Kenntnisnahme - A 61/0404/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
B258n Süd, Ortsumgehung Aachen-Brand
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Beteiligt:
- FB 60 - Vertrags-, Vergabe- und Fördermittelmanagement
- Verfasst von:
- A 61/30 // Dez. III
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Gestoppt
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Bezirksvertretung Aachen-Brand
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25.10.2006
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Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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26.10.2006
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Erläuterungen
Erläuterungen:
B 258n Süd: Ortsumgehung Aachen-Brand
Der Verfahrensstand zur Umsetzung der Ergebnisse des Bundesverkehrswegeplanes wurde in den letzten Sitzungen mehrfach vorgestellt. In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Brand am 23.08.2006 wurde das Thema erneut beraten und die Verwaltung beauftragt,
den Beschluss der Bezirksvertretung Aachen-Brand vom 17.05.2006 bis spätestens zum 25.10.2006 umzusetzen und vordringlich die erste Frage des Beschlusses zu beantworten.
Die Bezirksvertretung Aachen-Brand beauftragte die Verwaltung am 17.05.:
- Abschließend rechtlich zu klären, ob die OU Brand von Rastplatz Königsberg bis Freunder Landstraße aufgrund ihrer regionalen Erschließungsfunktion als Bundesstraße realisiert werden kann,
- zu überprüfen, wie der Schwerlastverkehr auf der L 220 (Freunder Landstraße),reduziert werden kann, ggf. unter Berücksichtigung einer Herabstufung als Gemeindestraße,
- alle relevanten, den Bau der Ortsumgehung Brand betreffenden Verkehrsgutachten und –prognosen, insbesondere die Auswirkungen des Autobahnanschlusses, der L 221 auf die Trierer Straße und die L 220,
- sollte ein solches Gutachten nicht vorliegen ggf. mitzuteilen, wann mit der Vorlage eines solchen gerechnet werden kann.
Ähnlich haben auch der Umweltausschuss am 06.06.2006 und der Verkehrsausschuss am 08.06.2006 beschlossen.
In der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Brand am 23.08.2006 wurde die Verwaltung darüber hinaus damit beauftragt,
- zu den unterschiedlichen Ergebnisse hinsichtlich der verkehrlichen Entlastung der B 258, insbesondere der Ortsdurchfahrt Brand, die sich aus der Verkehrsuntersuchung des Planungsamtes, Vorlage 08/00, und der Variantenuntersuchung durch BSV vom März 2006 ergeben, Stellung zu nehmen.
Zu 1.: OU AC-Brand auch ohne OU AC-Kornelimünster als Bundesstraße
Hierzu haben bereits Gespräche mit dem Landesministerium, das im Auftrag des Bundes das weitere Verfahren zur B 258n durchführt, stattgefunden. Ein Abstimmungstermin mit dem Bundesministerium für Verkehr wird von dort vorbereitet und vereinbart. Sobald dies stattgefunden hat und belastbare Aussagen formuliert werden können, wird dies durch die Verwaltung den politischen Gremien mitgeteilt.
Weitere Aussagen des Landesbetrieb Straßenbau NW, Niederlassung Aachen, sind aus gleichen Gründen derzeit nicht möglich. Mit Schreiben vom 15.09.2006 weist dieser ebenfalls auf sie voraussichtlich im Oktober stattfindende Bund-Land-Besprechung hin, wo die Thematik diskutiert werden soll.
Zu 2.: Reduktionsmöglichkeiten des Schwerlastverkehrs auf der L 220
Zum Schwerlastverkehr auf der Freunder Landstraße liegen bisher wenige Aussagen vor. Aus einer Verkehrserhebung der Stadt vom 24.09.2002 geht hervor, dass in der Zeit von 7-19 Uhr am Knoten Trierer Straße 875 Fahrzeuge(Lastkraftwagen, Lastzüge), das entspricht 6,4 % der Gesamtverkehrsmenge, die Freunder Landstraße befahren haben.
Für den Knoten Eilendorfer Straße/Freunder Landstraße liegen zur Zeit nur ältere Daten vom 16.9.1997 vor, die allerdings ein ähnliches Bild zeigen. Zwischen 7 und 19 Uhr befuhren 796 Lastverkehrsfahrzeuge (bzw. 8,0% des Gesamtverkehrs) die Freunder Landstraße.
Grundsätzlich bewirkt eine Herunterstufung zur Gemeindestraße zunächst keinen Automatismus bzgl. einer Reduktion des Schwerlastverkehrs. Der Landesbetrieb verweist hier auf die Zuständigkeit der Straßenverkehrsbehörde.
