Entscheidungsvorlage - FB 61/0579/WP15

Beschlussvorschlag:

Der Verkehrsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung und der ASEAG zur Kenntnis und beschließt die vorgesehene Fahrplanmaßnahme Einstiegskonzept Doppelgelenkbus 2008, wie von der Verwaltung und der ASEAG in der Vorlage empfohlen.

 

Erläuterungen:

Im Hinblick auf den Fahrplanwechsel 2008/2009 wurden für das Stadtgebiet Aachen bereits jetzt konzeptionelle Änderungen im Liniennetz und Leistungsangebot der ASEAG in Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen erarbeitet.

Grund für die frühe politische Beratung ist das Einstiegskonzept für den Doppelgelenkbus und die damit verbundene frühe Vorbereitung eines angepassten Busliniennetzes mit dann insgesamt 8 Doppelgelenkbussen. Die politischen Grundsatzbeschlüsse für den Einsatz der Doppelgelenkbusse und die damit verbundenen Einsparungen an Betriebskosten auf den Buslinien 5 und 45 wurden vom Verkehrsausschuss in seiner Sitzung im September 2006 gefasst. Der Aufsichtsrat der ASEAG hat daraufhin beschlossen, die notwendigen weiteren 6 Doppelgelenkbusse anzuschaffen.

Aufgrund der vom Ausschuss gewünschten Überprüfungen und verschiedener Anregungen wurden für den Einsatz der Doppelgelenkbusse alternative Vorschläge erarbeitet, deren Kern die Konzentration des Doppelgelenkbuseinsatzes auf der Achse Vaalser Straße bildet. Abhängig davon und verbunden mit einer Reduzierung des Angebotes auf den Achsen: Brand - Brand Schulzentrum - Driescher Hof - Aachen Innenstadt bzw. Brand - Trierer Straße - Aachen Innenstadt jeweils auf einen 15-Minuten-Grundtakt sind weitere Anpassungen im Liniennetz der ASEAG erforderlich.

 

Einstiegskonzept Doppelgelenkbus

Die vorgesehenen Veränderungen bauen im Wesentlichen auf das Konzept und den Einsatz der Doppelgelenkbusse im 15-Minuten-Takt auf den heutigen Linien 5 und 45 zwischen Brand - Driescher Hof - Aachen Innenstadt - Kronenberg (Linie 5) bzw. Vaalser Straße (Linie 45) und der Uniklinik auf. Die Grundzüge dieses Konzeptes wurden dem Verkehrsausschuss schon im September 2006 vorgestellt (s. Anlagen 1 und 2). Auf diesen Linien wird seit September 2005 mit zwei Doppelgelenkbussen ein Probebetrieb durchgeführt, der bisher ohne Probleme verlief. Nach diesem Konzept bleibt das Leistungsangebot auf der Vaalser Straße und auf dem Kronenberg unverändert bestehen. Es ergeben sich keine Angebotsnachteile für die Wohnbereiche Vaalserquartier und Kronenberg.

Der heute bestehende 10-Minuten-Takt zwischen Brand - Driescher Hof - Aachen Innenstadt - Uniklinik (Linien 5 und 45) bzw. Hörn Physikzentrum (Linie 75) wird auf einen 15-Minuten-Takt reduziert. Die Linie 75 (30-Minuten-Takt) zwischen Brand und der Innenstadt über Driescher Hof bis Hörn Physikzentrum kann dann aufgrund der höheren Kapazität der Doppelgelenkbusse auf den Linien 5 und 45 entfallen. Hörn Physikzentrum wird künftig durch die Buslinie 12 und 22 bedient.

Im Einstiegskonzept sind insgesamt Leistungseinsparungen von ca. 100.000 Nutzwagen-Kilometer zu erreichen.

