Entscheidungsvorlage - FB 61/0533/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Umgestaltung des Elisengartenshier: Anmeldung zur Städtebauförderung
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- FB 61/50 // Dez. III
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Mitte
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Kenntnisnahme
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23.05.2007
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Erledigt
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Planungsausschuss
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24.05.2007
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●
Erledigt
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Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
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19.06.2007
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
1. Die
Bezirksvertretung Aachen - Mitte nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur
Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss, die vorgelegte Entwurfsplanung
aus städtebaulicher Sicht zu beschließen und dem Umweltausschuss den
abschließenden Beschluss zur Entwurfsplanung zu fassen. Darüber hinaus
empfiehlt sie die Verwaltung mit der Vergabe der Ausführungsplanung zu
beauftragen.
2. Der Planungsausschuss nimmt die Ausführungen der
Verwaltung zur Kenntnis. Er beschließt die Entwurfsplanung aus städtebaulicher
Sicht und empfiehlt dem Umweltausschuss den abschließenden Beschluss zur
Entwurfsplanung zu fassen. Darüber hinaus empfiehlt er die Verwaltung mit der
Vergabe der Ausführungsplanung zu beauftragen.
3. Der Umweltausschuss nimmt die Ausführungen der
Verwaltung zur Kenntnis und beschließt die Entwurfsplanung. Darüber hinaus
beauftragt er die Verwaltung mit der Vergabe der Ausführungsplanung.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Im September 2006 ist mit der Preisgerichtssitzung zum Wettbewerb Elisengarten der Entwurf des Büros Lützow 7 aus Berlin prämiert worden.
Nach der Vorstellung und Beratung am 19.Oktober 2006 im Planungsausschuss hat die Verwaltung am 23.01.07 eine Bürgerinformation zum Thema durchgeführt.
Grundsätzlich haben sich die rd. 40 Bürger positiv, die Planung begrüßend geäußert, z.B. auch dazu, dass der Garten grundsätzlich offener, transparenter und heller gestaltet werden soll. Ablehnende Stimmen gab es lediglich von einzelnen Personen.
Eines der Hauptanliegen der Bürger bezog sich auf die Nutzungsansprüche, die für den Garten bestehen, zum Einen die Bespielung, die im Rahmen der Weltreiterspiele hier erstmalig durchgeführt wurden und zum Anderen das Bedürfnis, an zentraler Lage über einen Ort der Ruhe und Erholung zu verfügen. Zu den verkehrlichen Aspekten wird gesondert Stellung bezogen. Etliche der Detailfragen zur Konzeption werden im weiteren Planungsprozess geklärt werden z.B. wie mit den archäologischen Funden und explizit dem Einbau der Thermenreste umgegangen werden kann. Die Niederschrift mit der Aufstellung der genannten Anregungen ist der Vorlage beigefügt.
Am 08.02.07 hat der Planungsausschuss für den TOP Städtebauförderung,
A. Innenstadtkonzept 2002, Fortschreibung und Umsetzung der Projekte u.a. Elisengarten beraten und folgenden Beschluss gefasst:
”Der
Planungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Er
beauftragt die Verwaltung bei einer Enthaltung und 7 Gegenstimmen mehrheitlich
mit der Beantragung
der
Fördermittel mit folgender Priorisierung:
1. Bereich Büchel
(öffentlicher Raum)/ Holzgraben/ Dahmengraben/ Bädersteig
2. Elisengarten
3. Hochschulcampus
4. Bahnhofstraße
Weiterhin
beauftragt er die Verwaltung mit
- den
weiteren Verfahrensschritten im Projekt Frankenberger Viertel, die auf der
Neuordnung des ruhenden Verkehrs basieren
(mehrheitlich gegen die Stimmen der Fraktionen CDU und FDP)
- allen
weiteren aufgeführten Verfahrensschritten für die Einzelprojekte (einstimmig).”
Zwischenzeitlich hat das die Planung bearbeitende Büro Lützow 7, Landschaftsarchitekten Berlin die Entwurfsplanung mit folgendem Erläuterungsbericht erarbeitet:
“ Wie bereits im Erläuterungsbericht des Wettbewerbbeitrags beschrieben, ist der alte Klostergarten der Ursulinen Ausgangsort und Bezugspunkt der Umgestaltung des Elisengartens. Die Entwicklung des Gartens, vom historischen Garten, der Gestaltung des 19. Jahrhunderts folgend, nach dem Krieg ergänzt um Rasenfläche und das Restaurant-Café und die in der Auslobung benannten heutigen Kritikpunkte, lassen die Neuplanung heute als erforderlich und angemessen erscheinen.
Ziel der Neugestaltung ist es, ein zeitgenössisches Gestaltungskonzept zu erhalten, welches die Qualitäten der historischen Gartenanlage mit den Nutzungsvorteilen der Konzeption der 50er Jahre verbindet und heutige Aspekte an Erscheinungsbild und Nutzungsoption dieser prominenten Grünfläche im Herzen der Stadt berücksichtigt. Zudem sollen die im Wettbewerb aufgezeigten Optionen für weitere Verbesserungen, besonders im Zusammenhang mit der Restauration und der Anbindung des Gartens an den Friedrich-Wilhelm-Platz, offengehalten werden.
