Entscheidungsvorlage - A 61/0310/WP15

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

 

Die Bezirksvertretung Haaren nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

 

Der Verkehrsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Er beauftragt die Verwaltung, beim Landesbetrieb Straßenbau NRW darauf hinzuwirken, dass in die Umbauplanung des Autobahnkreuzes Aachen die Unterführung für die L23n mit eingebracht werden soll.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

In der Sitzung des Verkehrsmanagementausschusses am 22.01.2004 wurde die Verwaltung beauftragt, im Rahmen der Überlegungen zur weiteren Entwicklung des Bezirkes Haaren ein großräumiges Verkehrskonzept zu untersuchen, das Lösungsvorschläge für die Stadtteile Haaren und Verlautenheide enthält und bewertet.

 

Für die Wirkungsabschätzung der zu untersuchenden Maßnahmen war zunächst eine grundlegende Aktualisierung des Verkehrssimulationsmodells erforderlich. Diese wurde in den Jahren 2003 und 2004 durchgeführt. Für die hier vorgelegten Simulationsfälle wurde das Modell auf Basis aller verfügbaren aktuellen Verkehrszählungen  auf den neuesten Stand geeicht. Das derzeit vorhandene Straßennetz mit dem Autobahnanschluss Merzbrück/Broichweiden und einer teilweise bereits 6-spurig ausgebauten A4 wurde eingearbeitet.

 

Das wichtigste Ziel eines großräumigen Verkehrskonzeptes für die Stadtteile Haaren und Verlautenheide ist die Entlastung der Ortsdurchfahrten. Die Ortsmitte von Haaren wird heute von ca. 15.000 Kfz pro Werktag durchfahren, in Verlautenheide sind es sogar ca. 20.000 Kfz. Die Potenziale einer  Stadtentwicklung stehen in engem Zusammenhang mit den Entlastungsmöglichkeiten der Ortszentren.

 

Im Rahmen der hier vorgelegten Verkehrsuntersuchung werden lediglich Änderungen des Straßennetzes untersucht. Maßnahmen die zu einer Verlagerung von Kfz-Verkehr auf andere Verkehrsmittel führen werden nicht geprüft. In den nachstehend beschriebenen Netzvarianten der Prognose wird also immer die gleiche Fahrtenmenge auf die verschiedenen Straßennetze umgelegt. Dabei variiert durch das unterschiedliche Netzangebot lediglich die Routenwahl dieser Fahrten und damit die Verkehrsbelastung auf den Straßen.

 

Die Prognose wird für den Zeithorizont 2020 dargestellt. Dabei wird von einer pauschalen Zunahme des städtischen Verkehrs um 3% ausgegangen. Der Durchgangsverkehr auf den Autobahnen steigt durch die hohe Zunahme des grenzüberschreitenden LKW-Verkehrs gegenüber heute deutlich an.

 

Untersuchungsvarianten

 

Prognose Null

Das Straßennetz der Prognose Null wird um alle Elemente im Umfeld der Stadtteile Haaren und Verlautenheide ergänzt, deren Neubau bis zum Zeithorizont 2020 sicher erfolgt sein wird.

 

  • Anschlussstelle Brand/Eilendorf und L221n
  • Osttangente Würselen zwischen K30 und B264
  • Vollständiger Ausbau der A4 zwischen Kreuz Aachen  und Köln auf 6 Fahrspuren
  • Umbau und Erweiterung des Autobahnkreuzes Aachen

 

Prognose 1

 

  • Umgehungsstraße Verlautenheide zwischen K30 und L23 östlich von Verlautenheide

 

In der Prognose 1 wird die Wirkung einer Umgehungsstraße für den Stadtteil Verlautenheide untersucht. Mit der Verbreiterung des Autobahnkreuzes im Bereich des Anschlusses von A4 und A544 wird die Unterquerung der Autobahn aufgrund der Länge des dazu erforderlichen Tunnelbauwerkes noch mehr als bei früheren Überlegungen zum entscheidenden Kostenfaktor. Eine kurzfristige Entscheidung ist notwendig, wenn die Unterfahrung der Autobahn direkt im Zuge des Autobahnkreuzumbaus erfolgen soll.

 

 

Prognose 2

 

  • Umgehungsstraße Verlautenheide zwischen K30 und L23 östlich von Verlautenheide
  • Autobahnanschlussstelle A4/L23 südöstlich des Kreisverkehrs Verlautenheidener Straße/Willy-Brand-Ring

 

Die Prognose 2 untersucht zusätzlich die Verkehrsverlagerungen durch einen Autobahnanschluss der  A44 an die L23 (Verlautenheidener Straße) für Verkehre aus und in Richtung Niederlande (bzw. aus und in Richtung Anschlussstelle Aachen-Zentrum und Aachen-Laurensberg). Die hiervon betroffenen Verkehre können heute nur über erhebliche Umwegfahrten, entweder über die Anschlussstelle Verlautenheide oder die Anschlussstelle Broichweiden die A44 erreichen. Es ist davon auszugehen, dass ein großer Teil dieses Verkehrs heute in Haaren als Durchgangsverkehr auftritt.