Entsprechend den Anregungen aus dem Verkehrsausschuss, wurden verschiedene Alternativen der Führung von Doppelgelenkbussen über die Vaalser Straße untersucht:

 

1. Alternative: Führung über Vaalser Straße alle 30 Min. bis Uniklinik bzw. alle 30 Min. bis nach Vaals

Mit der Provinz Limburg und der Gemeinde Vaals wurden Gespräche geführt. Eine Führung über die Maastrichterlaan ist grundsätzlich denkbar, allerdings müssen an allen Haltestellen in Vaals Anpassungsmaßnahmen durchgeführt werden. Mit einer Entscheidung für das Befahren der Maastrichterlaan mit Doppelgelenkbussen und zu den notwendigen Anpassungen an den Haltestellen ist jedoch nicht vor den Sommerferien 2007 zu rechnen.

Nach diesem Konzept fahren die Doppelgelenkbuslinien 5 und 45 von Brand bzw. Brand Schulzentrum über Driescher Hof - Trierer Straße - Aachen Innenstadt im 15-Minuten-Takt über die Vaalser Straße bis zur Haltestelle Reutershag. Die Linie 45 fährt ab dort alle 30 Minuten zur Uniklinik, die Linie 5 alle 30 Minuten nach Vaals (s. Anlage 3).

Die Buslinie 25 (Stolberg - Büsbach - Brand - Aachen Bushof - Westfriedhof - Vaals) könnte in diesem Fall die Bedienung des Abschnittes Aachen Bushof - Hohenstaufenallee - Kronenberg - Uniklinik übernehmen. In Vaalserquartier entfällt auf der Alten Vaalser Straße infolgedessen das Fahrtenangebot der Linie 25.

Die Alte Vaalser Straße wird ganztägig weiterhin von den Linien 35 und 55 im 30-Minuten-Takt und zusätzlich wie bisher von der Linie 33 befahren.

Zur Verbesserung des Angebotes sollte dann eine weitere Haltestelle auf der Vaalser Straße im Bereich zwischen Reutershag und Vaals-Grenze eingeplant werden, die über einen zusätzlichen Gehweg Vaalserquartier anbindet.

Im Blockverkehr (montags - freitags nach 20:00 Uhr, samstags nach 17:00 Uhr und sonn- und feiertags ganztägig) wird der Kronenberg bereits heute von der Buslinie 5 nicht bedient. Das Fahrtenangebot zur Uniklinik und nach Vaals bleibt zu diesen Zeiten wie bisher bestehen.

 

2. Alternative: Führung über Vaalser Straße und Kullen alle 15 Min. bis zur Uniklinik

Alternativ besteht die Möglichkeit, die Doppelgelenkbusse als schnelle Direktverbindung über die Vaalser Straße und über Kullen bis zur Uniklinik zu führen (s. Anlage 4). In diesem Fall erhält die Vaalser Straße ein zusätzliches Angebot mit Doppelgelenkbussen, die dann alle 15 Minuten über die Vaalser Straße und Kullen bis zur Uniklinik fahren. Zusammen mit den Linien 25, 35 und 55 erhält die Vaalser Straße von der Innenstadt bis zur Haltestelle Reutershag einen 7,5-Minuten-Takt.

Bei dieser Alternative würden auf dem Kronenberg die Fahrten der Linie 5 entfallen. Aufgrund der bestehenden Fahrgastnachfrage auf der Linie 5 wird empfohlen, zu den Hauptverkehrszeiten montags bis freitags zwischen 7:00 und 9:00 Uhr bzw. ca. 12:00 und 18:00 Uhr eine Ersatzlinie im 30-Minuten-Takt einzurichten. Die Haltestellen Couven-Gymnasium und Barbarossaplatz auf der Hohenstaufenallee werden nur noch zu diesen Zeiten bedient. Die Bedienung an Samstagen bis 17:00 Uhr im Normalverkehr gegenüber heute entfällt. Als Ersatzlinie können am Bushof endende Fahrten der Linien 15 und 65 (von Brand kommend) genutzt werden. Durch die Integration bisheriger Schüler-Verstärkerfahrten ist hier kein zusätzliches Spitzenfahrzeug erforderlich.

Durch die wegfallenden Fahrten wären insgesamt ca. 190 Fahrgäste in beiden Richtungen an einem Werktag (montags bis freitags) betroffen, davon direkt an den Haltestellen Couven-Gymnasium und Barbarossaplatz ca. 70 ein- und aussteigende Fahrgäste.

