Kenntnisnahme - FB 36/0085/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Umweltausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Informationen über Naturschutzgebiete in Aachen

 

Das naturräumliche Umfeld Aachens  ist von wesentlicher Bedeutung für die Attraktivität und Lebensqualität der Stadt. Bürgerinnen und Bürger schätzen die grüne Umgebung und die Erholungsqualität der Waldgebiete und der Freiflächen, in denen sie sich erholen und die Natur genießen. So wird die gesamtökologische Bedeutung durch ein ästhetisches Element und durch die Erlebnisqualität ergänzt.

 

Teilweise ist daraufhin jedoch ein erheblicher Ausflugsverkehr an Sonn- und Feiertagen zu verzeichnen, so dass aus der fachlichen Sicht  des FB Umwelt Maßnahmen zum Schutz von floristischen und faunistischen Besonderheiten erforderlich sind. Dies trifft für sensible Gebiete und Naturschutzgebiete zu, die besonders schutzwürdig sind und für die besondere Betretungsregeln und Verhaltensgebote gelten.

 

Daher hat der Fachbereich Umwelt eine Strategie zur besseren Information und gezielter Aufklärung entwickelt.

 

Bereits im vergangenen Jahr wurden Bürgerinnen und Bürger anlässlich des Tages der Umwelt in der Stadtbibliothek mit einer Poster-Ausstellung und Vorträgen über die Aachener Naturschutzgebiete informiert. Dies hatte eine erfreulich hohe Resonanz.

 

In der Folge soll nun ein weitergehendes, geschlossenes Informationskonzept einerseits auf die Naturschönheiten und Besonderheiten hinweisen, sie erläutern und erklären und andererseits durch die Erläuterung der Betretungs- und Verhaltensregeln zum Schutz und somit dauerhaften Erhalt der Gebiete beitragen. 

 

Erster Schritt:             Hinweis- Und Informationstafeln

 

Zur Information von Bürgerinnen und Bürgern werden in und an Naturschutzgebieten Hinweis- und Informationstafeln aufgestellt (Beispiel: Anlage 1). Diese haben folgenden Kommunikationsansatz:

 

1.                   Tafeln, Illustrationen und Texte erläutern die Besonderheiten der einzelnen Naturschutzgebiete und die Gründe für die Schutzgebietsausweisungen.

 

2.                   Die Aufmerksamkeit wird auf Schönheiten und Aussicht gelenkt, auf Besonderheiten, um das Naturverständnis zu fördern und Naturbegegnung positiv zu besetzen - nicht um zu belehren.

 

3.                   Die Texte schildern Zusammenhänge und bringen fachlich Interessantes nahe. Historische Hintergründe, die Vernetzung von Kultur, Geschichte und  Natur werden nach Möglichkeit einbezogen.

 

4.                   Die Texte sind freundlich formuliert (keine Verbote und Gesetzeszitate). Für die Darlegung fachlicher Inhalte und  komplexer Zusammenhänge gilt: attraktiv, konkret und allgemeinverständlich, wenige Fachtermini (wenig Latein), möglichst keine wissenschaftliche Theorie.

 

5.                   Ansprechende Grafik und aufgelockerte Gestaltung.

                Wichtig: Nichts abbilden, was man auch so sehen kann! Fotos zeigen nur Dinge, die man NICHT ohne Weiteres sehen kann. Blicke lenken und die Aufmerksamkeit schärfen! Flora und Fauna in guten Fotos abbilden, weniger in Zeichnungen. Illustration: zurückhaltend, aber attraktiv.

 

6.                   Zu naturverträglichem (und gesetzeskonformem) Verhalten (Hunde anleinen, Pflanzen / Tiere nicht entnehmen...) wird aufgefordert.  Hierbei wird an das Verständnis und die Naturverbundenheit der SpaziergängerInnen appelliert.

 

7.                   Die Informationen dienen der Besucherlenkung (d.h. nur Wege, die aus fachlicher Sicht problemlos begangen werden können, werden in die Karten aufgenommen, um sensible Flächen weniger Störungen auszusetzen).

