Kenntnisnahme - FB 11/0138/WP15

Beschlussvorschlag:

Der Personal- und Verwaltungsausschuss nimmt die Vorlage zur Kenntnis.

 

In Vertretung

 

(Lindgens)

Beigeordneter

Erläuterungen:

Ausbildungssituation

 

Bei der Stadt Aachen sind einschließlich der Eigenbetriebe momentan 128 Personen in Ausbildung. Zu den Einstellungsterminen 1.8 und 1.9. 2007 werden noch 37Personen die Ausbildung beginnen. 8 Nachwuchskräfte des gehobenen Dienstes beenden im August 2007 ihre Ausbildung.

In diesem Jahr konnten alle Nachwuchskräfte in den Verwaltungsberufen übernommen werden. Bei den gewerblich- technischen Ausbildungsgängen wurde mit Ausnahme der auszubildenden Chemielaborantin  allen Auszubildenden eine Weiterbeschäftigungsmöglichkeit angeboten. 

 

Im Verwaltungsbereich und bei den gewerblich-technischen Ausbildungsberufen werden die Einstellungszahlen jährlich unter Berücksichtigung der Haushaltskonsolidierung festgelegt. In den Verwaltungsberufen werden grundsätzlich keine Ausbildungsplätze über Bedarf angeboten.

Alle Nachwuchskräfte werden darauf hingewiesen, dass eine Übernahme grundsätzlich nicht garantiert werden kann. Sie richtet sich nach den vorhandenen Bedarfen zum Zeitpunkt der Beendigung und den persönlichen Leistungen während der Ausbildung.

 

Die Eigenbetriebe treffen die Entscheidung über Ausbildungsplätze  im Rahmen des Wirtschaftsplanes.

 

Reduzierung der Personalausgaben im Ausbildungsbereich

 

Nach den Vorgaben des Haushaltssicherungskonzeptes 2007 sollen die Personalausgaben für Auszubildende in 2009 um 50.000 € reduziert werden.

 

Um diese Einsparvorgabe für 2009 zu erfüllen, müssen bereits in 2007 und 2008 die Einstellungen reduziert werden. Dies bedeutet ein geringeres Angebot von ca. 4 Ausbildungsstellen. Für einen Ausbildungsplatz müssen jährlich ca. 12.500 € Personalkosten veranschlagt werden.

Wie der nachfolgenden Aufstellung über Beendigung und Einstellung im Ausbildungsbereich zu entnehmen ist, kann die Einsparvorgabe 2009 durch Verringerung des Angebots von Ausbildungsstellen überwiegend im Verwaltungsbereich erreicht werden.

In 2007 werden 3 Ausbildungsplätze weniger im Vergleich zu den Beendigungen angeboten, für 2008 wird das Ausbildungsangebot dann noch einmal um einen Ausbildungslatz reduziert .

 

 

 

 

 

 

 

Übersicht Beendigung/Einstellung 2007/2008

ohne Eigenbetriebe und Feuerwehr

 

                                    Beendigung          Einstellung

 

Personalbedarfsplanung

 

Bei einer Personalbedarfsplanung für die Einstellungen in den Verwaltungsberufen wird der tatsächliche Bedarf anhand der altersmäßigen Entwicklung, der sonstige Abgänge sowie der Gewährung von Elternzeiten abzüglich Rückkehrer/innen ermittelt.

In der Vergangenheit sind aber diese ermittelten Einstellungszahlen regelmäßig gekürzt worden, um Einspareffekte bei den Personalkosten zu erreichen.

Von bedarfsorientierten Einstellungszahlen, die sich an den o.a. Kriterien orientieren, kann deshalb nicht gesprochen werden. Durch die jetzt noch einmal vorgenommene Kürzung für 2009 kann nicht auf Engpässe im Personalbereich durch ausgebildetes Personal reagiert werden.

Um auf die altersmäßige Entwicklung bei den Beschäftigten ( sh. beigefügte Alterspyramide) zu reagieren, müsste in den nächsten Jahren verstärkt in den Verwaltungsberufen ausgebildet werden.

Für eine dreijährige Ausbildung im Verwaltungsbereich müssen Personalkosten in Höhe von ca. 37.000 € kalkuliert werden. Nach der Ausbildung betragen die Personalkosten je nach Laufbahn zwischen 23.000 € und 32.000 € pro Mitarbeiter.

Da für solche Personalplanungen die finanziellen Möglichkeiten bei den Personalkosten nicht gegeben sind, kann auf diese Entwicklung nicht reagiert werden.

Bereits jetzt zeichnet sich bei der Besetzung von vakanten Stellen ein erheblicher Mangel an ausgebildetem Personal ab.

Dies gilt besonders in dem Bereich des mittleren Dienstes und zunehmend auch bei der Besetzung von Stellen im gehobenen Dienst. Gravierend ist auch der Personalnotstand im Bereich Vorzimmerkräfte/Servicemitarbeiter/innen. Ausgebildetes Personal ist nur begrenzt vorhanden. Zunehmend müssen hier zur Aufrechterhaltung des Verwaltungsbetriebes externe Bewerbungen auch von nicht ausgebildetem Personal  berücksichtigt werden.

 

Zusätzliche Ausbildungsangebote

 

Für Berufe, die eine Beschäftigung auch außerhalb der öffentlichen Verwaltung ermöglichen, bestände grundsätzlich  in eingeschränktem Umfang ( je nach Ausbildungskapazität in den verschiedenen Bereichen) die Möglichkeit , zusätzliche Ausbildungsplätze anzubieten.

Beispiele hierfür sind die Ausbildungsberufe Chemielaborant/in, Bauzeichner/in, Fachangestellte/r für Medien und- Informationsdienste/Vermessungstechniker/in und Kaufleute für Bürokommunikation.

Auch hier muss gesagt werden, dass es für zusätzliche Ausbildungsplätze keine Ressourcen im Personalhaushalt gibt und deshalb ein Angebot nicht erfolgen kann.

Die zusätzlichen Ausbildungsmaßnahmen beschränken sich daher auf die Programme der Jugendberufshilfe, die überwiegend drittmittelfinanziert sind ( Ausbildung zum/zur Tischler/in und Ausbildung zum/ zur Kaufmann/frau im Einzelhandel).

Außerdem werden vereinzelt zusätzliche Ausbildungsplätze angeboten, da die Finanzierung der Ausbildungskosten durch Entgelte abgedeckt ist.

 

Fazit

 

Die Einsparung von 50.000 € als Konsolidierungsansatz ist durch die Einsparung von 4 Ausbildungsstellen möglich. Eine bedarfsdeckende Ausbildung im Verwaltungsbereich kann mit den vorhandenen Mitteln nicht erreicht werden.

Dies gilt auch für eine Ausbildung über Bedarf in Berufen, die eine Beschäftigung auch außerhalb der öffentlichen Verwaltung ermöglichen.

Finanzielle Auswirkungen:

Einsparung von 50.000 € Personalausgaben im Ausbildungsbereich in 2009