Entscheidungsvorlage - A 61/0385/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Haaren nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Auf Grundlage der Ergebnisse des Prognosefalles 2 fordert sie eine höhere Einstufung der Ortsumgehung Verlautenheide (L23n)

in der Integrierten Generalverkehrsplanung NRW (IGVP) und eine Weiterverfolgung der Planungen für diese Straße.

Sowohl das Kreuzungsbauwerk für die L23n als auch die Autobahnanschlussstelle A4 („Hollandlinie“)/L23 südöstlich des Kreisverkehrs Verlautenheidener Straße/Willy-Brand-Ring sollen in das  Planfeststellungsverfahren zum Umbau des BAB-Kreuzes Aachen einbezogen werden.

Eine stufenweise Realisierung beider Maßnahmen ist denkbar.

 

Der Verkehrsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Auf Grundlage der Ergebnisse des Prognosefalles 2 fordert er eine höhere Einstufung der Ortsumgehung Verlautenheide (L23n)

in der Integrierten Generalverkehrsplanung NRW (IGVP) und eine Weiterverfolgung der Planungen für diese Straße.

Sowohl das Kreuzungsbauwerk für die L23n als auch die Autobahnanschlussstelle A4 („Hollandlinie“)/L23 südöstlich des Kreisverkehrs Verlautenheidener Straße/Willy-Brand-Ring sollen in das  Planfeststellungsverfahren zum Umbau des BAB-Kreuzes Aachen einbezogen werden.

Eine stufenweise Realisierung beider Maßnahmen ist denkbar.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Verkehrsuntersuchung Haaren/Verlautenheide

Hier: Ergänzte Vorlage vom 3.5.2006 (behandelt in der Bezirksvertretung Aachen-Haaren)

 

Die Vorlage stellt in ihrem ersten Teil den lediglich in der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Haaren am 3.5.2006 behandelten Sachverhalt dar. Im zweiten Teil wird die Behandlung der in der Sitzung gestellten wesentlichen Fragen wiedergegeben.

 

I. Vorlage für die Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Haaren am 3.5.2006

In der Sitzung des Verkehrsmanagementausschusses am 22.01.2004 wurde die Verwaltung beauftragt, im Rahmen der Überlegungen zur weiteren Entwicklung des Bezirkes Haaren ein großräumiges Verkehrskonzept zu untersuchen, das Lösungsvorschläge für die Stadtteile Haaren und Verlautenheide enthält und bewertet.

 

Für die Wirkungsabschätzung der zu untersuchenden Maßnahmen war zunächst eine grundlegende Aktualisierung des Verkehrssimulationsmodells erforderlich. Diese wurde in den Jahren 2003 und 2004 durchgeführt. Für die hier vorgelegten Simulationsfälle wurde das Modell auf Basis aller verfügbaren aktuellen Verkehrszählungen  auf den neuesten Stand geeicht. Das derzeit vorhandene Straßennetz mit dem Autobahnanschluss Merzbrück/Broichweiden und einer teilweise bereits 6-spurig ausgebauten A4 wurde eingearbeitet.

 

Das wichtigste Ziel eines großräumigen Verkehrskonzeptes für die Stadtteile Haaren und Verlautenheide ist die Entlastung der Ortsdurchfahrten. Die Ortsmitte von Haaren wird heute von ca. 15.000 Kfz pro Werktag durchfahren, in Verlautenheide sind es sogar ca. 20.000 Kfz. Die Potenziale einer  Stadtentwicklung stehen in engem Zusammenhang mit den Entlastungsmöglichkeiten der Ortszentren.

 

Im Rahmen der hier vorgelegten Verkehrsuntersuchung werden lediglich Änderungen des Straßennetzes untersucht. Maßnahmen die zu einer Verlagerung von Kfz-Verkehr auf andere Verkehrsmittel führen werden nicht geprüft. In den nachstehend beschriebenen Netzvarianten der Prognose wird also immer die gleiche Fahrtenmenge auf die verschiedenen Straßennetze umgelegt. Dabei variiert durch das unterschiedliche Netzangebot lediglich die Routenwahl dieser Fahrten und damit die Verkehrsbelastung auf den Straßen.

