Kenntnisnahme - A 51/0185/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Kindergartensituation in Aachen; Sachstand über die Betreuung U3 – Kinder mit sonderpädagogischem Betreuungsbedarf (behinderte Kinder)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Verfasst von:
- A 51/50.1
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Kinder- und Jugendausschuss
|
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|
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12.06.2007
|
Erläuterungen
Erläuterungen:
In der Stadt Aachen liegt die
jährliche Geburtenrate bei durchschnittlich 2000 Kindern.
Nach Aussage des Gesundheitsamtes
gelten 2,3 % der Kinder eines Jahrgangs
(46 Kinder) als stark entwicklungsverzögert, sind behindert und/oder von
Behinderung bedroht.
Derzeitige Betreuungsangebote im
integrativen und heilpädagogischen Bereich für behinderte
Kinder
TRÄGER |
EINRICHTUNG |
SOZIALRAUM |
PLÄTZE |
Caritas Lebenswelten GmbH |
Anna-Roles,
Raerener Straße |
SR 10 |
21 |
s. o. |
Clara-Fey, Friedrich-Ebert-Allee |
SR 4 |
26 |
s. o. |
Schikita, Scheibenstraße |
SR 2 |
18 |
s. o. |
St. Josef, Holsteinstraße |
SR 2
|
5 Hort |
Lebenshilfe e.V. |
Linterstraße 33 |
SR 4 |
26 |
s. o. |
Linterstraße 148 |
SR 4 |
23 |
s. o. |
Siegelallee |
SR 4 |
10 |
s. o. |
Sprachheilkindergarten,
Ferberberg |
SR 11 |
33 |
VKM |
Talbotstraße |
SR 2 |
15 |
Caritasverband, Pfarre
St.Hubertus |
Montessori-Kinderhaus |
SR 5 |
10 |
Stadt Aachen |
Am Reulert |
SR 7 |
10 |
s. o. |
Am Pappelweiher |
SR 3 |
10 |
s. o. |
Elsassstraße |
SR 2 |
5 |
s. o. |
Reutershagweg |
SR 6 |
10 |
Gesamt 222
Beim Sozialamt der Stadt sind aktuell (Stand Mai 2007; ab
Geburtsdatum November 2004 und später) 25 Kinder unter drei Jahren registriert,
die im Rahmen der interdisziplinären Frühförderung (IFF) oder heilpädagogischer
Maßnahmen ambulante Therapien erhalten. Diese Kinder sind fast alle von Geburt
an behindert und benötigen auf jeden Fall eine sonderpädagogische Betreuung.
Bei der Frühförderung der
Lebenshilfe werden derzeit ca. 50 Kinder unter drei Jahren betreut. Laut
Aussage der Leiterin der Frühförderung, Frau Sorn schätzt sie den Bedarf von
etwa 10 Kindern pro Jahrgang, deren Eltern eine institutionelle Betreuung ihrer behinderten Kinder
wünschen.
Eine konkrete Befragung der Eltern
mit behinderten Kindern unter drei Jahren hat es bislang nicht gegeben,
sicherlich vor dem Hintergrund, dass ein institutionelles Betreuungsangebot
derzeit in Aachen nicht vorhanden ist.
Die Fachberatung des
Landesjugendamtes rät den Trägern von der Umwandlung oder Neueinrichtung einer
solchen Gruppe ab, da sich die Zusammensetzung dieser Gruppe (3 Kinder mit
Behinderung, davon eins unter drei Jahren) sehr erschwert und sich damit der
therapeutische Anteil verringert.
Stattdessen empfiehlt das Landesjugendamt im Rahmen
einer Ausnahmegenehmigung Kinder unter drei Jahren mit Behinderung in Einzelfällen
aufzunehmen.
Die Lebenshilfe strebt jedoch
weiterhin die Einrichtung einer kleinen altersgemischten Gruppe für Kinder mit
und ohne Behinderung an.
Ein Betreuungsangebot für diese
Kinder in einer integrativen oder heilpädagogischen Kita ist vom Grundsatz her
sicherlich unstrittig. Insbesondere für schwerstmehrfachbehinderte Kinder, die
- unabhängig vom Alter - immer eine intensive Betreuung benötigen und für deren
Eltern es eine große Entlastung
darstellt, wenn für ihre Kinder ein solches Angebot zur Verfügung stehen würde.
Durch den Ausbau der integrativen
Plätze in den Kindertageseinrichtungen in den letzten Jahren besteht derzeit
eine gute Versorgung der behinderten Kinder mit einem Rechtsanspruch. Dennoch
zeigt die Praxis, dass im Laufe eines Kindergartenjahres immer wieder Kinder
mit sonderpädagogischem Bedarf keine adäquate Betreuung erhalten können.
Dies liegt z. T. daran, dass
Eltern sich schwer tun, die
Behinderung ihres Kindes und die damit verbundene besondere
Betreuungsnotwendigkeit als positive Chance und so früh wie möglich,
anzunehmen. Fakt ist auch , dass ca. 20% der Kinder im Kindergartenalter
derzeit in Regeleinrichtungen betreut werden und etliche Eltern dieses Angebot
präferieren.
Aus Sicht des Jugendamtes sollte
der Wunsch der Lebenshilfe, eine kleine altersgemischte Gruppe für behinderte
und nichtbehinderte Kinder in den nächsten Jahren einzurichten, positiv
unterstützt werden.
Dies wäre ein weiterer Baustein zum Ausbau einer
guten und bedarfgerechten Betreuung von Kindern unter drei Jahren mit und ohne
Behinderung in der Stadt Aachen.