Entscheidungsvorlage - FB 61/0630/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
EuRegionale 2008 Pferdelandpark Vorstellung verschiedener Planungen zum Weißen Weg und den Stationen+ Wildbach/Eingang Tuchwerk+ Brücke über den Amstelbach und Heyder Feldweg+ Gestaltung der Unterführung A 4+ Gestaltung der Eingänge+ Brücke WolfsfurthBeschluss über den Entwurf zu den Stationen+ Höhenpromenade+ Obeliskenplatz am Paulinenwäldchen und Aussichtsterrasse
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- FB 61/50 // Dez. III
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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11.10.2007
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●
Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg
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Anhörung/Empfehlung
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10.10.2007
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Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Richterich
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Anhörung/Empfehlung
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10.10.2007
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●
Erledigt
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Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
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Anhörung/Empfehlung
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11.10.2007
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●
Erledigt
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Planungsausschuss
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Entscheidung
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11.10.2007
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg
nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Sie empfiehlt dem
Planungsausschuss zu beschließen, die vorgestellten Planungen – soweit sie in
ihrem Kompetenzbereich liegen - weiter voranzutreiben und den Beschluss über
den Entwurf für die Station Höhenpromenade und die Station Obeliskenplatz am
Paulinenwäldchen und Aussichtsterrasse zu fassen.
Die Bezirksvertretung Aachen-Richterich nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Sie empfiehlt dem Planungsausschuss zu beschließen, die vorgestellten Planungen – soweit sie in ihrem Kompetenzbereich liegen - weiter voranzutreiben
Der Umweltausschuss nimmt den
Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Er empfiehlt dem Planungsausschuss zu
beschließen, die vorgestellten Planungen weiter voranzutreiben und den
Beschluss über den Entwurf für die Station Höhenpromenade und die Station
Obeliskenplatz am Paulinenwäldchen und Aussichtsterrasse zu fassen.
Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Er beschließt, die Verwaltung zu beauftragen, die vorgestellten Planungen weiter voranzutreiben. Er fasst den Beschluss über den Entwurf für die Station Höhenpromenade und die Station Obeliskenplatz am Paulinenwäldchen und Aussichtsterrasse und beauftragt die Verwaltung, die Ausführungsplanung auf dieser Basis zu beauftragen.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Durch umfangreiche Beteiligungs- und Diskussionsprozesse in den vergangenen 12 Monaten haben sich einige wesentliche Merkmale des Pferdelandparks gegenüber dem Materplan von Janson + Wolfrum verändert. Der Weiße Weg wurde in Folge der vier Gesprächsrunden mit der Landwirtschaft und den Diskussionen mit den Umweltbehörden und Naturschutzverbänden von ca. 42 Kilometer auf rund 30 Kilometer verkürzt. Die Stationen wurden entsprechend der veränderten Wegeführung von 12 auf 10 Stationen reduziert. Einige Zuwege und Eingänge wurden ebenfalls angepasst. Der aktuelle Stand ist der beigefügten Karte (Bild 1) zu entnehmen.
Die
Stationen von Süden nach Norden:
in Aachen
1 Lousbergterrasse, geplant von 3+ Freiraumplaner, Aachen (Baubeschluss Dezember 2006/Februar 2007, Ausführungsplanung beauftragt)
2 Wildbach, geplant von Lewitzki und Kleinen, ASH Architekten, Aachen (Vorplanung wird im Folgenden vorgestellt)
3 Höhenpromenade, geplant von rmp,
Stefan Lenzen, Bonn (Planung und Entwurf werden im Folgenden vorgestellt)
4 Sonnenhang, geplant von Wolfrum und Janson, München zusammen mit Achim Wollscheid (Geräuschumwandlung), Frankfurt (Baubeschluss März 2007, Beauftragung A. Wollscheid wird z.Zt. vorbereitet)
5 a und 5b Obeliskenplatz am Paulinenwäldchen und Aussichtsterrasse, geplant von 3 + Freiraumplaner, Aachen (Planung und Entwurf werden im Folgenden dargestellt).