 

Die Prognose wird für den Zeithorizont 2020 dargestellt. Dabei wird von einer pauschalen Zunahme des städtischen Verkehrs um 3% ausgegangen. Der Durchgangsverkehr auf den Autobahnen steigt durch die hohe Zunahme des grenzüberschreitenden LKW-Verkehrs gegenüber heute deutlich an.

 

 

 

Untersuchungsvarianten

Prognose Null

Das Straßennetz der Prognose Null wird um alle Elemente im Umfeld der Stadtteile Haaren und Verlautenheide ergänzt, deren Neubau bis zum Zeithorizont 2020 sicher erfolgt sein wird.

 

·          Anschlussstelle Brand/Eilendorf und L221n

·          Osttangente Würselen zwischen K30 und B264

·          Vollständiger Ausbau der A4 zwischen Kreuz Aachen  und Köln auf 6 Fahrspuren

·          Umbau und Erweiterung des Autobahnkreuzes Aachen

 

Prognose 1

 

·          Umgehungsstraße Verlautenheide zwischen K30 und L23 östlich von Verlautenheide

 

In der Prognose 1 wird die Wirkung einer Umgehungsstraße für den Stadtteil Verlautenheide untersucht. Mit der Verbreiterung des Autobahnkreuzes im Bereich des Anschlusses von A4 und A544 wird die Unterquerung der Autobahn aufgrund der Länge des dazu erforderlichen Tunnelbauwerkes noch mehr als bei früheren Überlegungen zum entscheidenden Kostenfaktor. Eine kurzfristige Entscheidung ist notwendig, wenn die Unterfahrung der Autobahn direkt im Zuge des Autobahnkreuzumbaus erfolgen soll.

 

 

Prognose 2

 

·          Umgehungsstraße Verlautenheide zwischen K30 und L23 östlich von Verlautenheide

·          Autobahnanschlussstelle A4 (Hollandlinie)/L23 südöstlich des Kreisverkehrs Verlautenheidener Straße/Willy-Brand-Ring

 

Die Prognose 2 untersucht zusätzlich die Verkehrsverlagerungen durch einen Autobahnanschluss der  A4 an die L23 (Verlautenheidener Straße) für Verkehre aus und in Richtung Niederlande (bzw. aus und in Richtung Anschlussstelle Aachen-Zentrum und Aachen-Laurensberg). Die hiervon betroffenen Verkehre können heute nur über erhebliche Umwegfahrten, entweder über die Anschlussstelle Verlautenheide oder die Anschlussstelle Broichweiden die A44 erreichen. Es ist davon auszugehen, dass ein großer Teil dieses Verkehrs heute in Haaren als Durchgangsverkehr auftritt.

 

Ergebnisse der Verkehrssimulation

 

Die Verkehrsbelastungen im Untersuchungsgebiet sind sowohl für den Analysefall als auch für die beschriebenen Prognosefälle in den Anlagen 1 bis 4 dargestellt. Ausgewählte Querschnitte sind in Tabelle 1 nebeneinander aufgelistet.

 

 

Analyse 2006

 

Prognose 0 2020

 

Prognose 1 2020

L23n

 

Prognose 2 2020

L23n +

ASS A4/L23

 

Alt-Haarener-Str. (Ortsdurchfahrt)

 

14850

 

14400

 

14600

 

14950

 

Verlautenheidener Str. (Ortsdurchfahrt)

 

19700

 

16650

 

7200

 

11050

 

Hergelsbenden

 

7300

 

6500

 

6150

 

5000

 

Haarener Gracht

 

6750

 

5950

 

5650

 

3450

 

Obere Alt-Haarener-Str.

 

12200

 

13150

 

12350

 

12050

 

L23n (Umgehung Verlautenheide )

 

-

 

-

 

15450

 

15650

 

 

Tabelle1: Verkehrsbelastungen Kfz/Werktag für ausgewählte Querschnitte

 

Interpretation der Belastungswerte

 

Bei den Ergebnissen der Modellsimulation handelt es sich um Abschätzungen, die gewissen Schwankungsbreiten unterliegen. Belastungsänderungen unter 500 Kfz/Tag liegen im Bereich der Modellungenauigkeit.

 

Prognose 0

Die allgemeine Verkehrszunahme führt nicht zu einem Belastungsanstieg in den Ortsdurchfahrten Haaren und Verlautenheide.

