Entscheidungsvorlage - FB 61/0625/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem Verkehrsausschuss, den Umbau der Haltestelle "Liebigstraße" in Fahrtrichtung stadteinwärts gemäß Beschlussvorschlag der Verwaltung (Variante 1) zu beschließen.

 

Der Verkehrsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und beschließt, die Haltestelle "Liebigstraße" in Fahrtrichtung stadteinwärts gemäß Beschlussvorschlag der Verwaltung (Variante 1) umzubauen. Der Antrag gilt hiermit als behandelt.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Die Haltefläche in der Bushaltestelle "Liebigstraße" in Fahrtrichtung stadteinwärts befindet sich in einem sehr schlechten Zustand. Im Rahmen des alljährlichen Ausbesserungsprogramms "Erneuerung von Bushaltestellen" wurde die Haltestelle geprüft und für das Programm vorgeschlagen, da ein dringender Sanierungsbedarf der Haltefläche festgestellt wurde. Die Erneuerung dieser Haltefläche in Fließbeton unter Beibehaltung der Busbucht wurde am 14.12.2006 im Verkehrsausschuss beschlossen.

In Februar 2007 brachte die ASEAG den Vorschlag ein, die Haltestelle als Fahrbahnrandhaltestelle umzubauen, so dass die Busse direkt an der mehrstreifigen Jülicher Straße halten können.

Die Umgestaltung ist als eine Maßnahme im Beschleunigungskonzept der Linie 11 enthalten. Die Verwaltung untersucht zur Zeit die im Konzept enthaltenen Maßnahmen gemäß Beschluss im Verkehrsausschuss am 14.06.2007.

 

Heutige Situation:

Die Haltestelle "Liebigstraße" in Fahrtrichtung stadteinwärts befindet sich in der vierstreifigen Jülicher Straße unmittelbar hinter dem signalisierten Knoten Jülicher Straße/Heinrich-Hollands-Straße (ehem. Liebigstraße). Sie ist als Bucht mit einer Aufstellfläche von ca. 45m ausgebildet, s. Fotos in Anlage 1.

Am Knoten befinden sich signalisierte Fußgängerüberwege sowohl zu Querung der Jülicher Straße als auch der Heinrich-Hollands-Straße. Fußgänger von der anderen Seite der Jülicher Straße, die zu dieser Bushaltestelle gelangen wollen, müssen auf dem Weg beide LSA passieren.

Im Rahmen der Fahrzeitmessungen auf der Linie 11 ermittelte die ASEAG eine Verlustzeit zwischen Ende des Fahrgastwechsels und Ausfahrt des Busses aus der Haltestelle von durchschnittlich 9s.

Bei einer Fahrgasterhebung von 26.04.2007 in der Zeit von 6:00 bis 14:00 Uhr wurden 315 Einsteiger und 68 Aussteiger an der Haltestelle gezählt.

 

Nach einer Erhebung des fließenden Verkehrs 2001 fuhren in der morgendlichen Spitzenstunde von 7:30 bis 8:30 Uhr insgesamt 837 Kfz - aus Prager Ring, Berliner Ring und Haaren kommend - zwischen den Knoten Prager Ring und Heinrich-Hollands-Straße in Richtung Aachen Innenstadt. Das entspricht im Durchschnitt 21 Kfz pro Umlauf. Für diesen Strom stehen zwei Fahrstreifen in Fahrtrichtung Innenstadt zur Verfügung. Die Grünzeit an der LSA Heinrich-Hollands-Straße für die Geradeausfahrer auf der Jülicher Straße beträgt 43s, so dass diese Verkehrsmenge sogar auf einem Fahrstreifen abgewickelt werden könnte. Auf der Jülicher Straße ist für beide Fahrtrichtungen eine Grüne Welle geschaltet. Fahrtzeitanalysen der Linie 11 ergaben durchschnittliche Wartezeiten für den Bus an der LSA Heinrich-Hollands-Straße von 7s. Bei näherer Betrachtung der Fahrzeitmessungen wird deutlich, dass der Bus überwiegend in den Nachmittagsstunden zwischen 14 und 19 Uhr vor rot fährt, in den anderen Zeiten nur selten.

