßnahmen des Wissenschaftsbüros in die Umsetzung zu bringen und den Ausschuss über den aktuellen Stand fortlaufend zu informieren.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Mit dem Ratsantrag 021/18 „Die Kooperation mit den Aachener Hochschulen institutionalisieren“ vom 24.11.2021 beantragte die SPD-Fraktion die Verwaltung damit, die Hochschulkooperation strukturell auszubauen und zu institutionalisieren.
Die Aachener Hochschulen sind eines der großen Aushängeschilder der Stadt Aachen. In besonderer Weise tragen die Verteter*innen der Hochschulen – sowohl Forschende als auch Studierende – mit ihrem innovativen Denken sowie ihrem unbedingten Gestaltungswillen dazu bei, dass sich Aachen zu einer zukunftsfähigen, smarten und resilienten Stadt entwickeln kann. Die Kooperation der Stadtverwaltung mit den Aachener Hochschulen ist daher in vielen Bereichen von unermesslichem Wert und verdient eine spezielle Förderung. Seit 2017 kommt die Stadt Aachen dem im Rahmen der Arbeit des Wissenschaftsbüros nach. Als zentraler Ansprechpartner auf Seiten der Stadtverwaltung, fungiert das Wissenschaftsbüro als Drehscheibe zwischen den Aachener Hochschulen, forschenden Wirtschaftsakteuren, den Fachstellen der Stadtverwaltung, den Aachener Bürger*innen sowie der Politik. Mit dem Ziel, Wissenschaft in der Stadt erlebbar und sichtbar zu machen sowie wissenschaftliche Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des städtischen Lebens nutzbar zu machen, identifiziert das Wissenschaftsbüro Kooperationsmöglichkeiten, vernetzt Akteure miteinander und stößt konkrete Umsetzungsprojekte an.
Diese Ziele wurden in der Vergangenheit sowohl im Rahmen verschiedener institutionalisierter Formate sowie auch vor allem durch vielfältige bilaterale Vernetzungen erreicht. Exemplarisch für die institutionalisierten Formate sind hier die jährlich stattfindenden Spitzengespräche zwischen dem Verwaltungsvorstand und den Hochschulleitungen der RWTH Aachen und der FH Aachen zu nennen sowie auch der im Rahmen der AG Wissenschaftsstadt regelmäßig verwaltungsintern geführte Austausch zu Kooperationsmöglichkeiten und Unterstützungsangeboten im wissenschaftlichen Bereich. Darüber hinaus finden zahlreiche inhaltliche Kooperationen zwischen den Fachreferaten der Stadtverwaltung sowie den Forschungsinstituten der Hochschulen statt. So kooperiert die Stadtverwaltung z.B. im Rahmen des OecherLab, in zahlreichen Forschungs- und Innovationsprojekten sowie im Rahmen verschiedener Stadtentwicklungs- und Mobilitätsprojekte bereits erfolgreich mit den Aachener Hochschulen. Dennoch erkennen wir das Potential zur weiteren strukturellen Ausgestaltung der Kooperation möchten auf Basis des Ratsantrags 021/18 im Folgenden, sich teilweise schon in der Umsetzung befindliche, gezielte Maßnahmen erläutern.
Umstrukturierung „AG Wissenschaftsstadt“
Das Herzstück einer fruchtbaren Kooperation zwischen Stadtverwaltung und Hochschulen stellt ein strukturierter, strategischer Austausch zwischen beiden Akteursgruppen dar, in welchem sowohl die Leitungsebenen als auch die Fachvertretungen einbezogen werden. Wichtig ist, dass in diesem Zusammenhang sowohl strategische Ziele besprochen werden, als auch konkrete fachliche Kooperationen besprochen, angestoßen und durchgeführt werden. In der Vergangenheit haben wir vor allem mit drei Instrumenten gearbeitet:
- Spitzengespräche zwischen Verwaltungsvorstand und Hochschulleitungen der RWTH Aachen und FH Aachen
- Verwaltungsinterne Absprachen im Rahmen der AG Wissenschaftsstadt
- Zusammenarbeit auf fachlicher Ebene in Innovationsnetzwerken (z.B. Erlebniswelt Mobilität Aachen, Urban Air Mobility Initiative), Innovationsprojekten (z.B. OecherLab) sowie in bilateralen Absprachen
Die AG Wissenschaftsstadt soll in der Hochschulkooperation zukünftig eine zentralere und übergreifendere Rolle spielen. So soll der vormalig verwaltungsinterne Austausch für Hochschulvertreter*innen geöffnet werden. Hierdurch wird ein transparenter und strukturierter Rahmen geschaffen, in welchem sich Verteter*innen aus Stadtverwaltung und Hochschulen themenspezifisch austauschen können. Die AG Wissenschaftsstadt ist in thematische Arbeitsgruppen unterteilt, welche sich in regelmäßigen Abständen zur Absprache von Kooperations- und Fördermöglichkeiten treffen. Bedingt durch Corona-Einschränkungen sowie durch Personalengpässe haben die Arbeitskreise in den vergangenen zwei Jahren nicht getagt. Die Aufteilung der Arbeitsgruppen soll im Licht der gesellschaftlichen Veränderungen der vergangenen Jahre und der damit verbundenen neuen Herausforderungen (z.B. Klimawandel, Strukturwandel, Migrationsbewegungen) geprüft werden. Der Teilnehmerkreis setzt sich grundsätzlich aus den folgenden Gruppen zusammen aus:
- Dezernenten der Stadtverwaltung
- Vertetrer*innen der entsprechenden Fachbereiche der Stadtverwaltung
- Dezernenten der Hochschulen
- Vertreter*innen der entsprechenden Forschungsinstitute der Hochschulen
Auf Wunsch der Hochschulen sollen die sogenannten Spitzengespräche weiterhin stattfinden können, um langfristige und strategische Beschlüsse zu fassen. Über die Ergebnisse der Spitzengespräche wird in der AG Wissenschaftsstadt berichtet und die während der Spitzengespräche gefassten Beschlüsse werden in der AG Wissenschaftsstadt bearbeitet.