 

Verkehr aus Stolberg wird auf den Autobahnanschluss Eilendorf/Brand verlagert. Es ergibt sich eine Entlastung der Ortsdurchfahrt Verlautenheide um ca. 3000 Fahrten/Tag. Entlastungen ergeben sich auch für Haarener Gracht und Friedenstraße/Hergelsbenden.

 

Mit dem Bau der Osttangente Broichweiden verlagert sich Verkehr von der Anschlussstelle Verlautenheide auf die Anschlussstelle Merzbrück.

 

Prognose 1

Die Ortsdurchfahrt Verlautenheide wird durch die L23n deutlich entlastet. Etwa 15.500 Fahrzeuge benutzen die L23n. Dabei kommt es zu einer Zunahme des Verkehrs auf der L23 alt ausserhalb von Verlautenheide um ca. 3000 Fahrzeuge.

 

Der Neubau einer Umgehungsstraße für Verlautenheide  sorgt für eine leichte Umverteilung von Verkehrsströmen in den angrenzenden Bereichen, also auch in Haaren. Insgesamt werden frei werdende Kapazitäten sofort wieder genutzt, so dass sich auf den oben aufgeführten Querschnitten in Haaren keine spürbaren Veränderungen ergeben. Durch die Entlastung der Verlautenheider Straße kann eine Reduktion des Schleichverkehrs auf der Haarener Gracht erreicht werden.

Der Kreisverkehr im Kreuzungsbereich von L23 und K30 wird stark entlastet. Durch die Entlastung dieses heute überlasteten Kreisverkehrs wird die Anbindung des Gewerbegebietes Aachener Kreuz an die Anschlussstelle Verlautenheide deutlich verbessert.

 

Prognose 2

Die neue Autobahnanschlusstelle L23/A44 zieht ca. 8000 Fahrten auf das Teilstück der Autobahn zwischen dieser neuen Anschlusstelle und der Anschlussstelle Krefelder Straße. Die Entlastung, die sich hierdurch im städtischen Straßennetz ergibt, zeigt sich z.B. auf Hergelsbenden (1150 Fahrten weniger als in der Prognose 1) und auf der Haarener Gracht (2200 Fahrten weniger als in der Prognose 1). Auch der parallel verlaufende Prager Ring mit dem problematischen Knotenpunkt Prager Ring/Krefelder Straße wird entlastet Eine Verkehrszunahme auf der L23 in der Ortslage Verlautenheide, die durch Fahrten zum neuen Autobahnanschluss verursacht wird, kann nur durch einen Rückbau der Ortsdurchfahrt  mit Verbreiterung der Gehwege verhindert werden.

 

II. Ergänzungen zur Vorlage vom 3.05.2006 

 

Die wesentlichen Fragestellungen aus der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Haaren, die sich auf den großräumigen Verkehr in Haaren und Verlautenheide beziehen, sind unter den nachfolgenden Überschriften beantwortet. Für die verschiedenen zusätzlich bearbeiteten Planfälle wurden keine weiteren Belastungsbilder gefertigt.

 

Integrierte Gesamtverkehrsplanung NRW (IGVP)

 

Laut Beschluss des Regionalrates Köln vom 17.02.06 besteht für die Ortsumgehung Verlautenheide (L23n) ein Einstufungsvorschlag in Stufe 2. Damit wird die Umsetzung dieser Maßnahme erst dann stattfinden, wenn alle Maßnahmen der Stufe 1 abgearbeitet sind. Realisierungschancen für Maßnahmen der Stufe 2 sind frühestens ab 2015 zu sehen. Das Ministerium für Bauen und Verkehrs NRW wurde schriftlich aufgefordert, die L23n grundsätzlich mit einem Anschluss an die K30 zu planen und die in den Bewertungen der Einzelprojekte für die L23n angegebenen Belastungszahlen zu korrigieren. Der Antwort des Ministeriums ist allerdings zu entnehmen, dass weitere Einflussnahme notwendig ist, um eine Aufwertung zu bewirken.