6 Verborgene Mitte, geplant von Janson und Wolfrum, München (Baubeschluss März 2007, Ausführungsplanung soll in Kürze beauftragt werden)
in
Herzogenrath
7 Maulbeerhügel, Entwurf 3+ Freiraumplaner, Aachen
8 Haldenrundweg Wilsberg, Entwurf 3+ Freiraumplaner, Aachen
9 Amstelbachterrasse, Entwurf 3+ Freiraumplaner, Aachen
über die
Grenze – Aachen und Kerkrade
10 Amstelbachbrücke, geplant von Claus Bury, Frankfurt (Vorplanung wir im Folgenden dargestellt).
Am Rande des Pferdelandparks, genau genommen im EuRegionale-Projekt „Grenzland Wurmtal“ liegt die Brücke Wolfsfurth. Hier hat 2006 ein Wettbewerb zur Neu- und Umgestaltung von 10 Brücken stattgefunden. Aus dem Wettbewerb ist das Team ds/Nox, Delft und Rotterdam als Gewinner für die Brücke Wolfsfurth hervorgegangen. Die Vorplanung wird mit dieser Vorlage vorgestellt.
Zur Gestaltung der Eingänge wurde von den drei Partnerstädten eine kleine Mehrfachbeauftragung ausgelobt. Die Ergebnisse werden ebenfalls hier vorgestellt. Weiter liegt von Achim Wollscheid ein Vorschlag für die bessere Gestaltung der Fußgängerunterführung unter der A 4 als Erweiterung der Station 4 Sonnenhang vor.
Vorstellung verschiedener Planungen zum Weißen Weg und
den Stationen
Station 2 :
Ein Platz über dem Wildbach
… oder: kein Park ohne Wasser. Das Erlebnis fließenden Gewässers zählt im Stadtgebiet Aachen zu den Seltenheiten. An einem ganz besonderen Punkt, dort wo in der Stockheider Mühle das Tuchwerk Aachen entstehen soll, taucht der Wildbach nach der Unterquerung des Strüver Wegs wieder aus dem Boden auf. Hier ist als eine Station des Weißen Weges eine lichtdurchlässige Terrasse über dem Wildbach geplant.
Der Platz über dem Wildbach bildet einen angenehmen Ruhepunkt am Wasser. Spaziergänger können hier innehalten und auf das Geländer gestützt den Blick über die Gegend schweifen lassen; und dann auf eine Erkundungstour zum Tuchwerk aufbrechen oder dem Wildbach weiter auf dem Weißen Weg folgen.
Mit der Entwurfs- und Ausführungsplanung soll das Büro Lewitzki & Kleinen, A.S.H Architekten, Aachen, die den Umbau der Stockheider Mühle entworfen haben, beauftragt werden. Die Maßnahme umfasst den Platz über dem Wasser, neben dem Wasser im Eingangsbereich des Tuchwerks mit einer Information zum Weißen Weg und zum Tuchwerk sowie den Weißen Weg vom Strüver Weg entlang des Wildbachs über rund 120 Meter. Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 45.000 €. Eine Planskizze ist beigefügt (Bild 2).
Station 10: Brücke über den
Amstelbach
Heyder Feldweg
Der nördlichste Aussichtspunkt des Pferdelandparks, der Nullander Berg, soll in Zukunft über eine neu zu bauende Brücke im Pferdelandpark erreichbar sein. Der Ausbau des Heyder Feldwegs bis zum Amstelbach und der Grenzsprung über den Bach nach Kerkrade schließen eine Lücke im Weißen Weg und schlagen den Bogen in die Niederlande. Diese Station wurde entwickelt an Stelle der wegfallenden Station „Lindenpavillon im weiten Feld“, die nicht mehr am „Weißen Weg“ liegen würde.
Die Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland verläuft entlang der Bäche Amstelbach und Crombeek. Schon im Mittelalter gab es entlang der beiden Bäche Feudal- und Kirchwege, die durch das Festlegen der Nationalgrenzen teilweise verschwunden sind bzw. in die landwirtschaftliche Nutzung einbezogen wurden. Die Gemeente Kerkrade hat vor einigen Jahren auf der Ostseite des Amstelbachs einen Weg angelegt, der aber wegen eines besonders empfindlichen Bereiches nur von Fußgängern, nicht aber von Fahrrädern und Reitern benutzt werden darf. Einige benachbarte Gehöfte halten Pferde und bieten Reiten an. Deshalb begrüßen sie, wenn der heute unterbrochene Heyder Feldweg wieder hergestellt wird, um eine erweiterte grenzüberschreitende Verbindung für die Erholungssuchenden zu schaffen.