Es ist explizit erwünscht, dass sich aus der AG Wissenschaftsstadt heraus fachspezifische Arbeits- bzw. Projektgruppen bilden. Im Rahmen des regelmäßigen Austauschs werden neue Herausforderungen sowohl auf Seiten der Stadt (z.B. Neugestaltung ehem. Conti-Gelände) als auch auf Seiten der Hochschulen (z.B. Sichtbarkeit der Hochschulen im Stadtbild) identifiziert. Wenn zur Bewältigung dieser Herausforderungen eine Kooperation zwischen den Fachebenen sinnvoll erscheint, sollen die jeweiligen Ansprechpartner die Themen in Projektgruppen fokussiert weiter ausarbeiten. Über die Fortschritte ist regelmäßig in der AG Wissenschaftsstadt zu berichten.
Für die zukünftige Ausgestaltung der Kooperation ist natürlich nicht nur die Sichtweise der Stadt Aachen zu berücksichtigen, sondern ist in besonderem Maße auch auf die Erwartungen und Wünsche der jeweiligen Hochschulen einzugehen. Das Wissenschaftsbüro steht aktuell in engem Austausch mit den Hochschulleitungen der beiden technischen Hochschulen (RWTH Aachen und FH Aachen), welche in der Vergangenheit als engste Kooperationspartner hervortraten. Nach Ausarbeitung der o.g. Strukturen sollen diese den Leitungen aller Aachener Hochschulen vorgeschlagen und bei Interesse umgesetzt werden.
Einrichtung „Runder Tisch Studierendenschaft“
In Bezug auf die Forderungen des Ratsantrags zur Stärkung der Kooperation mit den Studierendenschaften verweisen wir auf die in TOP 9 behandelte Einrichtung eines Runden Tisch Studierendenschaft, mit welchem die Kooperation zwischen Stadtverwaltung, Politik und Studierendenschaften gefördert werden soll.
Kooperation bei Studienarbeiten zu aktuellen Aachener Themen
Die Studierenden der Aachener Hochschulen zeichnen sich unter anderem durch ihr vielfältiges gesellschaftliches Engagement sowie durch ihre innovativen Ideen für die gesellschaftliche Gestaltung aus. Ihr fachliches Wissen stellt auch die die Arbeit der Stadtverwaltung ein großes Potential dar. So zeichnen sich studentische Abschlussarbeiten oft durch innovative Denkansätze aus, die auch für eine Stadt relevante Problemstellungen analysieren. Diese Potentiale erkennend hat der FB02 bereits in der Vergangenheit Themen für Abschlussarbeiten auf dem Stellenportal der Stadt Aachen ausgeschrieben und in Kooperation mit den wissenschaftlichen Betreuer*innen die Ausarbeitung von Aachen-bezogenen Fallstudien (z.B. Smart City Entwicklung, Mobilitätskonzept Pascalstraße) begleitet. In Kooperation mit Hochschulinstituten haben wir zudem Seminarbegleitend Studienarbeiten betreut (z.B. studentische Entwürfe im Rahmen des Städtebaulichen Kolloquiums). Diese Aktivitäten werden wir auch in Zukunft weiterführen und ausbauen.
Um die Sichtbarkeit der innovativen studentischen Ideen zu erhöhen, haben wir im Januar 2022 in Kooperation mit dem Institut für Städtebau (RWTH Aachen) erstmals studentische Arbeiten im OecherLab ausgestellt. Auch in Zukunft wollen wir Studierende befähigen, ihre Arbeiten der Aachener Öffentlichkeit vorzustellen und streben neben Ausstellungsmöglichkeiten im OecherLab auch die Nutzung von Leerständen durch Studierende an. Zudem sollen Studierende, die Seminar- und Abschlussarbeiten in Kooperation mit der Stadtverwaltung verfasst haben (s.o.) im Semesterturnus die Möglichkeit bekommen, diese der Aachener Stadtgesellschaft (dazu gehören explizit auch die politischen Vertreter*innen sowie die Fachstellen der Verwaltung) im Rahmen einer Veranstaltung im OecherLab vorzustellen.
Regelmäßige Berichte der Hochschulvertreter*innen in der Politik
Die stetig intensiver werdende Kooperation zwischen Stadtverwaltung und Hochschulen spiegelt sich bereits heute in regelmäßigen Berichten von Hochschulvertreter*innen in den politischen Ausschüssen der Stadt Aachen wieder. Mit der weiteren Strukturierung (AG Wissenschaftsstadt) sowie Intensivierung (Runder Tisch Studierendenschaft) sollen diese Berichtsaktivitäten ausgebaut werden. So sollen die Verteter*innen der o.g. Austauschformate regelmäßig Einladungen erhalten über Projektfortschritte auch vor dem Stadtrat bzw. den Ausschüssen zu berichten. Darüber hinaus werden wir die Praxis Hochschulvertreter*innen einzuladen, um über für die Stadt Aachen interessante Forschungsthemen zu berichten, beibehalten.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
| JA | NEIN |
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Klimarelevanz
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
positiv | negativ | nicht eindeutig | |
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Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering | mittel | groß | nicht ermittelbar |
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| x |
Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine | positiv | negativ | nicht eindeutig |
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| x |