Entscheidungsvorlage - FB 68/0011/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:


Der Mobilitätsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und beschließt – dem

Lenkungskreis NEMORA folgend – die anhand einer Wirkungsanalyse fundierten 15 regionalen ÖPNV-Hauptkorridore für Stadt und StädteRegion Aachen für den Zuständigkeitsbereich der Stadt Aachen.

 

Der Mobilitätsausschuss nimmt zur Kenntnis, dass die aus der Arbeitsgruppe Starke Achsen ergänz-ten ÖPNV-Korridore einer weiteren Wirkungsanalyse (Bezugsjahr 2024) für Stadt und StädteRegion Aachen unterzogen werden, um dann ggf. das Netz der ÖPNV-Hauptkorridore zu erweitern. Die nöti-gen Finanzmittel werden aus dem Topf des solidarischen Pauschalbetrags, welcher dem NEMORA-Netzwerk zur Verfügung steht, bereitgestellt.

 

Der Mobilitätsausschuss nimmt zur Kenntnis, dass eine weitere Wirkungsanalyse für den gesamten vorliegenden Vorschlag des ÖPNV-Hauptkorridornetzes beauftragt wird. Das hierfür verwendete städ-teregionale Verkehrsmodell soll die Entwicklungen in den Kommunen für den Prognosehorizont bis 2030 berücksichtigen. Die nötigen Finanzmittel werden aus dem Topf des solidarischen Pauschalbe-trags, welcher dem NEMORA-Netzwerk zur Verfügung steht, bereitgestellt.

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Erläuterungen

Erläuterungen:


Die Stadt Aachen ist Mitglied des Netzwerks Mobilitätswende Region Aachen (NEMORA). Sie hat anlässlich der 3. Regionalen Mobilitätskonferenz am 21.04.2023 das Memorandum of Understanding unterzeichnet und sich damit dazu bekannt, die regionale Mobilitätswende voranzubringen.

 

Der Schlüssel für eine gelingende Mobilitätswende ist vor allem ein gut vernetzter und zuverlässiger öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV). In Ballungsräumen müssen die Kapazitäten erhöht und die Infrastruktur ausgebaut werden, während im ländlichen Raum das Angebot verbessert und durch inno-vative Bedienformen ergänzt werden muss, um eine konkurrenzfähige Alternative zum motorisierten Individualverkehr (MIV) darzustellen. Es wird angestrebt, in 2030 mindestens 30 % mehr Fahrgäste im ÖPNV zu gewinnen.

 

Ziel der Arbeitsgruppe Starke Achsen im Rahmen des Netzwerks Mobilitätswende Region Aachen (NEMORA) ist die gemeinsame Entwicklung leistungsfähiger, regionaler ÖPNV-Achsen in der Städte-Region Aachen, die unter anderem stark durch die Vernetzung von Pendlerbeziehungen geprägt ist. Seit dem Frühjahr 2022 kam die Arbeitsgruppe Starke Achsen zu insgesamt vierzehn Treffen zusam-men. Um eine gemeinsame Arbeitsgrundlage zu schaffen und daraus Zielsetzungen und Handlungs-schwerpunkte ableiten zu können, wurde zu Beginn die Ausgangslage für die StädteRegion Aachen anhand folgender Gutachten, Machbarkeitsstudien und Potentialanalysen innerhalb der Arbeitsgruppe Starke Achsen dargestellt:

 Potentialanalyse Regiotram Süd

 Machbarkeitsstudie Regiotram Nord

 Gutachten Stärkung des ÖPNV im AVV

 Nahverkehrspläne Stadt und StädteRegion Aachen

 Vision 2027 der ASEAG

Als Datengrundlagen wurden unter anderem wichtige ÖPNV-Verknüpfungspunkte, Pendlerverflechtun-gen in der Stadt und StädteRegion Aachen, Reisezeitvergleiche zwischen MIV und ÖPNV, vorhandene Verbindungsqualitäten und Haltestelleneinzugsbereiche (Gebietserschließung) herausgearbeitet.

 

Identifizierung ÖPNV-Hauptkorridore

Um die für die Region bedeutsamen regionalen ÖPNV-Hauptkorridore zu identifizieren und verglei-chend zu bewerten, wurden im Jahr 2023 die stärksten regionalen ÖPNV-Hauptkorridore einer wissen-schaftlichen Bewertung inkl. einer Wirkungsanalyse unterzogen. Der Wirkungsanalyse wurde das städ-teregionale Verkehrsmodell, welches den Status quo (Bezugsjahr 2022) der Strukturen und der Ver-kehrsströme in der Stadt und StädteRegion Aachen abbildet, zugrunde gelegt. Das Bezugsjahr 2022 wurde u.a. deshalb gewählt, weil die Prognose-Strukturdaten 2030 für die städteregionalen Kommunen zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig vorlagen und im Verkehrsmodell deshalb noch nicht integriert waren. Daher wurde zunächst entschieden, die aktuellen ÖPNV-Hauptkorridore zu verifizieren und ggf. zu einem späteren Zeitpunkt weitere ÖPNV-Hauptkorridore, die sich aufgrund zusätzlicher Nachfrage-ströme in 2030 ergeben, zu ergänzen.

