Kenntnisnahme - FB 02/0182/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Sachstand Gründerzentrum Kulturwirtschaft
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Verfasst von:
- Hustedt, Sylvia
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
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Kenntnisnahme
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14.11.2007
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Erläuterungen
Sachstand Gründerzentrum Kulturwirtschaft
Eckpunkte:
Bisherige Entwicklung
Erfolge
Vorstellung des aktuellen Projektes “ECCE” (Developing Economic Clusters of Cultural Enterprises)
Wettbewerb des Landes Nordrhein-Westfalen “Create.NRW” - Neues Projekt: „KompetenzZentrum NRW“ – Vorstellung -
Das GründerZentrum Kulturwirtschaft e.V. wurde im Juni 2004 in Aachen eröffnet und etablierte sich mit seinem zukunftsweisenden Beratungskonzept innerhalb kürzester Zeit bei den Kulturschaffenden in und um Aachen. 381 Erstkontakte, 259 Erstberatungen, 67 Teilnehmer am Programm "KULTURunternehmen" (34 Existenzgründer und 33 Freiberufler) konnten innerhalb der ersten zwei Jahre des Bestehens des GründerZentrums Kulturwirtschaft e.V. verzeichnet werden
Die begleitende und die abschließende Evaluation des Programms „Kulturunternehmen“ des GründerZentrums Kulturwirtschaft Aachen e.V. erbrachten wertvolle Ergebnisse sowohl hinsichtlich des Themenfeldes „Beratungsbedarf von Kulturunternehmen“ als auch hinsichtlich der Effekte der Beratung.
Auszug:
Von den Befragten geben 70% an, dass sie sich zu Beginn des Programms eher schlecht oder sehr schlecht auf ihr Dasein als Unternehmer gerüstet fühlten. Zudem bescheinigen sich 85% kaum oder gar keine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse zu Beginn des Programms. Zum Zeitpunkt der Befragung geben 70% an, dass sie nun über ein ziemlich gutes betriebswirtschaftliches Verständnis verfügen und 80% fühlen sich ausreichend gerüstet, um den unternehmerischen Alltag zu bewerkstelligen.
Die eigene Veränderung schätzen 65% als sehr, beziehungsweise ziemlich stark ein. Kein Teilnehmer gibt an, sich überhaupt nicht verändert zu haben. Die Veränderung beschreiben 60% mit mehr Selbstbewusstsein und 95% der Teilnehmer mit einer besseren Selbsteinschätzung, die sie mit Hilfe der Beratung und der Begegnung mit den anderen Kulturschaffenden bekommen haben. Für 65% hat sich ihre Einschätzung zur Betriebswirtschaft im Hinblick auf den Erfolg ihres Unternehmens verändert.
Bei der Erkundung der Marktverhältnisse haben 60% herausgefunden, wer ihre Kunden sind. 75% wissen heute besser, wer ihre Kunden sind und welche Preise sie realisieren können. 65% der Kulturschaffenden bezeichnen nach ihren Erfahrungen den Austausch mit Kunden und die Kundenperspektive als notwendig für das Geschäftsleben.
Die Kulturunternehmerinnen und -unternehmer wollen wachsen: 83% der Befragten wollen ihren Umsatz im nächsten Jahr verdoppeln. Sie alle verlassen damit den Kleinstunternehmerbereich und erreichen Jahrsumsätze zwischen 15.000 bis 40.000 EUR. Im Jahr der Befragung planen sechs Kulturschaffende bis zu zehn Aufträge, vier weitere geben zehn bis 50 Aufträge an und zwei Kulturunternehmer aus der Musikbranche geben 50 bis 100 Aufträge (Engagements) an. Im folgenden Jahr wollen noch fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis zu zehn Aufträge akquirieren, weitere fünf planen zehn bis 50 Aufträgen. Beide Kulturschaffende aus der Musikbranche wollen auf 100 bis 150 Aufträge (Engagements) kommen.
Den Gewinn des ersten unternehmerischen Jahres nach Beginn nach Beginn der Beratung können 75% der Befragten beziffern. Davon gaben 55% der Teilnehmenden an, dass er bei 10.000 EUR lag. 6,5 % gaben zwischen 10.000 EUR und 20.000 EUR an. Weitere 13,5 % haben zwischen 20.000 und 40.000 EUR Gewinn erwirtschaftet. Bei dem Rest der Befragten lag der Gewinn unter 10.000 EUR.
