Kenntnisnahme - FB 45/0247/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

  1. Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
     
  2. Der Ausschuss für Schule und Weiterbildung nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
     
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Erläuterungen

Erläuterungen:

  1. Ausgangslage

Seit Herbst 2017 wird das Landesprogramm „Wertevermittlung, Demokratiebildung und Prävention sexualisierter Gewalt in der und durch die Jugendhilfe“ zur Ergänzung der vor Ort geleisteten Arbeit mit geflüchteten jungen Menschen und deren Familien vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen bereitgestellt.

Ein Zwischenbericht zum Landesprogramm erfolgte im Kinder- und Jugendausschuss am 07.05.2019, ein Sachstandbericht folgte am 27.04.2021 in der gemeinsamen Sitzung im Kinder- und Jugendausschuss und Ausschuss für Schule und Weiterbildung.

Für die erste Förderphase vom 01.03.2018 bis 28.02.2019 wurden Fördermittel in Höhe von

50.375 Euro bewilligt. Der Eigenanteil betrug 12.594 Euro.

In der zweiten Förderphase (01.03.2019 – 29.02.2020) betrugen die Fördermittel bereits 83.473 Euro und die Eigenmittel 20.868 Euro.
In der dritten Förderphase (01.03.2020 – 28.02.2021) erhöhte sich die Fördersumme auf 90.838 Euro und der Eigenanteil entsprechend auf 22.710 Euro.

Die Deckung der Eigenmittel basierte größtenteils auf einem vom Land anerkannten Personalkostenanteil zur Koordination des Programms sowie aus dem Jugendfonds und dem Fonds gegen Gewalt und Rassismus.

Die bereits seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführten und mit kommunalen Mitteln aus dem Fond finanzierten Maßnahmen zur Gewaltprävention und Demokratiebildung sowie Angebote gegen Rassismus und Diskriminierung konnten kontinuierlich durch die Maßnahmen im Rahmen des Landesprogramms bedarfsgerecht ergänzt und erheblich ausgeweitet werden.

 

Der folgende Bericht umfasst den Zeitraum der im Februar 2022 beendeten vierten Förderphase.

 

Für diese Phase stellte die Stadt Aachen einen Antrag mit insgesamt 48 Angeboten und einem Gesamtfinanzvolumen von rund 235.000 Euro. Der Antrag wurde vom Land bewilligt und 80% des Finanzvolumens als Fördermittel in Höhe von 187.000 Euro bereitgestellt.

 

  1. Kommunaler Programmverlauf vom 01.03.2021 bis 28.02.2022

Ebenso wie das Jahr 2020 war das Jahr 2021 geprägt durch die Auswirkungen und Beschränkungen der Corona-Pandemie mit der Folge, dass einige der geplanten Angebote in der Stadt Aachen nur begrenzt oder zum Teil nicht durchgeführt werden konnten.

 

Trotz der Widrigkeiten wurden im Berichtszeitraum insgesamt mehr als 800 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, etwa 300 Eltern und über 100 Fachkräfte durch die Angebote des Programms „Wertevermittlung, Demokratiebildung und Prävention sexualisierter Gewalt“ erreicht. Bei der Zielgruppe der jungen Menschen handelte es sich beispielsweise um Besucher*innen von Beratungsstellen und Offenen Türen, um Schüler und Schülerinnen von Grund- und weiterführenden Schulen sowie Teilnehmer*innen der Jugendberufshilfe. Die zu einem großen Teil komplett ausgebuchte Angebotspalette verfolgte unter anderem die Ziele, die jungen Menschen dabei zu

unterstützen, das gemeinsame Leben und Lernen friedlich und konstruktiv zu gestalten und sich als Mitglieder einer demokratischen, sozialen und zukunftsfähigen Gesellschaft zu begreifen. Dabei variierten die Angebote in Dauer, Zielsetzung und Zielgruppe.

 

Allein “Kinder stark machen“ am Ort von Schule, eine Kooperation von Jugendhilfe, Theaterpädagogik und Kriminalpolizei, erreichte ca. 250 Kinder, 150 Eltern und 60 Lehr- und Fachkräfte an drei Aachener Grundschulen.

Ziel war es, Handlungsoptionen zum professionellen Umgang mit sexualisierter Gewalt aufzuzeigen bzw. Kinder im Umgang mit bedrohlichen Situationen zu stärken. Hier war und ist das Interesse sehr groß und das Angebot wurde für 2022/2023 erneut in den Katalog aufgenommen.

 

Großen Zulauf erfuhr auch die erste „Kreativwoche für Respekt, Demokratie und Menschenrechte“, eine Kooperation zwischen dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Aachen, dem Jugend- und Kulturzentrum KingzCorner e.V. und dem Jugendhilfeprojekt „Wir können mehr!“ des SKM Aachen. Hier nahmen an insgesamt fünf Tagen jeweils bis zu 20 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren teil.