Die 15 bisher untersuchten regionalen ÖPNV-Hauptkorridore, 13 Radialkorridore und 2 Tangentialkor-ridore, sind in Anlage 1 dargestellt. Grundlage der ÖPNV-Hauptkorridore ist das bestehende städtere-gionale Schienen- und Busnetz. Um die überstädteregionale Bedeutsamkeit aufzuzeigen und um die überregionale Anbindung nicht zu vernachlässigen, wurden einige Korridore weiter in die Region ver-längert. Diese Abschnitte sind aber nicht Gegenstand der Beschlüsse in der Stadt und StädteRegion Aachen, da sie in das Hoheitsgebiet der an die Stadt bzw. StädteRegion Aachen angrenzenden Kommunen bzw. Staaten fallen. Neben den Hauptkorridoren gibt es viele lokale und interkommunale ÖPNV-Korridore bzw. Achsen, die nicht Gegenstand dieser Vorlage sind und nicht in der Karte darge-stellt sind.

 

In einem weiteren Schritt wurden anhand der sich im Verkehrsmodell ergebenden Nachfragebeziehun-gen für diese Korridore zur weiteren Betrachtung im Sinne eines Schnellbussystems konzeptionelle Fahrplanentwürfe entwickelt. Diesen Fahrplänen wurde ein 30-Minuten-Takt außerhalb des Blockver-kehrs zugrunde gelegt. Jeder Korridor wurde einzeln und in seiner Gesamtheit auf seine Wirkung in der Analyse untersucht.

 

In einer Potenzialanalyse wurde neben der Grundlast eines Korridors auch der potenzielle Zugewinn effektiver Fahrgäste durch die Berücksichtigung der konzeptionellen Fahrpläne berechnet. Insgesamt zeigt diese erste grobe Abschätzung, dass mindestens 10.000 zusätzliche Fahrgäste pro Tag im ÖPNV in der gesamten StädteRegion Aachen gewonnen werden könnten. Diese Vorausschätzung beinhaltet jedoch noch keine konkret abgestimmten Fahrpläne oder Anschlüsse, keine angepassten Takte oder beschleunigten Fahrzeiten. Werden flankierenden Maßnahmen wie Bussonderfahrstreifen, Ampelbevorrechtigungen etc. umgesetzt, kann die Steigerung der Fahrgastnachfrage im ÖPNV we-sentlich höher ausfallen.

 

Im Rahmen der Arbeitsgruppe Starke Achsen wurden diese 15 Korridore durch weitere Korridore er-gänzt, die unter anderem zukünftige Siedlungs- und Gewerbestandorte in der Region berücksichtigen sowie aus Sicht der Arbeitsgruppe ebenfalls nennenswerte Pendlerbeziehungen aufweisen bzw. auf-weisen werden. Dies wurde mit allen Kommunen in der Arbeitsgruppe Starke Achsen abgestimmt. Die Karte inklusive der zusätzlichen Korridore ist in Anlage 2 dargestellt. Um diese Korridore in Bezug zu den ursprünglichen 15 ÖPNV-Hauptkorridoren setzen zu können, soll eine ergänzende Wirkungsanaly-se durchgeführt werden. Diese Wirkungsanalyse wird das Bezugsjahr 2024 haben. Als Ergebnis kann anschließend ein komplettes ÖPNV-Hauptkorridornetz zum heutigen Entwicklungsstand der Stadt und StädteRegion Aachen dargestellt werden.

 

Im nächsten Schritt ist eine weitere Wirkungsanalyse mit dem Bezugsjahr 2030 („Prognose“) vorgese-hen, um die zukünftigen strukturellen Entwicklungen in der Stadt und StädteRegion Aachen zu berück-sichtigen. Neben den bereits definierten ÖPNV-Hauptkorridoren werden auch explizit einige ÖPNV-Korridore mit untersucht, die in der Wirkungsanalyse im Bezugsjahr 2022 bzw. 2024 keine hohe Nach-frage aufweisen aber entwicklungspotenzial haben. Im Zuge dessen werden auch die geplanten Mo-bilstationsstandorte in Stadt und StädteRegion Aachen aufgenommen, um die Vernetzung untereinan-der zu verdeutlichen, siehe Anlage 3. Als Ergebnis dieser Wirkungsanalyse wird ein finales ÖPNV-Hauptkorridornetz für das Jahr 2030 erstellt.

