Kenntnisnahme - FB 61/0754/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag von Jugendlichen aus dem Driescher Hof gem. § 24 GO NRW („good and bad im D-Hof“)
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Beteiligt:
- FB 23 - Fachbereich Immobilienmanagement; FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt; FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule; FB 56 - Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration; E 18 - Aachener Stadtbetrieb
- Verfasst von:
- Dez. III, FB 61/500
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Bezirksvertretung Aachen-Mitte
|
Kenntnisnahme
|
|
|
18.10.2023
|
Erläuterungen
Erläuterungen:
Anlass
In der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte vom 08.03.2023 haben Jugendliche aus dem Driescher Hof einen Bürgerantrag nach § 24 GO NRW mit Anregungen und Beschwerden rund um den Driescher Hof eingebracht (Anlage). Die Mädchen und Jungen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren haben sich im Vorfeld der Antragstellung mit ihrem Wohn- und Lebensumfeld auseinandergesetzt. Mit dem Antrag möchten die Jugendlichen konkrete Situationen in ihrem Umfeld ansprechen, die für einzelne Zielgruppen ein Problem darstellen oder grundsätzlich einer Verbesserung bedürfen. Zu den angesprochenen Inhalten hat es einen intensiven Austausch innerhalb der Verwaltung und Termine vor Ort gegeben.
Ein großer Wunsch der Jugendlichen sind Sitzgelegenheiten, insbesondere im Bereich Zentrum Driescher Hof, dem Vorplatz der Kirche und in der Grünfläche Herder Straße. Der Bedarf ist bereits in den letzten Jahren an die Stadt Aachen geäußert worden. Die Stadtverwaltung hat 2020 ein Bankkonzept erarbeitet und zu allen städtischen Flächen eine Analyse zum Bedarf an Bänken, Abfalleimern und Hundetütenspendern erstellt. Nach einer Ausschreibung erfolgte die Umsetzung der geplanten Maßnahmen, u. a. Abbau veralteter unterschiedlicher Fabrikate und Ausstattung und Ergänzung mit einem einheitlichen, massiven Bankmodell von Hygrocare. Auch sind alle Spielplätze komplett neu ausgestattet worden. Das Projekt hatte ein Volumen von rund 90.000 Euro. Auf dem Kirchplatz am Zentrum Driescher Hof und im Umfeld des Einkaufszentrums hat die Stadtverwaltung auf Wunsch von Bürger*innen ebenfalls vier neue Bänke aufgestellt und im Rahmen der Neugestaltung des Spielplatzes Stettiner Straße weitere Sitzgelegenheiten umgesetzt. Der Spielplatz wurde nun im September 2023 eingeweiht und erfreut sich großer Beliebtheit im Quartier.
Des Weiteren haben sich die Jugendlichen mit dem Thema Sicherheit und Ordnung in ihrem direkten Umfeld auseinandergesetzt. Ein wichtiges Thema ist in diesem Zusammenhang die Beleuchtung. Grundsätzlich ist die Regionetz für die Beleuchtung zuständig. Die Regionetz versucht bereits – sofern ein vorzeitiger Austausch erforderlich ist – an den vorhandenen Standorten durch den Austausch kleiner Maste mit einer Lichtpunkthöhe (LPH) von 4 m gegen solche mit einer LPH von 8 m auszutauschen und bei Bedarf auch geringfügig zu versetzen. Im Bereich der Stettiner Straße und der Johannstraße wurden nach Auskunft der Regionetz im Rahmen notwendiger Reparaturmaßnahmen schon kleine Masten durch Maste mit Lichtpunkthöhe 8 m ersetzt, sodass durch diese Maßnahmen bereits eine Verbesserung der Beleuchtungssituation erreicht werden konnte.
