Entscheidungsvorlage - A 61/0047/WP15-1
Grunddaten
- Betreff:
-
Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraßehier: Ergänzung zur Vorlage Signalisierung der Einmündung Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- A 61/30 // Dez. III
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Mitte
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Anhörung/Empfehlung
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19.01.2005
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Gestoppt
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Mobilitätsausschuss
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Entscheidung
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Erläuterungen
Erläuterungen:
In der Sitzung der
Bezirksvertretung Aachen-Mitte vom 15.12.2004 wurde das Thema Signalisierung
der Einmündung Karl-Marx-Allee/ Viehofstraße beraten und eine Signalisierung
empfohlen. Darüber hinaus wurden Prüfaufträge zur verkehrsabhängigen
Signalisierung, zur Ausdehnung der Spurbreiten in der Zufahrt Viehofstraße und
zur Nutzung der Bushaltestelle Marienhospital formuliert, die im folgenden
behandelt werden.
Verkehrsabhängige Signalsteuerung
Der Einsatz von verkehrsabhängigen Steuerungen verfolgt in der Regel das
Ziel, Wartezeiten vor der Lichtsignalanlage zu minimieren und dadurch falls
erforderlich die Leistungsfähigkeit an hochbelasteten Knotenpunkten zu
steigern. Die Verkehrsdetektion kann dabei in 3 Formen erfolgen:
1) Busbeeinflussung
An der Anlage
Karl-Marx-Allee/ Friedrich-Ebert-Allee ist eine Busbeeinflussung geplant. Die
Linien der Streckenverbindungen Viehhofstraße/ Friedrich-Ebert-Allee und
Viehhofstraße/ Branderhofer Weg können dann mittels RBL ihr Grün verlängern
oder vorziehen. Weiterhin soll an der vorhandenen Signalanlage an der
Bushaltestelle Ecke Branderhofer Weg der Bus mittels eines Detektors erfasst
und einen längeren Vorlauf vor dem Individualverkehr erhalten.
2) Fußgängererfassung
Eine Fußgängeranforderung ist bei langen Furten oder
wenig Fußgängeraufkommen sinnvoll, da Fußgänger, die die Hauptverkehrsstraße
überqueren, durch lange Räumzeiten ungleich längere Unterbrechungen der
Grünzeiten des Hauptstromes verursachen als die aus der Nebenrichtung
einfahrenden Kfz. Durch die Mittelinseln sind die Furten über die Hauptrichtung
Karl-Marx-Allee/ Friedrich-Ebert-Allee allerdings sehr kurz, so dass nur
geringe Räumzeiten entstehen. Um die Grüne Welle nicht zu beschädigen, könnte
nur ein festes Zeitfenster für das Fußgängergrün definiert werden wodurch sich
allerdings die Wartezeit im schlimmsten Fall auf über 75 Sekunden erhöht. Da
sich in der näheren Umgebung viele Schulen befinden, ist es unverträglich durch
Drucktasten hohe Wartezeiten für Fußgänger und damit Rotlichtmissachtungen zu
initiieren.
3) Fahrzeugerfassung
An Knotenpunkten mit schwachen Verkehrsmengen in den
untergeordneten Straßen und geringem Fußgängerverkehr ist die Strategie der
verkehrsabhängigen Steuerung einfach nachzuvollziehen. Im Idealfall sollen
lediglich die Richtungen Grün erhalten, auf denen auch Verkehr vorhanden ist.
Am Knotenpunkt Friedrich-Ebert-Allee/ Karl-Marx-Allee ist die Belastung auf der
Nebenrichtung Branderhofer Weg/
Zeise nur sehr gering. Da aber die Fußgänger über die Hauptrichtung in
jedem Umlauf grün erhalten, kann auch die Nebenrichtung mit einer
Mindestgrünzeit gezeigt werden. Eine Bemessung der Nebenrichtung bringt demnach
keine Verkürzung der Phase.
Am Nebenknoten Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße liegt
die höchste Belastung in der Morgenspitze auf der Karl-Marx-Allee Richtung
Friederich-Ebert-Allee und in der Nachmittagsspitze auf der Viehhofstraße Richtung Friedrich-Ebert-Allee. Diese
Unterschiede wurden in den unterschiedlichen Festzeitprogrammen berücksichtigt.
Bei der Planung des Knotens wurde darauf geachtet, dass sich die Verkehre an
der Einmündung Viehhofstraße
koordiniert mit der vorhanden Signalanlage abwickeln lassen und dass alle
Fahrbeziehungen innerhalb ihrer Freigabezeit vollständig geräumt werden können.
Soll diese Koordinierung beibehalten werden, dann ist der Spielraum der
Grünzeitumverteilung sehr eng begrenzt und eine verkehrsabhängige Steuerung
nicht sinnvoll.
Die Umsetzung einer umfassenden verkehrsabhängigen
Steuerung würde an diesem Knoten zusätzliche Kosten in Höhe von ca. 20.000,-
Euro bedeuten. Aufgrund des geringen Nutzens empfiehlt die Verwaltung von
dieser Ausstattung abzusehen.
Bushaltestelle Marienhospital
Die Bushaltestelle
Marienhospital Richtung Burtscheid wird in der Morgenspitze von zahlreichen
Schulbussen angefahren. Laut Fahrplan ist ein gleichzeitiges Eintreffen
mehrerer Busse nicht vorgesehen. Durch Verspätungen kann es aber nicht
vermieden werden, daß einige Busse die Haltestelle mit einem nur geringen
Abstand erreichen. Das Problem war der ASEAG bisher nicht bekannt und wird im
Januar 2005 überprüft.
Spurbreiten in der Zufahrt Viehhofstraße
In der Zufahrt
Viehhofstraße können sich nur im oberen Bereich zwei Fahrzeuge parallel
nebeneinander aufstellen. Die Verkehrsbelastung auf der Rechtsabbiegespur
beträgt allerdings in der Morgenspitze nur 0,6 Kfz/Umlauf und in der
Nachmittagsspitze 0,9 Kfz/Umlauf, so daß eine vollwertige Rechtsabbiegespur
hierfür nicht nötig ist. Bei einer Freigabe für den Busverkehr, könnte der in
Fahrtrichtung Innenstadt verkehrende Linienverkehr diese Spur mitbenutzen und
an dem wartenden Kfz vorbei fahren. Da durch die Signalisierung in Zukunft ein
besserer Abfluß auch für den ÖPNV zu erwarten ist und da für den Rückbau der
Mittelinsel zur Zeit keine Mittel zur Verfügung stehen, empfiehlt die
Verwaltung, die Mittelinsel zunächst in ihrer derzeitigen Form zu belassen.
Sollte sich nach Umsetzung der Signalisierung zeigen, daß Bedarf an einer
Vorbeifahrt besteht, kann die dann eingeplant werden.