 

Qualitätslevel

Die Ergebnisse der Wirkungsanalysen sollen in einem nächsten Schritt dazu genutzt werden, die ÖPNV-Hauptkorridore anhand der ermittelten Fahrgastnachfrage in drei Qualitätslevel (Level A, B und C) zu unterteilen. In diesem Schritt wird die Ebene der Korridore verlassen und die einzelnen Korridore in konkrete ÖPNV-Achsen mit hinterlegtem Liniennetz differenziert, so dass sich dann ein regionales ÖPNV-Netz der Starken ÖV-Achsen ergibt. Die Festlegung der genauen Linienwege erfolgt unter Ein-beziehung des Bestandsnetzes auch im Hinblick auf die Finanzierbarkeit.

Dabei muss eine Methodik erarbeitet werden, anhand derer die jeweiligen Qualitätslevel entsprechende Qualitätskriterien zugewiesen bekommen, wie beispielsweise ÖPNV-Takt, Beschleunigungsmaßnah-men und/ oder weitere Maßnahmen. Beispielsweise profitiert eine starke Achse mit einem hohen Pend-leraufkommen und einer bereits bestehenden hohen Taktfrequenz (z. B. 5 bis 10 Min-Takt) weniger von einem zusätzlichen ÖPNV-Angebot, sondern eher von einer Verkürzung der Reisezeit durch die Um-setzung von ÖPNV-Beschleunigungsmaßnahmen. Eine starke Achse mit einem eher geringen Pend-leraufkommen oder noch gar keiner ÖPNV-Bedienung (z. B. eine neue tangentiale Verbindung) weist eher ein größeres Potential des Zugewinns an Fahrgästen durch ein zusätzliches ÖPNV-Angebot auf.

Hervorzuheben ist, dass die drei Qualitätslevel keine hierarchische und zeitliche Umsetzungsabfolge, sondern eine Einteilung in beispielsweise unterschiedlich starke Pendlerbeziehungen darstellen. Eben-so sind Änderungen am bestehenden Liniennetz derzeit nicht Teil der Diskussion, sondern werden in einem späteren Schritt Bestandteil der Arbeit der Arbeitsgruppe.

 

Fazit

Es ist wichtig, dass alle Kommunen in der StädteRegion Aachen zunächst die 15 fundierten, regiona-len ÖPNV-Hauptkorridore befürworten und beschließen.

 

In dieser Vorlage wurden die anstehenden Arbeitsschritte dargestellt:

Aufbauend auf der Empfehlung des NEMORA-Lenkungskreises für die 15 untersuchten ÖPNV-Hauptkorridore soll eine Wirkungsanalyse für die neu hinzugekommenen Korridore beauftragt werden (Status quo Bezugsjahr 2024). Im Anschluss daran wird eine weitere Wirkungsanalyse über das ge-samte regionale ÖPNV-Korridorhauptnetz mit dem Prognosehorizont 2030 durchgeführt. Anschließend werden die einzelnen ÖPNV-Hauptachsen abschnittsweise einem der drei Qualitätsleveln zugeordnet und abschnittsweise Maßnahmen untersucht, die es zur Umsetzung einer städteregionalen starken ÖPNV-Achse braucht.

Die nötigen Finanzmittel für die Wirkungsanalysen werden aus dem Topf des solidarischen Pauschal-betrags, welcher dem NEMORA-Netzwerk zur Verfügung steht, bereitgestellt.

 

Das erarbeitete ÖPNV-Netz der Arbeitsgruppe Starke Achsen wird im Entstehungsprozess mit den verschiedenen Netzen aus den Arbeitsgruppen Mobilstationen, Radinfrastruktur und Starke Achsen übereinandergelegt und verglichen, um potenzielle Konfliktpunkte zu erkennen, zu diskutieren und abzustimmen.

 

Der Zeitplan für die weitere Arbeit in der Arbeitsgruppe Starke Achsen sieht wie folgt aus:

Die Verwaltung stimmt den Prozess des derzeit in Bearbeitung befindlichen Liniennetzgutachtens lau-fend mit dem regionalen Vorgehen zu den starken ÖPNV-Achsen ab.

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

 

x

 

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

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Ergebnis

0

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0

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+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

0

0

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0

Personal-/

Sachaufwand

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Abschreibungen

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Ergebnis

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+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

 


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

x

 

 

 

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

 

 

 

x

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

x

 

 

 

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

x

 

nicht bekannt

 

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