Kenntnisnahme - FB 50/0181/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Sozial- und Gesundheitsausschusss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Schwer behandelbare Erreger sind in Deutschland auf dem Vormarsch. Die Niederlande haben das Problem im Griff.  In Deutschland wurde in den letzten Jahren ein Anstieg der Häufigkeit von sog. methicillinresistenten Staphylokokken (MRSA) an allen Staphylokokken-Isolaten von 2 % auf ca. 25 % beobachtet, während in den Niederlanden durch konsequente „search and destroy”-Politik der Anteil konstant auf unter 1 % gehalten wird. In beiden Ländern werden vermehrt so genannte „community acquired” (CA-)MRSA beschrieben, die eine Gefahr auch für die gesunde Bevölkerung darstellen.

 

Das Problem ist so gravierend, dass deutsche Patienten in niederländischen Krankenhäusern erst einmal unter Quarantäne kommen.  Während in Deutschland rund 1.300 Menschen an besonders aggressiven Bakterien dieser Staphylokokken-Art jedes Jahr sterben, sind die Niederlande fast erregerfrei. Seit rund 30 Jahren gibt es ein konsequentes Vorbeugungsprogramm.

 

Ein Euregio-Projekt im Gebiet Twente/Münsterland hat nun grenzüberschreitend gezeigt, wie eine erfolgreiche Strategie funktioniert. Das EUREGIO-Projekt MRSA-net hat sich zur Aufgabe gemacht, ein deutsch-niederländisches Netzwerk als Basis für einen Qualitätsverbund aufzubauen, in das die an der Gesundheitsversorgung Beteiligten auf beiden Seiten der Grenze eingebunden wurden, um eine koordinierte Strategie zur MRSA-Bekämpfung und -Prävention umzusetzen. Das Projekt wurde finanziell durch die Europäische Union im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG-IIIA und das Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.

 

Den am Projekt beteiligten Gesundheitsämtern kam und kommt eine zentrale Rolle bei der Koordinierung der Netzwerkpartner in den Kommunen zu. Durch Umsetzung der Überwachungsaufgaben nach §§ 23 und 36 des Infektionsschutzgesetzes leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Intensivierung der MRSA-Bekämpfung und -Prävention. Das EUREGIO-Projekt MRSA-net trägt durch grenzübergreifende Kooperation und den Austausch von Wissen und Technologie dazu bei, die Ausbreitung von MRSA in der EUREGIO einzudämmen und damit Hindernisse für den freien grenzüberschreitenden Austausch von Patienten und Personal zu beseitigen.

 

Das bisher in der Euregio Twente-Münsterland etablierte Projekt soll  nun auf die gesamte deutsch-niederländische Grenzregion ausgedehnt werden, möglichst von der Nordsee bis in unsere Region. Das MRSA-net Münster wird seine Ergebnisse für die weitere Arbeit zur Verfügung stellen.

 

Die kommunale Gesundheitskonferenz hat das Vorhaben in ihrer Sitzung am 12.Sept. 2007 gut geheißen. Die Universitätsklinik, die bereits über erhebliche Erfahrung in der Bekämpfung von MRSA insbesondere auch in der Zusammenarbeit mit den Niederlanden, speziell dem Akademischen Krankenhaus Maastricht verfügt, hat ihre Mitarbeit zugesagt.

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

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