Entscheidungsvorlage - FB 45/0378/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe gem. § 75 SGB VIIIHier: ADNA for Agreement and Empowerment e.V
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Verfasst von:
- FB 45/300
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
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Kinder- und Jugendausschuss
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Entscheidung
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|
|
23.05.2023
|
Erläuterungen
Erläuterungen:
- Ausgangslage
Der Verein ADNA for Agreement and Empowerment e.V. mit Sitz in Aachen beantragt mit Schreiben vom 02.08.2022 die Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe gemäß § 75 SGB VIII.
Der Träger ist tätig im Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit und erfüllt somit die Aufgaben der Jugendhilfe nach § 11 SGB VIII.
Durch die Anerkennung ist es dem Verein möglich weitere Fördergelder zu beantragen und somit seine finanzielle Liquidität zu stärken.
Im Rahmen des Anerkennungsverfahrens wurde der Träger durch FB 45 begleitet.
- Der Verein
Angesichts der großen gesellschaftlichen Probleme von Flüchtlingsfamilien wurde in 2017 eine ehrenamtliche Initiative ins Leben gerufen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, geflüchteten Kindern und Jugendlichen Orientierungshilfen in der neuen Umgebung zu bieten.
Hieraus entstand 2019 der eingetragene Verein ADNA for Agreement and Empowerment e.V.
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Begleitung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit afrikanischer Abstammung.
Die Vereins- /Büroräume von ADNA e.V. befinden sich auf der Jülicher Straße 293. In einem kleinen modernen und funktional eingerichteten Ladenlokal arbeitet und organisiert sich der Verein.
Von der Straßenseite aus ist der Verein durch das angebrachte Logo sehr gut zu erkennen. Die Innenräume bestehen aus einem Büro-/Besprechungsraum mit zwei Mitarbeitenden-Arbeitsplätzen und einem großen Whiteboard für Präsentationen und Videokonferenzen, einem kleinen Nebenraum mit zwei PC-Arbeitsplätzen für Besucher*innen, einer kleinen Küche und Toilettenräumen. Die Räume sind hell und offen gestaltet.
Der Standort des Vereinssitzes ist bewusst in einem Sozialraum gewählt, in dem viele Persons of Colour leben. Zudem ist er gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Das Büro hat feste Öffnungszeiten, so dass regelmäßig Beratung und Austausch gewährleistet ist. Außerdem ist der Verein über die Website „adna-association.com“ zu erreichen. Für größere Treffen oder Angebote greift er auf externe Räume zurück.
- Der Vorstand
Zum Vereinsvorstand von ADNA e.V. gehören:
Ndima Ntougue, Innocent Final Vorstandsvorsitzender Soziologe/Lehrer
Minkam, Franklin Schriftführer Wirtschaftsingenieur
Ngo Bigda, Sylvie Paulette Schatzmeisterin Dolmetscherin/ Bildungsreferentin
Neben dem Vorstandsmitgliedern arbeiten ca. 13 Honorarkräfte regelmäßig für den Verein als Bildungsreferenten. Sie sind hauptberuflich Sozialarbeiter, Politikwissenschaftler, Gesellschaftswissenschaftler oder Finanz- und Eventmanager.
Hinzu kommen noch Praktikanten und 22 Ehrenamtler*innen, die vor allem in dem unten beschriebenen Patenschaftsprojekt mitwirken.
- Ziele
Der Verein ADNA for Agreement and Empowerment e.V. hat sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche afrikanischer Abstammung, u.a. bei der Findung und Erhaltung ihrer Wurzeln zu unterstützen und im Einklang gesellschaftlichen, sowie politischen Ordnung den Prozess der Integration des jeweils Einzelnen zu begleiten. Um dies zu erreichen, wird in verschiedenen Projekten im Bereich Migration und Integration sowie interkulturelle Öffnung gearbeitet. Die hauptsächliche Tätigkeit besteht aus Dialog, Empowerment und Handeln auf gleicher Augenhöhe mit den Besucher*innen.
Der Verein versteht sich als Bindeglied/ Brücke zwischen zwei sehr unterschiedlichen Kulturen. Vorurteile und Kommunikationsprobleme werden abgebaut. Auch innerhalb der Community wird daran gearbeitet, durch gezielte generationsübergreifende Präventionsangebote die eigene kulturelle Identität nicht zu vernachlässigen, und dabei die deutsche Kultur verstehen und annehmen zu lernen.