Entwurf und Bauplanung sind in Phasen vorgesehen. Jeder Realisierungsabschnitt erhält eine in sich stimmige Gestalt. Die im vorliegenden Realisierungsabschnitt berücksichtigten v.g. Optionen betreffen den späteren Umbau des Restaurantanbau mit Verbindungsgang, Teilen der Terrasse sowie die Öffnung des Gartenzugangs vom Friedrich-Wilhelm-Platz in den Garten.
Neben dem Auslichten der Vegetation, der Schaffung von offenen Blickbeziehungen in den Garten hinein unter Erhaltung des wertvollen Baumbestandes, zeichnet sich der Entwurf durch eine den “unteren Gartenteil” aufwertende Veränderung der topographischen Situation aus. Bis zur Mitte des Gartens wird das Niveau des Brunnengebäudes fortgeführt, so dass der hier entstehende erweiterte Bereich die “Bedrängtheit” der Gartenfront des Elisenbrunnen durch den fallenden Hang aufhebt.
Der damit deutlicher ausgeprägte sowie differenziert nutzbare Höhensprung zum Münsterplatz wird mittels Rasentreppen auf die Gartenmitte fokussiert, neu angelegt. 4 m breite Rasentreppen werden von 40 cm breiten Stufen mit einer Höhe von 12 cm eingefaßt und steigen bis zum Eingangsbereich des Gartens am “Geldbrunnen” als Liege-, Lager-, und Sitzangebote um ca. 6.5 m an.
Zwei, die zentrale, freie Fläche umschließende Wege führen auf das durch die leicht veränderte Topographie entstehende Niveau mit Wasserbassin vor der Gartenfront des Elisenbrunnens. Das großzügige Bassin schafft einen angenehmen Abstand zur Fassade/Gartenfront des Brunnengebäudes.
Einer der v.g. Wege ist barrierefrei nutzbar für mobilitätseingeschränkte Menschen und stellt die Verbindung durch den Garten zwischen dem Friedrich-Wilhelm-, und Münsterplatz her.
Am Fuß der zentralen Freifläche entsteht mittels eines Zitates des Gartens der Jahrhundertwende ( “Elisen-Pflanzinseln”) ein als “blühendes Parterre” charakterisierter Gartenraum besonderer Aufenthaltsqualität. Hier ist vorgesehen “loses Mobiliar” wie Liegestühle etc. zwischen den Pflanzbereichen aufzustellen. Kies-Tennen-Flächen zwischen den Pflanzinseln bilden kleinräumliche Nischen die die Restaurantterrasse ergänzen. Die Bepflanzung der Inseln orientiert sich an der Blütenpracht der historischen Vorlagen, es werden u.a. alte Rosensorten, Hortensien und Stauden verwendet. Zwischen den Blütengehölzen dem Springbrunnen und Bassin, mit Service aus Café bietet das “Gartenparterre” dem Besucher bei dezenter Beleuchtung bis in die späte Sommernacht hinein einen besonderen Platz im Elisengarten.
Das in 6 bis 7 Abschnitte gegliederte Bassin ist über niveaugleiche Stege mit den Gartentüren des Brunnengebäudes verbunden und erschließt den Garten. Die großzügigen Wasserflächen (Tiefe 5-10 cm) werden ihrer Länge nach ruhig und gleichmäßig durchströmt. Der Brunnen ist als Ganzjahresbrunnen vorgesehen und soll mittels des vorhandenen Thermalwassers bei Bedarf erwärmt werden. Aufgrund der geringen Wassertiefe kann auf eine Sicherung der Wasserfläche am Rand verzichtet werden. Der Beckenboden ist hochwertig in grünblauem Terrazzo oder geschliffenem Gussasphalt vorgesehen. Die nächtliche Illumination des Beckens erfolgt durch in die Rahmenstufen integrierte LED Elemente. Ein verwunschen romantischer Aspekt der Lichtinszenierung im Zusammenspiel des illuminierten Wassers mit den durch Bodenleuchten inszenierten Pflanzinseln und einer Unterstrahlung einzelner Großbäume soll erzielt werden.
Das Elisenrestaurant mit Caféterrasse erhält eine großzügige zum “Parterre” hinabführende Freitreppe die sich der topografischen Geländeentwicklung anpasst und die Bestandsbuche zwischen Kolonade und Café integriert. An der Ursulinerstraße führt eine mit der Abfahrt der Tiefgarage geführte Rampe auf das Niveau der Caféterrasse. Diese wird seitlich durch pyramidale Eichen und Buchen räumlich gefasst und bildet somit einen “grünen Abschluss” (Paravent) vor dem Luftgeschoß des Bankgebäudes.
