Kenntnisnahme - AVV/0073/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der regionale AVV-Beirat der Stadt Aachen nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) und der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sehen sich derzeitig vor der zentralen Herausforderung, sich der verändernden Anforderungen der Fahrgäste durch den digitalen Wandel anzunehmen und zeitgemäße Lösungen zu schaffen. Hinzu kommen eine steigende Vielfalt an Mobilitätsservices (z.B. Sharing-Systeme) und technische Innovationen. Diese Entwicklungen bieten die Chance, auf innovative und intelligente Weise das öffentliche Verkehrsangebot als Kern des Mobilitätsverbundes mit verschiedenen weiteren Mobilitätsservices als digitale Dienstleistungen zu vernetzen. Die Integration von und der Zugang zu verschiedenen Mobilitätsservices in einem einzigen digitalen Angebot wird unter dem Ansatz „Mobility as a service“ (MaaS) gefasst. Ziel ist es, durch ein integriertes multimodales Angebot die Nutzung der Verkehrsmittel im Mobilitätsverbund zu erleichtern und noch stärker an den vielfältigen Bedürfnissen der Nutzer auszurichten und multimodales Verhalten für die Nutzerinnen und Nutzer zu vereinfachen.

Damit verbunden ist das Ziel, einen Beitrag zur Verkehrsverlagerung zugunsten des Umweltverbundes mit dem ÖPNV als Rückgrat zu leisten und zur Vision der Verbesserung der Lebensqualität in der Region beizutragen. Die Motivation der Verkehrsunternehmen (VU) rührt darüber hinaus aus ihrer Weiter-entwicklung zu Mobilitätsanbietern, was notwendig ist, um künftig als VU am Markt zu bestehen. Dies möchten sie unter anderem durch ein ganzheitliches Produkt und vereinfachten Zugang zu Mobilität erreichen, indem sie neue Verkehrsangebote für ihre ÖPNV-Kunden, aber vor allem auch mit der Kombination aus ÖPNV und neuen Verkehrsangeboten Alternativen für Fahrten mit dem eigenen PKW bieten und somit nicht nur Bestandskunden einen Mehrwert bieten und stärker binden, sondern auch neue Kundengruppen gewinnen. Die Verkehrsunternehmen und erlösverantwortlichen Aufgabenträger im AVV möchten daher für die Nutzer einen Zugang zu einer Vernetzungsplattform schaffen, mit der sie komfortabel multimodale Mobilitätsservices nutzen (informieren, buchen, reservieren, zahlen etc.) können.

Die AVV GmbH verantwortet als Koordinatorin den Aufbau der Vernetzungsplattform und die vertraglichen Regelungen dazu. Die Verkehrsunternehmen im AVV, der Kreis Düren, der Zweckverband go.Rheinland sowie die AVV GmbH verständigten sich dabei auf den „Grundlagenvertrag über das An-gebot und den Vertrieb multimodaler Mobilitätsservices“. Dieser regelt die Vereinbarung aller Parteien zur Einführung multimodaler Mobilitätsservices und die grundsätzliche Frage der Organisation und Rollenverteilung. Der ZVP-Lenkungskreis stimmte in der Sitzung vom 12.12.2022 diesem Grundlagenvertrag zu und die Vertragspartner unterzeichnen z.Z. im Umlaufverfahren den Vertrag.

Der Grundlagenvertrag verdeutlicht die herausragende Kooperation der Verkehrsunternehmen, erlös-verantwortlichen Aufgabenträger und Verbundgesellschaft, die in dieser oder ähnlicher Form einzigartig in NRW und einer der wenigen deutschlandweit ist.

Die weiteren gemeinsamen Tätigkeiten für einen multimodalen Vertrieb im AVV werden auf dem Grundlagenvertrag aufbauen und umfassen in den nächsten Schritten die vertragliche Vereinbarung weiterer Details (vertragliche und technische Rollenmodelle angestrebt im 1./ 2. Quartal 2023, Muster-verträge für Mobilitätsserviceanbieter angestrebt im 3./ 4. Quartal 2023) und die Abstimmungen und Beauftragung der technischen Umsetzung des Vertriebes in der Vernetzungsplattform und weiterer Service-Dienstleistungen rund um den multimodalen Vertrieb (Beauftragungen im 2./3. Quartal 2023 angestrebt).

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