Kenntnisnahme - E 18/0175/WP18

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:


Der Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.


 

Reduzieren

Erläuterungen

Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

 

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

x

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

 

 

 

x

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

x

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

 

 

nicht bekannt

 

 

 

 

Erläuterungen:

Dem Aachener Stadtbetrieb wurde ab dem Haushaltsjahr 2024 1,0 Mio. EUR im Wirtschaftsplan zur Verfügung gestellt, um mit dem Aufbau eines Teams zur Herrichtung der Baumstandorte sowie Nachpflanzung abgegangener Bäume beginnen zu können. Durch diese Maßnahme können jährlich etwa 350 Ersatzbaumpflanzungen auf Straßen, Spielplätzen und Parkanlagen inklusive einer dreijährigen Entwicklungspflege zu den 100 Ersatzbaumpflanzungen im Bereich der städtischen öffentlichen Gebäude und Liegenschaften durchgeführt werden (beginnend ab 2024).

Im Herbst/Winter 2023 wurden bereits 50 Baumpflanzungen auf Spielplätzen in einem gemeinsamen Projekt mit FB 36 durchgeführt. In 2024 werden insgesamt 450 Baumpflanzungen erfolgen. Weiterhin werden 120 Bäume im Bereich des Friedhofes gepflanzt.

Zum Erreichen einer positiven Baumbilanz sind weitere Maßnahmen erforderlich und die Ressourcen so anzupassen, dass dauerhaft mehr Bäume gepflanzt als gefällt werden können.

 

 

Kommunikation von Baumfällmaßnahmen

 

Zurzeit erfolgt vor Beginn der Fällsaison zum 01.10. eines jeden Jahres eine allgemein gehaltene Pressemitteilung über bevorstehende notwendige Fällungen. Bei besonders umfangreichen Maßnahmen wie im Bereich Vennbahntrasse oder Rütscherstraße wird gesondert über Pressemitteilungen informiert.

 

Eine Darstellung der Erfordernisse von Fällungen für nicht Involvierte ist oft sehr schwierig. Die Fruchtkörper holzzersetzender Pilze sind zum Teil nur temporär am Baum erkennbar, der Pilz wirkt jedoch ganzjährig am Baum und baut Holz ab. Des Weiteren ist ein Holzabbau im Inneren des Baumes von außen nicht immer zu erkennen. Selbst augenscheinlich vitale und grüne Bäume können nicht standsicher sein. Bei kritischer Sicht der Bürger*innen, könnte dies sogar zu einer Verstärkung des Eindrucks führen, weil der Laie die umfangreichen Untersuchungen unzureichend interpretieren und würdigen kann. 

 

Von differenzierten Veröffentlichungen der anstehenden Fällungen haben die meisten Städte nach Versuchen deshalb wieder Abstand genommen, da Missverständnisse und Fehlinterpretationen eher die Regel sind. Gute Erfahrungen haben wir im Rahmen von Presseterminen im Vorfeld der Fällungen mit der fachlichen Erörterung des Schadens direkt am Baum gemacht. Ebenso zielführend zeigte sich, den  genauen Grund einer Fällung Bürger*innen auf Nachfrage zu erklären. Die Dokumentation im Baumkataster ist hier sehr dienlich und Fehleinschätzungen können direkt geklärt werden.

 

Es wird darüber hinaus testweise eine Markierung mit Sprühschablonen vorbereitet, aus denen der Grund für Fällungen durch Piktogramme zukünftig ersichtlich ist, z.B.

 

  • Pilz: für Holzabbau
  • Baumtorso: für vitalitätsbedingten Abgang
  • Gebrochener Ast: für Stand- und Bruchsicherheit
  • Baum und Bagger: für Schäden durch Bauarbeiten

Dieses Vorgehen wird begleitet durch Öffentlichkeitsarbeit einen transparenten Umgang fördern und den Bürger*innen die Möglichkeit zur Nachfrage vor der Durchführung eröffnen.

 

 

Kommunikation von Baumpflanzmaßnahmen

 

Im vergangenen Jahr wurden regelmäßig Pressemittteilungen zu verschiedenen Themen rund um die Baumpflanzung herausgegeben. Darunter z.B.: die synergetische Nutzung von Winterdienstfahrzeugen zu Bewässerung, Aufbau und Ausblick auf die Baumpflanztruppe des E 18 und die Baumpflanzung auf Spielplätzen in Zusammenarbeit mit dem FB 36.

 

Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil in der Kommunikation mit Bürger*innen. In den vergangenen Jahren wurden diverse Themen rund um das Thema Baum beleuchtet. Bei Veranstaltungen wie beispielsweise der Euregio Wirtschaftsschau, dem Aktionstag „Tag der Baumpflege“ und dem Tag der offenen Tür des Stadtbetriebs kommen die Expert*innen mit Bürger*innen ins Gespräch. Pressetermine zu Themen wie einer Großbaumverpflanzung, einem Resümee zur Baumbilanz mit Spaziergang entlang der Lütticher Straße, der Präsentation verschiedener Bewässerungssysteme, der Vorstellung des neu aufgestellten Teams Baumpflanzungen und der Erläuterung des Baumkatasters sind ebenso Teil der Kommunikationsstrategie wie Pressemitteilungen zu Akutsituationen wie Sturmschäden und daraus notwendig erfolgenden Maßnahmen.