Derzeit wird durch das Büro plan-lokal aus Dortmund ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Forst als Perspektive für den Stadtteil Forst und Grundlage für die Beantragung von Städtebaufördermitteln im Rahmen des Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ erarbeitet. Im Rahmen dieses Gesamtprozesses erfolgt eine umfangreiche Analyse des Betrachtungsraumes sowie Durchführung zahlreicher Beteiligungsformate. Auch gilt es in diesem Zusammenhang zu prüfen, ob ein Beleuchtungskonzept für den gesamten Bereich Driescher Hof sowie auch im Bereich der anderen Teilräume von Forst sinnvoll ist und dann in die weitere Planung einfließen kann. Im bevorstehenden Verfahren werden auf der Grundlage der Analyse und der Beteiligung Maßnahmen und Projekte konkretisiert, die dann Bestandteil des Gesamtkonzeptes für den Betrachtungsraum Forst werden. So besteht auch die Möglichkeit, zukünftig bei städtebaulichen Umgestaltungen und Neuplanungen bei Bedarf dann notwendige Tiefbaumaßnahmen einzuplanen und die Beleuchtung zu erneuern.
In einem nächsten Schritt wird es darum gehen, die geplante „Zwischenzeit“ zwischen der Erarbeitung des Integriertes Stadtentwicklungskonzept, der Grundantragstellung für das Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ und dem ersten Bewilligungsbescheid zu bespielen. Gemeinsam mit dem bestehenden Quartiersmanagement Forst/Driescher Hof, der Lenkungsgruppe und den Akteur*innen und Menschen vor Ort sollen erste Projektideen entwickelt werden und zusammen mit weiteren Kooperationspartner*innen in der „Zwischenzeit“ in den jeweiligen Teilräumen ausprobiert und experimentiert werden. Hier sind auch die Kinder und Jugendlichen eine wichtige Zielgruppe, die in dieser wesentlichen Phase ihre konkreten Projektideen vor Ort, wie z. B. im Zentrum Driescher Hof oder im Bereich der Kirche für einen bestimmten Zeitraum testen und überprüfen können. Die Ergebnisse aus dieser Experimentierphase stellen dann eine weitere wichtige Grundlage für die Konkretisierung von kurz- bis langfristigen Maßnahmen vor Ort dar.
Am 07.09.2023 hat die Stadtverwaltung mit dem Quartiersmanagement ein weiteres Gespräch mit Frau Jansen von der OT Driescher Hof und einer Vertretung der Jugendlichen geführt, die den Bürgerantrag im März gestellt haben. Die Stadtverwaltung stellte kurz den Prozess zur Erarbeitung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes vor und beantwortet Fragen zur Arbeit der Verwaltung und der Rolle der Politik in dem Gesamtprozess. Auch hat die Stadtverwaltung und das Quartiersmamnagement in diesem Gespräch den Jugendlichen erläutert, dass dieser Prozess, der mit dem Erarbeitungsprozess zum ISEK gestartet ist, einen Zeitraum von Jahren in Anspruch nehmen wird und in diesem Zeitraum viele Interessen und Zielgruppen in einem großen Gebiet gehört werden möchten und eine Vielfalt an Interessen untereinander abgewogen werden muss. Für die Kinder und Jugendlichen wird der Quartiersmanager Bodo Lamp im gesamten Prozess als ein wichtiger Ansprechpartner zur Verfügung stehen und das Sprachrohr in die Verwaltung sein. Insbesondere der geplante Container auf der Grünfläche Herderstraße (siehe Erläuterung zu TOP 2) kann als Treffpunkt eine besondere Rolle in diesem Prozess einnehmen. Hier kommt sowohl das Quartiersmanagement in den direkten Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen in diesem Quartier, aber auch umgekehrt haben die Kinder und Jugendlichen immer einen direkten Ansprechpartner für ihre Themen an ihrem Treffpunkt vor Ort.
