Entscheidungsvorlage - A 61/0047/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraßehier: Signalisierung der Einmündung Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Beteiligt:
- FB 60 - Vertrags-, Vergabe- und Fördermittelmanagement; Fachbereich Verkehr und Tiefbau; FB 20 - Fachbereich Finanzsteuerung
- Verfasst von:
- A 61/30 // Dez. III
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Gestoppt
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Bezirksvertretung Aachen-Mitte
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Kenntnisnahme
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●
Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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Entscheidung
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20.01.2005
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Anlass
Der Knoten Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße ist seit
einigen Jahren als Unfallhäufungsstelle bekannt. Im Jahr 2003 ereigneten sich 4
gleichartige Unfälle. Hierbei stießen jeweils der Linksabbieger aus der
Viehhofstraße mit dem geradeaus fahrenden Verkehr aus der Friedrich-Ebert-Allee
zusammen. Das Thema wurde in der Sitzung der Unfallkommission am 29.07.2004 mit
folgendem Ergebnis beraten: „Die Unfallkommission beauftragt das Planungsamt
mit der Prüfung, ob unter Gewährleistung der notwendigen Leistungsfähigkeit
trotz der Nähe zum nächstliegenden Knoten Friedrich-Ebert-Allee/ Zeise/ eine
Signalisierung der Einmündung der Viehhofstraße vorgenommen werden kann.“
MIV
Eine Verkehrszählung
vom 16.11.1999 am Knoten Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße ergab, dass in der
Morgenspitze der stärkste Verkehr auf der Karl-Marx-Allee in Richtung
Friedrich-Ebert-Allee vorhanden ist. Ebenfalls stark belastet sind der
Rechtsabbieger in die Viehhofstraße und der Linksabbieger aus der
Viehhofstraße. In der Nachmittagsspitze weist der Linksabbieger aus der
Viehhofstraße die höchste Belastung auf, gefolgt vom Geradeausverkehr aus der
Karl-Marx-Allee.
Da der
Verkehr aus der Viehhofstraße sehr stark ist und dieser sowohl auf den Verkehr
aus der Friedrich-Ebert-Allee als auch auf den unkoordiniert, also nicht im
Pulk eintreffenden Verkehr aus der Karl-Marx-Allee achten muss, werden von den
Linksabbiegern aus der Viehhofstraße oft zu kleine Lücken genutzt. Erschwerend
kommt die Steigung in der Viehhofstraße hinzu.
Die
Signalisierung der Einmündung würde die Leistungsfähigkeit der Viehhofstraße
erhöhen und das Unfallrisiko senken. In einer Simulation der geplanten
Situation konnte festgestellt werden, dass sich die Verkehre koordiniert mit
der vorhandenen Signalanlage Friedrich-Ebert-Allee/ Zeise abwickeln lassen.
Alle Fahrbeziehungen können innerhalb ihrer Freigabezeit vollständig geräumt
werden.
Fußgänger
Die Planung
sieht zwei signalisierte Fußgängerfurten im Bereich des Knotens
Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße vor.
Ein
Fußgängerüberweg soll südlich der Einmündung Viehhofstraße über die
Karl-Marx-Allee geführt werden. Dieser Fußgänger erhält gleichzeitig mit dem Verkehr aus der
Viehhofstraße eine Grünzeit.
Die
Signalisierung der Fußgängerfurt über die mit einem Fahrbahnteiler getrennten
Straßenteile der Viehhofstraße kann nur zeitlich versetzt realisiert werden, da
der Fußgänger konfliktfrei mit dem rechtsabbiegenden Verkehr aus der
Friedrich-Ebert-Allee geführt werden soll. So erhält der Fußgänger im südlichen
Abschnitt parallel mit dem Verkehr Karl-Marx-Allee und der Fußgänger im
nördlichen Abschnitt parallel mit dem Verkehr aus der Viehhofstraße Grün.
ÖPNV
Durch die
Signalisierung des Knotens kann ein besserer Abfluss aus der mit einem engen
Linientakt belegten Viehhofstraße erzielt werden.
Weiterhin
soll an der vorhandenen Signalanlage an der Bushaltestelle Ecke Branderhofer
Weg der Bus mittels eines Detektors erfasst und einen längeren Vorlauf vor dem
Individualverkehr erhalten. Da die Haltestelle oftmals von Gelenkbussen genutzt
wird, die nicht schnell genug los fahren können, können so Konflikte mit dem
Individualverkehr reduziert werden.
Vorschlag der Verwaltung
Die Verwaltung hält eine Signalisierung des Einmündungsbereiches für die einzige Möglichkeit, die langjährig bestehende Unfallhäufungsstelle zu beseitigen. Da es möglich ist, den Knoten leistungsfähig anzubinden und damit die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, sollte die Einmündung Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße signalisiert werden.
Ergänzende
Erläuterungen:
In der
Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte vom 15.12.2004 wurde das Thema
Signalisierung der Einmündung Karl-Marx-Allee/ Viehofstraße beraten und eine
Signalisierung empfohlen. Darüber hinaus wurden Prüfaufträge zur
verkehrsabhängigen Signalisierung, zur Ausdehnung der Spurbreiten in der
Zufahrt Viehofstraße und zur Nutzung der Bushaltestelle Marienhospital
formuliert, die im folgenden behandelt werden.
