Kenntnisnahme - B 03/0078/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Bebauungsplan Nr. 4 der ehemaligen Gemeinde Kornelimünsterhier: Bürgerantrag zur Entwässerungssituation am Gangolfsweg vom 27.11.2006
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 60 - Vertrags-, Vergabe- und Fördermittelmanagement
- Beteiligt:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- B 03/20
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster / Walheim
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31.01.2007
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Bürgerantrag zur Entwässerungssituation am Gangolfsweg vom 27.11.2006
Hinweis: In kursiv gehalten sind die Anfragen des Bürgerantrages.
Zum o. g. Bürgerantrag nimmt die Bauverwaltung wie folgt Stellung:
1. Wir Anwohner vom Gangolfsweg möchten eine für Laien verständliche Information, bei welcher Menge Niederschlag (pro m² und Stunde) in welcher Zeit das Rückhaltebecken von 46 m³ vollgelaufen ist.
Das das Entwässerungsprojekt betreuende Ingenieurbüro,
die Econ Umwelt-Ingenieure GmbH Aachen, hat als Bemessungsgrundlage das
Regenereignis zu Grunde gelegt, welches alle fünf Jahre einmal auftritt. Die Regenspende dieses Regenereignisses beträgt 294,5 Liter
pro Sekunde und Hektar. Die Regendauer beträgt ca. 5 Minuten. Die Füllzeit des
geplanten Staukanals beträgt unter diesen Voraussetzungen ca. 5 Minuten, so
dass dieser - vom Beginn des Regenereignisses gerechnet - nach 5 Minuten
gefüllt und bereits nach weiteren 25 Minuten wieder entleert ist.
2.
Wie wurde
die neu hinzugekommene versiegelte Fläche berechnet? (Maßangabe der Dachfläche
des neuen Gebäudes und neuer Lehrerparkplatz)
Durch den Erweiterungsbau des
Inda-Gymnasiums kommt es zwar zu einer Neuversiegelung, diese hält sich jedoch
in dem durch den Bebauungsplan Nr. 4 der ehemaligen Gemeinde Kornelimünster
festgesetzten Rahmen, so dass es nicht zu einer Überschreitung der
festgesetzten Grundflächenzahl von 0,4 kommt. Die Grundflächenzahl 0,4 drückt
aus, dass 40 % der Grundstücksfläche des Inda-Gymnasiums versiegelt werden
kann.
Bei der Ermittlung der versiegelten Fläche
wurden nach Angabe der Econ
Umwelt-Ingenieure GmbH folgende Werte zu Grunde gelegt:
- Oberer
Schulhof (Parkplatzfläche), 710 m² asphaltiert, Abflussbeiwert 1,0
- Unterer
Schulhof, 1.560 m² asphaltiert, Abflussbeiwert 1,0
- Zuweg
zum unteren Schulhof, 165 m² asphaltiert, Abflussbeiwert 1,0
- Parkplatz
Gangolfsweg, 557 m² asphaltiert, Abflussbeiwert 1,0
- Werkhof
vor dem Untergeschosseingang, 109 m² gepflastert, Abflussbeiwert 0,5
- Dachfläche
Neubau, 1.550 m² bekiestes Bitumendach, Abflussbeiwert 0,8
3.
Wir zweifeln die Richtigkeit der Angabe an, dass der
Durchmesser des Kanals im St. Gangolfsberg nur 300 mm haben soll. Nach uns
vorliegenden Informationen wurde der Kanal auf 500 mm erweitert.
Die Angaben über den vorhandenen Kanaldurchmesser von 300 mm sind dem gültigen, offiziellen Kanalkataster entnommen.
4.
Das Höhenproblem bei einer Einleitung des Abwassers
in den St. Gangolfsberg ließe sich nach unserer Meinung beheben, wenn man den
Zulauf erst ca. 10 m unterhalb der Straßeneinmündung in den Kanal St.
Gangolfsberg führt.
Um einen Anschluss im freien Gefälle in den Kanal St.
Gangolfsberg herstellen zu können, ist eine Verlegetiefe von rund 1 m einzuhalten. Dies ist jedoch
auf Grund von wahrscheinlich vorhandenen Versorgungsleitungen nicht möglich.