Bildungsmodule und Workshops waren Bestandteil des Angebotes, das diverse junge Menschen aus unterschiedlichen Lebenssituationen, mit verschiedenen Kenntnisniveaus der deutschen Sprache und mit diversen oder auch keinen Migrationsbezügen zusammenbrachte.

 

Gut besucht waren auch die fünf Workshops des Aachener „Grashaus“. Das Grashaus ist die Station „Europa“ der Route Charlemagne Aachen und als solche vor allem ein außerschulischer Lernort für Schüler*innen ab Klasse 7 bis zur Oberstufe. Die jungen Menschen sind eingeladen, sich mit der Geschichte Europas zu beschäftigen und gemeinsam über die europäische Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu diskutieren. Dieses Angebot erreichte unterschiedliche Aachener Schulen.

 

In Kooperation mit unterschiedlichen Anbietern wurden Cool-Down-Trainings, Theaterworkshops, Sozialkompetenztrainings, WenDo-Kurse, Ausstellungen oder Stressbewältigungsprogramme statt, die am Ort der Schulen integriert wurden und damit teilweise auch Eltern und pädagogische Fachkräfte erreichten. Die Rückmeldungen der Schulen waren ausschließlich positiv und verbunden mit der Bitte, diese Angebote fortzuführen.

 

Auch das Babypuppenprojekt mit dem Titel „Rund um Zukunft“ konnte in diesem Jahr mit Erfolg von Pro Familia Aachen an einer Aachener Gesamtschule umgesetzt werden und fand ebenso wie viele andere Projekte auch im Jahr 2022/2023 den Weg auf die Angebotsliste.

 

Dagegen konnte das Projekt „Rund um den Kaiserplatz“ nicht durchgeführt werden. Es war sowohl als Präventions- sowie als Interventionsmaßnahme gedacht und zielte auf junge Menschen ab, die sich in den vergangenen Jahren immer wieder vor einem Aachener Einkaufszentrum sammelten und in Konfliktsituationen mit Anwohnenden, Passanten und Geschäftsleuten gerieten.

Aufgrund der epidemischen Lage startete das Projekt erst im August 2021. Zu dem Zeitpunkt hielten sich nur wenige Jugendliche im Bereich des Kaiserplatzes auf. Zudem gelang es dem Träger nicht, geeignete Räumlichkeiten vor Ort als Anlaufstelle für die Zielgruppe anzumieten. Das Projekt wurde daher vorzeitig beendet. 

 

Auf hohes Interesse trafen wiederum die angebotenen Workshops und Fachtage für Fachkräfte zu den Themen Traumapädagogik, Subkultureller Rechtsextremismus im Raum Aachen, Sexualpädagogik sowie der Kurs „Starke Eltern, starke Kinder“ und erzielten positives Feedback.

 

  1. Fazit und Ausblick

Trotz der Einschränkungen durch die Pandemie verlief die vierte Förderphase erfolgreich.

Lediglich drei Fortbildungen für Fachkräfte sowie zwei Projekte von Rückhalt e.V. in Kooperation mit dem Stadtsportbund („Selbstbehauptung/-verteidigung für von sexualisierter Gewalt betroffene junge Frauen“) wurden abgesagt. Frühzeitig beendet wurde ausschließlich das bereits oben erwähnte Projekt „Rund um den Kaiserplatz“. Diese Ausfälle ermöglichten an anderer Stelle eine quantitative Ausweitung einzelner, stark nachgefragter Angebote.

 

So konnten insgesamt 42 der ursprünglich 48 geplanten Maßnahmen umgesetzt werden. Das tatsächliche Finanzvolumen belief sich auf rund 194.000 Euro. Der Landeszuschuss betrug 155.000 Euro (gerundet).

 

Das Landesprogramm hat sich mittlerweile in Aachen etabliert und erfreut sich zunehmender Bekanntheit bei Trägern, Anbietern, Fach- und Lehrkräften. Die Nachfrage bei den Angeboten und Maßnahmen steigt.

 

Zahlreiche qualitative Rückmeldungen der Teilnehmenden und der Anbieter*innen führten oftmals zu Überarbeitungen einzelner Angebote, so dass diese noch genauer auf die Zielgruppen zugeschnitten werden konnten.

 

Die Erfahrungen aus den bisherigen Förderphasen prägten maßgeblich den neuen und zwischenzeitlich bewilligten Förderantrag der Stadt Aachen für den aktuell laufenden Förderzeitraum vom 01.03.2022 bis zum 28.02.2023. Viele unterschiedliche Träger und Projektleitende stellen insgesamt 38 Angebote, Maßnahmen und Projekte zur Verfügung.

Das Finanzvolumen dafür beträgt 383.800 Euro, davon 307.000 Euro bereit gestellte Landesmittel. Dies entspricht einer Steigerung von rund 163 % gegenüber dem Finanzierungsplan zum Erstantrag in 2017.
 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

 

x

 

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

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0

0

Ergebnis

0

0

0

0

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0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

 

 

 

 

 


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

 

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

 

 

 

 

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

 

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

 

 

nicht bekannt

 

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