Der Frankfurter Künstler Claus Bury wurde mit dem Entwurf einer Brücke beauftragt. Claus Bury entwirft und baut seit 1979 große architektonische Skulpturen und gehört zu den herausragenden deutschen Bildhauern mit internationalem Renommee. Zusammen mit Jörg Schlaich hat er am Wettbewerb „Brückenschlag“ im Rahmen des EuRegionale Projektes Grenzland Wurm teilgenommen. Sein Entwurf für die 12 Meter lange Brücke am Amstelbach spielt mit dem Thema der Gegenläufigkeit: Die Bögen der Holzbrücke sind mit diagonal verlaufenden Brettern verkleidet, die breite Sehschlitze offenlassen. Die Bretter des einen Brückenbogens zeigen in Richtung Niederlande, die des anderen Bogens in Richtung Deutschland. Durch die in verschiedene Richtungen laufenden Bogenverkleidungen wird die Brücke der markanten Situation des „Grenzsprunges“ gerecht - sie verweist auf das jeweils Andere und verbindet zugleich. Die Brücke ist ein besonderer Blickfang, der gleichzeitig gut mit der Landschaft harmoniert.
(Bild 3 Lageplan, Bild 4 Foto des Modells).
Auf Grundlage des Modells und von Konstruktionsskizzen wurde eine Kostenermittlung vorgenommen. Die Holzbrücke einschließlich Transport ist incl. Mehrwertsteuer mit 40.000 € zu veranschlagen. Dazu kommt noch das Honorar von Prof. Bury und Kosten für die Vorbereitung des Geländes einschließlich der Fundamente. Für die beiden Grenzbäche Amstelbach und Krombach ist der Wasserverband Roer/Overmaas zuständig. Mit dem Verbandsdirektor und maßgeblichen Vertretern der niederländischen Seite hat bereits ein Ortstermin stattgefunden. Die Genehmigungsverfahren auf deutscher und niederländischer Seite sind in die Wege geleitet. Die Brücke soll im Rahmen der Euregionale2008 finanziert werden, den Eigenanteil übernimmt die Stadt Aachen. Von niederländischer Seite wird in den kommenden Jahren die Renaturierung des ca. 80 Meter entfernten Zusammenflusses der beiden Bäche übernommen, die heute in einem nicht mehr zeitgemäßen Betonbecken erfolgt (Bild 5 Foto Zusammenfluss).
Station 4: Gestaltung
Unterführung A 4 am Sonnenweg
(Erweiterung der Station Sonnenhang)
Für die Umwandlung des Autobahnlärms an der Bank am Sonnenweg hatte Alban Janson die Zusammenarbeit mit dem Künstler Achim Wollscheid aus Frankfurt empfohlen. Wollscheids Hauptinteresse gilt der Beziehung zwischen Klang, Licht und Raum und den damit verbundenen Schnittstellen. Er hat eindrucksvolle Installationen an Gebäuden entwickelt, bei denen z.B. durch den von Passanten ausgelösten Schallimpuls Licht erscheint, das reizvoll auf zum Teil großen Flächen angeordnet ist („Nordpol-Brücke“ City-West, Bochum, „Römer-Nordseite“ und Amtsgericht in Frankfurt a.M., „Redlighthaze“ Palazzo degli Uffici, Rom).
Um herauszufinden, was mit dem Autobahnlärm am Sonnenweg getan werden kann, hat die Verwaltung Achim Wollscheid zu einem Ortstermin nach Aachen eingeladen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die am Sonnenweg gelegene Autobahnunterführung besichtigt. Während Wollscheid für die Bank oder Klangmuschel am Modell erproben will, welche Umwandlungsmöglichkeiten sich ergeben, hat er für die Unterführung bereits ein konkretes Konzept erarbeitet. Es sieht vor, dass die Schritte des sich nähernden Spaziergängers einen Impuls auslösen, der an der Decke der Unterführung befestigte Lampen aufleuchten lässt. Das Licht geht nach und nach an und wandert mit dem Fußgänger. Es erlischt, wenn er den Tunnel verlässt. So wird der unfreundliche, dunkle Ort aufgehellt und die Passanten fühlen sich wahrgenommen und im besten Fall begleitet (Bild 6 Fotomontage Lichtinstallation Autobahnunterführung).