Die Bedienung vom Kronenberg mit der Buslinie 4 bleibt unverändert, ebenso wie die Bedienung von Vaals mit der Linie 25 und Vaalserquartier mit den Linien 25, 35 und 55.

Abends und am Wochenende (Blockverkehr) fährt die Linie 45 wie bisher im 30-Minuten-Takt zwischen Brand Schulzentrum und Uniklinik.

Durch die Verlegung der Linie 5 zur Vaalser Straße und die damit verbundene Angebotsverdichtung mit den Linien 5, 25, 35, 45 und 55 auf einen 7,5-Minuten-Takt auf der Vaalser Straße ist die zusätzliche Bedienung durch die Linie 12 (Bushof - Vaalser Straße - Welkenrather Straße) auf der Vaalser Straße ökonomisch nicht sinnvoll. Die Linie dient vor allem zur direkten Anbindung des Altenwohnheims St. Elisabeth in der Welkenrather Straße und verkehrt 6 bzw. 7 Mal pro Fahrtrichtung und Tag.

Um weiterhin die Haltestelle Welkenrather Straße zu bedienen, wird vorgeschlagen, die Linie 4 über die Haltestelle Hanbruch, Schwimmhalle West hinaus unter Ausnutzung der Wendezeit bis zur Welkenrather Straße zu verlängern (s. Anlage 5). Umsteigefrei kann die Innenstadt dann allerdings nur über den Umweg Kronenberg erreicht werden.

Die Leistungseinsparungen reduzieren sich dabei wegen der Zusatzleistung über Kronenberg und Hohenstaufenallee auf ca. 80.000 Nutzwagenkilometer.

Weitere Anpassungen im Liniennetz:

Unabhängig von den verschiedenen Lösungsansätzen im Abschnitt zwischen Aachen Bushof und Vaals bzw. Uniklinik sind weitere Anpassungen im Liniennetz notwendig.

Leistungsangebot Trierer Straße

Durch die Umstellung vom bisherigen 10-Minuten-Grundtakt mit Gelenkbussen auf einen 15-Minuten-Grundtakt mit Doppelgelenkbussen zwischen Driescher Hof und Aachen Innenstadt müssen auch die Linien auf der Achse zwischen Brand und Aachen Bushof über die Trierer Straße auf einen 15-Minuten-Grundtakt umgestellt werden.

Zu den Zeiten von 7:00 bis 9:00 Uhr und 12:00 bis 18:00 Uhr bleibt allerdings das heutige Angebot aufgrund der hohen Anzahl an Zwischenfahrten mit einem 5- bzw. 7,5-Minuten-Takt erhalten. Ab der Haltestelle Trierer Platz Richtung Innenstadt besteht künftig ganztägig bis 20:00 Uhr zusammen mit den Doppelgelenkbuslinien aus dem Driescher Hof ein 7,5-Minuten-Grundangebot.

Einzelne Fahrten der Linien 15 und 65 (aus Stolberg-Breinig bzw. Walheim kommend), insbesondere in den "Nebenverkehrszeiten“, beginnen bzw. enden in Brand und werden dort mit der Linie 34 (Brand - Gewerbegebiet Eilendorf Süd - Normaluhr - Aachen Bushof - Grüner Weg - Kohlscheid - Kerkrade) verknüpft, so dass die Innenstadt aus dem Aachener Süden mit allen Linien weiterhin umsteigefrei erreicht werden kann.

In der Nordstraße Fahrtrichtung Trierer Straße muss für die Fahrten der Linie 34 in Richtung Brand mit Umbau der Trierer Straße eine neue Haltestelle eingerichtet werden. Zu diesen Zeiten entsteht außerdem eine direkte Anbindung der Brander Heide an das Ortszentrum Brand.

Hörn Physikzentrum

Aufgrund der Änderungen bei den Linien 15, 65 und Wegfall der Linie 75 muss die Bedienung der Achse zwischen Hörn Physikzentrum und Stadtmitte von anderen Linien übernommen werden. Die Linien 12 (Donnerberg/Stolberg Mühlener Bf. - Münsterbusch - Eilendorf - Aachen Bushof, teilweise bis Welkenrather Straße) und 22 (Stolberg Mühlener Bf. - Atsch - Eilendorf - Aachen Bushof - Elisenbrunnen) werden dazu über den Elisenbrunnen hinaus bis Hörn Physikzentrum verlängert (s. Anlage 6). Der 15-Minuten-Takt zwischen Stadtmitte und Hörn Physikzentrum bleibt unverändert bestehen.

