Kenntnisnahme - FB 01/0365/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

 

Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

 

Der Hauptausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

 


 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Mit Antrag vom 08.02.2023 beantragen die Fraktionen Grüne und SPD im Rat der Stadt Aachen

Zitat-Anfang:

„ein Konzept und Programm für ein Fokusjahr Adalbertstraße 2023 aufzustellen und in den zuständigen Fachausschüssen zur Beratung vorzulegen. Ziel ist es, die Zuständigkeit unterschiedlicher Bereiche der Verwaltung (FB 01, FB 02, FB 61, E 49 und andere) im Fokusjahr zu bündeln, Förderprogramme auf die Adalbertstraße zu lenken, die zusätzlichen Mittel im Haushalt 2023 effektiv zu nutzen und eine größere Besucherfrequenz zu organisieren. Parallel soll eine Gesprächsoffensive mit den wesentlichen Akteuren gestartet werden, um eine tragfähige Strategie für die Straße zu entwickeln.“

Zitat-Ende

 

Ausgangslage

Eine lebendige, vielfältige und zukunftsfähige Innenstadt ist von besonderer Bedeutung für die Stadt Aachen. Die Stadt befindet sich zurzeit in einem grundlegenden Transformationsprozess, der räumlich, strukturell und sozial spürbar ist. Er hat Auswirkungen auf den Einzelhandel, die Gastronomie, die Tourismusbranche, die öffentlichen Räume und somit auf die Lebensqualität aller Bürger*innen. Neben langfristigen Planungen und Visionen bedarf es auch kurz- und mittelfristiger Maßnahmen und Lösungen für offenkundige Missstände.

Seit einiger Zeit steht die Entwicklung der Aachener Innenstadt im besonderen Fokus des Verwaltungshandelns. So wurden – wie berichtet – im Dezernat der Oberbürgermeisterin die koordinierenden Kräfte in der Innenstadtentwicklung gebündelt. Seit 2022 werden in einer dezernats- und themenübergreifenden Taskforce Innenstadtmorgen Fokusräume in den Blick genommen und gemeinsam mit den Akteur*innen vor Ort aufgewertet. Im ersten Fokusraum Großkölnstraße ist dies mit sichtbarem Erfolg gelungen.

 

Der Ratsantrag zielt darauf ab, die Adalbertstraße als eine der Haupteinkaufsstraßen noch in diesem Jahr aufzuwerten und zu beleben. Die Adalbertstraße liegt im Gebiet der Östlichen Innenstadt. Für dieses Gebiet wird im Rahmen vorbereitender Untersuchungen nach § 141 BauGB bis Mitte 2024 geprüft, welche städtebaulichen Missstände bestehen und in welchem Maße die Instrumente des besonderen Städtebaurechts eingesetzt werden sollen, um diese zu beheben. Dies erfolgt in engem Austausch mit den Akteur*innen vor Ort. Das Fokusjahr Adalbertstraße kann diesen langfristig orientierten, strukturellen Prozess durch kurz- und mittelfristige Aufwertungsmaßnahmen sowie eine Imageverbesserung ergänzen. Hierzu soll das erfolgreiche Konzept der Taskforce Innenstadtmorgen als nächstes auf den Fokusraum Adalbertstraße übertragen werden.  

 

Adalbertstraße als zweiter Fokusraum für die Taskforce Innenstadtmorgen

Die Taskforce Innenstadtmorgen wertet als gemeinsame Arbeitsgruppe unterschiedlicher Fachbereiche temporär in den Fokus genommene Viertel / Straßenzüge zusammen mit den lokalen Akteur*innen auf. Das Kernteam bilden aktuell die Fachbereiche: FB 01, 02, 13, 32, 36, 56, 61, E 49. Je nach Aufgabenstellung und Maßnahmen können weitere Fachbereiche, z.B. E 18 oder externe Kräfte, z. B. Hochschulen, Interessengemeinschaften und weitere Expert*innen beteiligt bzw. beauftragt werden. Die Zuständigkeiten der einzelnen Bereiche bleiben hiervon unberührt. Bislang konzentriert sich die Taskforce Innenstadtmorgen auf die Großkölnstraße als wichtigen Verbindungspunkt zwischen östlicher Innenstadt und der Altstadt. Die guten Erfahrungen aus der Großkölnstraße und die gewachsenen Strukturen des Teams sollen nun helfen, die Adalbertstraße durch kurzfristig umsetzbare Maßnahmen aufzuwerten.