- Angebote
Der Verein arbeitet hauptsächlich projektbezogen unter Einsatz von Multiplikatoren*innen, in Form von Bildungsangeboten, Lernwerkstätten sowie themenspezifischen Seminaren und Workshops.
Einen großen Stellenwert nimmt darüber hinaus die freizeitpädagogische Arbeit ein. Mit altersspezifischen Angeboten, wie Ausflügen, gemeinsamem Kochen oder Grillen werden Kinder und Jugendliche angesprochen. Ihnen wird Raum zum sozialen Miteinander gegeben.
Außerdem werden Jugendtreffen organisiert und eine Mitwirkung bei Jugendaustauschen
(z.B. Jugendkongress in Berlin, veranstaltet vom Bündnis für Demokratie und Toleranz) unterstützt.
Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen mit Migrationsbiografie eine Stimme zu geben und ihnen Möglichkeiten zur Partizipation aufzuzeigen. Die Mitarbeiter*innen von ADNA e.V. sind Ansprechpartner*innen für junge Menschen zwischen 12 - 27 Jahren und ihren Familien in Aachen und Umgebung. Sie unterstützen umfassend bei der Bewältigung von verschiedenen Lebenslagen. Neben den offenen Beratungsangeboten bietet der Verein auch eine Vielzahl an Projekten und Veranstaltungen an.
Seit der offiziellen Vereinsgründung im Jahr 2019 sind verschiedene Projekte und Angebote für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund entstanden.
Die meisten Projekte wurden bisher durch Fördermittel finanziert und waren daher an den Durchführungszeitraum gebunden.
Im Jahr 2021 wurden unter Anderem folgende Angebote von ADNA e.V. angeboten:
- AGP – Kipekée – wir sind einzigartig und vielfältig: Onlineveranstaltungsreihe
Bei dieser Veranstaltung ging es um die unterschiedlichen Perspektiven und Wahrnehmungen von Jugendlichen auf der Nord- und Südhalbkugel.
- Ziele: Vorurteile abbauen, Gemeinsamkeiten erkennen, Vernetzung
- Dialog-Kaffe 3.0 – in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum Aachen, gefördert durch das Landesförderprogramm „Komm-An-NRW“
Fortführung des seit 2020 initiierten Projektes, zur Begleitung und Beratung von Neuankömmlingen in Aachen.
Ziele: Niedrigschwellige Maßnahme im Bereich der Integration und Orientierung.
- Mia Familia – finanziell Unterstützt durch die Aktion Mensch
Projekt zur Unterstützung alleinerziehender Mütter mit Migrationshintergrund während der Pandemie.
Ziele: Gezielte Verarbeitung des Erlebten, Vernetzung, Enttabuisierung der Themen: Vergewaltigung, Versklavung, Zwangsverheiratung auf Fluchtwegen.
- Mentoring „Chancen-Patenschaften” – „United we are stronger“
Unterstützung für Kinder und Jugendlichen mit Migrationsbiografie bei der Integration bzw. Betreuung der Hausaufgaben sowie des Alltags in der neuen Umgebung in Aachen.
Ziele: Vermittlung von Patenschaften (2021 insgesamt 80 Patenschaften)
- Verschiedene Online-Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche mit Migrationsbiografie gefördert durch Spenden durch das Haus der Stiften GmbH
Ziele: Digitalisierung während der Pandemie
- „Tare“- Gemeinsam für mehr Inklusion in Deutschland gefördert durch Aktion Mensch
Digitale Bundeskonferenz zum Thema: Behinderung in der Migrantischen Community
Ziele: Enttabuisierung des Themas, werben für Akzeptanz, Toleranz, Diversität
- Mata, Mein Leidensweg
Projekt zur Trauma Verarbeitung von jungen geflüchteten Frauen
Ziele: Imitierung einer Austauschplattform und Vernetzung
- „Tchiii sag es nicht laut“, gefördert durch „filia die Frauenstiftung“
Interviewreihe zur sexuellen Orientierung in afrikanischen Ländern und den Umgang mit Tabu-Themen – LQBTQ+
- Youth-Tech 4 Future
Digitaler Begegnungsort für Jugendliche in der Pandemie
Ziele: Teilhabe am „Homeschooling“, Erweiterung der IT-Kompetenzen
- Kooperations- und Netzwerkpartner
Der Verein ADNA for Agreement and Empowerment e.V. pflegt eine Vielzahl an verschiedenen Kooperationen in Aachen. Zu ihren festen Kooperations- und Netzwerkpartnern gehören unter andrem:
- Das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Aachen
- Das Jugend- und Kulturzentrum KingzCorner
- Das Afrika-Forum-Aachen
- Eine Welt-Forum Aachen
- Bundesverband Deutscher Stiftungen
- Kinderschutzkonzept
Die Vereinbarung gem. §§ 8a Abs. 4 und 72a Abs. 2 SGB VIII mit der Stadt Aachen, Fachbereich Kinder, Jugend und Schule und dem Verein wurde 08.12.2022 geschlossen.
