Kenntnisnahme - E 18/0181/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Bezirksausschuss Aachen Brand nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.


 

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Erläuterungen

Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

x

 

 

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

 

 

x

 

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

x

 

 

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

 

 

nicht bekannt


Erläuterungen:

Die ökologische Qualität der Aachener Friedhöfe aufzuwerten und gleichzeitig die Funktion als Ort der ruhigen Erholung zu verbessern, ist das Ziel von zwei Förderprojekten des Aachener Stadtbetriebs. In einem ersten Projekt werden 10 der bezirklichen Friedhöfe entwickelt. Das weitere, inhaltlich anschließende Projekt bezieht sich auf die innerstädtischen Friedhöfe. Im Folgenden wird der aktuelle Zwischenstand des ersten Förderprojektes erläutert. Die geplanten Maßnahmen für die bezirklichen Friedhöfe werden im Detail in beigefügten Plänen dargestellt.

 

Entwicklung der Aachener Bezirksfriedhöfe zur nachhaltigen Steigerung der Biodiversität und ruhigen Erholung

 

Kurzbeschreibung Projekt

Das Förderprojekt „Entwicklung der Aachener Bezirksfriedhöfe zur nachhaltigen Steigerung der Biodiversität und ruhigen Erholung“ ist Teil des Förderprogramms „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen“ (KoMoNa) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Verbraucherschutz und nukleare Sicherheit (BMUV). Das Fördervolumen beträgt 370.919,73€ zuzüglich eines Eigenanteils von 20 % der Mittel durch den Aachener Staatsbetrieb. Begonnen wurde das Projekt am 01.03.2022. Die Fertigstellung des Projektes ist für den 28.02.2025 vorgesehen. Teil des Projekts sind die zehn Bezirksfriedhöfe Aachen Brand, Walheim, Schleckheim, Kornelimünster Schildchenweg, Nirmer Straße, Hander Weg, Verlautenheide, Richterich, St. Laurentius und Aachen Haaren.

Das Projekt soll die ökologische Qualität der Friedhöfe nachhaltig steigern und gleichzeitig die Funktion als Ort der ruhigen Erholung verbessern. Zu den umzusetzenden Maßnahmen gehören die Erstellung eines ökologischen Friedhofsentwicklungskonzeptes, Pflanzungen von Bäumen und Gehölzen, das Anlegen von Wiesen- und Blühflächen sowie das Aufstellen neuer Sitzgelegenheiten. Begleitet wird das Projekt durch Öffentlichkeitsarbeit zur Information und zum aktiven Einbringen der Bürger*innen.

 

Bisher umgesetzte Maßnahmen

Als erster wichtiger Teil des Projektes wurde die Erstellung eines ökologischen Entwicklungskonzepts an ein Landschaftsplanungsunternehmen im Bereich Friedhofsplanung vergeben. Das Konzept sollte ursprünglich im September 2023 fertiggestellt werden. Aufgrund von Abstimmungsbedarfen mit Blick auf die Inhalte der Auftragsbeschreibung der Konzepterstellung und dem final eingereichten Konzept, müssen durch die Planungsfirma noch Ergänzungen vorgenommen werden.

Die Öffentlichkeitsarbeit wurde zu Beginn des Projektes, Ende 2022, mit einer Informationsveranstaltung auf dem Friedhof Kolpingstraße in Aachen Brand aufgenommen. Gleichzeitig startete eine Besucher*innen-Umfrage zu Wünschen und Anregungen der Friedhofsentwicklung auf allen Projektfriedhöfen und online auf der projekteigenen Internetseite. Die Beteiligung an der Umfrage war mit 300 Rückmeldungen sehr zahlreich. Die gesammelten Ergebnisse fließen in das Entwicklungskonzept und die konkrete Planung der Maßnahmen ein. Eine Zusammenfassung der Umfrage liegt als Anlage bei. Als weiterer Schritt in der Öffentlichkeitsarbeit wurde am 24.09.2023 ein „Tag des Friedhofs“ auf dem Friedhof Hüls veranstaltet. Bei dieser familienfreundlichen Veranstaltung konnten sich Besucher*innen über alle Aspekte des Friedhofswesens informieren. An zwei Informationsständen wurden die Friedhofsentwicklungsprojekte vorgestellt und Fragen zum Projekt und zu den Friedhöfen beantwortet.

Im Jahr 2023 wurden, als größte ökologische Maßnahme, Baumpflanzungen geplant und vorbereitet. Im Frühjahr 2024 wurden insgesamt 125 Bäume auf neun der zehn Projektfriedhöfen gepflanzt. Die Standorte wurden hierbei mit Plänen aus dem Entwicklungskonzept und in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden des Stadtbetriebs für Baumpflanzungen ausgewählt. Die Pflanzung der Bäume wurde im März abgeschlossen. 

 

 

Verwendung der Fördermittel

Inklusive der für die Baumpflanzungen vorgesehenen Mittel wurden bis jetzt 189.382,64  verausgabt. Gegenüber der Projektkalkulation höhere Kosten der Erstellung des Entwicklungskonzeptes von 25.910,90  werden innerhalb des Gesamtbudgets ausgeglichen.