 

8.                   Wo notwendig und sinnvoll werden zusätzlich sog. ‚Eingangsschilder’ aufgestellt, die sprachlich reduziert mit Piktogrammen ausschließlich über Betretungsregeln in NSG’s informieren und keine Hintergrund- und Sachinformation bieten (Beispiel: Anlage 2).

 

Somit stellen die Tafeln Elemente aktiven Naturschutzes dar und bieten über die reine Umweltinformation hinaus einen niedrigschwelligen Ansatz zur Umweltbildung.

 

Die vorgesehenen Standorte für die Tafeln sind die typischen Eingangssituationen in das Gebiet oder solche, die geeignet sind, auf typische Strukturen, besondere Biotope, Vorkommen oder Blickachsen hinzuweisen.

 

Stand der Umsetzung:

 

Gebiet

Maßnahme

Umsetzung

Besonderheiten

NSG Indetal

7 Tafeln

Frühjahr 05

Ein Rundwanderweg wird angeboten

NSG Seffent  Wilkensberg

2 Tafeln

Herbst 05

Besonderer Schutz des Quelltopfs wegen hoher Besucherzahlen erforderlich

Haarberg

2 Tafeln

Herbst 05

Konkrete u.  umfassende landschaftspfleg. Maßnahmen

Brander Wald (FFH-Gebiet)

7 Tafeln

Frühjahr 06

In Kooperation mit Kreis, Bundeswehr und Biologischer Station, zusätzliche Eingangsschilder  mit Hinweisen auf „richtiges“ Verhalten

Die Reihe wird nach einer mit der Unteren Landschaftsbehörde abgestimmten Prioritätenliste sukzessive fortgeführt.

 

 

Alle Schilder werden als farbige pdf-Datei im Internet verfügbar gemacht, s/w – Versionen liegen den Fraktionen vor.

 

Unabhängig von den genannten Tafeln und Schildern  werden am Rand alle Aachener Naturschutzgebiete und Landschaftsschutzgebiete mit den gesetzlich vorgeschriebenen Schildern gekennzeichnet.

 

Zweiter Schritt:          Broschüren /Faltblätter

Ergänzend zu den Informationstafeln beabsichtigt der Fachbereich Umwelt, in einer Broschüre alle Aachener Naturschutzgebiete aufzulisten und zu kurz beschreiben. In einer Folge von Faltblättern soll zudem jedes einzelne Gebiet etwas detaillierter erläutert werden. Diese Faltblätter sollen vor allem im näheren Umfeld der Schutzgebiete zu erhalten sein (also das Faltblatt über Seffent in der BV Laurensberg, das über Indetal in der BV Brand). Hierdurch soll der Bezug zu den Bezirken und die vorliegende Orientierung der Bürgerinnen und Bürger auf die kleinräumigen Strukturen gestärkt werden, um durch den Bezug und den ‚Lokalstolz’ die Wertschätzung und ein Gefühl der kollektiven Verantwortlichkeit zu steigern.

 

Mit der Erstellung der Broschüren soll in diesem Jahr begonnen werden.

 

 

Daneben werden die mit den Informationstafeln und Borschüren verfolgten Naturschutzziele regelmäßig in den vom Fachbereich Umwelt für MultiplikatorInnen (ErzieherInnen, LehrerInnen) angebotenen Fortbildungen thematisiert. Diese werden seit 2005 ebenfalls bezirksbezogen durchgeführt, um den lokalräumlichen Bezug zu stärken und die Anknüpfung an schützenswerte Dinge im direkten Lebensumfeld der jeweiligen Schulen zu verankern.

 

 

Finanzierung:

 

Sowohl Schilder als auch Broschüren und Faltblätter werden als Maßnahmen des Naturschutzes aus –zweckgebundenen- Ausgleichsmitteln finanziert. Zusätzlich wurde und wird versucht, lokal Unterstützung beispielsweise für das Aufstellen der Schilder zu bekommen (z.B. lokale Baufirma bei der Aufstellung der Schilder im NSG Indetal).

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Die Maßnahmen werden aus zweckgebundenen Ausgleichsmitteln finanziert.

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Anlagen

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