Entscheidungsvorlage - FB 61/0523/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Rat der Stadt Aachen schließt sich dem Beschluss des regionalen AVV-Beirates, des Aufsichtsrates der AVV GmbH sowie der AVV-Verbandsversammlung an und befürwortet die Durchbindung der Flughafen S-Bahn Köln Bonn bis nach Aachen unter den dargelegten Rahmenbedingungen.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Der im Antrag zur Tagesordnung vorgesehene Beschlussentwurf ist nicht mehr zeitgemäß, da der Verkehrsausschuss - in seiner Eigenschaft als regionaler AVV-Beirat der Stadt Aachen -, der Aufsichtsrat der AVV GmbH und die Verbandsversammlung des Zweckverbandes AVV bereits getagt haben. Dabei wurde folgender Beschluss gefasst: "Der regionale AVV-Beirat (/ Der Aufsichtsrat der AVV GmbH / Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes AVV) befürwortet die Durchbindung der Flughafen S-Bahn Köln Bonn bis nach Aachen unter den dargelegten Rahmenbedingungen." Aus diesem Grund ist der im Tagesordnungsantrag formulierte Beschlussvorschlag modifiziert worden.

 

 

Sachstand:

Mit DB Regio NRW besteht derzeit ein Verkehrsvertrag, der bis zum Jahr 2010 läuft und der die Option einer zweijährigen Verlängerung beinhaltet. Von DB Regio NRW werden im Rahmen dieses Vertrages zur Zeit folgende Produkte angeboten:

 

RegionalExpress-Linien:

RE 1                        Aachen – Düren – Köln – Dortmund – Hamm (NRW-Express)

RE 4                        Aachen – Mönchengladbach – Düsseldorf – Dortmund (Wupper-Express)

RE 9                        Aachen – Düren – Köln – Siegburg – Siegen – Gießen (Rhein-Sieg-Express)

RE 29                        Aachen – Welkenraedt – Verviers – Liège (euregioAixpress)

 

Regionalbahn-Linien:

RB 20                        Heerlen/Alsdorf – Stolberg Altstadt/Eschweiler Weisweiler (euregiobahn)

RB 33                        Aachen – Mönchengladbach – Krefeld – Duisburg (Rhein-Niers-Bahn)

RB 39                        Dalheim – Wegberg – Rheydt – Mönchengladbach (Schwalm-Nette-Bahn)

 

S-Bahn:

S 12                        Düren – Horrem – Köln – Au (Sieg)

 

Im Hinblick auf die geplante Ausschreibung der RegionalExpress-Linie RE 9 von Aachen über Köln nach Gießen und weiter nach Frankfurt ist für die Aachener Region folgender Sachverhalt von besonderer Bedeutung:

 

Bereits seit mehreren Jahren wird seitens des AVV das Ziel verfolgt, die RegionalExpress-Linie RE 9 über den Flughafen Köln Bonn zu führen und somit eine Anbindung der Aachener Region und der Euregio Maas Rhein (EMR) an den Flughafen herzustellen. Die Bestrebungen hierzu sind bisher an mangelndem politischem Konsens (ZWS/VRS) und infrastrukturellen Problemen im Knoten Köln und in der Zuführung zum Flughafen Köln Bonn gescheitert. Sofern der AVV sich an einer Ausschreibung der RE 9 beteiligten sollte, ist von einer Vertragsbindung dieser Linie von mindestens 10 – 15 Jahren auszugehen. Eine Anbindung der Aachener Region an den Flughafen Köln Bonn wird dann auf lange Zeit nicht mehr ermöglicht. Zudem ist die Qualität der Linie insbesondere im Bereich der Pünktlichkeit bereits bei der heutigen Linienführung bis Siegen/Gießen absolut mangelhaft. Eine Verlängerung der Linie bis nach Frankfurt würde diese Probleme noch verstärken. Vor diesem Hintergrund wurden alternative Überlegungen angestellt, wie man diesen Sachverhalten begegnen kann. Als eine wirkungsvolle Alternative wird die Verlängerung der in Düren endenden S-Bahn bis nach Aachen angesehen. Die Anbindung des Flughafens Köln Bonn kann dabei durch einen Tausch der Endäste der Linien S 12 und S 13 erreicht werden. Im Streckenabschnitt Aachen – Düren würde die RE 9 durch eine Sprinter-S-Bahn (nur RE-Halte) ersetzt.

 

Hierdurch ergeben sich eine Vielzahl von verkehrlichen Vorzügen für Fahrgäste aus der Aachener Region:

 

·                Über die S-Bahn-Haltepunkte im Raum Köln sind zahlreiche innerstädtischer Ziele unmittelbarer erreichbar (kurze Wege für Pendler).

·                Eine Sprinter-S-Bahn führt im Streckenabschnitt Aachen - Köln führt nicht zu einer Fahrzeitverlängerung gegenüber der heutigen Linie RE 9.

·                Aufgrund der Führung der S-Bahn über den eigenen Gleiskörper ab Düren wird die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Verbindung zwischen Aachen und Köln deutlich gesteigert.

·                Der Flughafen Köln Bonn ist aus der Region Aachen mit dem öffentlichen Personennahverkehr ohne Umstieg erreichbar.

·                Die markanten Trassenkonflikte zwischen Köln und Aachen werden aufgrund der unabhängigen Führung der S-Bahn zwischen Düren und Köln deutlich minimiert.

·                Der Ersatz der Linie RE 9 durch eine S-Bahn-Anbindung führt zu Leistungseinsparungen im Abschnitt Düren – Köln und damit zu einer Verminderung der Finanzierungsprobleme aufgrund der Finanzmittelkürzungen des Bundes – insbesondere auf Seiten des VRS.

·                Aufgrund der hohen Nachfrage werden während der Hauptverkehrszeiten auch zukünftig Verstärkerzüge zwischen Aachen und Köln eingesetzt.

 

Zur Umsetzung des vorgenannten Konzeptes sind noch differenzierte Fahrplanstudien sowie infrastrukturelle Untersuchungen erforderlich.

 

Neben den verkehrlichen Vorteilen ist auch auf einige nachteilige Auswirkungen hinzuweisen. Bereits jetzt ist die Notwendigkeit einer Anpassung der Bahnsteighöhen an den Bahnhöfen Stolberg Hbf und Eschweiler Hbf absehbar. Dies ist spätestens zum Zeitpunkt der Einführung des Rhein-Ruhr-Express ohnehin notwendig. Die S-Bahn-Fahrzeuge verfügen nicht über den Sitzkomfort der herkömmlichen RegionalExpress-Züge. Von daher wird es notwendig sein, in den weiteren Verhandlungen mit DB Regio NRW auf eine diesbezügliche Komfortverbesserung hinzuwirken. Darüber hinaus verfügen die S-Bahn-Fahrzeuge derzeit nicht über Toilettenanlagen.

 

Vor dem Hintergrund der sehr gravierenden anstehenden Weichenstellungen ist es dringend geboten, eine klare Positionierung im AVV kurzfristig herbeizuführen, da ansonsten die aufgezeigten Vorzüge des Konzeptes nicht im weiteren Verfahren berücksichtigt werden können und die diesbezüglichen Verfahrensschritte auf Landesebene eingeleitet werden müssen.

 

Darüber hinaus ist der politische Konsens zwischen den beiden Verkehrsverbünden VRS und AVV herzustellen.

 

In Verhandlungen mit DB Regio NRW GmbH, DB Netz AG und DB Station & Service AG sind die Rahmenbedingungen auszuloten. Nach derzeitiger Übersicht ist eine Betriebsaufnahme frühestens zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 möglich.

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Anlagen

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