 

Das Handlungsprinzip der Taskforce ist es, durch experimentelle und auch temporäre Maßnahmen neue Möglichkeiten auszutesten und zu einer Verbesserung der Situation beizutragen – z. B. mehr Grün, die Schaffung von Spielmöglichkeiten, Leerstandsbelebung, kulturelle Veranstaltungen, Netzwerkbildung und vieles mehr. Also alles, was die Straße belebt und attraktiver macht. Wichtig ist, dass dies in Bündelung der Kräfte mit den ansässigen Händler*innen, Eigentümer*innen und auch Anwohnenden geschieht, damit die Maßnahmen im Sinne aller getragen, vorangetrieben und somit auch nachhaltig Wirkung entfalten können.

 

Als wichtige neue Ressource zur kooperativen Aufwertung steht neben den genannten Akteur*innen die neu eingerichtete Koordinationsstelle Kaiserplatz/ Östliche Innenstadt zur Verfügung. Die Stelle konnte zum 01.05. besetzt werden. Die neue Stelleninhaberin wird sich konzeptionell und organisatorisch auch mit Ideen für die Adalbertstraße einbringen.

 

Da die zusätzlich bereitgestellten Haushaltsmittel bei FB 02 etatisiert wurden, ist dort auch die Realisierung erster Maßnahmen gestartet worden. Zielsetzung ist eine Umsetzung erster Maßnahmen vor der Sommerpause 2023.

 

 

Umsetzung:

 

Um noch im Jahr 2023 sichtbare Aufwertungen für die Adalbertstraße umzusetzen, soll die Taskforce Innenstadtmorgen nun den Prozess in der Großkölnstraße in einer Abschlussphase bis Herbst 2023 weiter begleiten und parallel einen Aufwertungsprozess für die Adalbertstraße aufbauen und beginnen.

 

Das Jahresprogramm für die Adalbertstraße wird aktuell in der Taskforce erarbeitet. Nachfolgend werden einige Beispiele für mögliche Maßnahmen und Aktionen aufgeführt, deren Umsetzungsmöglichkeiten und -zeitpunkte jedoch noch geschärft werden müssen. Bereits jetzt wird ersichtlich, dass die Aktivitäten über das Kalenderjahr 2023 hinausgehen müssen, um eine Wirksamkeit und Anschlussfähigkeit zu erreichen.

 

Leerstandsbelebung:

Eine große Herausforderung in der Adalbertstraße sind die (z. T. großen) Leestandsflächen. Hier könnten sowohl temporäre Maßnahmen zur Belebung auf den Weg gebracht werden (z. B. Flohmärkte, Kultur und Events) als auch die Fronten und Fassaden künstlerisch durch StreetArt aufgewertet werden. Die Zustimmung der Eigentümer*innen sowie die notwendigen baulichen Voraussetzungen müssen im Einzelfall geprüft werden.

Mit der Initiative „Ladenliebe“ (Förderprogramm des Landes NRW) wird zudem eine stark vergünstigte Anmietung von leerstehenden Lokalen für neue Ideen, Geschäftsgründungen und zur Realisierung eigener Ideen  in der Aachener Innenstadt ermöglicht. Auch hierzu erfolgen Ansprachen. Das Förderprogramm endet jedoch nach derzeitigem Stand zum 31.12.2023.

Das Programm soll mithilfe der ab 2024 bereitstehenden Landesfördergelder fortgesetzt werden. Ein entsprechender Förderantrag ist in Vorbereitung. Auch über das Projekt „Ladenliebe“ hinaus, welches Großimmobilien (> 300m2) ausdrücklich nicht berücksichtigt, unterstützt die Stadt Aachen die Eigentümer*innen der Immobilien in der Adalbertstraße beim Finden von geeigneten Nachnutzungsformaten

Weiterhin wird aktuell die Einführung von LeAn geprüft. LeAn ist eine digitale Leerstands- und Ansiedlungsplattform, die zusammen mit 14 Modellstädten und verschiedenen Dienstleistern im Rahmen des Projekts „Stadtlabore für Deutschland“ entwickelt wurde. Der Einsatz von LeAn in Aachen würde ein vorausschauendes strategisches Leerstands- und Ansiedlungsmanagement, welches Matchings zwischen Angebot und Nachfrage sowie datenbasierte Standortbewertungen vereint, ermöglichen.