 

Variantenuntersuchung:

Aus Gründen der Busbeschleunigung sind grundsätzlich Fahrbahnrandhaltestellen im Stadtgebiet gewünscht. Sie sind flächenschonend, gut anfahrbar und werden nicht zugeparkt. Es wurden mehrere Varianten untersucht. Folgende drei Varianten werden vergleichend bewertet:

 

Variante

Beschreibung

Kosten

Plan

Variante 0

Busbucht in heutiger Lage mit Betonfahrbahn

31.500 EUR

Anlage 2

Variante 1

Fahrbahnrandhaltestelle 25m hinter Knoten Heinrich-Hollands-Straße mit Betonfahrbahn im Bereich der Haltestelle

38.000 EUR

Anlage 3

Variante 2

Fahrbahnrandhaltestelle direkt hinter Knoten Heinrich-Hollands-Straße mit Betonfahrbahn im Bereich der Haltestelle

39.500 EUR

Anlage 4

 

Die Ausbildung der Haltestelle Liebigstraße als Fahrbahnrandhaltestelle mit haltenden Bussen im fließenden Verkehr ist auf der Grundlage vorhandener Verkehrsbelastungen unkritisch. Der Kfz-Verkehr muss bei einem Bushalt auf die linke Spur einfädeln oder dahinter warten. Unabhängig von der genauen Lage hinter dem Knoten, könnten bei einem Rückbau der Bucht drei zusätzliche Parkplätze in der Jülicher Straße eingerichtet werden.

Eine Verlegung der Haltestelle vor dem Knoten Heinrich-Hollands-Straße wurde nicht weiter verfolgt, da der Bus bei einem Rückstau an der LSA die Haltestelle nicht anfahren kann.

 

 

Die Bewertung der Varianten erfolgt in einem einfachen nutzwertanalytischen Verfahren:

 

Bewertungstabelle

Kriterium

Variante 0
heutige Lage
Bucht mit Beton-fahrbahn

Variante 1
25m hinter Knoten Heinrich-Hollands-Str.
Fahrbahnrandhaltest.

Variante 2
direkt hinter Knoten Heinrich-Hollands-Str.
Fahrbahnrandhaltest.

Anfahrbarkeit Bus, Geometrie

o

++

++

Anfahrbarkeit Bus, Behinderungen

-

++

++

Zeitverluste Bus

-

+

+

Zeitverluste MIV

++

- -

- -

Andere Konflikte MIV

o

o

- -

Parkplätze (Anzahl)

o

+

+

Lage für Fahrgäste

o

o

+

Kosten

o

-

-

 

++           sehr gut

+              gut

o              mittel

-                schlecht

- -            sehr schlecht

 

Das Kriterium "Andere Konflikte MIV" bezieht sich auf die Gesamtkonfliktsituation im Knoten: Es ist verkehrsrechtlich erlaubt, aus Richtung Haaren kommend links von der Jülicher Straße zu den Parkplätzen des Supermarktes bzw. Gewerbestandortes abzubiegen. Der ca. 3,0m breite mittlere Fahrbahnstreifen (die Verlängerung der Linksabbiegespur aus der anderen Fahrtrichtung) wird dabei so weit wie möglich als Aufstellfläche genutzt. Bei einem erhöhten Aufkommen von Linksabbiegern kann es dadurch zu einem Rückstau in der linken Geradeausspur in Fahrtrichtung Innenstadt kommen.

In Kombination mit einer Fahrbahnrandhaltestelle direkt hinter der Einmündung Heinrich-Hollands-Straße - wie in der Variante 2 vorgesehen - und dort haltenden Bussen könnte es zu einer Blockierung von beiden Fahrspuren in der Jülicher Straße kommen. Dies wird kritisch beurteilt und die Variante 2 deshalb nicht empfohlen.

 

Im Ergebnis fällt die Bewertung der Varianten mit Fahrbahnrandhaltestelle positiver als die Null-Variante mit Busbucht aus. Sie stellt für das Verkehrsmittel Bus die attraktivere Haltestellenausführung dar und steht im Einklang mit dem Ziel Busbeschleunigung. Dies geht zur Lasten des fließenden Kfz-Verkehrs, der ggf. kurze Verzögerungen im Kauf nehmen muss. Die Verwaltung unterstützt die Maßnahme zugunsten des öffentlichen Personennahverkehrs und schätzt den Einfluss auf den Kfz-Verkehr als hinnehmbar.

 

Bereits die Haltestellen Blücher Platz und Ludwig Forum stadtauswärts befinden sich am Fahrbahnrand und haben in der Vergangenheit zu keinen nennenswerten Störungen des fließenden Verkehrs geführt.

 

 

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung schlägt vor, die Haltestelle "Liebigstraße" in Fahrtrichtung stadteinwärts gemäß der Variante 1, Fahrbahnrandhaltestelle 25m hinter Knoten Heinrich-Hollands-Straße mit Betonfahrbahn im Bereich der Haltestelle, umzubauen.

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen ergeben sich in Höhe von ca. 38.000 EUR.  Haushaltsmittel stehen bei der Haushaltsstelle 9.66000.95060.4 "Erneuerung von Bushaltestellen 2007" zur Verfügung.

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Anlagen

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