Im Folgenden werden die Punkte aus dem Antrag nun einzeln erläutert:
Auszug aus dem Antrag:
- „Sitzbänke und Mülleimer:
Zwischen der Königsbergerstraße und der Danziger Straße (oberhalb der Passage) befindet sich eine Fläche, die aktuell, abgesehen von steinernen Beeten, leerstehend ist. An diesem Ort befindet sich eine Grundschule, Arztpraxen, Einkaufsmöglichkeiten etc. jedoch keine Sitzbänke oder Mülleimer.
Eltern, die auf ihre Kinder oder ältere Bewohner*innen, die auf ihren Arzttermin warten, haben keine Gelegenheit, sich hinzusetzen. Anwohnerinnen, die beim Bäcker oder im Kiosk einkaufen, haben keine Möglichkeit, ihren Müll zu entsorgen, wodurch dieser vermehrt auf dem Boden landet. Dies gilt für nahezu den gesamten Stadtteil, da nur an den Bushaltestellen und vor unserer Einrichtung (ein privater) Mülleimer aufzufinden sind.
Wir beantragen die Aufstellung von Sitzgelegenheiten in diesem Bereich und die Aufstellung von Abfallbehältern entlang der Königsberger Str., insbesondere im oben beschriebenen Bereich.
Neben der Neuaufstellung von Mülleimern bitten wir zudem um regelmäßige Abfallbeseitigung im Driescher Hof.“
Antwort der Verwaltung:
Die Stadtverwaltung hat am Rande des Zentrums in der Vergangenheit bereits zwei Bänke neben Baumscheiben beim Eiscafé installiert. Außerdem wurden jeweils eine Bank vor dem Eingang der Grundschule Driescher Hof sowie auf dem Kirchplatz aufgebaut.
Bei dem zuvor beschriebenen Bereich handelt es sich um Grundstücke der Stiftung Bischoff. Die Stadt Aachen verwaltet als Trägerin der Stiftung das Stiftungsvermögen. Daher wird auch im weiteren Verfahren die Stiftung Bischoff eingebunden werden. In einem ersten Schritt soll jetzt im Rahmen der „Zwischenzeit“ (Erarbeitung Integriertes Stadtentwicklungskonzept und Grundantragstellung für das Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“) ein Konzept für das Bespielen von Flächen wie dem Zentrum Driescher Hof entwickelt werden. Ein Beispiel wäre die Möglichkeit einer temporären Möblierung des Platzes z.B. mit „Draag-Bänken“ in Kooperation mit dem Quartiersmanagement Driescher Hof.
Die Abfallentsorgung erfolgt regelmäßig über die Stadtreinigung. Es ist hierzu auch ein Austausch mit dem zuständigen Fachbereich E 18 erfolgt. Seitens der Stadtreinigung haben sich hier keine Probleme in der Pflege ergeben, sodass kein Handlungsbedarf besteht. Sollte für den Bereich eine Neuplanung erfolgen, können auch zusätzliche Standorte für Mülleimer in der Planung berücksichtigt werden.
Auszug aus dem Antrag:
- „Grillwiese:
Die Grillwiese am Haarbach (Herderstraße) ist im Sommer ein zentraler Aufenthaltsort für die Bewohnerinnen des Stadtteils (s. Abb. 1). Jedoch befindet sich auf der Wiese lediglich eine Sitzmöglichkeit und ein Fußballtor.
Wir beantragen die Aufstellung mehrerer Bänke mit Tischen für größere Gruppen, inkl. Abfallbehältern sowie eines weiteren Fußballtores.“
Antwort der Verwaltung:
Auf der Grillwiese an der Herderstraße hat die Stadtverwaltung drei Picknick-Kombinationen auf Wunsch und Anfragen der Anwohnerschaft installiert.
Derzeit prüft die Verwaltung, ob eine Zuwegung für mobilitätseingeschränkte Personen für die Tisch-Kombination, die direkt an dem Gehweg installiert wurde, möglich und noch nachträglich umgesetzt werden kann.
