Entscheidungsvorlage - A 61/0316/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Archäologisches Fenster Ecke Jakobstraße/ Klappergasse
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- A 61/50 // Dez. III
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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22.06.2006
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Geplant
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Bezirksvertretung Aachen-Mitte
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Anhörung/Empfehlung
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21.06.2006
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Erledigt
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Planungsausschuss
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Entscheidung
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01.06.2006
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22.06.2006
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt den vorgestellten Entwurf zur Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss, diesen Vorschlag gestalterisch umzusetzen.
Der Planungsausschuss nimmt den vorgestellten Entwurf zur Kenntnis und beschließt, diesen Vorschlag gestalterisch umzusetzen.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Ausgangssituation:
Im Frühjahr des Jahres 2005 begann die STAWAG Aachen mit der Erneuerung der Versorgungsleitungen zwischen Katschhof und Klappergasse.
Schon kurz nach dem Baubeginn stieß man auf die ersten historischen Bodendenkmäler. Die Funde wurden durch die vor Ort tätigen Archäologen meist ins Mittelalter datiert. Bei der im November 2005 gemeldeten Fundstelle handelt es sich um ein ca. 50 cm tiefliegendes Blausteingerinne, das aus mehreren Elementen besteht und eine darunter liegende Bruchsteinmauer, die bis in eine Tiefe von ca. 2,40 m freigelegt wurde.
Der erste Fund wurde auf das 15. Jahrhundert datiert und weist auf die Existenz der sog. “Brudermühle” hin, die ungefähr im Bereich des heutigen Hauses Klappergasse Nr. 8 gestanden haben soll und über das Gerinne mit Pauwasser versorgt wurde.
Wahrscheinlich ab dem 12. Jahrhundert und bis zu ihrer Beschädigung im Jahre 1837 lieferte die Mühle Mehl für die Aachener Bevölkerung.
Der darunter liegende Fund wird von den Archäologen auf das 9./10. Jahrhundert datiert, über die Funktion gibt es noch keinerlei Angaben. Nach der Entdeckung wurde beschlossen, diese Funde für ca. 3 Monate in der Öffentlichkeit unverbaut zu zeigen, beleuchtet mit Informationshinweisen.
Da die Resonanz auf dieses “archäologische Fenster” sehr positiv ausfiel, wurde die Idee entwickelt, diese Fundstelle dauerhaft sichtbar zu machen.
Der Fund wird von Seiten der Bodendenkmalpflege zwar nicht als “sensationell” betrachtet, es ist aber stadtgeschichtlich eine interessante Ausgrabung, die sich darüber hinaus auch in der heutigen Wegeführung günstig präsentieren lässt. Im Gegensatz zu vielen anderen Funden liegt das Objekt nicht in der Fahrbahn, sondern im Gehweg - bzw. Platzbereich an der Ecke Klappergasse. Der Ort ist stark frequentiert - an einer Bushaltestelle - und bietet deshalb vielen Passanten die Gelegenheit zu wertvoller Information.
Die Platzsituation ermöglichte es der STAWAG, ihre projektierten Leitungen um die Fundstelle herum zu führen.
Dieser innerstädtische Ort ist für eine Funddarstellung in der vorgestellten Form besonders interessant, weil sie auch hinweist auf die Rennbahn - früher Rinnbahn -, mit der die Wasserversorgung in Richtung Dom und Schmiedstraße sichergestellt wurde -, insgesamt also eine wichtige stadtgeschichtliche Visualisierung.
Entwurf:
Vorgesehen ist ein nach 2 Seiten gekippter geometrischer Körper aus Stahl mit einem oberen Abschnitt als Fenster. Einblick erhält der Betrachter durch eine schrägverglaste Fläche in den darunter liegenden beleuchteten Fundraum.
Die Absicherung der groben Wände soll mittels Kanaldielen erfolgen - Baustellencharakter -. Hier befinden sich auch die Konsolen zur Lagerung des Blausteingerinnes. Das Fenster soll auch nachts beleuchtet sein, die Stromversorgung erfolgt über das Beleuchtungsnetz. Eingearbeitet in die Fensteroberfläche ist natürlich eine Informationstafel. Bei der Gestaltung wurde bewusst eine schlichte, keine spektakuläre Form gewählt. Durch das Kippen des geometrischen Körpers soll ein blendfreier Einblick gewährt werden, der auch für Kinder und Behinderte leicht zugänglich ist. Die Gestaltung ist so gewählt, dass Passanten neugierig gemacht werden.
Als Material soll rostbrauner, unbehandelter Kortenstahl eingesetzt werden mit kratz- und bruchsicherer Spezialverglasung. Die Innenraumbeleuchtung erfolgt mittels Energiesparleuchten.
Die entstehenden Kosten werden von der STAWAG Aachen übernommen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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1,3 MB
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