 

L238n in Eschweiler (s. Anlage)

 

In Eschweiler wurde der 1. Bauabschnitt der L238n zwischen Aachener Straße/Rue de Wattrelos und Odilienstraße bereits realisiert. Der 2. Bauabschnitt zwischen Odilienstraße und Phönixstraße (K15) ist planfestgestellt und soll sobald die Finanzmittel zur Verfügung stehen ausgeschrieben werden. Der Landesbetrieb rechnet mit einem frühesten Baubeginn im Jahr 2007. Im gleichen Zuge, möglicherweise bereits in diesem Jahr, soll der Knotenpunkt Phönixstraße/Pumpe ausgebaut werden.

Für den 3. Bauabschnitt, die Weiterführung der L238n in Richtung Stolberg, wird zur Zeit die Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) durchgeführt. Anschließend folgt die Linienbestimmung. Der Baubeginn ist nicht vor 2010 zu erwarten.

 

Eine Überprüfung dieses Straßenneubauvorhabens in der Verkehrssimulation zeigt, dass die L238n keine spürbaren Auswirkungen auf die Ortsdurchfahrt Verlautenheide haben wird. Die Entlastung der Verlautenheidener Straße liegt in der Größenordnung von 500 Kfz pro Werktag. Fahrzeuge aus Stolberg mit dem Ziel A4 Richtung Düren/Köln benutzen bereits heute zum überwiegenden Teil die Anschlussstelle Eschweiler. Auch wenn die Verbindung heute nicht störungsfrei ist, stellt sie doch den wesentlich kürzeren Weg im Vergleich zur Strecke über die L23 und die Autobahnanschlussstelle Verlautenheide dar.

 

BAB-Anschlussstelle L23/A44 (“Belgienlinie”) in Höhe Quinx

 

Für eine Autobahnanschlussstelle der L23 an die A44 wurden wegen der geringen Abstände zum Aachener Kreuz und zur geplanten Anschlussstelle Eilendorf/Brand in der Vergangenheit keine Realisierungschancen gesehen. Die Entlastungswirkung liegt bei etwa 2000 Kfz/Werktag im Vergleich zum Prognose-Null-Fall. Die verbleibende Verkehrsbelastung auf der Ortsdurchfahrt beträgt 14.700 Kfz/Werktag. (Prognose-Null-Fall: 16.650Kfz/Werktag).

 

Aufgabe BAB-Anschlussstelle L23/A544

 

Für diesen Netzfall weist die Verkehrssimulation eine Belastungszunahme in der Ortsdurchfahrt Haaren um ca. 2000 Fahrzeuge aus. Mehr Fahrzeuge kann die Ortsdurchfahrt wegen einer Überlastung der Knotenpunkte in der Hauptverkehrszeit nicht aufnehmen; weitere Verkehre verteilen sich auf andere Straßen. Die Entlastungswirkung für Verlautenheide ist unwesentlich.

 

BAB-Anschlussstelle L23/A4 (“Hollandlinie”) östlich Kreisverkehr L23/K30 ohne gleichzeitige Realisierung der L23n

Dieser Prognosefall wurde in der Belastungstabelle für ausgewählte Querschnitte ergänzt (s. Anlage).

Durch Fahrten zum neuen Autobahnanschluss wird eine Verkehrszunahme in den Ortsdurchfahrten Verlautenheide und Haaren verursacht. Die Größenordnung dieser Zunahme ist abhängig von den Restkapazitäten der Alt-Haarener-Straße  und der Verlautenheidener Straße. Ohne weitere Maßnahmen wird die Anschlussstelle in den Ortsdurchfahrten eine Zunahme gegenüber der Prognose-0 um 600 Kfz pro Tag in der Alt-Haarener-Straße  und um 1600 Kfz pro Tag in der Verlautenheidener Straße verursachen. Diese Verkehrszunahmen können durch verkehrsberuhigende Maßnahmen in den Ortsdurchfahrten, z.B. durch einen Rückbau der Fahrbahn  mit Verbreiterung der Gehwege verhindert werden.

 

Die Verwaltung empfiehlt deshalb weiterhin eine Verfolgung der Maßnahmen, die in Prognose 2 berechnet wurden.

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen lfd. Haushaltsjahr/Wirtschaftsjahr:

keine

Finanzielle Auswirkungen in den Folgejahren/Folgekosten:

keine

Maßnahmenbezogene Einnahmen:

keine

 

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Anlagen

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