Ein Kinderschutzkonzept nach § 11 Landeskinderschutzgesetz NRW liegt vor.
Langfristig ist auch eine Kooperation mit der Stadt Aachen im Bereich der Kinderschutzkonzepte angedacht. Der Verein ADNA e.V. konnte ein sehr gut ausgearbeitetes Kinderschutzkonzept dem FB 45 vorlegen. FB 45 kann sich sehr gut eine Zusammenarbeit zum Beispiel im Bereich der Multiplikatorenarbeit „Erstellung von Kinderschutzkonzepten für Migranten-Organisationen“ vorstellen.
- Finanzierung
Zum Zeitpunkt der Antragsstellung bestand der Verein aus 20 festen Mitgliedern. Der Mitgliederbeitrag beläuft sich auf jährlich 30 Euro. Neben den Mitgliedsbeiträgen ist der Verein auf Spenden und projektbezogenen Fördergelder angewiesen.
- Stellungnahme der Verwaltung
Der Verein ADNA e.V. ist ein wichtiges Bindeglied zwischen der afrikanischen und der deutschen Kultur. Er versteht sich als „Brückenbauer“.
Durch ihre präventiven und niedrigschwelligen Angebote schaffen sie es, Vorurteile abzubauen und tragen zu einer gelungenen Integration bei Kindern und Jugendlichen bei.
Durch die Beziehungsarbeit während der freizeitpädagogischen Angebote für Kinder und Jugendliche gelingt es, das Vertrauen der Zielgruppe zu gewinnen. Viele Angesprochene engagieren sich auch ehrenamtlich im Verein.
ADNA for Agreement and Empowerment e.V. stellt sich während der vielen Treffen und Gespräche im Rahmen des Anerkennungsprozesses als ein engagierter, kompetenter und hoch motivierter Verein da, der mit Hilfe der Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe viele weitere Projekte und Angebote für Kinder und Jugendliche mit afrikanischer Abstammung implementieren möchte.
Die Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe kann erfolgen, wenn alle Kriterien nach den Grundsätzen der Anerkennung von freien Trägern gemäß § 75 SBG VIII, der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Jugendbehörden vom 07.09.2016 und der Entscheidung des Jugendhilfeausschusses vom 20.12.1994 erfüllt sind.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Anforderungen aufgelistet.
Demnach erfüllt der Träger alle Kriterien.
Die Anerkennung des Vereins ADNA for Agreement and Empowerment e.V. als Träger der freien Jugendhilfe ist auszusprechen.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
| JA | NEIN |
|
|
| x |
|
| |||||||
Investive Auswirkungen | Ansatz 20xx | Fortgeschriebener Ansatz 20xx | Ansatz 20xx ff. | Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff. | Gesamtbedarf (alt) | Gesamtbedarf (neu) | |
Einzahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Auszahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
+ Verbesserung / - Verschlechterung | 0 | 0 |
| ||||
| Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | |||||
| |||||||
konsumtive Auswirkungen | Ansatz 20xx | Fortgeschriebener Ansatz 20xx | Ansatz 20xx ff. | Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff. | Folge-kosten (alt) | Folge-kosten (neu) | |
Ertrag | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Personal-/ Sachaufwand | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Abschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
+ Verbesserung / - Verschlechterung | 0 | 0 |
| ||||
| Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | |||||
Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):
Klimarelevanz
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
positiv | negativ | nicht eindeutig | |
x |
|
|
|
Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering | mittel | groß | nicht ermittelbar |
|
|
| x |
Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine | positiv | negativ | nicht eindeutig |
x |
|
|
|
Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering |
|
| unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
mittel |
|
| 80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
|
| mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
|
| unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) | |
mittel |
|
| 80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
|
| mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
|
|
| vollständig |
|
|
| überwiegend (50% - 99%) |
|
|
| teilweise (1% - 49 %) |
|
|
| nicht |
|
|
| nicht bekannt |
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
|
(wie Dokument)
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145 kB
|
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2
|
(wie Dokument)
|
140,5 kB
|
|||
3
|
(wie Dokument)
|
163 kB
|