Anhörung - FB 68/0024/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Tarifliche Angelegenheiten (AVV-Beirat)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Anhörung
- Federführend:
- Fachbereich Verkehr und Tiefbau
- Verfasst von:
- AVV
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Mobilitätsausschuss
|
Anhörung/Empfehlung
|
|
|
09.12.2004
|
Erläuterungen
Erläuterungen:
Tarifliche
Angelegenheiten
In Kooperation mit benachbarten Verbünden, ausländischen
Verkehrsunternehmen und aufgrund landesweiter tariflicher Angebote sind
nachfolgend aufgeführte überregionale tarifliche Maßnahmen erforderlich. Den
Maßnahmen wurden bereits im AVV-Unternehmensbeirat einvernehmlich zugestimmt.
1.1. Preisanpassung
NRWplus-Tickets zum 12.12.2004
Bahnreisende mit Einzel- und Rückfahrkarten des
DB-Tarifes, deren Ausgangs- und/oder Zielbahnhof in NRW liegt, können seit
September 1999 mit dem NRWplus-Ticket die Nutzung von kommunalen
Verkehrsmitteln am Start- und Zielort zu ihrem DB-Ticket hinzukaufen. Dies ist
im Zusammenhang mit der geplanten Einführung der 2. Stufe des NRW-Tarifes zum
12. Juni 2005 weiterhin für Fahrgäste von Vorteil, wenn die Reise in einem
anderen Bundesland beginnt oder endet. Dann können in NRW die örtlichen
Verkehrsmittel für die Fahrt ab/bis Bahnhof genutzt werden. Der Aufpreis hierfür
wird nur in Verbindung mit dem DB-Ticket erhoben und wird nur von
DB-Verkaufsstellen vertrieben.
Der Aufpreis für Erwachsene soll um
0,10 € (= 6,25 %) auf 1,70 € und für Kinder um 0,05 € (= 5 %) auf 1,05 €
angehoben werden.
Für die Nutzung von Verbundverkehrsmitteln
von Fahrgästen der ICE- und THALYS-Züge soll der Aufpreis erstmals seit dessen
Einführung am 12.12.2002 um 2,00 € (= 5 %) auf 42,00 € pro Monat und als
Monatskarte im Abonnement ebenfalls um 2,00 € (= 5,71 %) auf 37,00 € angehoben
werden.
Die Preisanpassungen insgesamt
bewirken für die Verkehrsunternehmen im AVV eine Mehreinnahme von rd. 900 €
pro Jahr.
1.2. Preisanpassung des
„SchöneFerienTicketNRW“ ab Osterferien 2005
Das „SchöneFerienTicketNRW“ wird seit 1996 in den
Sommerferien und seit 1999 zusätzlich in den „kleinen“ Ferien von allen 9
Kooperationsräumen in NRW und der DB angeboten und berechtigt zur Nutzung
aller Verbundverkehrsmittel sowie der Nahverkehrszüge in NRW. Nutzen können das
Angebot alle Personen bis 15 Jahre, Schüler und Schülerinnen allgemeinbildender
Schulen bis 20 Jahre sowie Studierende bis 26 Jahre.
Für die Sommerferien 2005 soll der
Ticketpreis um 1,50 € (= 3,95 %) auf 39,50 € und für die kleinen Ferien (ab
den Osterferien 2005) um 0,50 € (= 3,23 %) auf 16,00 € angehoben werden.
Die Preisanpassungen insgesamt
bewirken für die Verkehrsunternehmen im AVV eine Mehreinnahme von rd. 4.000 €
pro Jahr.
1.3. Preisanpassung Übergangstarif
AVV / VRR zum 01.01.2005
Im VRR wird der Verbundtarif zum 1. Januar 2005
angehoben. Dies bedingt eine entsprechende Anpassung der Fahrpreise im
Übergangstarif AVV/VRR, da sich die Fahrpreise des Übergangstarifes
grundsätzlich aus den beiden Binnentarifen zusammensetzen.
Die Tages-Tickets sind eigenständige
Tarife, die sich an den jeweiligen Binnentarifen einerseits und den Preisen der
DB andererseits orientieren. Von Seiten der Verbundgesellschaft werden in
Abstimmung mit der VRR GmbH und der DB die in der Anlage aufgeführten
Ticketpreise bei den Tages-Tickets ab dem 1. Januar 2005 vorgeschlagen. Die
Einnahmenaufteilung erfolgt analog den in den Vorjahren vereinbarten
prozentualen Ansätzen.
