Kenntnisnahme - AVV/0094/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Sachstand Kooperation Regionale Mobilitätsentwicklung (RME) mit go.Rheinland
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- Aachener Verkehrsverbund
- Verfasst von:
- AVV
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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Kenntnisnahme
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26.10.2023
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Sachstand Kooperation Regionale Mobilitätsentwicklung (RME) mit go.Rheinland
Im Straßenraum ermöglichen Mobilstationen als intermodale Verknüpfungspunkte einen einfachen Wechsel zwischen verschiedenen Mobilitätsangeboten und sollen durch eine einheitliche Gestaltung in einer Region einen Wiedererkennungswert besitzen. Sie bieten somit eine sichtbare Alternative zur Nutzung des privaten Pkw. Die Realisierung einer Mobilstation obliegt den Aufgabenträgern, Städten und Kreisen in Kooperation mit den regionalen Mobilitätsakteuren (z.B. Verkehrsverbund, Verkehrsunternehmen, Carsharing- und Bikesharing-Anbieter und Stadtwerke). Die AVV GmbH setzt sich in enger Zusammenarbeit mit der go.Rheinland GmbH und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW für die Einrichtung eines flächendeckenden Netzes von Mobilstationen in der Region ein. Go.Rheinland, Zukunftsnetz Mobilität NRW und AVV möchten die Kommunen dabei aktiv durch Koordination, Beratung, Information und konkrete Angebote unterstützen.
In der „Regionalen Mobilitätsentwicklung“ (RME) sind Projekte, Aufgaben und Aktivitäten im go.Rheinland zu u.a. vernetzter Mobilität gebündelt. Diese bieten, neben Fördermöglichkeiten, Förderberatung und konzeptionellen Planungsgrundlagen, zahlreiche umsetzungsorientierte Angebote, die im Folgenden kurz vorgestellt werden.
Mobilstationen
Die gemeinsamen Bestrebungen in der Region, ein flächendeckendes Mobilstationsnetz im Rheinland auszurollen, erreichen einen Meilenstein: Die 100. Mobilstation im go.Rheinland-Gebiet wurde zusammen mit Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV NRW) am 07.09.2023 am Bahnhof Rheinbach eröffnet. Neben Bike+Ride- und Park+Ride-Flächen sind am Bahnhof Rheinbach unter anderem auch moderne Fahrradboxen mit Anschluss an radbox.nrw entstanden. Stelen und Beschilderung im mobil.nrw-Design sorgen für eine prominente Wahrnehmung des neugestalten Verknüpfungspunktes als Teil des flächendeckenden Mobilstationsnetzes.
Die Aufgabenträger Stadt und StädteRegion Aachen haben in enger Abstimmung mit dem AVV und der ASEAG durch das Büro StadtVerkehr ein Konzept für mögliche Mobilstationsstandorte im Gebiet der StädteRegion Aachen erarbeiten lassen, welches langfristig dazu beitragen soll, ein flächendeckendes Netz an Mobilstationen zu errichten. Im Konzept wurden 76 Mobilstationsstandorte ermittelt, die langfristig gesehen errichtet bzw. ausgebaut werden können. Für rund 40 Standorte wurde beim Zweckverband go.Rheinland bereits ein Einplanungsantrag gestellt und die Mittel wurden auf Seiten des Zweckverbandes go.Rheinland eingeplant. Die Einplanung ermöglicht eine Förderung der für die Mobilstationen notwendigen Infrastruktur in Höhe von bis zu 90% der anfallenden Kosten. Der Ausbau von 25 dieser Mobilstationen ist konkret für die nächsten drei Jahre vorgesehen.
Rahmenverträge für Ausstattungselemente von Mobilstationen
Mit Rahmenverträgen ermöglicht go.Rheinland es Kommunen, Verkehrsunternehmen und Kommunalwerken, die wichtigsten Mobilstationselemente ohne eigene Ausschreibung zu beschaffen. Dabei handelt es sich um Mobilstationsstelen, Hinweisbeschilderung, Fahrradboxen mit Bedienterminal inkl. Softwaremiete sowie 2-Feld, 3-Feld- und 4-Feld-Fahrgastunterstände mit Gründach und optional Photovoltaik-Modulen.
Seit der Bereitstellung des Angebotes im vergangenen Jahr wurden bislang elf Bestellungen von insgesamt
zehn Kommunen getätigt (Engelskirchen, Leverkusen, Marienheide, Rheinbach, Zülpich, Overath, Blanken-
heim, Bornheim, Herzogenrath, Wesseling). Das Bestellaufkommen ist dabei in den letzten Monaten stark angestiegen. Am stärksten nachgefragt wurden bislang Mobilstationsstelen und Fahrradboxen.