Diese führt aus , dass Sperrungen einzelner Straßenabschnitte nur bei vorhandenen, parallelen und vertretbar nahen Alternativstrecken möglich sind. Da zwischen Stolberg und Trierer Straße / BAB derzeit keine anderen Verbindungen bestehen und der Ausbauquerschnitt der L 220 Freunder Landstraße mit über 7m durchaus für den Schwerlastverkehr geeignet ist, bestehen zurzeit keine geeigneten Alternativen für den gebietsbezogenen Schwerlastverkehr.
Möglichkeiten einer Beschränkung ergeben sich also erst dann, wenn entsprechende Verkehre verlagert werden können. Bei Betrachtung der räumlichen Situation ist vor allem eine geänderte Verkehrsführung auf dem Stolberger Stadtgebiet zielführend. Durch den Bau der L 221n entstehen Möglichkeiten, die Schwerlastverkehre, die bisher über Freunder Landstraße und Trierer Straße die BAB-Auffahrt AC-Brand erreichen, zu verlagern. Bei einer optimalen Anbindung der Industrie- und Gewerbegebiete im Vichtbachtal würde sich eine maximale Entlastung ergeben.
Zu 3.: Vorlage aller relevanten, den Bau der Ortsumgehung betreffenden Verkehrsgutachten und –prognosen, insbesondere der Auswirkungen des Autobahnanschlusses, der L221 auf die Trierer Straße und L220 (Freunder Landstraße)
Im Folgenden sind alle Verkehrsgutachten, in denen Verkehrsbelastungen für die Ortsumgehungen L221n und B258n Süd sowie die BAB-Anschlussstelle Eilendorf/Brand prognostiziert werden, beschrieben. Diese Verkehrsgutachten sind der Vorlage als Anlage beigefügt.
- „Vertiefende Untersuchung zum Siedlungsbereich Brand-Eilendorf/Stolberg unter besonderer Berücksichtigung einer zusätzlichen BAB-Anschlussstelle“, HHS 1999
Das Büro HHS Aachen legte im August 1999 die „Vertiefende Untersuchung zum Siedlungsbereich Brand-Eilendorf/Stolberg unter besonderer Berücksichtigung einer zusätzlichen BAB-Anschlussstelle“ vor (Kurzfassung dieser Untersuchung s. Anlage 1).
Prognosehorizont dieser Untersuchung war das Jahr 2008. Die Aktualität und Vergleichbarkeit mit späteren Prognosehorizonten ist jedoch weitgehend dadurch gewahrt, dass bereits damals strukturelle Entwicklungen im Umfeld, insbesondere die Veränderungen im Gewerbegebiet Eilendorf-Süd, in Camp Pirotte und im Erdbeerfeld berücksichtigt wurden, die heute noch nicht realisiert sind und die demnach auch bei aktuelleren Untersuchungen erst in Prognosebetrachtungen berechnet werden.
Untersucht wurden die Auswirkungen der L221n und der neuen BAB-Anschlusstelle Eilendorf/Brand. In allen Prognosefällen konnten keine Entlastungswirkungen durch diese Neubaumaßnahmen für die Trierer Straße nachgewiesen werden (Verkehrsreduktion bezogen auf den Prognosenullfall maximal 3% = 800 Kfz/Tag). Auch für die Freunder Landstraße wurden nur geringe Entlastungen ausgewiesen (Verkehrsreduktion bezogen auf den Prognosenullfall maximal 8% = 1000 Kfz/Tag).
Ob im weiteren Verfahren der Planfeststellung eine erneute Begutachtung der Auswirkungen der L 221n durch den Landesbetrieb Straßenbau erfolgt, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt.
- Vorlage zur „Verkehrsuntersuchung Brand“, Oktober 2000
Im Oktober 2000 wurde in der Bezirksvertretung Brand und im Verkehrsausschuss die Vorlage zu der von der Verwaltung durchgeführten „Verkehrsuntersuchung Brand“ beraten (s. Anlage 2). In dieser Untersuchung wurde zunächst ein Prognosefall mit L221n und BAB-Anschlussstelle Eilendorf/Brand als Fortschreibung der vom Büro HHS durchgeführten Verkehrsuntersuchung auf den Prognosehorizont 2010 berechnet (Prognose 0B). Dieser Rechenfall diente als Vergleichsfall für weitere Prognosefälle, in denen Verkehrsbelastungen für Varianten der Ortsumgehung Brand (B258n Süd zwischen Freunder Landstraße und Madrider Ring) berechnet wurden. Belastungswerte für eine Weiterführung der B258n Süd südlich der Freunder Landstraße (Ortsumgehung Kornelimünster) wurden nicht vorgelegt.
Die von der Verwaltung berechneten Belastungswerte für den Prognosefall 0B (Rechenfall ohne Umgehungsstraße Brand) bestätigten die Ergebnisse von HHS bezüglich der Wirkung der L221n und BAB-Anschlussstelle Eilendorf/Brand: Es ergeben sich keine wesentlichen Entlastungseffekte für Trierer Straße und Freunder Landstraße.