 

Bisherige Ausgaben im Förderprojekt der bezirklichen Friedhöfe

Detailaufstellung der Ausgaben

bisherige Ausgaben

im Projektplan vorgesehene Gesamtmittel

restliche Mittel

Erstellung Entwicklungskonzept

51.329,46 €

25.418,56 €

-25.910,90 €

Entsiegelung und Neuanlage von Vegetationsflächen

 

99.716,32 €

99.716,32 €

Baum- und Gehölzpflanzungen

113.171,68 €

191.833,95 €

78.662,27 €

Bau von Erholungseinrichtungen

 

45.767,08 €

45.767,08 €

Öffentlichkeitsarbeit

3.122,60 €

15.456,32 €

12.333,72 €

Personalkosten

21.758,90 €

85.457,43 €

63.698,53 €

Gesamt

189.382,64 €

463.649,66 €

274.267,02 €

 

 

Ausblick und weiteres Vorgehen

Im Projektzeitplan sind für das Jahr 2024 bauliche Maßnahmen wie Entsiegelung und der Aufbau von Bänken vorgesehen welche aktuell in die Planung und Vorbereitung gehen. Das Entwicklungskonzept wird, sobald eine finale Version der Planungsfirma eingereicht wird, vorgestellt und die wichtigsten Ergebnisse präsentiert. Parallel zur Fertigstellung des Konzeptes werden die weiteren Maßnahmen auf den Friedhöfen geplant. Zurzeit werden durch die Mitarbeiter*innen des Projektes Karten und Pläne zu den Maßnahmengruppen Vegetationsflächen, Gehölzpflanzungen, Wegeentsiegelung und Bankstandorte erstellt. Anhand dieser Pläne wird die Umsetzung der Maßnahmen in den kommenden Wochen ausgeschrieben.

In dem Förderprogramm „KoMoNa“ ist eine kostenneutrale Verlängerung der Projektzeiträume möglich. Hierdurch können Projekte bei Bedarf um in der Regel sechs Monate verlängert werden. Voraussichtlich wird in diesem Projekt eine Verlängerung beantragt, da insbesondere weitere Pflanzungen in den vegetationsfreien Wintermonaten 2024/25 stattfinden müssen und dadurch die Projektlaufzeit überschritten werden könnte. Damit würde sich die Fertigstellung des Projektes auf August 2025 verschieben.

 

 

Vorstellung Maßnahmenplanung für Sommer und Herbst 2024r den Friedhof Brand und Kolpingstraße

Weitere geplante vegetationstechnische Maßnahmen sowie Entsiegelungsmaßnahmen und der Ausbau von Erholungseinrichtungen sind in dem beiliegenden Plan dargestellt. Die markierten Baumpflanzungen wurden im Frühjahr 2024 bereits umgesetzt. Die weitere Entwicklung der  Vegetation betrifft insbesondere freie Rasenflächen und Gehölzbestände. Auf den markierten Rasenflächen sollen Blüh- und Wiesenflächen verschiedener Ausprägung entstehen. Diese werden unter anderem durch eine Schlitzsaat in den bestehenden Rasen oder das Setzen von Geophyten angelegt. Hierbei werden je nach Standortbedingungen geeignete Artenzusammensetzungen ausgewählt. In den Grabfluren 25 bis 34 des Friedhofs Kolpingstraße eignen sich beispielsweise aufgrund des dichten Baumbestandes insbesondere Wald- und Schattenarten. Einige der markierten Wiesenflächen werden durch eine Umstellung der Mahd aus den bestehenden Rasenflächen herausentwickelt. Hierbei bestimmt das intrinsische Potenzial der natürlich vorkommenden Arten die spätere Wiesenvegetation. Auch Gehölze im Randbereich werden an geeigneten Stellen durch die Umstellung der Pflege und die Reduzierung des Gehölzschnitts weiterentwickelt. Hierdurch sollen sich naturnahe, artenreiche Gehölzränder mit Säumen als Übergang zu den davorgelegenen Flächen bilden.

Auf dem Friedhof Kolpingstraße sind einzelne, im Plan markierte Wegebereiche zur Entsiegelung vorgesehen. Die Bodenflächen aus Asphalt sollen durch wassergebundene Wegebeläge ersetzt oder ganz zurück gebaut werden, um so das Versickerungspotenzial der Flächen zu erhöhen. Ein weiteres Ziel ist die optische, grüngestalterische Erneuerung und technische Ertüchtigung des Trauerhallenvorplatzes. Die Entwurfsplanung hierzu wird in einem gesonderten Verfahren innerhalb der Verwaltung und mit der Politik abgestimmt.

Neben der Vegetationsentwicklung werden zudem Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität umgesetzt. Wie in der Besucher*innen-Umfrage von vielen Teilnehmer*innen gewünscht, werden neue Bänke aufgestellt. Zudem werden Sitzgruppen bestehend aus zwei Bänken, einem Tisch und einem Mülleimer eingerichtet. Diese stellen einen zur ruhigen Erholung geeigneten Aufenthaltsort auf den Friedhöfen dar und verbessern so die Aufenthaltsqualität.

An geeigneten Stellen werden kleinere Maßnahmen wie der Aufbau von Stein- oder Holzhaufen als Lebensraum für Insekten und andere Tiere umgesetzt. Auch die bestehende Infrastruktureinrichtung der Friedhöfe wird unter dem Gesichtspunkt des optischen Einfügens in das Friedhofserscheinungsbild überprüft, gegebenenfalls Müllbehälter umgestellt, eingegrünt oder alte Wasserbecken durch neue ersetzt. Neben der Ausschreibung dieser werden einzelne kleinere Maßnahmen zur Vermeidung des hohen organisatorischen Verwaltungsaufwandes direkt durch die Mitarbeiter*innen des Stadtbetriebs umzusetzen.

 

 

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Anlagen

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