Entscheidungsvorlage - E 18/0062/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht über das 1.-3. Quartal 2006 der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Aachener Stadtbetrieb
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- E 18 - Aachener Stadtbetrieb
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb
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29.11.2006
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Bericht über das 1. bis 3. Quartal 2006
der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Aachener
Stadtbetrieb
Nach § 16 der Betriebssatzung des Aachener Stadtbetriebes
hat die Betriebsleitung den Oberbürgermeister, die Stadtkämmerin sowie den
Betriebsausschuss halbjährlich über die Entwicklung der Erträge und
Aufwendungen sowie über die Abwicklung des Vermögensplans zu unterrichten. Nach
§ 7 der Betriebssatzung sind der Stadtkämmerin zudem die
Vierteljahresübersichten zuzuleiten.
Zum 01.01.2006 hat der Aachener Stadtbetrieb die Software SAP Enterprise 4.72 produktiv geschaltet. Hierdurch werden unterschiedliche Geschäftsprozesse auf einer einheitlichen technischen Basis miteinander in Bezug gesetzt, so dass eine homogene und transparente Datenstruktur geschaffen werden konnte. Bis 2007 werden einzelne Systemeinstellung zunehmend verfeinert, was sich auch in einer verbesserten Berichtsqualität niederschlagen wird. Zudem werden ab 2007 von der Stadtkämmerei vorgeschlagene Elemente der Berichtsgestaltung berücksichtigt. Nennenswerte Abweichungen zwischen den Ansätzen des Wirtschaftsplans mit den Ist-Ergebnissen werden im Erläuterungsteil dargestellt und analysiert. Im Anhang sind die Detailergebnisse des Aachener Stadtbetriebes zur besseren Transparenz dargestellt.
In den nachstehenden Ausführungen werden die Aufwendungen und Erträge des 1. bis 3. Quartals 2006 erläutert.
Aufwendungen
1. bis 3. Quartal 2006
· Löhne und Gehälter
Ab dem
01.01.2005 setzt die Stadt Aachen ein neues Personalabrechnungsverfahren ein.
Die Datensätze der einzelnen Buchungen werden dem Aachener Stadtbetrieb über
eine technische Schnittstelle in das SAP überspielt. Zur Kontrolle der
übermittelten Daten erhält der Betrieb zudem einen Ausdruck der gesamten
Personalkosten, um etwaige Unstimmigkeiten zu beheben. Dem Planansatz von
21.604.001 € stehen derzeit Aufwendungen von 14.851.269,04 € gegenüber. Da sich
keine nennenswerten Veränderungen abzeichnen, wird von einer Einhaltung des
Planwertes ausgegangen.
· Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe / Waren
Der Planansatz für das Jahr 2006 beträgt 1.923.170 €.
Im Vergleich hierzu wurden in den ersten drei Quartalen jedoch schon
2.124.398,65 € verausgabt. Diese auf den ersten Blick drastische Veränderung
liegt vor allem in der Tatsache begründet, dass der Aachener Stadtbetrieb
verstärkt versucht hat, vormals fremd vergebene Aufgaben selbst durchzuführen.
Die dadurch entstehenden Mehrbelastungen bei den Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffen müssen daher um einen zusätzlichen Einspareffekt bei den
Aufwendungen für bezogene Leistungen aufgefangen werden. Die den Erläuterungen
zu dieser Position entnommen werden kann, ist dies nicht zuletzt durch die
Reduzierung von Fremdvergaben erfolgreich gelungen. Eine große logistische
Herausforderung war in diesem Zusammenhang die eigenständige Sandauswechslung
auf Spielplätzen, welche in den Vorjahren von privaten Unternehmen durchgeführt
wurde. Durch Optimierungen im Bereich der Straßenreinigung konnten dort
Reinigungsaufgaben an Grünflächen übernommen werden. Die freien Kapazitäten im
Bereich Grün- und Freiflächenunterhaltung wurden anschließend zu der Übernahme
der o. g. Tätigkeiten genutzt. Der Stadtbetrieb wird bemüht sein, künftig
weiterhin solche Potenziale zu erkennen und auszuschöpfen.
· Aufwendungen für bezogene Leistungen
Die Aufwendungen betrugen bis zum 30September 2006
insgesamt 10.748.891,11 €. Im Vergleich zum Planansatz von 20.395.930 € kann
hier eine deutliche rechnerische Wenigerbelastung aufgezeigt werden. Dies liegt
zum Einen an der Reduzierung von Fremdvergaben (siehe Erläuterungen zum Punkt
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe / Waren), zum Anderen aber auch an den
saisonalen Gegebenheiten. Gerade beim Winterdienst werden im 4. Quartal
aufgrund der klimatischen Verhältnisse höhere Aufwendungen erwartet, als im
ersten Halbjahr. Trotz der Berücksichtigung dieser saisonalen Effekte werden
die getätigten Ausgaben unter den Planansätzen liegen.
· Miet- und Leasingkosten
Hier handelt es sich um eine relativ konstante Größe.
Unterschiede zwischen Plan und Ist liegen meist im Zeitpunkt der Zahlung
begründet. In Abstimmung mit dem Liegenschaftsamt sowie dem Gebäudemanagement
übernimmt der Stadtbetrieb die anfallenden Kosten der Grundbesitzabgaben der
vollständig genutzten Betriebsgebäude. Für Objekte mit einer Mischnutzung wird
noch in diesem Jahr der Abschluss entsprechender Mietverträge verfolgt.