 

Temporäre Spielplätze

Im öffentlichen Raum könnten Spielangebote für eine junge Zielgruppe geschaffen werden, die den Entdeckungsgeist von Kindern fördern und den Aufenthalt in der Adalbertstraße auch für Familien mit Kindern noch attraktiver machen.

 

Veranstaltungen, Kunst und Kultur:

Kunst- und Kulturangebote sollen während des Fokusjahres in der Adalbertstraße stattfinden. Zudem werden städtische Veranstaltungsformate vor Ort gebündelt. So findet u. a. das Zukunftsfestival Innenstadtmorgen am Willy-Brandt-Platz statt.

 

Ideen aus der Stadtgesellschaft:

Viele Maßnahmen lassen sich durch die Einbeziehung kreativer und motivierter Akteur*innen aus der Aachener Stadtgesellschaft) realisieren. Hierzu kann das Programm laufend angereichert werden. Möglich wäre hier u.a. ein gemeinsames Projekt, in welchem Studierende Vertikalgärten bauen, die zur Begrünung der Straße beitragen, sowie das Urban Gardening zentral und sichtbar in der Stadt verorten. Mit Hilfe einer fachlichen Begleitung könnten zukunftsweisende Arten des Urban Gardening ausprobiert werden, die auch einen Anstoß für die Begrünung weiterer städtischer Gebiete sein können.

 

Smarte Straße:

Zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Adalbertstraße wäre der Ausbau des öffentlichen WLAN AachenWifi denkbar. Der freie Zugang zum Internet könnte die Verweildauer der Aachener*innen und Tourist*innen in der Adalbertstraße erhöhen. Smarte Solarbänke könnten die Adalbertstraße zudem attraktiver erscheinen lassen.

Auch kann die Plattform „Smart Shopping Aachen“ kleinere Betriebe in der Adalbertstraße bei der Digitalisierung unterstützen. Das über die "Digitale Modellregion" geförderte Projekt wurde erfolgreich  finalisiert und befindet sich im Übergang in den Regelbetrieb. Aufbauend auf dem bereits existierenden Informationsportal 'Einkaufen in Aachen' werden über die lokale Plattform "Smart Shopping Aachen" zusätzliche hybride Werkzeuge angeboten (z. B. Terminvereinbarung, Tischreservierung, Routenplanung, Produktverkauf), die die Geschäfte und Gastronomiebetriebe unkompliziert und unter Berücksichtigung ihres Digitalisierungslevels sowie ihrer verfügbaren Ressourcen nutzen können. https://smart.aachen-shopping.de/

 

Erhöhung der Aufenthaltsqualität

Die Erhöhung der Aufenthaltsqualität könnte durch temporäre Highlights ergänzt werden. Öffentlich diskutiert wurde z. B. die Idee eines Stadtstrandes, z. B. am Kugelbrunnen oder auf dem Willy-Brandt-Platz, der in den Sommermonaten die Adalbertstraße temporär belebt. Die Umsetzbarkeit wird zeitnah geprüft.

 

Unterstützungsfonds:

Über den Fonds „Aachener Einzelhandel, Gastronomie und Handwerk stärken“, bei dem bis zum 31.03. bereits zum dritten Mal Anträge eingereicht werden konnten, wurden vier Anträge aus dem Netzwerk der Adalbertstraße gestellt. Hierunter sind sowohl Maßnahmen rund um die IG-Gründung als auch Straßengestaltungsmaßnahmen zu finden. Über die Förderfähigkeit entscheidet aktuell noch ein fachbereichsübergreifendes Gremium. Der Fonds ermöglicht eine zeitnahe Unterstützung der eigenen Aktivitäten des Netzwerks. 

 

Unterstützung der Gründung einer Interessengemeinschaft/ Betreuung von Akteur*innennetzwerken:

Es bestehen bereits erste Austausche der Stadt Aachen mit den Akteur*innen vor Ort zur Gründung der Interessengemeinschaft Adalbertstraße unter Begleitung des MAC e. V.. Diese Aktivitäten sind eine wichtige Basis für die langfristig positive Entwicklung der Adalbertstraße, sie werden auch das Fokusjahr Adalbertstraße inhaltlich tragen. Ein regelmäßiger Austausch mit den Akteur*innen vor Ort wird eingeführt.

 


 

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Anlagen

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