Als Ergebnis der Verkehrssimulation für die Rechenfälle mit Umgehungsstraße Brand konnten lediglich geringfügige Entlastungen der Trierer Straße nachgewiesen werden. Hauptsächlich Durchgangsverkehre aus und nach Stolberg wählen die Umgehungsstraße als Alternativroute zur Trierer Straße. Dementsprechend kann die Freunder Landstraße in der Ortslage Brand um bis zu 20% (2.500 Kfz/Tag) gegenüber der Prognose 0B entlastet werden. Durch frei werdende Kapazitäten auf der Trierer Straße werden Schleichverkehre, die zur Zeit von der Hauptverkehrsachse in das nachgeordnete Straßennetz verdrängt werden, zurück auf die Trierer Straße verlagert. Hierdurch ist eine deutliche Entlastung der Eilendorfer Straße möglich. Die Entlastung liegt in einer Größenordnung von 44 bis 74% (3.000 bis 5.000 Kfz/Tag) gegenüber der Prognose 0B. Der höhere Wert kann jedoch nur mit einer Unterbrechung der Eilendorfer Straße nördlich der Erberichshofstraße erreicht werden.
Zu 4: Vorlage neuer Gutachten und zu 5.: wesentliche Unterschiede
C. „Variantenuntersuchung im Zuge der B258 bzw. L233 im südlichen Stadtgebiet Aachen“, BSV 2006
Die im Auftrag des Landesbetriebs Straßenbau NRW durchgeführte „Variantenuntersuchung im Zuge der B258 bzw. L233 im südlichen Stadtgebiet Aachen“ (s. Anlage 3) wurde den Bezirksvertretungen Brand bzw. Kornelimünster und dem Verkehrsausschuss bereits vorgelegt. In dieser Untersuchung werden mit einem sehr grobmaschigen Verkehrsmodell, das wesentliche Teile des Aachener Binnenverkehrs nicht berücksichtigt, Verkehrsbelastungen für die B258n Süd mit den Teilabschnitten Ortsumgehung Brand und Kornelimünster prognostiziert. Wichtige Strecken, die heute auch als Schleichwege des regionalen Verkehrs fungieren, fehlen im zugrunde liegenden Netzmodell.
- Eilendorfer Straße fehlt
- Marktstraße ist als Hochstraße an die Niederforstbacher Str. angebunden, die Hochstraße fehlt
- Münsterstraße nach Kornelimünster fehlt
- keine Oberforstbacher Straße mit Verbindungswirkung Lichtenbusch-Oberforstbach-Kornelimünster
- Nordstraße fehlt
Verkehrsverlagerungen von den Schleichwegen auf die entlastete Trierer Straße können mit diesem Modell also nicht berechnet werden.
Für die Trierer Straße werden in einem Netz mit beiden Teilabschnitten der B258n Süd Entlastungen in der Größenordnung von 10.000 bis 11.000 Kfz/Tag gegenüber dem Prognosenullfall ausgewiesen. Der Verkehrsbelastungswert der Freunder Landstraße reduziert sich in der Prognose mit B258n um ca. 1.500 Kfz/Tag.
Zusammenfassend lassen sich folgende wesentlichen Unterschiede zwischen dem Gutachten der Stadtverwaltung vom Oktober 2000 und dem Gutachten von BSV 2006 feststellen:
- Es werden unterschiedliche Planfälle betrachtet. (BSV mit OU AC-Kornelimünster, Stadt nur OU Brand)
- Unterschiedliche Verkehrsnetze werden betrachtet: regionales Netz (BSV); Gesamtnetz (Stadt Aachen)
- Für die regionale Betrachtung wird ein weniger präzise geeichtes Analysenetz zugrunde gelegt, in dem für Aachener Straßen teilweise starke Abweichungen von realistischen Belastungswerten ausgewiesen werden, z.B. (in Kfz/Tag):
Trierer Straße, Zufahrt K’münster (BSV 19.700, Zählung 22.01.2002 16.300)
Hochstraße (BSV 9.660, Zählung 22.01.2004 5.290)
- Die Prognosehorizonte sind unterschiedlich (BSV: 2020, Stadt 2010)
Aus der Anlage 4 (Übersichtsplan Querschnittsbelastungen) und Anlage 5 (Vergleich Verkehrsbelastungen im Südraum Aachen) sind sowohl die Lage als auch die an dieser Stelle prognostizierten Verkehrsbelastungen der einzelnen Gutachten ersichtlich.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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7,2 MB
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2
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3
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1,7 MB
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4
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(wie Dokument)
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6,3 MB
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5
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(wie Dokument)
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968,3 kB
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6
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(wie Dokument)
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12,7 kB
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