Aufgrund dieser Mietverträge und dem jeweiligen Mietzins kann es im Jahr 2007
unter Umständen zu Mehrausgaben kommen.
· Sonstige Aufwendungen
Auch bei den sonstigen Aufwendungen (Versicherungen,
Reisekosten, Porto, Telefon, Reinigung, EDV, Energie, etc.) liegt der Aachener
Stadtbetrieb innerhalb der geplanten Ansätze und wird diese nach bisherigem
Kenntnisstand nicht voll ausschöpfen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aufwendungen des
1. bis 3. Quartals, auch unter Berücksichtigung saisonaler Aspekte, die
geplante Entwicklung nehmen. Die Planwerte konnten eingehalten und in Teilen
unterschritten werden, was u. a. anderem in dem verantwortungsbewusstem
Ressourcenumgang der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Aachener
Stadtbetriebes begründet liegt. Hierunter fällt auch die Tatsache, dass
lediglich dringend benötigte Ausgaben getätigt werden und Beschaffungen bis zum
letzten Zeitpunkt hinausgezögert werden.
Der Betrieb ist bestrebt diesen Trend bis zum Abschluss des Geschäftsjahres 2006 weiter fortzusetzen um wie in den Vorjahren einen erheblichen Beitrag zur Entlastung des städtischen Haushaltes leisten zu können.
Erträge
1. bis 3. Quartal 2006
· Erlöse aus Drittgeschäften
Der Aachener Stadtbetrieb ist nach § 10 Abs. EigVO NW
verpflichtet, seine Leistungen angemessen zu vergüten. Daher werden zeitnah die
erbrachten Leistungen dokumentiert und in Rechnung gestellt. Das dem Planansatz
von 5.178.443 € zum Ende des 3. Quartals erst Einnahmen in Höhe von 756.816,01
€ gegenüberstehen liegt vornehmlich darin begründet, dass mit einem Großteil
der städtischen Ämter, zugleich die größten Auftraggeber, nur gegen Ende des
Jahres abgerechnet wird. Aus Gründen der Aktualität und Transparenz ist jedoch
geplant, den Abrechnungsrhythmus künftig auf viertel- zumindest aber
halbjährliche Fakturierung umzustellen.
· Sonstige Erträge
Mit 140.049,40 € steht zum 31.09.2006 aber dennoch
eine absehbare Differenz zum Ansatz von 286.290 € zu Buche. Es gilt nun, die
Planeinnahmen im Vergleich zu den Umsätzen konkret zu analysieren um eine
eventuelle Unterschreitung beziffern und beurteilen zu können.
· Betriebskostenzuschuss der Stadt Aachen
Mit dem Beschluss des Wirtschaftsplanes 2006 wurde
festgelegt, dass der Betriebskostenzuschuss an den Aachener Stadtbetrieb zum
Anfang eines Quartals in vier gleichen Raten auf Basis des Ansatzes im
Wirtschaftsplan von den Stadtkämmerei gezahlt wird. Die Zahlungen für die
ersten drei Quartale 2006 wurden bislang noch nicht geleistet. Auf Nachfrage
wurde die Auskunft erteilt, dass der E 18 eine Rechnung für die Zahlung der
Betriebskostenzuschüsse ausstellen soll, was nun zügig in die Wege geleitet
wurde.
Abwicklung des Investitionsplans im
1.-3. Quartal 2006
Die Beschaffung von Vermögen
unterliegt einer klaren Budget- und Freigabestruktur. Es werden lediglich
Anschaffungen getätigt, die unabdingbar notwendig sind bzw. aufgrund ihres
Zustandes aus wirtschaftlichen Gründen ersetzt werden müssen. Nach Möglichkeit
werden so die Investitionen in einem vertretbaren Maß hinausgezögert, um
Finanzmittel zu sparen. Der Investitionsplan 2006 hat ohne die Übertragung aus
Vorjahren ein Gesamtvolumen von 4.790.000 €. Aus
Vorjahren stehen noch genehmigte Mittel in Höhe von 8.713.424,47 € zur
Verfügung. Um auch in diesem Bereich einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung
zu leisten, setzt der Aachener Stadtbetrieb hiervon 1.473.036,24 € ersatzlos
ab. Somit verleiben noch 7.240.388,23 € für Investitionen, die in Vorjahren
umgesetzt werden sollten, doch bislang nicht wurden.
In den ersten drei Quartalen 2006
wurden bislang 1.078.095,29 € investiert. Die Deckung dieser Mittel erfolgt
noch zu 100% aus Abschreibungsrückflüssen, so dass hierfür noch keine
Erweiterung des Kreditvolumens notwendig ist.
Die Lage des Aachener Stadtbetriebes nach Abschluss des 1. bis 3. Quartals ist solide. Einer noch verbesserungswürdigen Ertragssituation stehen abermals Einsparungen im Verhältnis zu den Planansätzen gegenüber. Die weitere Entwicklung des Betriebs wird als stabil eingeschätzt, so dass die weiteren Aufgaben mit Zuversicht wahrgenommen werden können. Die darüber hinaus zu leistenden Beiträge zur Haushaltskonsolidierung stellen den Betrieb jedoch künftig vor große Herausforderungen. Da auf der Kostenseite mittelfristig kaum noch Potentiale zu erwarten sind, muss über die künftige Qualität der Aufgaben ebenso kritisch diskutiert werden, wie über die bis dato angebotene Leistungsbreite.