Entscheidungsvorlage - FB 36/0092/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Bewerbung der Stadt Aachen um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2014
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt
- Verfasst von:
- FB 36
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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22.06.2006
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Erledigt
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Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
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Entscheidung
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06.06.2006
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Erledigt
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Planungsausschuss
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Kenntnisnahme
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22.06.2006
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Nachdem die Landesregierung wieder die Möglichkeit der Ausrichtung von Landesgartenschauen eröffnet hatte, haben einige Städte in Nordrhein-Westfalen bereits von der Möglichkeit einer Bewerbung Gebrauch gemacht. So besteht die nächste Option der Ausrichtung einer Landesgartenschau erst wieder in 2014. Die Bewerbungsfrist für die Landesgartenschau 2014 endet am 1. März 2007.
Aus Sicht der Stadt Aachen wird die Ausrichtung einer Landesgartenschau als Chance verstanden, für die Stadt und die Region wichtige Infrastrukturmaßnahmen im Freiraum und in der Grünflächenausstattung mit Förderung des Landes realisieren zu können. Insofern wurde der Gedanke einer Landesgartenschau bereits mit der EuRegionale 2008 Agentur erörtert. Dies geschah mit dem Ziel auszuloten, ob die EuRegionale 2008 Agentur grundsätzlich bereit wäre, sich im Rahmen der Vorbereitungen für die Bewerbung zu engagieren. Erste Diskussionen in der Agentur erbrachten diese grundsätzliche Bereitschaft und bereits erste Ideen und Perspektiven. Grundsätzlich sind die inhaltliche Schwerpunkte und die Ausrichtung einer Landesgartenschau 2014 aus Sicht der Stadt Aachen offen und durch die betroffenen Ratsgremien zu entscheiden.
Aus Sicht der EuRegionale 2008 Agentur bietet sich für die Landesgartenschau 2014 eine grenzüberschreitende und euregional orientierte Konzeption an. Dies bedeutet, dass es neben einem Kernbereich im urbanen Umfeld eine Anbindung an die Nachbarräume geben kann und sollte. Basis hierfür könnten Projekte im Zusammenhang mit der EuRegionalen 2008 sein.
Themen, die im Zusammenhang mit der Bewerbung eine Rolle spielen könnten, wären z.B. der Beitrag zum Strukturwandel und die qualitative Raum- und Stadtentwicklung entlang der Grenze der Städteregion Aachen und der Parkstadt Limburg.
Darüber hinaus wären Aspekte der Land- und Forstwirtschaft z.B. im Bereich Produktion, sowie Gewinnung von Energie und Rohstoffen zu nennen.
Themen im Zusammenhang mit der Landschaft wären u.a.: Lebensqualität durch Landschaft, Landschaft als Träger der biologischen Vielfalt und naturnaher Lebensräume, Landschaft als Produzent erneuerbarer Energien und Landschaft als Produzent von Rohstoffen.
Für die Themen Lebensqualität, Energien und Rohstoffe sollte die Landesgartenschau 2014 ein Wissens- und Innovationsprogramm mit den wichtigsten Institutionen der Euregio erarbeiten, mit dem Ziel, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die auf der Landesgartenschau präsentiert werden.
Möglicherweise könnte auch der Grenzübergang Bochholtz–Vetschau als Knotenpunkt für die Landesgartenschau 2014 und für attraktive Routen in die umgebenden Landschaften genutzt und ausgebaut werden.
Zu den Chancen:
Ein urbaner Raum von insgesamt ca. 800.000 Einwohnern wäre die Basis für die Ausrichtung dieser Landesgartenschau. Die Lage im Dreiländerraum ergäbe im Umkreis von 1,5 Autostunden ein Potential in Nordrhein-Westfalen, Belgien und den Niederlanden von ca. 30 Mio. Einwohnern. Anknüpfen könnte die Landesgartenschau 2014 dabei an vorhandene Tourismusstrukturen in Süd - Limburg, Aachen, in der Eifel sowie in der ganzen Euregio.
Aus Sicht der Stadt Aachen sollte der zentrale Ort der Landesgartenschau auf dem eigenen Stadtgebiet angesiedelt sein. Nach Auffassung der Verwaltung bietet es sich an, die derzeit entwickelten und noch zu erarbeitenden Ansätze für ein strategisches Freiflächenkonzept der Stadt Aachen zu nutzen. Dies um so mehr, als dass es das Ziel der Stadt Aachen sein sollte, hiermit zusammenhängende Infrastrukturmaßnahmen in einen Gesamtkontext zu stellen und hierdurch (unterstützt durch Landesförderung) auch realisieren zu können. Der Zeitraum bis 2014 eröffnet dabei aus Sicht der Verwaltung einen angemessenen Spielraum, um hier zu realistischen Umsetzungen der in Arbeit befindlichen Planungen zu gelangen.
Nun zu der Planung der Bewerbung:
- Bis zum 1. März 2007 muss der Wettbewerbsbeitrag eingereicht werden.
- Bis Juni 2006 muss, sofern die EuRegionale 2008 Agentur die Vorbereitungen übernehmen soll, eine Entscheidung durch die Gesellschafter herbeigeführt werden.
- Vorab müssen die betroffenen Kommunen eine Entscheidung über die Wettbewerbsteilnahme treffen. Diesem Ziel dient auch die Befassung des Umweltausschusses sowie die Information des Planungsausschusses.
- Es müsste dann bis September 2006 ein Wettbewerbsteam im Rahmen der EuRegionale 2008 Agentur gebildet und dabei Verbände, Experten und Planer einbezogen werden.
- Von September bis Dezember 2006 müsse das hieraus sich entwickelnde Konzept umgesetzt und die entsprechenden Wettbewerbsunterlagen erarbeitet werden.
- Januar 2007 wäre der Zeitpunkt für eine politische Entscheidung durch die Region und die betroffenen Kommunen über den Wettbewerbsbeitrag für die Landesgartenschau 2014 und für die hieraus resultierende Finanzplanung.
- Kommunikation und Vorbereitung der Wettbewerbspräsentation muss von Januar bis Februar 2007 erfolgen.
- In der Phase von Juni 2006 bis Februar 2007 sollten bei potentiellen Partnern Sondierungen hinsichtlich konkreter Kooperationen und/oder Sponsoring vorgenommen werden.
Die EuRegionale 2008 Agentur könnte für die genannten Aufgaben Kapazitäten freimachen.
Aus Sicht der Verwaltung steht nunmehr die Entscheidung an, ob die Stadt Aachen sich grundsätzlich um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2014 bewerben soll. Die genaue Ausrichtung, einschließlich der Frage, in welchem räumlichen Rahmen bzw. mit welcher konkreten Zielsetzung diese durchzuführen wäre, müsste im Laufe des hieran sich anschließenden Diskussionsprozesses geklärt werden. Bevor die Stadt Aachen sich endgültig festlegt, würden die konkreteren Diskussionsansätze erneut den politischen Gremien vorgestellt und eine Entscheidung für die Stadt Aachen herbeigeführt.