 

Diese bereits seit 2016 angewandte Kommunikationsstrategie wird beibehalten und sukzessive weiter ausgebaut. Für 2024 sind weitere presse- und öffentlichkeitsrelevante Themen vorgesehen, darunter ein Rückblick auf die erste Pflanzperiode in Verantwortung des Stadtbetriebs, die Pflanzaktion auf den bezirklichen Friedhöfen, die Erfassung des 100.000 Baumes im Baumkataster des Aachener Stadtbetriebs sowie die Notwendigkeit der Bewässerung der Stadtbäume. Letztgenanntes wird kombiniert mit einer Aktion für Kindertagesstätten und Schulen, bei der die Einrichtungen, mit neu gepflanzten Bäumen, mit Gießkannen für Kinder ausgestattet werden. So werden Kinder schon früh an dieses wichtige Thema herangeführt. Darüber hinaus werden bei Trockenperioden Gießaufrufe veröffentlicht; interessierte Bürger*innen können als „Baumpaten“ ebenfalls eine Gießkanne vom Stadtbetrieb erhalten.   

 

Farb-Code für das Richtige Wässern

 

Zur Etablierung der Bäume am Standort sind die Wassergaben so zu verteilen, dass sie die Wurzelausdehnung anregen.

  • Im ersten Jahr wird der Baum innerhalb des Gießrings gegossen
  • Im zweiten Jahr in den Gießring und darüber hinaus
  • Im dritten Jahr über die gesamte Fläche, der Gießring wird eingezogen
  • Im vierten und fünften Jahr bei Bedarf in Abhängigkeit der Witterungsverhältnisse
  • Ab dem sechsten Jahr bei anhaltender Trockenheit, um Schäden abzuwenden

 

 

 

 

Zur Erkennung des Pflanzjahres werden die Querlatten der Dreiböcke mit unterschiedlichen Farben nach dem sechsteiligen-Farbkreis gestrichen.

  • 2023/24 – gelb
  • 2024/25 – orange
  • 2025/26 – rot
  • 2026/27 – lila
  • 2027/28 – blau
  • 2028/29 – grün

 

Durch diese farbliche Markierung weiß nicht nur der/ die Fahrer*in auf dem Gießwagen direkt was wie gegossen werden soll, sondern hierdurch wird auch die Wahrnehmung von Neupflanzungen neben Pflanzungen aus den Vorjahren deutlich.

 

Just in Time Maßnahmen, zeitliches Zusammenbringen von Fällung und Pflanzung

 

Baumfällungen mit einer sehr hohen öffentlichen Wahrnehmung wurden und werden unmittelbar vor der Baumpflanzung durchgeführt. Hierzu gehören:

 

  • Robinien am Marienplatz 
  • Baumhasel an der Hohenstaufenallee (hier in Zusammenarbeit mit FB 36/200 mit Aufwertung/Verbesserung des Kreuzungsbereichs)
  •  Solche Maßnahmen werden im Vorfeld kommuniziert und eng in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit begleitet.

 

 

Ausblick auf die Weiterentwicklung des Teilbereichs Baumpflanzungen im Aachener Stadtbetrieb

 

Bereits heute zeigt sich, dass die Durchführung der Ersatzbaumpflanzungen durch den Aachener Stadtbetrieb wirtschaftlich ist. Dies gilt nicht nur für die Stückkosten in der Vorbereitung, Pflanzung und Entwicklungspflege, sondern auch für die Vergabe und Bearbeitungsgeschwindigkeit sowie eine hohe Flexibilität.

 

Ziel ist es, jährlich min. 1.000 Ersatzbaumpflanzungen durchzuführen. Dies ist erforderlich, um in einem ersten Schritt eine positive Baumbilanz zu erreichen. Also genau so viele Bäume zu pflanzen wie gefällt werden. Derzeit liegt die Anzahl der Fällungen in der Vegetationsruhe 23/24 bei etwa 1.000 Bäumen. Des Weiteren gilt es die bereits aufgelaufenen Leerstellen (etwa 2.500) abzubauen. Da die Anzahl der zu fällenden Bäume in den kommenden Jahren auf über 1.000 Bäumen pro Jahr weiter steigen wird, muss jetzt die Zeit genutzt werden, die erforderlichen Ressourcen aufzubauen, damit zum Zeitpunkt des Eintritts, die Leerstellen bereits abgebaut wurden und man auf die zu erwartenden Abgangszahlen vorbereitet ist. Ab jetzt gilt die Faustformel, dass für je ca. 50 zusätzliche Baumpflanzungen inklusive dreijähriger Entwicklungspflege ein weiterer Mitarbeiter nötig ist.

 

Eine Steigerung der jährlichen Baumpflanzungen in den kommenden Jahren wird vorbehaltlich der politischen Zustimmung mit Blick auf notwendige Personalressourcen anvisiert.


 

Reduzieren

Anlagen

Loading...