Kenntnisnahme - B 03/0078/WP15

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim nimmt die Stellungnahme der Bauverwaltung zum Bürgerantrag zur Entwässerungssituation am Gangolfsweg vom 27.11.2006 zur Kenntnis.

 

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Bürgerantrag zur Entwässerungssituation am Gangolfsweg vom 27.11.2006

 

Hinweis:            In kursiv gehalten sind die Anfragen des Bürgerantrages.

 

Zum o. g. Bürgerantrag nimmt die Bauverwaltung wie folgt Stellung:

 

1.        Wir Anwohner vom Gangolfsweg möchten eine für Laien verständliche Information, bei welcher Menge Niederschlag (pro m² und Stunde) in welcher Zeit das Rückhaltebecken von 46 m³ vollgelaufen ist.

 

Das das Entwässerungsprojekt betreuende Ingenieurbüro, die Econ Umwelt-Ingenieure GmbH Aachen, hat als Bemessungsgrundlage das Regenereignis zu Grunde gelegt, welches alle fünf Jahre einmal auftritt. Die Regenspende dieses Regenereignisses beträgt 294,5 Liter pro Sekunde und Hektar. Die Regendauer beträgt ca. 5 Minuten. Die Füllzeit des geplanten Staukanals beträgt unter diesen Voraussetzungen ca. 5 Minuten, so dass dieser - vom Beginn des Regenereignisses gerechnet - nach 5 Minuten gefüllt und bereits nach weiteren 25 Minuten wieder entleert ist.

 

 

2.        Wie wurde die neu hinzugekommene versiegelte Fläche berechnet? (Maßangabe der Dachfläche des neuen Gebäudes und neuer Lehrerparkplatz)

 

Durch den Erweiterungsbau des Inda-Gymnasiums kommt es zwar zu einer Neuversiegelung, diese hält sich jedoch in dem durch den Bebauungsplan Nr. 4 der ehemaligen Gemeinde Kornelimünster festgesetzten Rahmen, so dass es nicht zu einer Überschreitung der festgesetzten Grundflächenzahl von 0,4 kommt. Die Grundflächenzahl 0,4 drückt aus, dass 40 % der Grundstücksfläche des Inda-Gymnasiums versiegelt werden kann.

 

Bei der Ermittlung der versiegelten Fläche wurden nach Angabe der Econ Umwelt-Ingenieure GmbH folgende Werte zu Grunde gelegt:

 

-     Oberer Schulhof (Parkplatzfläche), 710 m² asphaltiert, Abflussbeiwert 1,0

-     Unterer Schulhof, 1.560 m² asphaltiert, Abflussbeiwert 1,0

-     Zuweg zum unteren Schulhof, 165 m² asphaltiert, Abflussbeiwert 1,0

-            Parkplatz Gangolfsweg, 557 m² asphaltiert, Abflussbeiwert 1,0

-     Werkhof vor dem Untergeschosseingang, 109 m² gepflastert, Abflussbeiwert 0,5

-            Dachfläche Neubau, 1.550 m² bekiestes Bitumendach, Abflussbeiwert 0,8

 

 

3.        Wir zweifeln die Richtigkeit der Angabe an, dass der Durchmesser des Kanals im St. Gangolfsberg nur 300 mm haben soll. Nach uns vorliegenden Informationen wurde der Kanal auf 500 mm erweitert.

 

Die Angaben über den vorhandenen Kanaldurchmesser von 300 mm sind dem gültigen, offiziellen Kanalkataster entnommen.

 

 

4.        Das Höhenproblem bei einer Einleitung des Abwassers in den St. Gangolfsberg ließe sich nach unserer Meinung beheben, wenn man den Zulauf erst ca. 10 m unterhalb der Straßeneinmündung in den Kanal St. Gangolfsberg führt.

 

Um einen Anschluss im freien Gefälle in den Kanal St. Gangolfsberg herstellen zu können, ist eine Verlegetiefe von  rund 1 m einzuhalten. Dies ist jedoch auf Grund von wahrscheinlich vorhandenen Versorgungsleitungen nicht möglich. Außerdem würden bei einem Anschluss an den Kanal im St. Gangolfsberg die hydraulischen Probleme im Bereich des Gangolfsweges nicht behoben werden. Hinzu kommt, dass dann eventuelle Rückstauprobleme im Kanal St. Gangolfsberg nicht auszuschließen sind.