Des Weiteren plant derzeit der Fachbereich Umwelt und Klima die Umsetzung eines Unterstand für Jugendliche. Die Ausschreibung erfolgte in den Sommerferien. Leider wurde bei der öffentlichen Ausschreibung zu dem Container (Jugendunterstand) kein Angebot abgegeben. Ziel ist nun, die Ausschreibung in herabgestufter Form mit drei Bietern (die sich vorab dazu bereit erklären ein Angebot abzugeben) zu wiederholen. Aktuell läuft die erneute Ausschreibung. Die Umsetzung der Maßnahme wird sich somit verzögern, da der Container eine Extraanfertigung ist und nach Erteilung des Auftrages erst hergestellt wird. Es ist damit zu rechnen, dass die Aufstellung evtl. Anfang nächsten Jahres erfolgt. In diesem Container sind zwei Tische und eine umlaufende Bank vorgesehen, vor dem Container eine Bank und einen Abfalleimer.
Mit Jugendlichen / jungen Erwachsenen und dem Quartiersmanager hat der Fachbereich Umwelt und Klima die Aufstellung des Containers vor Ort abgestimmt. Wenn es möglich ist, sollen die Jugendlichen / jungen Erwachsenen auch bei der farblichen Gestaltung einbezogen werden, die in einer Tagesaktion (Graffiti) mit farblichen Gestaltung durch die Jugendlichen geplant ist. Einzelne dieser Gruppe Jugendlicher aus der OT Driescher Hof können auch an der Farbaktion teilnehmen. Da nur eine begrenzte Teilnehmerzahl bei der geplanten Aktion zugelassen ist, können zusätzlich zu den bereits bei der Planung involvierten Gruppe leider nicht alle jugendlichen Antragsteller*innen aus der OT Driescher Hof berücksichtigt werden. Sobald der Container aufgestellt ist, wird die Nutzung des Containers auch durch das Quartiersmanagement begleitet, dass sich nun nach dem Umzug direkt in der Nähe in der Stettiner Straße befindet.
Die Fußballtore wurden bereits vom FB 36 ausgeschrieben. Eine Installation soll voraussichtlich Ende September / Anfang Oktober 2023 erfolgen.
Bezüglich der Aufstellung weiterer Abfallbehälter orientiert sich der Stadtbetrieb (E 18) an neuen Planungen, selbständig werden keine Abfallbehälter aufgestellt. Dies muss entweder durch Neuplanungen begründet sein oder sich durch Probleme in der Pflege ergeben. Eine Ertüchtigung im Bestand ist derzeit nicht notwendig. Im Sommer werden Eventtonnen aufgestellt, um das zusätzliche Abfallaufkommen in den Sommermonaten abzufangen.
Auszug aus dem Antrag:
- „Nutzung und Neugestaltung Kirchplatz:
Ein Brunnen, der stinkt und dreckig ist sowie eine Kirche, die keine mehr ist. Dieser Platz ist zum Schandfleck des Stadtteils geworden, dabei wäre dieser ein zentraler Ort für die Menschen, die hier leben und könnte so gut genutzt werden.