Verkehrsabhängige Signalsteuerung
Der
Einsatz von verkehrsabhängigen Steuerungen verfolgt in der Regel das Ziel,
Wartezeiten vor der Lichtsignalanlage zu minimieren und dadurch falls
erforderlich die Leistungsfähigkeit an hoch belasteten Knotenpunkten zu
steigern. Die Verkehrsdetektion kann dabei in 3 Formen erfolgen:
1)
Busbeeinflussung
An der
Anlage Karl-Marx-Allee/ Friedrich-Ebert-Allee ist eine Busbeeinflussung
geplant. Die Linien der Streckenverbindungen Viehhofstraße/ Friedrich-Ebert-Allee
und Viehhofstraße/ Branderhofer Weg können dann mittels RBL ihr Grün verlängern
oder vorziehen. Weiterhin soll an der vorhandenen Signalanlage an der
Bushaltestelle Ecke Branderhofer Weg der Bus mittels eines Detektors erfasst
und einen längeren Vorlauf vor dem Individualverkehr erhalten.
2) Fußgängererfassung
Eine Fußgängeranforderung ist bei
langen Furten oder wenig Fußgängeraufkommen sinnvoll, da Fußgänger, die die
Hauptverkehrsstraße überqueren, durch lange Räumzeiten ungleich längere
Unterbrechungen der Grünzeiten des Hauptstromes verursachen als die aus der
Nebenrichtung einfahrenden Kfz. Durch die Mittelinseln sind die Furten über die
Hauptrichtung Karl-Marx-Allee/ Friedrich-Ebert-Allee allerdings sehr kurz, so
dass nur geringe Räumzeiten entstehen. Um die Grüne Welle nicht zu beschädigen,
könnte nur ein festes Zeitfenster für das Fußgängergrün definiert werden
wodurch sich allerdings die Wartezeit im schlimmsten Fall auf über 75 Sekunden
erhöht. Da sich in der näheren Umgebung viele Schulen befinden, ist es
unverträglich durch Drucktasten hohe Wartezeiten für Fußgänger und damit
Rotlichtmissachtungen zu initiieren.
3) Fahrzeugerfassung
An Knotenpunkten mit schwachen
Verkehrsmengen in den untergeordneten Straßen und geringem Fußgängerverkehr ist
die Strategie der verkehrsabhängigen Steuerung einfach nachzuvollziehen. Im
Idealfall sollen lediglich die Richtungen Grün erhalten, auf denen auch Verkehr
vorhanden ist. Am Knotenpunkt Friedrich-Ebert-Allee/ Karl-Marx-Allee ist die
Belastung auf der Nebenrichtung Branderhofer Weg/ Zeise nur sehr gering. Da aber die Fußgänger über die
Hauptrichtung in jedem Umlauf grün erhalten, kann auch die Nebenrichtung mit
einer Mindestgrünzeit gezeigt werden. Eine Bemessung der Nebenrichtung bringt demnach
keine Verkürzung der Phase.
Am Nebenknoten Karl-Marx-Allee/
Viehhofstraße liegt die höchste Belastung in der Morgenspitze auf der
Karl-Marx-Allee Richtung Friederich-Ebert-Allee und in der Nachmittagsspitze
auf der Viehhofstraße Richtung
Friedrich-Ebert-Allee. Diese Unterschiede wurden in den unterschiedlichen
Festzeitprogrammen berücksichtigt. Bei der Planung des Knotens wurde darauf
geachtet, dass sich die Verkehre an der
Einmündung Viehhofstraße koordiniert mit der vorhanden Signalanlage
abwickeln lassen und dass alle Fahrbeziehungen innerhalb ihrer Freigabezeit
vollständig geräumt werden können. Soll diese Koordinierung beibehalten werden,
dann ist der Spielraum der Grünzeitumverteilung sehr eng begrenzt und eine
verkehrsabhängige Steuerung nicht sinnvoll.
Die Umsetzung einer umfassenden
verkehrsabhängigen Steuerung würde an diesem Knoten zusätzliche Kosten in Höhe
von ca. 20.000,- Euro bedeuten. Aufgrund des geringen Nutzens empfiehlt die
Verwaltung von dieser Ausstattung abzusehen.
Bushaltestelle
Marienhospital
Die
Bushaltestelle Marienhospital Richtung Burtscheid wird in der Morgenspitze von
zahlreichen Schulbussen angefahren. Laut Fahrplan ist ein gleichzeitiges
Eintreffen mehrerer Busse nicht vorgesehen. Durch Verspätungen kann es aber nicht
vermieden werden, dass einige Busse die Haltestelle mit einem nur geringen
Abstand erreichen. Das Problem war der ASEAG bisher nicht bekannt und wird im
Januar 2005 überprüft.
Spurbreiten in der Zufahrt
Viehhofstraße
In
der Zufahrt Viehhofstraße können sich nur im oberen Bereich zwei Fahrzeuge
parallel nebeneinander aufstellen. Die Verkehrsbelastung auf der
Rechtsabbiegespur beträgt allerdings in der Morgenspitze nur 0,6 Kfz/Umlauf und
in der Nachmittagsspitze 0,9 Kfz/Umlauf, so dass eine vollwertige Rechtsabbiegespur
hierfür nicht nötig ist. Bei einer Freigabe für den Busverkehr, könnte der in
Fahrtrichtung Innenstadt verkehrende Linienverkehr diese Spur mitbenutzen und
an dem wartenden Kfz vorbei fahren. Da durch die Signalisierung in Zukunft ein
besserer Abfluss auch für den ÖPNV zu erwarten ist und da für den Rückbau der
Mittelinsel zur Zeit keine Mittel zur Verfügung stehen, empfiehlt die
Verwaltung, die Mittelinsel zunächst in ihrer derzeitigen Form zu belassen.
Sollte sich nach Umsetzung der Signalisierung zeigen, dass Bedarf an einer
Vorbeifahrt besteht, kann die dann eingeplant werden.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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