Entscheidungsvorlage - FB 45/0313/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf nimmt die Entwurfsplanung und die Kostenberechnung zur Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss den Baubeschluss für den Kita-Neubau Breitbenden entsprechend der Vorlage zu fassen.

 

Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Entwurfsplanung und die Kostenberechnung zur Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss den Baubeschluss für den Kita-Neubau Breitbenden entsprechend der Vorlage zu fassen.

 

Der Kinder- und Jugendausschuss beauftragt die Verwaltung, ein Interessenbekundungsverfahren bei den freien Trägern der Jugendhilfe zwecks Übernahme der Betriebsträgerschaft durchzuführen.

Der Planungsausschuss nimmt die Entwurfsplanung und die Kostenberechnung zur Kenntnis und fasst den Baubeschluss für den Kita-Neubau Breitbenden entsprechend der Vorlage.


 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

  1. Ausgangslage

In Eilendorf besteht großer Bedarf an der Einrichtung weiterer Betreuungsplätze. Die Prüfung möglicher Grundstücke in Eilendorf hat ergeben, dass am Standort Breitbenden eine Kita errichtet werden kann. Die Bezirksvertretung Eilendorf sowie der Kinder- und Jugendausschuss haben diesem Vorschlag (Vorlage FB 45/0495/WP17) in ihren Sitzungen am 20.06.2018 und 03.07.2018 zugestimmt und die Verwaltung beauftragt, den Planungsauftrag für einen Kita-Neubau auf dem Grundstück Breitbenden beim städtischen Gebäudemanagement in Auftrag zu geben. Im Rahmen der Vorlage FB 45/0126/WP18 wurde in den Sitzungen am 24.08.2021 und 08.09.2021 die Errichtung der Kita als Modellprojekt Holzbau vorgestellt.

Die Vorentwurfsplanung wurde dem Verwaltungsvorstand (Sitzung vom 09.08.2022) und dem KJA (Sitzung vom 20.09.2022) zur Kenntnis gegeben. In diesen Sitzungen wurde ebenfalls der Fortführung der Planung trotz Mehrflächen zugestimmt.

 

  1. Kita-Neubau Breitbenden

Der fünfgruppige Kita-Neubau soll im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss errichtet werden. Im Erdgeschoss werden drei Gruppen zur Betreuung von Kindern unter drei Jahren vorgesehen. Im Obergeschoss werden zwei Gruppen zur Betreuung von Kindern über drei Jahren geplant.

 

Die Pläne wurden im Vorfeld mit der Unfallkasse, dem städtischen Arbeitsschutz und dem Personalrat abgestimmt. Der Landschaftsverband Rheinland hat die Erteilung einer Betriebserlaubnis in Aussicht gestellt.

 

Für das Städtische Gebäudemanagement (E26) ist die Kita Breitbenden das erste Pilot-Vorhaben für ein Neues Bauen. Mit diesem Vorhaben erfolgt ein Paradigmenwechsel hin zum „Bauen der Zukunft“.

Erstmals

-          plant und baut E26 eine Kita vollständig in massiver Holzbauweise,

-          plant und baut E26 eine Kita mit einer Zertifizierung nach dem „Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen“ (BNB) des Bundes in Qualitäts-Standard „Silber“,

-          erfolgt eine externe Auditierung und Dokumentation der nachzuweisenden   Nachhaltigkeitskriterien,

-          nehmen THG-Emissionen, CO²-Bilanz, Lebenszykluskosten, graue Energie und weitere zukunftweisende Kriterien einen hohen Stellenwert ein und ergänzen zukunftsweisend die bereits ohnehin langjährig bewährten Bemühungen um Energieeffizienz („Aachener Standard“).

 

Laut aktuellster Studie von PwC Real Estate aus 08/ 2022 („Preisentwicklung in der Baubranche“) werden die Baupreise mind. in den nächsten zwei Jahren weiter massiv ansteigen.

Dort werden sechs Einflussfaktoren der Baupreisentwicklungen benannt:

-          Hohe Nachfrage

-          Stark ansteigende Energiepreise

-          Materialkosten und -verfügbarkeit

-          Inflation

-          Lohnkosten und Fachkräftemangel

-          Politik und Regulierungen

Nachhaltiges, klimagerechtes, gesundheitsverträgliches, kreislauffähiges Bauen - so wie es der Gesetz- und weitere Regelgeber vorsehen - wird als „Kostentreiber“ nicht explizit benannt (bzw. unter „Politik“ subsumiert).

 

Die Steigerungen betreffen insb. eher die „klassischen“ Materialien Beton (79 %), Stahl und Bitumen (69%) und die Energiekosten.

Die Steigerung bei Konstruktionsholz ist seit dem Hochpunkt in 08/2021 erheblich gesunken und hat gem. Statist. Bundesamt in 10/2022 sogar mit starkem Preisverfall einen neuen Tiefpunkt erfahren (siehe Abbildung).

 

 

Daher gewinnt die Betrachtung des gesamten Lebenszyklusses und energiesparender Betriebskonzepte weiter an Bedeutung.

Die KiTa Breitbenden ist die erste städtische KiTa, die als Nachhaltiger Bau zertifiziert wird. Diese Zertifizierung erfolgt nicht in der höchsten Stufe, sondern Kosten schonend nach dem

-          Bewertungssystem des Bundes (BNB) in der Stufe „Silber“ oder

-          nach DGNB statt in Stufe „Platin“ nur in Stufe „Gold“

Dies ist zwar mit Abstrichen verbunden, führt aber zu spürbaren Aufwands- und Kostenminderungen.