Wir beantragen die Verschönerung des Kirchplatzes, auch mit vorübergehenden Lösungen wie mobilen Hochbeeten und schlichten Sitzbänken sowie die regelmäßige Reinigung des Brunnens.“
Antwort der Verwaltung:
Der Kirchplatz befindet sich noch im Eigentum der Pfarre St. Katharina. Die Verkaufsverhandlungen zwischen der Stadt Aachen und der Kirche sollen voraussichtlich bis Ende des Jahres zu einem Abschluss kommen. Sobald die Stadt Eigentümerin des Grundstückes ist, werden die nächsten notwendigen Schritte für die Entwicklung dieses Bereiches eingeleitet. Das städtische Immobilienmanagement (FB 23) befindet sich hierzu auch im Austausch mit dem Fachbereich Stadtentwicklung, -planung und Mobilität (FB 61/500), der federführend bei dem Erarbeitungsprozess für ein neues Integriertes Stadtentwicklungskonzept Forst ist. Im Rahmen dieses Prozesses hat die Stadtverwaltung bereits diverse Beteiligungsbausteine durchgeführt. Auch zu dem Bereich rund um das Kirchengebäude und dem Vorplatz sind viele Anregungen und Wünsche eingegangen und sollen im weiteren Verfahren Berücksichtigung finden. Viele Menschen aus dem Quartier wünschen sich an dieser Stelle einen Treffpunkt im und Angebote für das Quartier. Ob der Brunnen erhalten bleiben kann oder sich aus dem Prozess heraus andere Nutzungen als sinnvoll erweisen und eine neue Qualität für einen öffentlichen Raum bedeuten können, wird der Beteiligungsprozess ergeben.
Die Kirche wird kaufvertraglich verpflichtet, das Kirchengebäude abzubrechen. Die Abbruchmaßnahmen müssen gesichert werden, sodass temporäre Nutzungen nur eingeschränkt möglich sein werden. Mögliche Zwischennutzungen wie im Zentrum Driescher Hof sind auch hier in der „Zwischenzeit“ als temporäre Angebote und Experimentierphase in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement angedacht. Allerdings sind Zwischennutzungen der Platzfläche aufgrund der geplanten Abbruchmaßnahmen und der erforderlichen Baustellensicherung nur eingeschränkt möglich und vorab mit FB 23 abzustimmen. Dies gilt auch für die Möglichkeit einer temporären Möblierung z.B. mit „Draag-Bänken“ oder mobilen Hochbeeten in Kooperation mit dem Quartiersmanagement Driescher Hof.
Grundsätzlich sollen aber auch die temporären Zwischennutzungen sich aus den aktuellen Bedarfen und Wünschen vor Ort ergeben und es braucht Kümmerer vor Ort, die sich um die Pflege und Instandhaltung kümmern. Mit Unterstützung des Quartiersmanagement können für einzelne Projektideen gezielt Kooperationspartner*innen gesucht werden. Generell wird das Quartiersmanagement im weiteren Prozess bei der Planung von Aktivitäten wie beispielsweise dem „Offenen Wohnzimmer“ oder der Nutzung von „Draag-Bänken“ im gesamten Betrachtungsraum zum ISEK Forst auch den Kirchvorplatz als möglichen Ort für temporäre Nutzungen mitdenken.
Auszug aus dem Antrag:
- „Barrierefreiheit:
An der Johannstraße 34-36 befindet sich eine Treppe, welche zu mehreren zentralen Orten des Stadtteils (beispielsweise zu den Bushaltestellen Danziger Straße und Sittarder Straße) führt. Neben der Treppe befindet sich eine Rampe, welche zu steil ist, um sie mit dem Fahrrad oder dem Rollstuhl zu nutzen. Ein Geländer gibt es nicht. Diese Art von Treppe gibt es zwischen allen Wohnblöcken, die Johannstraße entlang (Hausnummer 30 und 22).
Wir beantragen, die Nutzungstauglichkeit der Rampe kritisch zu überprüfen sowie die Anbringung von Geländern entlang der Rampen und Treppen.“
Antwort der Verwaltung:
Die Wohnanlagen entlang der Johannstraße sind nicht im Eigentum der Stadt Aachen, sondern befinden sich im Eigentum von Privatpersonen und Eigentümergemeinschaften. Die Erschließung liegt somit auch nicht im öffentlichen Raum. Bei einer öffentlichen Zugänglichkeit der Zuwegung zu den Häusern ist diese durch die Eigentümer*innen zu sichern. Der Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration wird das Thema „Barrierefreiheit“ im Quartier in Eigentümer*innenansprachen integrieren und dabei auch konkrete Verbesserungspotentiale aufzeigen.
