Kenntnisnahme - A 61/0383/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Bürger- und Beschwerdeausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis, wonach die Schlackstraße nicht als Baustraße ausgebaut und nicht als dauerhafte Erschließung genutzt werden soll.

 

Die Bezirksvertretung Eilendorf nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis, wonach die Schlackstraße nicht als Baustraße ausgebaut und nicht als dauerhafte Erschließung genutzt werden soll.

 

Der Verkehrsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis, wonach die Schlackstraße nicht als Baustraße ausgebaut und nicht als dauerhafte Erschließung genutzt werden soll.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Baustellenverkehr

Die Abwicklung des Baustellenverkehrs über die Brander Straße wurde im Verkehrsauschuss am 8.12.2005 beschlossen und am 23.03.2006 noch einmal bestätigt.

 

Da mittlerweile die Erschließung des 1. Bauabschnitts für den Baustellenverkehr über die Brander Straße hergestellt wurde (Kosten ca. 60.000€) könnte eine Baustraße entlang der Schlackstraße an den bereits hergestellten Baustraßenabschnitt der Brander Straße anschließen (siehe „Neue Variante“ in Anlage 1). Eine Ertüchtigung der Schlackstraße und des Feldwegabschnittes der Brander Straße für den Baustellenverkehr analog Anlage 1 würde noch einmal Kosten in Höhe von 80.000€ verursachen. In diesen Kosten enthalten sind 30.000€ für den anschließenden Rückbau eines Abschnittes von ca. 200m der Brander Straße, der zukünftig nicht als Erschließung des Neubaugebietes genutzt würde. Die Rückbaukosten fielen entsprechend höher aus, wenn die Baustraße auf der gesamten Länge zurückgebaut werden müsste.

 

Erschließungskonzept B-Plangebiet Brander Straße/Breitbendenstraße

Die von den Antragstellern als zusätzliche Erschließung des Neubaugebietes Brander Straße/Breitbendenstraße geforderte Schlackstraße stellt grundsätzlich eine sinnvolle Netzergänzung zur Anbindung dieses Gebietes an das vorhandene Straßennetz dar. Eine Entlastung der durch die aktuelle Erschließungsplanung von einer Verkehrszunahme betroffenen Straßen ist aus Gründen des Immissionsschutzes jedoch nicht erforderlich.

„Die durch den Bebauungsplan ermöglichten Wohneinheiten werden das Verkehrsaufkommen der Lindenstraße, Breitbendenstraße und Brander Straße insgesamt erhöhen, wobei die Verkehrsimmissionen noch weit unterhalb des für Wohngebiete hinnehmbaren Rahmens der Beeinträchtigung liegen“ (Zitat aus Begründung B-Plan Nr. 805).

 

Auch aus anderen Gründen wurde die Schlackstraße bisher nicht als zusätzliche Erschließung berücksichtigt. Im Bericht über das Ergebnis der Offenlage heißt es:

„Die Verwaltung hatte die Frage der Erschließung des Plangebietes anlässlich der Programmberatung geprüft und festgestellt, dass die Schlackstraße nicht nur wegen der befürchteten Schleichverkehre, sondern auch wegen der neuralgischen Punkte, der Überquerung des Haarbaches sowie der Einmündung in die Freunder Landstraße, abzulehnen sei. Eine Einbeziehung dieser Schlackstraße in das Erschließungskonzept würde nicht nur eine Vergrößerung des Plangebietes bedeuten, sondern auch einen erheblichen Eingriff in die Landschaft und hier insbesondere in die empfindliche Haarbachaue. Die Schlackstraße ist westlich des Haarbachs ein landwirtschaftlich genutzter Wirtschaftsweg, der von Anwohnern Eilendorfs als attraktiver Erholungsweg gerne genutzt wird.“

 

Es ist heute noch mehr als vor einigen Jahren zu befürchten, dass sich zur Umfahrung des Rückstaus am Knotenpunkt Freunder Straße/Von-Coels-Straße, der sich in Verkehrsspitzenzeiten regelmäßig aufbaut, ein Schleichverkehr durch das Neubaugebiet entwickelt. Daher müsste einerseits die Durchfahrmöglichkeit von der Freunder Straße in Richtung Von-Coels-Straße verhindert werden, andererseits muss die Schlackstraße wegen des landwirtschaftlichen Verkehrs auch zukünftig in beiden Richtungen befahrbar bleiben.

 

Schlackstrasse als dauerhafte Erschließung

Eine dauerhafte Erschließung über die Schlackstraße könnte durch Umbau der oben beschriebenen neuen Variante der Baustraße über Schlackstraße und Brander Straße entstehen.