Die Stufen-, Mauer- und Wasserbeckenbauteile werden als Sonderbauteile einheitlich aus großformatigen Betonfertigelementen mit “seidenmattem Finish”und einem warmen Farbton (beige) gefertigt. Einzelstufen erhalten ein “gerundetes Profil”. Die Profilierung der Stufenanlagen (Auftritt/Antritt) orientiert sich an flachen im Barock üblichen Maßen.
Die angrenzenden Gehwegbereiche der Hartmann- und Ursulinerstraße sowie die Gartenwege im Gefälle sind soweit erforderlich in abgestreutem eingewalztem hellem Gussasphalt und (Tennenasphalt, Farbe: beige) vorgesehen. Restaurantterrasse und Rampe von der Ursulinerstraße sollen aus Mosaikpflaster (Quarzit Farbton: beige-gelb-rotbraun gemischt) angelegt werden. Einfassungen erfolgen unscheinbar durch niveaugleiche Flachmetallbänder.
Mit dem Entwurf zum neuen Elisengarten wendet sich der Elisenbrunnen und –garten dem historischen Stadtzentrum am Münsterplatz zu. In Umkehrung der bisherigen Sicht auf den Ort entsteht aus und auf den Garten eine nur graduell neue Perspektive die den kleinen Park als Garten am Elisenbrunnen und Ort des Wassers thematisiert.”
Die Verwaltung begrüßt die Leitidee für den Garten durch die Änderung der Topografie und die Anlage der Wasserflächen die Gartenfront des Elisenbrunnen neu in Szene zu setzen. Durch Öffnung und Freiräumen sowohl bei der Bepflanzung als auch von Wegen und Kalksplittflächen und der Gesamtvergrößerung der Gartenfläche sollen multifunktional bespielbare Bereiche entstehen, die die Gartennutzung für alle Bürger von Jung bis Alt ermöglicht. Für die auch in der Bürgerinformation gewünschten Einbindung der römischen Thermenreste wird zur Zeit der Standort und die Ausformulierung geprüft.
Die Bespielung des Gartens mit kulturellen Veranstaltungen soll über das Jahr auf wenige Tage beschränkt bleiben, um dem Bedürfnis nach Ruhe und Erholung in mitten der betriebsamen Stadt gerecht zu werden.
Um nicht der Entscheidung bzgl. der zukünftigen verkehrlichen Führung im Gesamtbereich, wie bereits in der Sitzung des Planungsausschusses am 19.10.06 angesprochen, vorzugreifen, wird die weitere Planung für den Gesamtraum in zwei Schritten erfolgen.
Im ersten Schritt erarbeitet das Büro die eigentliche Gartenfläche, einschließlich der dem Garten zugewandten Parkstreifen der Ursulinerstraße und Hartmannstraße. Der Geldbrunnen bleibt in seiner Lage unangetastet. In einem zweiten Schritt sollen die beiden Straßenräume Ursulinerstraße und Hartmannstraße entsprechend des Wettbewerbbeitrags überplant werden.
Der Entwurfsplan sowie der Wettbewerbsbeitrag ist der Vorlage im Allriss beigefügt.
Die Kostenaufstellung des Planungsstandes 02.05.07 mit
1. Herrichten /Abbruch
2. Geländebearbeitung/Topografie u. Pflanzen 161.869
3. Befestigte Flächen/Wege 184.865
4. Bauliche Anlagen 304.065
5.
Techn. Infrastruktur (u.a. Beleuchtung)
178.000
6. Ausstattung u. Sonstiges 48.500
. Unvorhergesehenes
47.939
Netto € 1.006.723
Gesamtsumme rd. 1.200.00 €
führen zu einem m²-Preis brutto von rd.145 €/m²
Haushalt
Unter der Haushaltstelle 9.63200.95650 (B12010012 Kostenart 7852012) stehen Mittel in Höhe von 400.000 € zur Verfügung. 60.000 € wurden für die Beauftragung der mit der Entwurfsplanung zusammenhängenden Arbeiten frei gegeben.
Für den Ausbau sind bisher Ansätze von 391.000€ für 2008 eingesetzt.
In einem vorgezogenen Gespräch mit der Bezirksregierung bzgl. der Förderfähigkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen wurde der Fördersatz entsprechend Platzgestaltungen für die Umgestaltung der Gartenanlage als förderfähig benannt. Es sollte geprüft werden ob ggfs. Mittel aus anderen Förderbereichen umgeschichtet werden können.
Empfehlung
Die Verwaltung empfiehlt die Förderantragsstellung, dabei ist auf den frühzeitigen Maßnahmenbeginn hinzuweisen und die Förderunschädlichkeit der Erstellung der Ausführungsplanung von der Bezirksregierung zu bestätigen.
Darüber hinaus empfiehlt die Verwaltung eine ergänzende Mitteleinplanung in den Haushalt 2008.
Auswirkungen
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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8,6 MB
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2
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(wie Dokument)
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6,9 MB
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3
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(wie Dokument)
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1,9 MB
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4
|
(wie Dokument)
|
1,6 MB
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5
|
(wie Dokument)
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1,4 MB
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6
|
(wie Dokument)
|
65,4 kB
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