Auszug aus dem Antrag:
- „Beleuchtung:
Im Stadtteil Driescher Hof sind viele Flächen und Wege unbeleuchtet. Dies führt zu einem fehlenden Sicherheitsgefühl für alle Anwohnerinnen des Stadtteils. Ein Beispiel ist wieder der Park und die Grillwiese.
Wir beantragen die Installation angemessener Beleuchtung im Stadtteil, damit sich alle Menschen hier sicher fühlen können.“
Antwort der Verwaltung:
Die hier vorgebrachten Anregungen werden ebenfalls im weiteren Verfahren des Erarbeitungsprozesses des ISEK Forst Berücksichtigung finden. Das Thema „Sicherheit & Ordnung“ wird ein wichtiger Bestandteil des Gesamtprozesses sein und erfordert eine Analyse des gesamten Betrachtungsraumes. In diesem Zusammenhang gilt es auch zu prüfen, an welchen Stellen eine Beleuchtung im gesamten Umfeld des Driescher Hofs gewünscht und sinnvoll ist. Dies gilt ebenfalls für die Grillwiese Herderstraße. Grundsätzlich muss die Frage geklärt werden, ob der Park auch im Dunkeln beleuchtet sein soll. Es gibt immer wieder auch Konflikte mit dem Anwohner*innen. Eine helle Beleuchtung auf der Grillwiese und am Unterstand würde den nächtlichen Aufenthalt noch begünstigen und eventuell auch zur Verschärfung der Konflikte führen. Vielleicht wäre die Einplanung einer Zeitschaltuhr für die Nutzer*innen und Anwohner*innen eine Lösung, die es vorab zu prüfen gilt. Einzelne Standorte zu beleuchten, wo keine Stromkabel liegen, ist zudem sehr aufwändig und sehr kostenintensiv. Aufgabe des beauftragten Büros wird es sein, auf der Grundlage der umfangreichen Analyse und der durchgeführten Beteiligungsprozesse Maßnahmen und Projekte zu konkretisieren und eine Grundlage für politische notwendige Entscheidungen vorzubereiten.
Auszug aus dem Antrag:
- „Bolz-/ Spielplatz für Jugendliche:
Der Spielplatz in der Königsberger Straße (gegenüber der Gleiwitzer Straße) ist laut Google Maps „vorübergehend geschlossen“ und sieht auch dementsprechend aus. Es ist eine ungenutzte, leere Fläche, auf der sich häufig Blätter und Müll türmen.
Wir beantragen eine nutzbare Basketballfläche, Sitzgelegenheiten oder überdachte Bänke, insbesondere als Aufenthaltsort für Jugendliche.“
Antwort der Verwaltung:
Der Bolz-/Spielplatz in der Königsberger Straße wird nicht mehr als solcher geführt. Die Spielgeräte wurden vor Jahren bereits abgebaut. Die Fläche sollte laut Fachbereich Umwelt und Klima (FB 36 als öffentliche Freifläche oder als Kleinkinderspielplatz entwickelt werden, da die direkten Anwohner*innen früher schon Beschweren wegen Lärm geäußert haben. Im Bebauungsplan ist die Fläche als Spielplatz festgesetzt.
Im Rahmen des Erarbeitungsprozesses des ISEK Forst wird auch diese Fläche untersucht und Bestandteil der unterschiedlichen Beteiligungsformate sein. Daher bleibt abzuwarten, welche Aussagen zur möglichen zukünftigen Nutzung und Entwicklung dieser Fläche auf der Grundlage der Analyse und der Auswertung des Beteiligungsprozesses gemacht werden können und wie eine Konkretisierung im Rahmen des zu erarbeitenden Konzeptes erfolgt.