Achim Wollscheid hat eine Kostenkalkulation für die Lichtinstallation aufgestellt, die sich auf 27.500 € einschließlich seines Honorars beläuft. Ein Problem stellt der Stromanschluss dar. Zusammen mit der STAWAG wird zur Zeit nach der günstigsten und widerstandsfähigsten Lösung gesucht, für die im teuersten Fall noch mal 20.000 € zu veranschlagen wären.
Gestaltung der Eingänge
Die drei am
Pferdelandpark beteiligten Städte haben zur Gestaltung der Eingänge eine kleine
Mehrfachbeauftragung ausgelobt. Im Folgenden werden die vorgelegten Entwürfe
beschrieben:
Uli Hager + archigraphus: Orte des Übergangs: Ein Konzept für die Eingänge des Pferdelandparks
Uli Hager und archigraphus entwickeln ein vielteiliges Zeichensystem, das einen flexiblen Vorrat an Ausstattungsmerkmalen für die unterschiedlichen Eingangssituationen zur Verfügung stellt. Dem Entwurf geht eine detaillierte Analyse der Situationen vor Ort voraus. Ziel des Entwurfes ist es, ein „lesbares Bild des Übergangs“ zu gestalten. Das vorgestellte Zeichensystem basiert auf den vorgefundenen Formen, Spuren und Überlagerungen bearbeiteter und intensiv genutzter Landschaft. Grundelemente des Zeichensystems sind Spurensteine in einem grünen Streifen, der in einer Informationstafel seinen Abschluss findet. Die Informationstafel ist mit einem gerahmten Durchblick versehen. Additiv können Hecken, Bäume, Bank und Mülleimer ergänzt werden, so dass je nach vorgefundener Eingangssituation der Bereich intensiv oder zurückhaltend markiert werden kann. (Bild 7 )
3+ Freiraumplaner: Ausschweifen – Eingänge in den Pferdelandpark: Sich dem (W)Ort nähern; Alternativvorschlag: Hochstand
Der Entwurf von 3+ Freiraumplaner basiert auf der Idee, einerseits wiedererkennbare, einheitliche Signale zu setzen, andererseits der vorhandenen Vielgestaltigkeit der Eingänge Rechnung zu tragen. Die Markierung erfolgt über eine dreiteilige weiße Stele an der Wortstücke montiert sind, die von einem bestimmten Standort aus als zusammenhängendes Wort lesbar sind. Die vorgeschlagenen Begriffe: „Ausschweifen, Schritttempo, Pferdefuß, Zehenspitze, Vollblüte, Wildbahn …“ sind Assoziationen rund um die Themen „Spaziergang“ und „Pferd“. Als Alternative hierzu schlägt 3+ Freiraumplaner vor, an den Eingängen Hochstände aus Holz zu errichten, die einerseits einen guten Überblick über die umgebende Landschaft bieten, andererseits als Informationsort dienen. Der Hochstand soll mit weißem Bandstahl umwickelt werden und lehnt sich damit an die Farblichkeit und Symbolik des Weißen Weges an. (Bild 8)
Kanzie Ontwerpers &
Makers:
het stokpaardje / Das Stockpferd
Der Vorschlag von Kanzie bezieht sich mit dem „Stockpferd“ motivisch ganz konkret auf den Namen „Pferdelandpark“. Die Skulptur ist in ihrer schlichten und leicht abstrahierten Form einfach verständlich. Darüber hinaus sind die „Stockpferde“ anpassungsfähig, da sie in verschiedenen Materialien und Größen hergestellt werden können. Sie wirken sowohl in der Einzahl, als auch in der Gruppe – was wiederum Möglichkeiten zur intensiveren und zurückhaltenderen Gestaltung der jeweiligen Eingangsbereiche gibt. Die leichte Neigung des Stockpferdes über den Weg (Torsituation) oder entlang des Weges in die Richtung des Parks betont die Eingangssituation zusätzlich. Die Skulptur wird ergänzt mit Informationselementen und Wegweisern. (Bild 9)
Die Einschätzung der Partnerstädte lässt sich so umreißen: Das Stockpferd von Kanzie funktioniert als ein deutlich sichtbares, leicht wieder erkennbares und sympathisches Zeichen und ist als solches gut geeignet, den Pferdelandpark anzukündigen. Da das Stockpferd in seiner materiellen Ausarbeitung sehr variabel ist, kann es gut an die verschiedenen Situationen angepasst werden. Die Informations- und Wegweiserelemente von Kanzie sind im Gegensatz dazu sowohl in Gestalt, als auch in Bezug auf ihre Nutzbarkeit weniger überzeugend. Eine Kombination mit der Informationstafel von Uli Hager + archigraphus böte sich hier an. Die Tafel könnte im Hinblick auf Farbe und die Größe des Durchblicks in die Landschaft noch überarbeitet werden. Auch der Streifen mit den Spurensteinen könnte in das neue Zeichensystem passen. In der Zusammenarbeit von Kanzie und dem Team Uli Hager / archigraphus sollen nun die Gestaltung der Eingänge konkret geplant werden.