Zudem werden die Rahmenverträge bei neu eingehenden Finanzierungsanträgen für Mobilstationen berücksichtigt, sodass ein weiterer Anstieg der Bestellungen zu erwarten ist.
Am 16.08.2023 fand eine Exkursion nach Hückelhoven zur Firma BIK TEC GmbH als Rahmenvertragspartner von go.Rheinland statt. Dort hatten Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen und Verkehrsunternehmen die Möglichkeit, die einzelnen Rahmenvertragsprodukte im Rahmen einer Werksführung zu besichtigen und radbox.nrw vor Ort live zu testen. Die ca. 30 Teilnehmenden nutzten rege die Möglichkeit, in den persönlichen Austausch mit den regionalen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern von go.Rheinland und den Expertinnen und Experten von BIK TEC zu gehen.
Gestaltungstool für Mobilstationsbeschilderung
Das webbasierte Gestaltungstool zur Erstellung von Druckdateien für die Beklebung von Mobilstationsstelen und Hinweisbeschilderung gemäß mobil.nrw-Design ist seit dem 01.07.2023 verfügbar. Bis Ende des Jahres ist noch ein Kompaktseminar geplant, bei dem sich Interessierte in den Verwaltungen und Verkehrsunternehmen mit den Funktionalitäten des Tools vertraut machen können.
Bisher wird das durch das Zukunftsnetz Mobilität NRW finanzierte Tool von zehn Kommunen im go.Rheinland-Gebiet genutzt. Im Weiteren soll das Online-Tool auch landesweit allen interessierten Kommunen zugänglich gemacht werden.
Musterausschreibungsunterlagen für Mobilstationsplanungen
Mithilfe der Musterausschreibungsunterlagen für Mobilstationsplanungen erleichtert go.Rheinland den Umsetzenden vor Ort die Beauftragung eines Ingenieurbüros, das sie bei der Umsetzung ihrer Mobilstations-projekte unterstützt. Neben einem Musterlastenheft, aus dem die Leistungsbeschreibung für ein Büro – angepasst an die lokale Situation und an bestehende Vorarbeiten in der Kommune – leicht erstellt werden kann, beinhalten die Unterlagen auch alle weiteren für eine erfolgreiche Ausschreibung erforderlichen Formblätter und Unterlagen zur Verwendung durch die Kommunen.
Die Unterlagen wurden bereits ersten Kommunen als Grundlage für ihre weiteren Planungen zur Verfügung gestellt und sind auf Anfrage bei go.Rheinland erhältlich.
B+R-Buchungs- und Zugangssystem „radbox.nrw“
Nach dem Livegang von radbox.nrw im Mai 2022 sind im Gebiet des Zweckverbandes go.Rheinland 25 Fahrradabstellanlagen aufgeschaltet (Stand Oktober 2023). Im AVV-Raum sind es die folgenden Anlagen:
- Geilenkirchen (3 Anlagen)
- Aldenhoven (1 Anlage)
- Heimbach (1 Anlage)
- Vettweiß (2 Anlagen)
- Düren (2 Anlagen)
- Niederzier (1 Anlage)
- Langerwehe (1 Anlage)
Im Mai 2023 wurde zudem das große Fahrradparkhaus in Opladen mit rund 300 Stellplätzen als erstes Fahrradparkhaus im go.Rheinland-Gebiet an das System angeschlossen. Die Aufschaltung von weiteren Fahrradparkhäusern (auch „Bike Tower“) ist bereits anvisiert. Gleichzeitig finden kontinuierlich Gespräche mit weiteren Kommunen bzw. potenziellen Lizenznehmern zum Anschluss zusätzlicher Fahrradabstellanlagen statt.
Im Juni 2023 fand mit mehr als 20 Teilnehmenden ein digitales Austauschtreffen zwischen allen Kommunen und Verkehrsunternehmen im go.Rheinland- und NWL-Gebiet statt, die bereits an radbox.nrw angeschlossen sind. Es wurde über Weiterentwicklungen des Systems und erste Erfahrungswerte der angeschlossenen Kommunen und Verkehrsunternehmen gesprochen. Das Format stieß auf großes Interesse, sodass ein digitales Folgetreffen für Ende November terminiert wurde.
Am 23.08.2023 fand bei go.Rheinland ein ganztägiges Kompaktseminar zu radbox.nrw statt, in dem im Detail auf alle notwendigen Unterlagen, Vorbereitungen und weitere Themen rund um radbox.nrw eingegangen wurde, um den interessierten Kommunen und Verkehrsunternehmen den Anschluss ihrer Fahrradabstellanlagen an radbox.nrw so leicht wie möglich zu gestalten.
Weitere Informationen zu den aufgeführten Angeboten von RME und die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sind unter https://wir.gorheinland.com/vernetzte-mobilitaet/mobilstationen/ zu finden.