Zudem wird, wie bereits unter TOP 1 „Grillwiese“ ausführlich berichtet, auf der Grünfläche Herderstraße ein Container aufgestellt und gestaltet, der Jugendlichen als Treffpunkt zur Verfügung stehen soll. Auch wurde im September der Spielplatz Stettiner Straße mit einem großen neuen Spiel-, Sport- und Freizeitangeboten für unterschiedlichste Zielgruppen für den Teilraum Driescher Hof eröffnet.
Ausblick
Das Auftragsvolumen für den Erarbeitungsprozess des ISEK Forst I Schönforst I Driescher Hof liegt bei rund 150.000 € brutto. Die hierfür erforderlichen Mittel stehen im Haushalt unter dem PSP-Element 4-090101-055-5 Projekt soz. Stadt Forst Driescher Hof zur Verfügung. Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept dient als Grundlage zur Beantragung von Städtebaufördermitteln aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ des Landes und des Bundes.
Durch die Entwicklung von Projektideen und Maßnahmen sowie Durchführung von weiteren Beteiligungsformaten und kleineren Events im Rahmen der „Zwischenzeit“ sowie durch die Unterstützung von Projektideen aus der Bürgerschaft soll die Zeit zwischen der Erarbeitung des ISEK und der ersten Bewilligung von Städtebaufördermitteln bespielt und eine Präsenz mit direktem Kontakt zu den Menschen vor Ort ermöglicht werden. Hier spielt die im April 2023 gegründete Lenkungsgruppe als strategisches Instrument in dem Gesamtprozess eine wichtige Rolle. Die Lenkungsgruppe setzt sich zusammen aus Vertreter*innen aus allen Fraktionen sowie diversen Akteur*innen, Vereinen und Institutionen, die als Expert*innen die Interessen unterschiedliche Zielgruppen und Themen aus Ihrem Stadtteil vertreten. Ein wichtiges Ziel der Lenkungsgruppe ist, dass mit unterschiedlichsten Beteiligungsformaten möglichst viele Zielgruppen in allen Teilräumen erreicht werden. Auch ist es wichtig, dass die Lenkungsgruppe als Multiplikatoren in den Stadtteil wirkt. Die OT Driescher Hof ist in der Lenkungsgruppe durch Frau Jansen vertreten als Sprecherin der Stadtteilkonferenz.
Eine ganz wichtige Zielgruppe sind in diesem Prozess die Kinder und Jugendlichen. Auch bei der Beauftragung des Büros plan-lokal hat die Stadtverwaltung in der Leistungsbeschreibung ein besonderer Fokus auf diese Zielgruppe und geeignete Formate zur Beteiligung gelegt. Nach einer Vorstellung in der letzten Sitzung der Lenkungsgruppe startet nun der FB Kinder, Jugend und Schule (FB 45) in Kooperation mit FB Soziales, Wohnen und Integration (FB 56) und FB Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur (FB 61) Mitte September ein Pilotprojekt zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Mit Hilfe der App PLACEm bekommen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, an unterschiedlichen Orten in allen Teilräumen im Stadtteil sich zu den jeweiligen Standorten zu beteiligen und ihre Wünsche und Bedarfe einzubringen. Die städtischen Kitas und Grundschulen im Betrachtungsraum sind in diese Aktion eingebunden und wurden um Unterstützung gebeten. Alle Personen und Einrichtungen, die sich über die App PLACEm beteiligen erhalten für ihre Teilnahme eine Belohnung. Auch diese Ergebnisse werden in das zu erarbeitenden Konzept einfließen und eine wichtige Grundlage für die Ermittlung von Bedarfen und Konkretisierung von Maßnahmen darstellen.
