Kenntnisnahme - FB 61/0550/WP18

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen- Kornelimünster / Walheim, nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis, wonach in der Straße Romerich keine baulichen und markierungstechnischen Maßnahmen vorgenommen werden. Der Antrag gilt damit als behandelt.

Erläuterungen:

Die Straße Romerich zweigt als Sackgasse von der Straße St. Gangolfsberg ab und erschließt die oberen Zugänge des Inda-Gymnasiums sowie den Sportplatz von Eintracht Kornelimünster. Im hinteren Teil der Straße befinden sich auf der Seite der Sportanlagen ein Senkrechtparkstreifen und eine baulich angelegte Wendefläche. Der Gehweg auf der Seite der Schule und der Sportanlagen ist 2m breit und dient den Schüler*innen sowie den Nutzer*innen der Sportanlagen als Verbindungsweg zwischen Schule bzw. Sportplatz und den dort parkenden Autos sowie als fußläufiger Heimweg über St. Gangolfsberg oder Nütheimer Straße. Der gegenüber liegende nur 1m breite Gehweg wird vom Fußverkehr nur sehr sporadisch zum Erreichen ihrer dort tagsüber abgestellten Fahrzeuge bzw. zu den nach Schulschluss dort im Auto Wartenden genutzt. Abends stehen die Autos der Sportvereine fast nur auf dem Senkrechtparkplatz.

Nach Bekanntwerden der Beschwerden über Raserei und Lärm in der Straße Romerich besonders in den Abendstunden hat die Verwaltung die Geschwindigkeit im Zeitraum vom 06.09. - 09.09.2022 über einen Zeitraum von 72 Stunden in beiden Richtungen erfasst. Von den in beiden Richtungen zusammen erfassten 1097 Fahrzeugen fuhren lediglich 8,9% schneller als 40 km/h, davon 3,8% über 45 km/h. Hierbei waren 4 über 60 km/h, 19 zwischen 50km/h und 60 km/h und weitere 19 zwischen 45 und 50 km/h schnell.

Die Geschwindigkeiten über 50 km/h wurden bis auf 3 Ausnahmen in den Zeiten zwischen 17h und Mitternacht erfasst. Dabei handelte es sich aber meistens um Einzelfahrten, die eventuell auch von ankommenden oder wegfahrenden Abendnutzer*innen der dortigen Sportanlagen erzeugt worden sein können. Autorennen von mehreren zeitgleich und in gleicher Richtung fahrenden KFZ sind in der Messung nicht verzeichnet.

Der Polizei sind die Beschwerden im Bereich Romerich auch bekannt. Im März 2022 wurden mehrfach aus der Anwohnerschaft Fahrzeuge mit unangemessenen Geschwindigkeiten gemeldet. Durch die operativen Kräfte konnten jedoch keine Fahrzeuge mehr festgestellt werden. Aufgrund dieser Vorkommnisse wurden an der Örtlichkeit durch die operativen Kräfte verstärkt Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen durchgeführt. Danach beruhigte sich die Situation an dieser Örtlichkeit.

Aufgrund der neuen Beschwerden hat die Polizei durch ihren Bezirksdienst die Überwachung des Bereichs im Rahmen der dienstlichen Möglichkeiten wieder aufgenommen.

Die vorgenannten verkehrlichen Rahmenbedingungen lassen im Tagesmittel die Verkehrssituation im Romerich als unauffällig und nicht gefährlich einstufen. Auch eine Unfallhäufung in der Straße ist nicht gegeben. Da die Schüler*innen auf dem Weg zur Schule bzw. den Sportanlagen und zurück immer den schulseitigen Gehweg benutzen, treten auch keine Gefährdungen durch querende Schüler*innen auf. Deshalb besteht aus reinverkehrlicher Sicht bei durchschnittlich 26 Fahrzeugen pro Tagesstunde zusammen in beiden Fahrtrichtungen hier kein Handlungsbedarf.

Die beantragten Drempel auf der Fahrbahn zwischen Schulparkplatz und Sportplatzeingang stellen über den gesamten Tagesverlauf hinweg eine erhebliche Lärmbeeinträchtigung sowohl für die Schüler*innen in ihren Schulklassen als auch für die Wohnbevölkerung dar. Einerseits müssen alle Kraftfahrer*innen – auch die 91% ordnungsgemäß Fahrenden – mehrfach ihre Fahrgeschwindigkeit bis fast zum Stillstand reduzieren, um nach dem Überfahren der Drempel wieder zu beschleunigen. Andererseits könnten die Drempel auch für die vereinzelten Schnellfahrer*innen vielleicht einen besonderen Reiz bieten, um über die Drempel hinweg oder in den Zwischenstücken neue Höchstgeschwindigkeiten zu erreichen. Schließlich bilden die Drempel z.B. beim Transport von verletzten Sportler*innen oder Schüler*innen mit Krankenwagen sehr störende und schmerzhafte Fahrbeeinträchtigungen.

Aus diesen Gründen empfiehlt die Verwaltung, in der Straße Romerich von baulichen Maßnahmen abzusehen und den Erfolg der polizeilichen Überwachungen abzuwarten.