Die Aktivitäten und Erfolge bei der Beratung von Kulturschaffenden führten zu einer überregionalen Aufmerksamkeit auf das GründerZentrum Kulturwirtschaft Aachen e.V., die sich darin niederschlägt, dass es auf vielen internationalen Fachtagungen als Best-Practice-Beispiel präsent ist (etwa: April 2007: Eurocities Tagung zur Kreativwirtschaft in Nantes; Mai 2007: Europäische Jahrestagung zur Kultur- und Kreativwirtschaft in Berlin; Juni 2007: Tagung des Landes Brandenburg zur Kulturwirtschaft in Potsdam; August 2007, Workshop des Landes Hessen zur Kulturwirtschaft in Gießen; 08. November 2007: kulturpolitische Tagung in Berlin). Wobei die Außenwahrnehmung sich dabei eher auf die Stadt Aachen, denn den Verein bezieht. Weiterhin wurde das GründerZentrum Kulturwirtschaft Aachen eV. aufgrund seiner Erfahrungen mit der Bearbeitung des Gutachtens für die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Kultur in Deutschland“ zum Thema „Existenzgründung und Existenzsicherung von selbständig und freiberuflich arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern“ beauftragt.
Das GründerZentrum Kulturwirtschaft Aachen e.V. arbeitet inzwischen mit einem internationalen Expertenkreis zusammen. So hat sich das GründerZentrum Kulturwirtschaft Aachen e.V und die Stadt Aachen im INTERREG IIIB Projekt ECCE (Developing Economic Clusters of Cultural Enterprises). mit sechs weiteren Partnern aus den Ländern Frankreich, Niederlande und Großbritannien zusammengeschlossen, mit dem Ziel, Erfahrungen auf europäischer Ebene auszutauschen und gemeinsam Strategien zur Förderung kleiner und mittlerer Kultur- und Kreativunternehmen zu entwickeln, die den Bedürfnissen dieses Wirtschaftssektors gerecht werden und geeignet sind, dessen Potentiale zu stärken.
Die Weiterentwicklung des Themas "Kulturwirtschaft in Aachen" fand ihren Ausdruck in der Erstellung des ersten Kulturwirtschaftsberichtes für Aachen. Dieser bestätigt die Potenziale der Kulturwirtschaft in Aachen ebenso wie die im September 2007 im Auftrag des GründerZentrums Kulturwirtschaft Aachen e.V. vorgelegten aktuellen Zahlen von Michael Söndermann: Rund 7,6 Prozent in der Gesamtwirtschaft der Stadt Aachen zählen zur Creative Industries. Sie erwirtschaften 4,1 Prozent des gesamten Umsatzvolumens in der Stadt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt bei 3.400 Personen und kommt auf einen prozentualen Anteilswert an der Gesamtwirtschaft von 3,3 Prozent. Nach internen Berechnungen der Kulturwirtschaftsforschung liegt die Wirtschaftsregion Aachen und Stadt Aachen in fünf von sechs Vergleichswerten über den entsprechenden Landeswerten. Besonders überraschend ist dabei die Umsatzentwicklung: Diese zeigt eine extrem dynamisch wachsende Kulturwirtschaft der Wirtschaftsregion Aachen mit einem prozentualen Umsatzwachstum von 59,4 Prozent im Fünf-Jahreszeitraum.
Abb. Eckdaten zur Kulturwirtschaft siehe Anlage
Basierend auf der mehr als dreijährigen Erfahrung des GründerZentrums Kulturwirtschaft e.V. bei der Beratung von Kulturschaffenden, der Tätigkeit als Gutachter der Enquetekommission des deutschen Bundestages Kultur in Deutschland zum Thema „Existenzgründung und Existenzsicherung von selbständig und freiberuflich arbeitenden Künstlern und Künstlerinnen sowie der Auswertung diverser Studien wurde eine neue Projektidee entwickelt, deren Umsetzung die Existenzgründung und Existenzsicherung und das Wachstum und die Stabilisierung von Kulturschaffenden in neuen Märkten initiieren helfen soll. Des Weiteren soll im Rahmen dieses Projektes die Vermittlung der Bedeutung und der Chancen von Cultural Entrepreneurship verstärkt auf Hochschulebene erreicht werden und zwar durch Informationsveranstaltungen und die Einbindung von Studierenden in „selbständige“ Praxisprojekte. Unter Einbeziehung von gemeinnützigen und kommunalen Kooperationspartnern sowie Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft beteiligt sich das GründerZentrum Kulturwirtschaft Aachen e.V. derzeit gemeinsam mit der Stadt Aachen am Ideen- und Konzeptwettbewerb des Landes Nordrhein-Westfalen „Create.NRW“.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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9,9 kB
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