Außerdem würden bei einem Anschluss an den Kanal im St. Gangolfsberg die
hydraulischen Probleme im Bereich des Gangolfsweges nicht behoben werden. Hinzu
kommt, dass dann eventuelle Rückstauprobleme im Kanal St. Gangolfsberg nicht
auszuschließen sind.
5.
Unabhängig von dem
Durchmesser des Kanals St. Gangolfsberg fordern wir, zumindest für das
zusätzliche Niederschlagswasser (Neubau Flachdach und neuer Parkplatz) einen
gesonderten Kanal zum St. Gangolfsberg zu verlegen und zwar ohne Verbindung zur
bestehenden Kanalisation Gangolfsweg. Trotz Rückstauklappen hatten wir Anwohner
bereits vor dem Neubau bei starken Regenfällen durch Rückstau der zu kleinen
Kanalisation Wasser in unseren Untergeschossen!
Bereits vor dem Neubau bestand eine Zuleitung des
Abwasserkanals vom Gelände Inda-Gymnasium mit 500 mm Durchmesser die auf den
Kanal des Gangolfsweges mit Durchmesser 300 mm geführt wurde und noch immer
besteht. Diese Informationen wurden uns von verantwortlichen Bauleuten des
Neubaus bestätigt.
Es ist zutreffend, dass das Inda-Gymnasium im Jahre
1971 bis auf die Sporthalle und die befestigte Fläche südwestlich der
Hausmeisterwohnung an den
städtischen Kanal im Gangolfsweg angeschlossen wurde. Die Zuleitung des
Schulgrundstückes hat jedoch einen Durchmesser von 400 mm. Warum seinerzeit
dieser Anschluss realisiert wurde, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren.
Schon alleine die Tatsache, dass die Anwohner des
Gangolfsweges bereits in der Vergangenheit wiederholt bei starken Regenfällen
Überschwemmungen in den Untergeschossen beklagten, belegt die Notwendigkeit
einer ausreichenden Regenrückhaltung. Um die heute bestehende Rückstauproblematik
für den Kanal im Gangolfsweg zu entschärfen, ist bereits ein Volumen von
zumindest 75 % des geplanten Rückstaukanals erforderlich.
6.
Anfrage zum
Höhenproblem zwischen Neubau und St. Gangolfsberg:
Die Kapitalkosten eines 240.000 € teuren Regensammlers
sind sicher höher als die Stromkosten für eine Pumpe für reines
Oberflächenwasser! Aus unserer Sicht dürften die Kosten für den Bau von ca. 100
Meter Kanal bei ca. 10 % der Kosten des Rückhaltebeckens liegen.
Dementsprechend würde die Stadt Aachen über 200.000 € einsparen. Eingesparte
Kapitalkosten dadurch ca. 10.000 € !
Eine Pumpenlösung würde nicht der
geltenden DIN entsprechen. Laut DIN ist Niederschlagswasser, das oberhalb der
Rückstauebene anfällt und in freiem Gefälle entwässert werden kann, auch im
freien Gefälle zu entsorgen. Deshalb musste von einer Pumpenlösung Abstand
genommen werden.
7.
Wir Anwohner bitten
um schriftliche, inhaltlich identische Beantwortung aller in diesem
Bürgerantrag aufgeführten Punkte an alle Anwohner des Gangolfsweges. Nach
Möglichkeit mit Datum und Unterschrift des verantwortlichen Mitarbeiters aus
dem zuständigen Fachbereich der Stadt Aachen.
Da der Bürgerantrag lediglich von vier Anwohnern des
Gangolfsweges gestellt wurde, jedoch in dieser Angelegenheit seitens der
Verwaltung eine umfassende Aufklärung aller Anwohner als wichtig erachtet wird,
möchte die Verwaltung ihre Stellungnahme (zunächst) im öffentlichen Teil dieser
Sitzung abgeben. Selbstverständlich ist die Verwaltung bereit, den
Antragstellern ein entsprechendes Schriftstück zukommen zu lassen, sofern dies
nach dieser Stellungnahme noch gewünscht wird.
Die Verwaltung schlägt der Bezirksvertretung
Aachen-Kornelimünster/Walheim vor, die Stellungnahme der Bauverwaltung zum
Bürgerantrag zur Entwässerungssituation am Gangolfsweg vom 27.11.2006 zur
Kenntnis zu nehmen.