 

Leistungsreduzierung Linie 4 Blockverkehr Uniklinik - Schwimmhalle West

Zusätzliche Einsparungen lassen sich ggf. erzielen, wenn das Fahrtenangebot der Linie 4 abends und am Wochenende zwischen der Uniklinik und Schwimmhalle West nur noch bei vorhandener Fahrgastnachfrage angeboten wird. Eine Überprüfung hierzu im Einzelnen steht noch aus.

Zusammenfassung der Änderungen

Ausgangslage Einstiegskonzept:

·     Linie 5/45 (alle 15 Min.): Brand (alle 30 Min.) / Brand Schulzentrum - Driescher Hof - Trierer Platz - Bushof - Kronenberg bzw. Vaalser Straße - Uniklinik

→   Einsatz von Doppelgelenkbussen

→   Linie 5 fährt über Kronenberg

→   Linien 25, 35 und 55 unverändert bis Vaals bzw. Vaalserquartier

→       Leistungsreduzierung ca. 100.000 Nutzwagen-Kilometer pro Jahr

Alternative 1:

·     Linie 5/45 (alle 15 Min.):  Brand (alle 30 Min.) / Brand Schulzentrum - Driescher Hof - Trierer Platz - Bushof - Vaalser Straße - Uniklinik (alle 30 Min.) bzw. Vaals (alle 30 Min.)

→   Einsatz von Doppelgelenkbussen alle 15 Minuten auf der Vaalser Straße

→   Linie 25 fährt über Kronenberg bis Uniklinik als Ersatz für Linie 5

→       Doppelgelenkbus fährt nicht über Vaalserquartier / Alte Vaalser Straße

→       Leistungsreduzierung ca. 100.000 Nutzwagen-Kilometer pro Jahr

Alternative 2:

·     Linie 5/45 (alle 15 Min.): Brand (alle 30 Min.) / Brand Schulzentrum - Driescher Hof - Trierer Platz - Bushof - Vaalser Straße - Uniklinik (alle 15 Min.)

→   Einsatz von Doppelgelenkbussen alle 15 Minuten auf der Vaalser Straße

→   Linie 5 fährt nicht über Kronenberg, nur noch Bedienung mit neuer Linie zu den Hauptverkehrszeiten

→   Bedienung Welkenrather Straße (6-7x täglich) neu mit Linie 4 über Kronenberg (bisher Linie 12)

→   Bedienung Vaalserquartier unverändert

→       Leistungsreduzierung ca. 80.000 Nutzwagen-Kilometer pro Jahr

 

Für alle Varianten sind folgende Maßnahmen vorgesehen:

·     Linie 12/22 (alle 15 Min.): Stolberg - Münsterbusch bzw. Atsch - Eilendorf - Aachen Bushof - Muffet - Hörn Physikzentrum

→   verlängert bis Hörn Physikzentrum als Ersatz für die Linien 15, 65 und 75

 

·     Linie 15/65 (alle 30 Min.): (Breinig bzw. Walheim - ) Brand - Trierer Platz - Bushof

→   in den Nebenverkehrszeiten und bei Zwischenfahrten an/ab Brand (Linienwechsel mit Linie 34); Abschnitt Bushof - Hörn Physikzentrum entfällt

 

·     Linie 75

→   entfällt

 

In der Anlage 8 werden die jeweiligen Alternativen vergleichend in einer Tabelle einander gegenüber gestellt.

Sowohl die ASEAG als auch die Verwaltung empfehlen aufgrund einer gleichmäßigeren Vertaktung der Doppelgelenkbusse auf der Hauptachse Vaalser Straße eine Führung der Doppelgelenkbuslinien 5 und 45 zur Uniklinik bzw. nach Vaals gemäß Alternative 1 und die damit verbundene Weiterführung der Verhandlungen mit der Gemeinde Vaals.