Ein weiterer Bestandteil des
Übergangstarifes AVV/VRR ist der „Sondertarif ausschließlich im grenznahen
Bereich“, dessen einzelne Preise entweder dem AVV-Tarif oder dem VRR-Tarif entsprechen.
Ab dem 1. Januar 2005 sollen die in der Anlage aufgeführten Preise zur
Anwendung kommen.
Die Preisanpassungen bei den
Tages-Tickets bewirken für die Verkehrsunternehmen im AVV eine Mehreinnahme von
rd. 2.200 € pro Jahr. Die übrigen Preisanpassungen sind für die AVV-Verkehrsunternehmen
einnahmenneutral, da sie ausschließlich den VRR-Tarif betreffen.
Im Rahmen der Einführung der 2.
Stufe des NRW-Tarifes zum 12. Juni 2005 bedarf der gesamte Übergangstarif
AVV/VRR einer Modifizierung und Vereinfachung. Die entsprechenden Verhandlungen
werden von Seiten der Verbundgesellschaft mit der VRR GmbH und den beteiligten
Verkehrsunternehmen fortgeführt.
1.4. Preisanpassung Übergangstarif
AVV/VRS in 2005
Im Rahmen einer umfassenden
Tarifstrukturreform im VRS wurden die Tarife im VRS letztmalig zum 1. Februar
2004 angepasst. Im AVV erfolgte eine Anpassung der Tarife letztmalig zum
1. April 2004, die im Einvernehmen mit allen Beteiligten keinen Eingang in
den bestehenden Übergangstarif AVV/VRS gefunden hat. Zum 1. Februar 2005 wird
der VRS-Tarif nunmehr erneut angepasst. Zwischen den beiden
Verbundgesellschaften werden derzeit Überlegungen angestellt, den
Übergangstarif AVV/VRS zum gleichen Zeitpunkt ggf. ebenfalls anzupassen.
Im Rahmen der Einführung der 2.
Stufe des NRW-Tarifes zum 12. Juni 2005 wird der Übergangstarif AVV/VRS
weitestgehend entfallen. Es verbleiben nur punktuelle Kragenlösungen. Die entsprechenden
Verhandlungen werden zur Zeit von Seiten der Verbundgesellschaft mit der VRS
GmbH und den beteiligten Verkehrsunternehmen geführt.
1.5. Preisanpassung im
Zusammenhang mit den Fahrpreisen in Belgien
· AIXpressTickets (Aachen – Lüttich)
Die Fahrpreise für AIXpressTickets
als Einzelfahrausweise und als Monats- und Wochen-Tickets werden zu dem
Zeitpunkt angepasst, ab dem die Tarife der SNCB (01.02.2005) angepasst werden.
Die Verbundgesellschaft führt derzeit entsprechende Gespräche mit der SNCB.
· Linie 385 (Monschau – Eupen)
Die Fahrpreise für die Linie 385
werden zu dem Zeitpunkt angepasst, an dem die Tarife der TEC (01.02.2005)
angepasst werden. Die Verbundgesellschaft führt derzeit entsprechende
Gespräche mit der TEC.
.
· Übergangstarif für die
deutsch-belgische Grenzregion
Zwischen der Verbundgesellschaft, der ASEAG und der TEC werden bereits
seit geraumer Zeit Verhandlungen mit dem Ziel geführt, einen attraktiven und
einfachen Tarif für Fahrten zwischen dem Stadtgebiet Aachen und den grenznahen
belgischen Kommunen bis Eupen sowie einschl. Vaals (NL) zu schaffen. Dieser
Tarif soll sich im wesentlichen am AVV-Tarif orientieren. Die Verhandlungen
geraten bedauerlicherweise immer wieder ins Stocken, da von Seiten der TEC
keine eindeutige Meinungsbildung und Entscheidung zu dem erarbeiteten Konzept
erfolgen. Da nicht abzusehen ist, zu welchem Zeitpunkt die TEC ein eindeutiges
Votum abgibt, bedarf zumindest der Übergangstarif für die Linie 14 (Aachen –
Eupen) zu dem Zeitpunkt der Anhebung der Fahrpreise der TEC (01.02.2005) einer
Anpassung.
