Kenntnisnahme - FB 36/0187/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz nimmt den Bericht des Geschäftsführers der NABU Naturschutzstation Aachen e. V. zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Aktuelle Projekte der NABU-Naturschutzstation in Aachen

Dr. Manfred Aletsee, Geschäftsführer

Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz Vortrag, 13. September 2022

Kontakt: www.naturschutzstation-aachen.de, info@naturschutzstation-aachen.de

 

Biotopverbund in Aachen - „ume und Raine“ LVR-Projekt

Die Entwicklung in der Landwirtschaft führt zu einer Verarmung der historischen Kulturlandschaft. Dabei ist die Kulturlandschaft nicht nur eine wesentliche Grundlage für die Biologische Vielfalt, sondern auch ein wichtiges kulturelles Erbe. Zudem hat sie in Ihrer Bedeutung für die Lebensqualität der Stadtbevölkerung eine herausragende Bedeutung erhalten. Nur durch einen aktiven und nachhaltigen Einsatz kann dem Niedergang entgegengewirkt werden.  So hat sich die NABU-Naturschutzstation zusammen mit der Stadt Aachen, Fachbereich Klima und Umwelt und dem NABU Stadtverband Aachen seit langem der Aufgabe verschrieben, Obstwiesen und Hecken neu zu pflanzen und zu pflegen. Die stadtweiten Nachpflanzung an hochstämmigen Obstbäumen erreichen so in den letzten Jahren stets die Mindestmarke von 100-150 pro Jahr, um das Kulturgut Streuobstwiese in Aachen langfristig zu erhalten. Zudem gelang es vermehrt Kleingewässer, Hecken und Einzelbäume anzulegen bzw. zu pflanzen. Zusammen bilden die Mnahmen eine wichtige Grundlage für ein stadtweites Biotopnetzwerk für Arten wie Schmetterlinge, Eidechsen oder Igel und sind damit wichtiges Element zur Umsetzung des Landschaftsplans. Seit vielen Jahren konnte die NABU-Naturschutzstation hierfür eine Förderung vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) einwerben (Projekt „Biotopverbund im Westen der Westwall“) und wird dies auch in Zukunft mit dem Projekt „ume und Raine“ fortsetzen. Förderung 2017-2025: 452.000 €

EU-Life Projekt „BOVAR“

Amphibien und Reptilien gehören zu den weltweit gefährdetsten Tiergruppen. In Mitteleuropa ist die

Hauptursache für ihre Gefährdung die anhaltende Lebensraumzerstörung und -fragmentierung.

Das europäisch geförderte Life-Projekt unterstützt das Bestreben der NABU-Naturschutzstation Aachen diese in NRW und europaweit vom Aussterben bedrohten Arten wie z.B. die Gelbbauchunke (Bombina variegata) zu erhalten. In den Naturschutzgebieten Brander Wald, Indetal, Walheim und Schmithof wurden über 50 Kleingewässer angelegt. Im NSG Indetal wurde im Mai 2022 zur Offenhaltung dieser Kleingewässern eine Ganzjahresbeweidung mit Schottischen Hochlandrindern auf einer Fläche von ca. 10 Hektar eingerichtet. Die Tiere sollen auch Anschauungsobjekte sein und zeigen wie Rinder im natürlichen Familienverband leben. Neben der Förderung der Amphibienfauna wird das Projekt auch die heimische Insekten- und Vogelfauna stärken. Das Projekt wird in enger Kooperation mit der niederländischen Stiftung FREE Nature durchgeführt und von der Stadt Aachen und dem NABU Stadtverband Aachen unterstützt. Förderung 2018-2026: 254.000 €

 

Waldwildnis „Freyenter Wald“

r den Lebensraum Wald ist der fortschreitende Klimawandel ein besonderes Problem. Dabei ist den meisten Menschen nicht bewusst, dass es sich bei den aktuell absterbenden Fichtenmonokulturen nicht um Wälder sondern um Baumplantagen handelt. Die Bedeutung von Baumvielfalt, einer unterschiedlichen Altersstruktur, aber auch von absterbenden Bäumen und Totholz für die Stabilität unserer heimischen Wälder für die Biodiversität aber auch für die Waldwirtschaft ist unterrepräsentiert. Der Freyenter Wald bei Aachen-Lichtenbusch wurde für Zwecke des Naturschutzes im Dezember 2019 vom NABU-Stadtverband Aachen e.V. und der NRW-Stiftung erworben. Das 60 Hektar große Waldgebiet wird zukünftig als Waldwildnisfläche entwickelt, d.h. in Zukunft wird keinerlei Forstwirtschaft betrieben. Absterbende und tote Bäume bleiben stehen beziehungsweise liegen. Nicht-heimische Bäume werden sukzessive zurückgedrängt. Für eine ruhige Erholung ist der Wald auch in Zukunft zugänglich. Seltene Arten wie Orchideen, verschiedene Spechtarten und Greifvögel finden hier Nahrungs- und Brutmöglichkeiten. Die Betreuung obliegt der NABU-Naturschutzstation.

Die NABU-Naturschutzstation Aachen Hintergrundinformation

Mit der „rderrichtlinie Biologische Stationen NRW BS“ werden die Trägervereine der Biologischen Stationen in NRW finanziell unterstützt. Das in Deutschland einzigartige Netz von Biologischen Stationen spielt eine große Rolle bei der Umsetzung der Naturschutzarbeit vor Ort, wobei Naturschutzfacharbeiten von landesweitem Interesse eine wesentliche Rolle spielen.

Die NABU-Naturschutzstation Aachen besteht seit 2006 zunächst als Kooperationsprojekt zwischen NABU Aachen e.V. und der Stadt Aachen, Fachbereich Klima und Umwelt. Seit 2015 ist sie ein eigenständiger Verein in Trägerschaft des NABU Aachen e.V. und der Stadt Aachen und wird vom Land NRW gemäß der „rderrichtlinie Biologische Stationen NRW BS“ gefördert.

Die Aufgaben der Naturschutzstation reichen in unterschiedlichste Felder des integrierten Naturschutzes und der Kulturlandschaftspflege. Mit ihrer bisherigen, erfolgreichen Arbeit konnte die Naturschutzstation:

  • wichtige Impulse für den Artenschutz setzen (u. a. Steinkauz, Schleiereule, Fledermäuse, Gelbbauchunke, Edelkrebse),
  • signifikant zur Optimierung der Schutzgebietsbetreuung beitragen (u. a. FFHGebiet Brander Wald, diverse Naturschutzgebiete in Aachen, Streuobst- und Magerwiesen),
  • das ehrenamtliche (bürgerschaftliche) Engagement für den Naturschutz erkennbar ausbauen (z.B. im Bereich der Biotoppflege, Neophyten-Bekämpfung, Kartierung geschützter Arten),
  • zur Vertrauensbildung zwischen Verwaltung, Umweltverbänden und Landwirtschaft beitragen,
  • über die Fachbetreuung des landwirtschaftlichen Betriebs des NABU Stadtverbandes die Betreuung städtischer und eigener Kulturlandschafts- und Biotopflächen verbessern und
  • durch eine beachtliche mediale Präsenz zur Sensibilisierung zu Fragen des Natur- und Artenschutzes beitragen.

 

Die durch das Land NRW geförderte NABU-Naturschutzstation trägt den städtischen Interessen und dem Gedanken des Bundesnaturschutzgesetzes in hohem Maße Rechnung.


 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

 

X

 

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

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0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

 


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

 

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

 

 

 

 

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

 

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

 

 

nicht bekannt

 

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