Brücke Wolfsfurth
Im an den Pferdelandpark angrenzenden EuRegionale 2008-Projekt ‚Grenzland Wurmtal’ nimmt das Teilprojekt ‚Brückenschlag’ eine zentrale Stellung ein. Acht Brücken über die Wurm oder an anderen symbolträchtigen Stellen in den Städten Herzogenrath, Übach-Palenberg, Landgraaf, Kerkrade und Würselen werden entweder neu gebaut oder künstlerisch inszeniert. Zur Ideenfindung wurde ein Wettbewerb ausgelobt, in den – als südliche Begrenzung des Brückenschlags – auch die Brücke an der Wolfsfurth in der Flächenkulisse des Pferdelandparks aufgenommen wurde.
Im Zusammenhang mit der Hochwassersicherung der Kläranlage Aachen Soers ist an dieser Stelle eine Renaturierung der Wurm und die Schaffung von Retentionsraum erforderlich, die einen Neubau der Brücke Wolfsfurth bedingt. Aus dem Wettbewerbsverfahren ‚Brückenschlag’ ging an der Wolfsfurth das Architekturbüro Nox / Lars Spuybroek siegreich hervor. Damit sollen alle drei Neubaubrücken über die Wurm von Nox entworfen werden und damit die gleiche architektonische Handschrift tragen.
Nach vorhergehender intensiver Abstimmung mit den Denkmal- und Landschaftsbehörden läuft aktuell das wasserrechtliche Genehmigungsverfahren für die Renaturierungsmaßnahmen, in dessen Zuge auch der Brückenneubau genehmigt wird. Damit kann die Absicht des Wasserverbandes Eifel-Rur, die alte Brücke Wolfsfurth abzureißen und eine neue zu bauen, umgesetzt werden. Die Basiskosten (rund 80.000 €) für die neue Brücke übernimmt der Wasserverband Eifel-Rur. Die Mehrkosten für die aufwändigere Gestaltung im Rahmen des Brückenschlags mit der Architektur von Nox werden dem EuRegionale-Projekt Pferdelandpark zugeordnet. Für die Brücke werden 200.000 € veranschlagt.
Die Leitidee des Architekten war es, eine Brücke zu schaffen, die die Umgebung nicht unterbricht, sondern sowohl den Wald, als auch den Flusses weiterführt: „Wir wollten, dass der Wald selber hinübergeht und der Fluss ihn dabei kreuzt.“
Das dichte Nebeneinander der Holzelemente lässt in einer Blickrichtung ein kontinuierliches Bild entstehen – den Wald – und ermöglicht zugleich einen freien Blick in Flussrichtung. Das aneinander Reihen der Holzplanken schafft einen verblüffenden Effekt. Was sich im Annähern als völlig verschlossen darstellt, öffnet sich schlagartig mit dem Drehen des Kopfes. Um die Verflechtung von Wasser und Wald zu verstärken, verbreitert sich die Brücke in der Mitte ein wenig. Spaziergänger werden hier zum Stehen bleiben eingeladen – und so wird der Ort des Überganges ein Ort des Verweilens und Schauens.
Ganz unerwartet bemerkt der Passant plötzlich die runden Löcher im Boden: zwei Fenster öffnen den Blick hinunter auf den schmalen Fluss, der unter der Brücke hindurchfließt – die Wolfsfurth. (Bild 10,11,12 )
Planung und Entwurf der Stationen
Station 3: Höhenpromenade
Die Höhenpromenade der
Landschaftsarchitekten RMP führt
über rund 500 Meter auf dem Damm der ersten Eisenbahnstrecke von Aachen
Templerbend nach Düsseldorf bzw. Maastricht entlang. Das Gehölz auf der
Ostflanke des Damms wird soweit ausgelichtet und freigehalten, dass in
ausreichender Häufigkeit Ausblicke vom Damm über die Landschaft möglich sind.