1.6. EUREGIO-Ticket
Der Preis des EUREGIO-Tickets wurde
letztmalig am 1. Januar 2004 um 0,50 € auf 13,00 € angehoben. Zum Zeitpunkt
der Tarifanpassung der SNCB und der TEC (01.02.2005) soll der Preis des
EUREGIO-Tickets in Abstimmung mit allen beteiligten Partnern in der EUREGIO
Maas-Rhein um 0,50 € (= 3,8 %) auf 13,50 € angehoben werden.
Die Tarifmaßnahme bewirkt für die
Verkehrsunternehmen im AVV eine Mehreinnahme von rd. 4.800 € pro Jahr.
1.7. Tarifkooperation „Thalys
International“
Thalys ist ein europäischer
Hochgeschwindigkeitszug, der die Länder Frankreich, Belgien, Deutschland und
die Niederlande verbindet. Hinter Thalys steht die Gesellschaft „Thalys
International“, ein Joint Venture zwischen der staatlichen belgischen
Eisenbahngesellschaft (SNCB), der Grandes Lignes Internationales S.A., einer
Tochtergesellschaft der französischen Bahngesellschaft (SNCF), Thalys
Niederlande sowie der Deutschen Bahn (DB).
Eine der Thalys-Linien verkehrt
zwischen Köln – Aachen – Lüttich – Brüssel – Paris täglich mit sechs Zugpaaren.
Thalys International hat bereits
verschiedene Kooperationen für die Weiterfahrt in das öffentliche
Nahverkehrsnetz in Brüssel und Paris sowie mit der SNCB in Belgien
abgeschlossen und ist interessiert, Vergleichbares auch für die Aachener
Region zu vereinbaren.
Bei einem Spitzengespräch in Brüssel
wurde seitens des AVV eine Kooperation zwischen Thalys International und AVV
angeregt. In einem anschließenden Arbeitsgespräch zwischen Vertretern der Verbundgesellschaft,
der DB Regio und von Thalys International wurde vorbehaltlich der Zustimmung
aller beteiligten Gremien Einvernehmen erzielt, dass eine Tarifkooperation
derart vereinbart werden soll, dass alle Fahrgäste mit Thalys-Fahrausweisen für
Fahrten in beiden Fahrtrichtungen zwischen Aachen HBF und den Haltepunkten in
Belgien bzw. Frankreich obligatorisch ein Kombi-Ticket erhalten sollen, mit
dem die An- und Abfahrt zum/vom Aachen HBF am Gültigkeitstag im gesamten
AVV-Verkehrsgebiet getätigt werden kann. Thalys International zahlt hierfür je
ausgegebenem Thalysfahrausweis für die Verbindung zwischen
●
Aachen
und Paris 1,00
€
●
Aachen
und Brüssel 0,90
€
●
Aachen
und Lüttich 0,80
€
inclusive jeweils 7 % Mehrwertsteuer
(bei Hin- und Rückfahrten das entsprechend doppelte Beförderungsentgelt). Das
auf den AVV entfallende Beförderungsentgelt entspricht einer Kalkulation der
Verbundgesellschaft und sichert einen auskömmlichen Fahrgeldanteil für die Verkehrsunternehmen
im AVV.
Fahrten mit dem Thalys auf dem
deutschen Abschnitt zwischen Köln und Aachen werden in diese Regelung nicht
einbezogen, da diese Fahrt einerseits nach der ICE-Preisstellung der DB
tarifiert wird und andererseits hier mit den tariflichen Angeboten NRWplus als
Einzelfahrausweis bzw. Monatskarte und ab 12.12.2004 mit dem City-Ticket der
DB (bei einer Anreise von über 100 km) bereits ausreichende Angebote für die
Weiterfahrt im Aachener Stadtgebiet vorhanden sind und diese nicht konkurrenziert
werden sollen, wenngleich die angestrebte Tarifkooperation das gesamte
AVV-Verkehrsgebiet umfassen soll. Gegebenenfalls sind hier bei Bedarf
Nachbesserungen erforderlich.
Entsprechend den Angaben von Thalys
International steigen rd. 100.000 Reisende pro Jahr auf der Strecke zwischen
Paris und Aachen in Aachen ein oder aus. Im einzelnen sind dies
●
zwischen
Aachen und Paris rund 60 %
●
zwischen
Aachen und Brüssel rund 35 %
●
und
zwischen Aachen und Lüttich rund 5 %
Die Tarifkooperation soll zum
01.03.2005 beginnen; ein entsprechender Kooperationsvertrag für die
Fahrtrelation wurde bereits zwischen allen Beteiligten abgestimmt.