Des Weiteren plant die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem externen Büro im ersten Quartal 2024 eine Zukunftswerkstatt für Kinder und Jugendliche, um hier möglichst niederschwellig erste Ideen und Konzepte weiter zu entwickeln und zu konkretisieren. So soll erreicht werden, dass Kinder und Jugendliche über diese konkret auf diese Zielgruppe ausgerichteten Beteiligungsformaten in ihrer Rolle als potentielle Ideengeber für Projekte und Maßnahmen in den weiteren Erarbeitungsprozess des ISEK Forst | Driescher Hof aktiv und kontinuierlich eingebunden sind. Hier kann insbesondere auch der neue Container auf der Grillwiese Herderstraße als Begegnungsort in Kooperation mit dem Quartiersmanagement eine positive Rolle spielen.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
| JA | NEIN |
|
|
| X |
|
| |||||||
Investive Auswirkungen | Ansatz 2023 | Fortgeschriebener Ansatz 2023 | Ansatz 2024 ff. | Fortgeschriebener Ansatz 2024 ff. | Gesamtbedarf (alt) | Gesamtbedarf (neu) | |
Einzahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Auszahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
+ Verbesserung / - Verschlechterung | 0 | 0 |
| ||||
| Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | |||||
4-090101-055-5 ISEK Forst Driescher Hof | |||||||
konsumtive Auswirkungen | Ansatz 2023* | Fortgeschriebener Ansatz 2023* | Ansatz 2024 ff. | Fortgeschriebener Ansatz 2024 ff. | Folge-kosten (alt) | Folge-kosten (neu) | |
Ertrag | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Personal-/ Sachaufwand | 149.018,93 | 149.018,93 | 200.000 | 200.000 | 0 | 0 | |
Abschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Ergebnis | 149.018,93 | 149.018,93 | 200.000 | 200.000 | 0 | 0 | |
+ Verbesserung / - Verschlechterung | 0 | 0 |
| ||||
| Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | |||||
*inkl. Ermächtigungsübertragungen aus 2022 in Höhe von 79.018,93€
Klimarelevanz
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
positiv | negativ | nicht eindeutig | |
|
|
| X |
Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering | mittel | groß | nicht ermittelbar |
|
|
| X |
Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine | positiv | negativ | nicht eindeutig |
|
|
| X |
Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering |
|
| unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
mittel |
|
| 80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
|
| mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
|
| unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) | |
mittel |
|
| 80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
|
| mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
|
|
| vollständig |
|
|
| überwiegend (50% - 99%) |
|
|
| teilweise (1% - 49 %) |
|
|
| nicht |
| X |
| nicht bekannt |
Begründung
In der Vorlage wird der Antrag der Jugendlichen aus dem Driescher Hof gem. §24 GO NRW („good and bad im D-Hof“) behandelt. Mit der Fachexpertise unterschiedlicher Stellen der Verwaltung werden die einzelnen Punkte im Antrag beantwortet.
In der Zeit zwischen der Fertigstellung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes für Forst sowie der Bewilligung von Fördermitteln sollen bereits einzelne Maßnahmen und Aktionen im Betrachtungsraum umgesetzt werden, damit ein Mehrwert des Prozesses bereits zeitnah sichtbar wird. Entsprechende Maßnahmen und Aktionen werden aus den Ergebnissen der Beteiligungsformate abgeleitet, die gemeinsam mit dem Planungsbüro plan-lokal mit unterschiedlichen Zielgruppen bereits durchgeführt wurden bzw. noch in Vorbereitung sind. Die Bedeutung der ersten Maßnahmen und Aktionen für den Klimaschutz / die Klimafolgenanpassung ist derzeit nicht bekannt bzw. kann nicht ermittelt werden. Grundsätzlich lassen integrierte Planungsprozesse ein hohes Maß an Synergieeffekten sowie Ausgleich unter den einzelnen fachlichen Belangen erwarten. Der Fokus auf die übergeordneten und durch den Rat der Stadt Aachen beschlossenen Ziele für eine nachhaltige Stadtentwicklung (und damit insbesondere die Ziele des Klimaschutzes sowie der Klimafolgenanpassung) bleiben dabei gewahrt.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
---|---|---|---|---|---|
1
|
(wie Dokument)
|
2,6 MB
|