 

 

5.        Unabhängig von dem Durchmesser des Kanals St. Gangolfsberg fordern wir, zumindest für das zusätzliche Niederschlagswasser (Neubau Flachdach und neuer Parkplatz) einen gesonderten Kanal zum St. Gangolfsberg zu verlegen und zwar ohne Verbindung zur bestehenden Kanalisation Gangolfsweg. Trotz Rückstauklappen hatten wir Anwohner bereits vor dem Neubau bei starken Regenfällen durch Rückstau der zu kleinen Kanalisation Wasser in unseren Untergeschossen!

Bereits vor dem Neubau bestand eine Zuleitung des Abwasserkanals vom Gelände Inda-Gymnasium mit 500 mm Durchmesser die auf den Kanal des Gangolfsweges mit Durchmesser 300 mm geführt wurde und noch immer besteht. Diese Informationen wurden uns von verantwortlichen Bauleuten des Neubaus bestätigt.

 

Es ist zutreffend, dass das Inda-Gymnasium im Jahre 1971 bis auf die Sporthalle und die befestigte Fläche südwestlich der Hausmeisterwohnung  an den städtischen Kanal im Gangolfsweg angeschlossen wurde. Die Zuleitung des Schulgrundstückes hat jedoch einen Durchmesser von 400 mm. Warum seinerzeit dieser Anschluss realisiert wurde, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren.

 

Schon alleine die Tatsache, dass die Anwohner des Gangolfsweges bereits in der Vergangenheit wiederholt bei starken Regenfällen Überschwemmungen in den Untergeschossen beklagten, belegt die Notwendigkeit einer ausreichenden Regenrückhaltung. Um die heute bestehende Rückstauproblematik für den Kanal im Gangolfsweg zu entschärfen, ist bereits ein Volumen von zumindest 75 % des geplanten Rückstaukanals erforderlich.

 

6.        Anfrage zum Höhenproblem zwischen Neubau und St. Gangolfsberg:

Die Kapitalkosten eines 240.000 € teuren Regensammlers sind sicher höher als die Stromkosten für eine Pumpe für reines Oberflächenwasser! Aus unserer Sicht dürften die Kosten für den Bau von ca. 100 Meter Kanal bei ca. 10 % der Kosten des Rückhaltebeckens liegen. Dementsprechend würde die Stadt Aachen über 200.000 € einsparen. Eingesparte Kapitalkosten dadurch ca. 10.000 € !

 

Eine Pumpenlösung würde nicht der geltenden DIN entsprechen. Laut DIN ist Niederschlagswasser, das oberhalb der Rückstauebene anfällt und in freiem Gefälle entwässert werden kann, auch im freien Gefälle zu entsorgen. Deshalb musste von einer Pumpenlösung Abstand genommen werden.

 

 

7.        Wir Anwohner bitten um schriftliche, inhaltlich identische Beantwortung aller in diesem Bürgerantrag aufgeführten Punkte an alle Anwohner des Gangolfsweges. Nach Möglichkeit mit Datum und Unterschrift des verantwortlichen Mitarbeiters aus dem zuständigen Fachbereich der Stadt Aachen.

 

Da der Bürgerantrag lediglich von vier Anwohnern des Gangolfsweges gestellt wurde, jedoch in dieser Angelegenheit seitens der Verwaltung eine umfassende Aufklärung aller Anwohner als wichtig erachtet wird, möchte die Verwaltung ihre Stellungnahme (zunächst) im öffentlichen Teil dieser Sitzung abgeben. Selbstverständlich ist die Verwaltung bereit, den Antragstellern ein entsprechendes Schriftstück zukommen zu lassen, sofern dies nach dieser Stellungnahme noch gewünscht wird.

 

 

 

Die Verwaltung schlägt der Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim vor, die Stellungnahme der Bauverwaltung zum Bürgerantrag zur Entwässerungssituation am Gangolfsweg vom 27.11.2006 zur Kenntnis zu nehmen.

 

Reduzieren

Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

keine

Loading...