Dabei sollte eine kurze Verbindung zwischen der Schlackstraße und der geplanten Franz-Delheid-Straße hergestellt werden. In der in Anlage 1 dargestellten Variante würde auf einer Länge von 330m die Baustraße als Basis für den dauerhaften Ausbau genutzt werden. Etwa 70m müssten komplett neu hergestellt werden.

Diese neue Variante der Trassierung hat den Vorteil, dass sie den Naherholungswert der Schlackstraße weniger stark beeinträchtigt als die in der früheren Erschließungsplanung dargestellte Variante „Schlackstrasse“.

 

Für einen dauerhaften Ausbau wurden zwei Querschnittsalternativen kalkuliert:

 

  • Alternative 1:  5,5m Fahrbahn + 2,0m Gehweg
  • Alternative 2:  4,5m Mischverkehrsfläche (Verkehrsberuhigter Bereich)

 

Die reinen Straßenausbaukosten, die sich aus 70m Straßenneubau und 330m Straßenumbau der Baustraße zusammensetzen, betragen für „Alternative 1“ 220.000€ und für „Alternative 2“ 130.000€. Die Gesamtkosten liegen für beide Alternativen unter Berücksichtigung von Beleuchtungskosten und Straßenentwässerungskosten deutlich höher. Für eine Konkretisierung dieser Kosten müsste zunächst eine Straßenplanung erstellt werden.

Ein Ausbau als Mischverkehrsfläche kommt aufgrund der geringen Verkehrsbelastungen, die bei einem Anschluss der Schlackstraße an das Neubaugebiet zu erwarten wären (max. 400 Fahrten pro Tag und Richtung), an dieser Stelle in Frage. Ob ein Ausbau als Mischverkehrsfläche oder in konventioneller Form erfolgt, muss unter Berücksichtigung der weiteren verkehrlichen Entwicklung im Rahmen der Ausbauplanung festgelegt werden.

 

Knotenpunkt Schlackstraße/Freunder Straße

Die Freunder Straße wird im Zeitraum zwischen 7.00 Uhr und 19.00 Uhr von 9.500 Kfz befahren. (Querschnittszählung vom 6.9.2005). Die Verkehrsspitze in Richtung Eilendorf liegt mit 691 Kfz zwischen 16.00 und 17.00 Uhr, in Richtung Brand mit 593 Kfz zwischen 7.00 und 8.00 Uhr.

Das Linksausbiegen aus der Schlackstraße wird besonders in der Nachmittagsspitze problematisch, da hier zusätzlich zu den 691 Fahrzeugen in Richtung Eilendorf 411 Fahrzeuge in Richtung Brand fahren und nur wenig Zeitlücken für Abbieger bleiben. Aufgrund der Straßenkuppe in der Freunder Straße ist für Linksabbieger die Übersichtlichkeit etwas eingeschränkt. Das Rechtsabbiegen ist dagegen zu allen Tageszeiten relativ unproblematisch. Der weitaus größte Teil des Neuverkehrs wird sich zukünftig an dieser Stelle nach rechts in Fahrtrichtung Brand bzw. Autobahnanschluss Eilendorf/Brand orientieren. Die Notwendigkeit einer Signalisierung ist zur Zeit nicht erkennbar. Ein Zwang zur Einrichtung einer Lichtsignalanlage könnte sich jedoch aus der weiteren Entwicklung ergeben (z.B. bei erhöhtem Unfallrisiko).

 

B-Plan-Änderung

Der Bebauungsplan Nr. 805 – Brander Straße/Breitbendenstraße war von Anfang an so konzipiert, dass das Plangebiet über die vorhandenen Straßen – die Ulmenstraße, die Breitbendenstraße, die Brander Straße und den Müselter Weg – erschlossen wird. Dies ist so bereits in der Programmberatung aus dem Jahr 1994 festgelegt worden. Folgerichtig wurde auch keine Fahrverbindung zur Schlackstraße eingeplant.

Soll nunmehr eine solche Verbindung angelegt werden, erfordert dies die Änderung des Bebauungsplanes Nr. 805. Die durchschnittliche Verfahrensdauer eines Bebauungsplanverfahrens beträgt ca. 2 Jahre.

 

Empfehlung der Verwaltung

Die Verwaltung empfiehlt aufgrund des dargestellten Sachverhaltes, die Schlackstraße nicht als Baustraße auszubauen und nicht als dauerhafte Erschließung zu nutzen.

 

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Anlagen

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