Bis zur rechtzeitigen Klärung und Fassung erforderlicher Beschlüsse der Gemeinde Vaals und der Provinz Limburg wird empfohlen, am Grundsatzbeschluss und einer Führung über den Kronenberg mit der Linie 5 und über die Vaalser Straße mit der Linie 45 festzuhalten und zum Fahrplanwechsel 2008 umzusetzen.

Bisherige Beratung

 

Folgende politische Beratungen haben im Jahr 2007 bisher stattgefunden:

Am 23.05.2007 wurde der Punkt "Fahrplanmaßnahmen zum Fahrplanwechsel 2008" in den Bezirksvertretungen Aachen-Kornelimünster/Walheim, Aachen-Laurensberg, Aachen-Richterich und Aachen-Mitte behandelt. Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nahm den Bericht der Verwaltung und der ASEAG zur Kenntnis und empfahl mehrheitlich dem Verkehrsausschuss, die vorgesehenen Fahrplanmaßnahmen 2008, wie von der Verwaltung und der ASEAG in der Vorlage empfohlen, zu beschließen. In Aachen-Kornelimünster/Walheim erfolgte die Empfehlung einstimmig, in Aachen-Laurensberg mit einer Gegenstimme. Die Bezirksvertretung in Aachen-Richterich nahm die Fahrplanmaßnahmen 2008 der ASEAG zur Kenntnis.

In der Sitzung am 13.06.2007 wurde die Empfehlung in der Bezirksvertretung Aachen-Brand einstimmig beschlossen. Am 14.06.2007 nahm der Verkehrsausschuss den Bericht der Verwaltung und der ASEAG zur Kenntnis und beschloss die vorgesehenen Fahrplanmaßnahmen 2008, wie von der Verwaltung und der ASEAG in der Vorlage empfohlen mit der Maßgabe, dass die Entscheidung über den weiteren Einsatz der Doppelgelenkbusse verschoben wird.

 

Alternativer Vorschlag der SPD zur Doppelgelenkbus-Linienführung

 

In einer E-mail vom 12.06.2007 hat die SPD ihre Überlegungen zum Doppelgelenkbuskonzept erläutert und darum gebeten, alternative Maßnahmen zu prüfen. Dabei handelt es sich um eine Modifizierung der Alternative 2 (Alternative 2: Führung der Doppelgelenkbusse über die Vaalser Straße im 15-Minuten-Takt zur Uniklinik und Bedienung des Kronenbergs mit einer neuen Linie nur in den Hauptverkehrszeiten zwischen 6:00 und 9:00 Uhr bzw. 12:00 und 18:00 Uhr.

 

Über die Maßnahmen aus der Alternative 2 hinaus wird angeregt, den Linienweg der Linie 2 (Eilendorf - Aachen Bushof - Preuswald) zu ändern und auf die Bedienung des Linienweges zwischen den Haltestellen Alter Posthof und Uniklinik über Hohenstaufenallee und Kronenberg durch die Linie 5 ganz zu verzichten. Für die Linie 2 wird ein Linienweg über Hohenstaufenallee (Haltestelle Barbarossaplatz), Limburger Straße und von dort weiter über den bisherigen Linienweg Aachener-und-Münchener-Allee vorgeschlagen. Hierfür müsste dann die heutige Haltestelle Couven-Gymnasium in beiden Fahrtrichtungen verlegt und neu eingerichtet werden, da sich die vorhandenen Haltestellen westlich der Kreuzung befinden und deshalb bei einer Routenführung Hohenstaufenallee-Limburger Straße nicht angefahren werden könnten.

 

Als Ersatz für die entfallende Linie 5 sollen sichere Umsteigemöglichkeiten am Karlsgraben (Linien 4, 12, 22 sowie 5er-Linien) und am Venskyhäuschen/Schwimmhalle West (Linie 4 sowie 5er-Linien) gewährleistet werden.

