Entscheidungsvorlage - FB 61/0653/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen - Mitte nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss, der Realisierung des vorgestellten Entwurfs zuzustimmen.

 

Der Planungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und stimmt der Realisierung des vorgestellten Entwurfs zu.  Er empfiehlt dem Finanzausschuss dem Rat zu empfehlen, seine Zustimmung zur Genehmigung von außerplanmäßigen Ausgaben in Höhe von 90.000 € für die Realisierung des Archäologischen Fensters zur Sichtbarmachung der historischen Wehrgrabenböschung vor dem Seminargebäude Templergraben zu erteilen.

In Vertretung

 

 

(Nacken)

 

 

Der Finanzausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem Rat der Stadt, seine Zustimmung zur Genehmigung von außerplanmäßigen Ausgaben in Höhe von 90.000 € für die Realisierung des Archäologischen Fensters zur Sichtbarmachung der historischen Wehrgrabenböschung vor dem Seminargebäude Templergraben zu erteilen.

In Vertretung

 

 

(Grehling)

 

 

 

Der Rat der Stadt Aachen nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und erteilt seine Zustimmung zur Genehmigung von außerplanmäßigen Ausgaben in Höhe von 90.000 € für die Realisierung des Archäologischen Fensters zur Sichtbarmachung der historischen Wehrgrabenböschung vor dem Seminargebäude Templergraben.

 

 

(Dr. Linden)

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Anlässlich der Arbeiten an dem Seminargebäude (Semi 90) der RWTH im Templergraben 88, das sich im Bereich des mittelalterlichen Wehrgrabens unmittelbar vor der Barbarossamauer des 12.Jahrhunderts auf dem Gelände der RWTH-Aachen befindet, wurde eine archäologische Sachstandsermittlung in Form zweier Sondageschnitten in Abstimmung zwischen Vorhabenträger, dem Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege und der Denkmalbehörde der Stadt Aachen durchgeführt. Dabei wurde die feldseitige Wehrgrabenböschung angetroffen, die durch eine überaus qualitätvolle staufische Bruchsteinquadermauer gesichert war. Solche - in der Wehrarchitektur als Konterescarpe bezeichneten -  Grabenmauern sind erst für jüngere Abschnitte des Mittelalters und für die frühe Neuzeit üblich. Der Aachener Befund zählt somit zu den ältesten Beispielen. Der vorliegende Fall ist für Aachen auch der erste archäologisch untersuchte Abschnitt dieser durch alte Bildquellen überlieferten Mauer. Die Besonderheit des Befundes sowie dessen teilweise vorzügliche Erhaltung haben dazu geführt, eine Eintragung des Grundstückes in die Liste der Bodendenkmäler der Stadt Aachen durchzuführen.

 

Glücklicherweise ist auf der Parzelle ein Abschnitt der Barbarossamauer erhalten, so dass mit der Markierung und Sichtbarmachung der Kontermauer an dieser Stelle erstmals die gesamte Dimension (Mauer - Graben - Kontermauer) der bedeutenden mittelalterlichen Stadtbefestigung Aachens erlebbar werden würde.

 

Die Markierung der Mauer im Gehbereich konnte im Rahmen der Außenanlagen des Semi 90 Gebäudes bereits umgesetzt werden. Darüber hinaus soll durch ein sog. Archäologisches Fenster ein direkter Blick auf die Fundstelle ermöglicht werden.

 

Mit dem bestehenden archäologischen Fenster in der Rennbahn (mittelalterliche Paukanalabdeckung), dem geplanten Fenster an Jakobstraße/Klappergasse (Mauer des 9./10. Jh sowie mittelalterliches Mühlengerinne), dem z.Zt. ausgeführten Fenster im Dom (karolingische Fundamente, römische Therme) und weiteren geplanten Einblicken in Aachens Untergrund bietet sich die Gelegenheit, einen ausbaufähigen Parcours durch Aachens Geschichte zu erstellen.

 

Zur Realisierung des Fensters am Templergraben konnte der Rektor der RWTH einen Sponsor für die notwendigen Spezial-Glasscheiben finden. In einem Gespräch zwischen Rektorat und dem Oberbürgermeister wurde vereinbart, dass die Hochschule die Planung beauftragt und die Stadt Aachen sich bemüht einmalig 90.000€ für die Finanzierung des Bauwerks zur Verfügung zu stellen. Die Verwendung der Mittel soll vertraglich gesichert werden.

 

Die zwischenzeitlich durch die Hochschule beauftragte Entwurfsplanung und eine detaillierte Kostenermittlung werden in den Sitzungen der Bezirksvertretung Aachen-Mitte und des Planungsausschusses vorgestellt.

 

 

Zur Finanzierung der Kostenbeteiligung der Stadt Aachen werden außerplanmäßige Mittel in Höhe von 90.000 € benötigt.

 

Zur Deckung können folgende im Haushaltsjahr 2007 nicht anderweitig benötigte Restmittel verwendet werden:

40.000 € aus 9.36500.95000 - Präsentation archäologischer Funde

45.000 € aus 9.68000 95220 - Einrichtung Bewohnerparken

5.000 € aus 9.66000.95510 - Boxgraben, Umbau (Nettodeckung)

 

Da es sich um erhebliche Beträge i.S. des § 82 GO NRW a.F. handelt, ist vor der Genehmigung die Zustimmung des Rates erforderlich.

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Es entstehen Kosten von max. 90.000 € im Haushaltsjahr 2007. Ein Deckungsvorschlag ergibt sich aus der Sachverhaltsdarstellung.

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