Der Weg auf dem Niveau der ehemaligen Bahntrasse wird in voller Breite vom
Bewuchs befreit. Über die ganze Länge wird ein Schotterrasen angelegt. So wird
der Viadukt plastisch ausgeformt und bleibt, vor dem erodierenden Zerfall
bewahrt, als künstliches Bauwerk erkennbar. Der „Weiße Weg“ bekommt hier eine
wassergebundene Decke mit heller Deckschicht. Seitlich werden Bänke mit Blick
nach Osten aufgestellt. Das Süd-Ende der Promenade öffnet einen gerahmten Blick
auf den Lousberg. Dazu werden die flankierenden Bäume erhalten und das Wegende
kanzelartig ausgebildet. Am Nordende der Höhenpromenade ist ein Aufstieg von
der Straße auf den Damm bereits vorhanden. Am Süd-Ende wird der Auf-
beziehungsweise Abstieg in Serpentinen neu angelegt.
Begleitet wird der Entwurf für die Station von der Planung der auf den Dammzuführenden Abschnitte des Weißen Weges. Der südliche Weg von Gut Hausen, parallel zum Schwarzbach verlaufend, ist bereits im Landschaftsplan enthalten. Hier soll der Weg etwas vom Charakter eines Wiesenweges beibehalten. Im Norden bricht der Weg am Wildbach/Mühlengraben plötzlich ab. Hier haben erste Verhandlungen mit der Swiss-Re, der Eigentümerin von Schloss Rahe eine Möglichkeit eröffnet, auf dem Bach begleitenden Damm einen neuen Weg anzulegen. Dieser Vorlage beigefügt sind Fotomontagen der Planung und eine Skizze des geplanten Weißen Weges an Schloss Rahe (Bilder 13, 14, 15, 16). Die Entwurfspläne und die Kostenermittlung werden den Fraktionen zugesandt. Eine ausführlichere Erläuterung des Entwurfes kann in der Sitzung erfolgen.
Station 5a und 5 b: Obeliskenplatz
am Paulinenwäldchen und Aussichtsterrasse
Der Masterplan Pferdelandpark sah am Paulinenwäldchen einen sogenannten Hortus Conclusus am Ort des ehemaligen Klostergartens, dessen barocke Mauern noch erhalten sind, als Station vor. Der Pächter hat aber deutlich gemacht, dass er an einer solchen Umgestaltung nicht interessiert ist. Deshalb wurden benachbarte, teilweise heute schon häufig und gerne von Erholungssuchenden besuchte Orte in der Nähe ausgewählt.
Die Station besteht aus vier Elementen:
Dem Obeliskenplatz, der Aussichtsterrasse an den Kleingärten, der Allee zum Haus Berensberg und dem sie verbindenden Weißen Weg. Der Obelisk am Paulinenwäldchen bildet ein Pendant zum Tranchot-Obelisken auf dem Lousberg. Die Flächen rund um den Obelisken sollen seiner Schönheit angemessen gestaltet werden und zum Aufenthalt einladen. Von dort führt ein Weg im Wäldchen in Richtung Kirche und Haus Berensberg. Dieser Weg wird in den Weißen Weg einbezogen. Westlich des Soerser Weges trifft der Weiße Weg auf den Weg zu den geplanten Kleingärten. Diesen Weg teilen sich Kleingärten und Weißer Weg für ein Stück, ebenso die Aussichtsterrasse vor dem neuen Vereinsheim. Der Weiße Weg selbst schwenkt schon am ersten Weidezaun nach Westen, um in die alte, auf Haus Berensberg zuführende Allee zu münden. Diese Allee – einige über 100 Jahre alte amerikanische Eichen sind noch vorhanden - soll wieder aufgepflanzt werden. (Bild 17 Lageplan)
Mit dem Entwurf wurde 3+ Freiraumplaner beauftragt. Die Entwurfspläne und die Kostenermittlung werden den Fraktionen zugesandt. Eine ausführlichere Erläuterung des Entwurfes kann in der Sitzung erfolgen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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3,2 MB
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