Anhörung - E 42/0082/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

 

  1. Der Betriebsausschuss Volkshochschule nimmt gemäß § 7 Abs. 6 der Satzung für die Volkshochschule Aachen die Verwaltungsvorlage zur Kenntnis und empfiehlt dem Rat der Stadt Aachen zu beschließen, die Änderungen zweier Texttafeln der „Wege gegen das Vergessen“ vorzunehmen.
     
  2. Auf Empfehlung des Betriebsausschusses Volkshochschule nimmt der Rat der Stadt Aachen die Verwaltungsvorlage zur Kenntnis und beschließt, die Änderungen zweier Texttafeln der „Wege gegen das Vergessen“ vorzunehmen.


 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Die Wege gegen das Vergessen (WgdV) sind seit 1997 die dezentrale NS-Gedenkstätte der Stadt Aachen. Leitgedanke der von Bürger*innen der Stadt Aachen in der Volkshochschule initiierten WgdV ist das Gedenken an Menschen aus Aachen, die durch das nationalsozialistische Deutschland verfolgt und ermordet wurden sowie die Beschäftigung mit Ignoranz und Mitläufertum. An 43 authentischen Orten soll durch Texttafeln an Ausgrenzung, Entrechtung, Verfolgung und Ermordung erinnert werden. Diese Tafeln wurden über die Jahre angebracht, für das Jahr 2023 sind die 42. und die 43. Tafel geplant.

 

Im Rahmen der Weiterentwicklung der WgdV zur Gedenkstätte wurden die bereits veröffentlichten Texte der Erinnerungstafeln auf ihre wissenschaftliche Validität hin überprüft. Anhand der vorliegenden Quellen und aktualisierter Forschungsergebnisse wurde ein Katalog zusammengestellt, der über die Qualität der Veröffentlichungen Auskunft gibt.

Zwei Tafeltexte erfüllen nicht (mehr) die im Projekt gültigen Standards und sollen daher erneuert werden.

 

 

A.
Tafel am Hauptbahnhof

 

Originaltext:

„Für viele Menschen war ab 1933 der Aachener Hauptbahnhof die letzte deutsche Station auf ihrer Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung. Sie flohen nach Belgien, nach Frankreich, nach Großbritannien, in die Niederlande, in die USA, nach Palästina … Die Bahnhöfe waren für viele Menschen zugleich die erste Station auf dem Weg ihrer Verschleppung und Deportation. Ab 1942 wurden die meisten noch in der Stadt lebenden jüdischen Aachener in die Vernichtung deportiert: 25. März 1942 in den Osten; 22. April 1942 nach Izbica; 15. Juni 1942 nach Izbica; 25. Juli 1942 nach Theresienstadt; 11. September 1942 nach Theresienstadt; Dezember 1943 nach Theresienstadt; September 1944 nach Theresienstadt.

(Gestrichene Textpassagen müssen abgeändert werden.)

 

Neuer Textvorschlag:

„Für viele Menschen war ab 1933 der Aachener Hauptbahnhof die letzte Station auf ihrer Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung. Sie flohen nach Belgien, nach Frankreich, nach Großbritannien, in die Niederlande, in die USA, nach Palästina …

Ab 1942 deportierten die Nationalsozialisten von den Aachener Bahnhöfen die meisten noch in der Stadt lebenden Jüdinnen und Juden vor allem in Konzentrations- und Vernichtungslager.

 

B.
Tafel am ehemaligen Gesundheitsamt

 

Originaltext:

An dieser Stelle befand sich das ehemalige Gesundheitsamt der Stadt Aachen. Hier wirkten im Zuge des nationalsozialistischen Rassenwahns ab 1934 besonders willfährige Ärzte daran mit, dass mehrere hundert Frauen, Männer und Kinder als ”minderwertig” bezeichnet und zur ”Verhütung erbkranken Nachwuchses” in sieben Aachener Krankenhäusern zwangssterilisiert oder von 1941 bis 1945 in ”Euthanasie”-Anstalten geschickt und dort ermordet wurden.

 

Neuer Textvorschlag:

An dieser Stelle befand sich das ehemalige Gesundheitsamt der Stadt Aachen. Hier wirkten im Zuge des nationalsozialistischen Rassenwahns ab 1934 besonders willfährige Ärzte daran mit, dass mehrere hundert Frauen, Männer und Kinder als ”minderwertig” bezeichnet und zur ”Verhütung erbkranken Nachwuchses” in sieben Aachener Krankenhäusern zwangssterilisiert oder von 1940 bis 1945 in ”Euthanasie”-Anstalten geschickt und dort ermordet wurden.

 

 

 

Begründung:

  • Die Angaben auf der aktuellen Tafel am Hauptbahnhof zu den verschiedenen Deportationszügen konnten nicht verifiziert werden. Daher sollte der Text geändert werden.
     
  • Bei der Tafel zum ehemaligen Gesundheitsamt soll eine fehlerhafte Jahreszahl ausgewechselt werden. Diese Änderung kann mit geringem monetärem und administrativem Aufwand umgesetzt werden.
     
  • Die falschen Angaben führten und führen zu Missverständnissen bei wissenschaftlicher wie journalistischer Verwertung durch Dritte.

 

Kosten:
Der Kostenentwurf für Neufassung beziehungsweise für die Änderung liegt bei 6.000 €. Die Kosten übernimmt die Volkshochschule.

 


 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

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