Mit der Einbindung des gesamten Lebenszyklusses einschließlich der Rohstoffentnahmen, der Herstellung und des Transportes (= „Graue Energie“), sowie der vorausschauenden Berücksichtigung der Vermeidung von Entsorgungskosten durch Rezyklierbarkeit von Baumaterialien, können auch erhebliche Folgekosten vermieden werden.

Gerade hier – und in der Schaffung von „Nutzen“ und „Wert“, sowie der Vermeidung von bisher nie eingepreister „Schadschöpfung“ - ist die KiTa Breitbenden absolut zukunftsweisend aufgestellt:

          Holzmassivbauweise

          Nutzung von nachwachsenden Baustoffen

          Verminderung der Treibhausgas-Emissionen

          Verbesserung der CO²-Bilanz

          Berechnung der Lebenszykluskosten

          Berücksichtigung der „grauen Energie“ in Ökobilanzberechnung

          Verbesserung der Innenraumluftqualität

          Verbesserung der Luftqualität und des Mikroklimas durch Gründächer, Förderung der Biodiversität

          Regenwasserspeicherung, -nutzung

          Hoch energieeffizient (Wärmerückgewinnung)

          Solarstromerzeugung des Betriebsbedarfs (Klimaneutralität) / der Gebäudeerzeugung (Ziel 95 %)

          Nutzung von Recycling Materialien, ggf. R-Beton-Pilot

          Versuch der Aktivierung der Materialwerte

 

  1. Betriebsträgerschaft

Im weiteren Verlauf ist vorgesehen, dass die Verwaltung die freien Träger auf dem Gebiet der Stadt Aachen anschreibt, um in Erfahrung zu bringen, welcher freie Träger Interesse an der Übernahme der Betriebsträgerschaft für diese Einrichtung hat.

Nach Eingang der Interessensbekundungen wird die Verwaltung die Anträge prüfen und dem Kinder- und Jugendausschuss (KJA) anschließend in einer weiteren Vorlage zur Beschlussfassung vorlegen.

Die oben beschriebenen Neuerungen in Planung und Bau sind mit hohen Lernkurven für das zukünftige Bauen und die notwendige Neuausrichtung des Städtischen Hochbaues verbunden, die es zu nutzen gilt. Daher soll mit dem Träger vereinbart werden, dass E26 zur Auswertung und Evaluierung vollumfänglichen Zugang zu den erforderlichen Daten erhält, um so die Synergie- und Lerneffekte in die Zukunft tragen zu können. Hierauf wird in der Ausschreibung ebenfalls hingewiesen.

 

  1. Finanzierung

Nach weiteren vertieften Kenntnisständen der LPH 3 HOAI schließt die Entwurfsplanung (siehe hierzu auch die Anlage) mit der Vorlage der Kostenberechnung in Höhe von rund 11.378.000 € ab.

 

Hierin sind zusätzlich Baukostensteigerungen in Höhe von 19,0 % pro Jahr bis zur Fertigstellung der Maßnahme in 2025 mit rund 2.118.000€ sowie die Kosten für die Bauherrenleistungen des Projektmanagements in Höhe von rund 481.000 enthalten. Die Baukosten belaufen sich damit auf 10.890.000 €.

Die Finanzierung dieser Kosten erfolgt über das Kita-Programm-Ausbau (5-060101-900-00100-991-6, 78650000). Damit ist das Programm jedoch weitestgehend ausgeschöpft, d.h. ein weiterer Kita-Neubau ist aus dem Programm finanziell nicht mehr darstellbar. Gleichzeitig sind in dieser Berechnung Kosten für feste Einbauten in Höhe von rund 159.000 € und für die Ausstattung der Außenanlage in Höhe von rund 329.000€ einbezogen. Insgesamt werden für diese Posten 488.000 € veranschlagt. Diese werden auf der Position 5-060101-900-00300-300-4, 78180000 bereitgestellt.

 

Somit entsteht ein investiver Mittelbedarf in Höhe von 11.378.000 €.

Die Risikokosten in Höhe von 5 % (FinMin NRW) und eine mögliche Kostenvarianz sind in der Kostenberechnung noch nicht enthalten.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Kostenentwicklung im höchsten Maße auf den Baupreisindex (Material-, Energie-, Herstellkosten u.a.) zurückzuführen ist und nicht auf den Umstand, dass die Stadt Aachen sich in mehreren Beschlüssen dem nachhaltigen, klimagerechten, gesundheitsverträglichen und kreislauffähigen Bauen verpflichtet hat.

 

  1. Vorschlag der Verwaltung

Aufgrund der oben dargestellten Bedarfslage im Sozialraum empfiehlt die Verwaltung den Bau der hier vorgestellten Kita Breitbenden.


 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

x

 

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen Neubau Kita Breitbenden

Investitionskosten Bau

(Werte in €)

 

1) 5-060101-900-00100-991-6, 78650000

2) 5-060101-900-00300-300-4, 78180000

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

2022

Fortgeschriebener Ansatz 2022

Ansatz 2023 ff.

Fortgeschriebener Ansatz 2023 ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

1) 10.026.800

2) 0

10.026.800

0

863.200

488.000

863.200

488.000

0

0

Ergebnis

-10.026.800

-10.026.800

-1.351.200

-1.351.200

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben

Deckung ist gegeben

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

 


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

x

 

 

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

x

 

 

 

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

x

 

 

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

gering

 x

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

 

 

nicht bekannt

 

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Anlagen

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