 

Ergebnisse der Verkehrssimulation

 

Die Verkehrsbelastungen im Untersuchungsgebiet sind sowohl für den Analysefall als auch für die beschriebenen Prognosefälle in den Anlagen 1 bis 4 dargestellt. Ausgewählte Querschnitte sind in Tabelle 1 nebeneinander aufgelistet.

 

 

Analyse 2006

Prognose 0 2020

 

Prognose 1 2020

L23n

Prognose 2 2020

L23n +

ASS A44/L23

Alt-Haarener-Str. (Ortsdurchfahrt)

14850

14400

14600

14950

Verlautenheidener Str. (Ortsdurchfahrt)

19700

16650

7200

11050

Hergelsbenden

 

7300

6500

6150

5000

Haarener Gracht

 

6750

5950

5650

3450

Obere Alt-Haarener-Str.

12200

13150

12350

12050

L23n (Umgehung Verlautenheide )

-

-

15450

15650

 

Tabelle1: Verkehrsbelastungen Kfz/Werktag für ausgewählte Querschnitte

 

Interpretation der Belastungswerte

 

Bei den Ergebnissen der Modellsimulation handelt es sich um Abschätzungen, die mit gewissen Schwankungsbreiten verbunden sind. Belastungsänderungen unter 500 Kfz/Tag liegen im Bereich der Modellungenauigkeit.

 

Prognose 0

Die allgemeine Verkehrszunahme führt nicht zu einem Belastungsanstieg in den Ortsdurchfahrten Haaren und Verlautenheide.

 

Verkehr aus Stolberg wird auf den Autobahnanschluss Eilendorf/Brand verlagert. Es ergibt sich eine Entlastung der Ortsdurchfahrt Verlautenheide um ca. 3000 Fahrten/Tag. Entlastungen ergeben sich auch für Haarener Gracht und Friedenstraße/Hergelsbenden.

 

Mit dem Bau der Osttangente Broichweiden verlagert sich Verkehr von der Anschlussstelle Verlautenheide auf die Anschlussstelle Merzbrück.

 

Prognose 1

Die Ortsdurchfahrt Verlautenheide wird durch die L23n deutlich entlastet. Etwa 15.500 Fahrzeuge benutzen die L23n. Dabei kommt es zu einer Zunahme des Verkehrs auf der L23 alt ausserhalb von Verlautenheide um ca. 3000 Fahrzeuge.

 

Der Neubau einer Umgehungsstraße für Verlautenheide  sorgt für eine leichte Umverteilung von Verkehrsströmen in den angrenzenden Bereichen, also auch in Haaren. Insgesamt werden frei werdende Kapazitäten sofort wieder genutzt, so dass sich auf den oben aufgeführten Querschnitten in Haaren keine spürbaren Veränderungen ergeben. Durch die Entlastung der Verlautenheider Straße kann eine Reduktion des Schleichverkehrs auf der Haarener Gracht erreicht werden.

 

Der Kreisverkehr im Kreuzungsbereich von L23 und K30 wird stark entlastet. Durch die Entlastung dieses heute überlasteten Kreisverkehrs wird die Anbindung des Gewerbegebietes Aachener Kreuz an die Anschlussstelle Verlautenheide deutlich verbessert.

 

Prognose 2

Die neue Autobahnanschlusstelle L23/A44 zieht ca. 8000 Fahrten auf das Teilstück der Autobahn zwischen dieser neuen Anschlusstelle und der Anschlussstelle Krefelder Straße. Die Entlastung, die sich hierdurch im städtischen Straßennetz ergibt, zeigt sich z.B. auf Hergelsbenden (1150 Fahrten weniger als in der Prognose 1) und auf der Haarener Gracht (2200 Fahrten weniger als in der Prognose 1). Auch der parallel verlaufende Prager Ring mit dem problematischen Knotenpunkt Prager Ring/Krefelder Straße wird entlastet Eine Verkehrszunahme auf der L23 in der Ortslage Verlautenheide, die durch Fahrten zum neuen Autobahnanschluss verursacht wird, kann nur durch einen Rückbau der Ortsdurchfahrt  mit Verbreiterung der Gehwege verhindert werden.

 

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Anlagen

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