 

 

 

Bewertung der vorgeschlagenen Maßnahmen:

 

Durch eine geänderte Streckenführung der Linie 2 im Bereich Goethestraße/ Hohenstaufenallee kann die Haltestelle Schillerstraße am Knoten Goethestraße/Schillerstraße nicht mehr bedient werden. Die Haltestellen Barbarossaplatz und Couven-Gymnasium (letztere nach baulicher Anpassung) werden hingegen weiterhin angefahren. Durch den geänderten Linienweg entstehen weitere Fußwege für Bewohner aus den Bereichen der Goethestraße, der mittleren Schillerstraße, der Habsburger Allee und der Maria-Theresia-Allee (siehe Anlage 9, Einzugsbereiche). Die ÖV-Erschließung würde sich durch diese Verschiebung deutlich verschlechtern.

Durch die neue Linienführung verlängert sich der Linienweg für die Linie 2 um ca. 150m pro Fahrtrichtung. Im neuen Abschnitt befinden sich 2 Lichtsignalanlagen (davon eine Fußgängerampel mit Bedarfssteuerung) und 2 Haltestellen, während heute in der Goethestraße lediglich eine Haltestelle und keine Lichtsignalanlage vorhanden sind. Dadurch erhöht sich der Fahrweg pro Richtung um ca. 1 Minute, was bzgl. des Beschleunigungswunsches dieser Linie sehr ungünstig ist. Von Vorteil wäre, dass die Engstelle in der Goethestraße zwischen Hohenstaufenallee und Schillerstraße nicht mehr vom Bus befahren werden müsste.

Ein Vergleich der Fahrgastzahlen an den betroffenen Haltestellen ergibt, dass 914 Ein-/Aussteiger täglich an der Haltestelle Schillerstraße (Erhebung Linie 2 von Februar/März 2006) ihre Haltestelle verlieren und nun auf andere Haltestellen, meist Barbarossaplatz, ausweichen müssen. Dem gegenüber profitieren 116 Fahrgäste weiterhin an einem bestehenden Angebot in Richtung Stadtmitte an der Haltestelle Couven-Gymnasium bzw. 171 Fahrgäste entsprechend am Barbarossaplatz (Erhebung Linie 5 von Januar/Februar 2006).

 

Die Anzahl insgesamt betroffener Fahrgäste ist derart hoch, dass eine Linienwegänderung der Linie 2 nicht befürwortet werden kann. Es müssen für alle diese Kunden erhöhte Zu- und Abgangswege in Kauf genommen werden.

 

Die Zugangswege für Fahrgäste am Barbarossaplatz, die heute die Linie 5 nutzen, werden im Durchschnitt zwar auch länger, jedoch steht mit den Linien 4 und 24 eine Alternative in der Lütticher Straße für Fahrten in die Innenstadt zur Verfügung. Der weitere Fußweg wird als zumutbar eingestuft.

 

Die Linie 5 auf dem heutigen Linienweg wurde ursprünglich eingerichtet, um eine direkte ÖV-Verbindung zwischen der alten und neuen Uniklinik über den Kronenberg herzustellen. Fahrgasterhebungen der Linie 5 zeigen, dass diese Verbindung nach wie vor nachgefragt wird. Die gänzliche Einstellung dieser Verbindung würde ca. 800 Fahrgäste betreffen, die dann nicht mehr ohne Umstieg oder längere Fußwege zur Haltestelle ihre bisherigen Ziele erreichen könnten.

 

Die ASEAG und die Verwaltung halten deshalb an der bisherigen Empfehlung fest, auch vor dem Hintergrund, dass keine vorzeitige Angebotsreduzierung auf dem Kronenberg stattfinden wird.

In jedem Fall sollten aber auf dem Linienweg der bisherigen Linie 5 über Hohenstaufenallee und Kronenberg mindestens in den Hauptverkehrszeiten (ca. 6:00 - 9:00 Uhr und 12:00 - 18:00 Uhr) weiterhin Fahrten angeboten werden - wie in Alternative 2 vorgesehen. Die Zahl der täglich betroffenen Fahrgäste kann so zumindest von ca. 800 auf ca. 200 gemindert werden.

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

Beim geltenden Umlageschlüssel im AVV von bis zu 1,80 € je Wagennutzkilometer ergibt sich eine Einsparung von ca. 180.000 € durch das Einstiegskonzept Doppelgelenkbus.