Entscheidungsvorlage - A 61/0047/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

 

 

1.                  Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte empfiehlt dem Verkehrsausschuss die Einmündung Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße zu signalisieren.

2.                  Der Verkehrsausschuss beschließt, die Einmündung Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße zu signalisieren.

 

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Anlass

Der Knoten Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße ist seit einigen Jahren als Unfallhäufungsstelle bekannt. Im Jahr 2003 ereigneten sich 4 gleichartige Unfälle. Hierbei stießen jeweils der Linksabbieger aus der Viehhofstraße mit dem geradeaus fahrenden Verkehr aus der Friedrich-Ebert-Allee zusammen. Das Thema wurde in der Sitzung der Unfallkommission am 29.07.2004 mit folgendem Ergebnis beraten: „Die Unfallkommission beauftragt das Planungsamt mit der Prüfung, ob unter Gewährleistung der notwendigen Leistungsfähigkeit trotz der Nähe zum nächstliegenden Knoten Friedrich-Ebert-Allee/ Zeise/ eine Signalisierung der Einmündung der Viehhofstraße vorgenommen werden kann.“

 

MIV

Eine Verkehrszählung vom 16.11.1999 am Knoten Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße ergab, dass in der Morgenspitze der stärkste Verkehr auf der Karl-Marx-Allee in Richtung Friedrich-Ebert-Allee vorhanden ist. Ebenfalls stark belastet sind der Rechtsabbieger in die Viehhofstraße und der Linksabbieger aus der Viehhofstraße. In der Nachmittagsspitze weist der Linksabbieger aus der Viehhofstraße die höchste Belastung auf, gefolgt vom Geradeausverkehr aus der Karl-Marx-Allee.

Da der Verkehr aus der Viehhofstraße sehr stark ist und dieser sowohl auf den Verkehr aus der Friedrich-Ebert-Allee als auch auf den unkoordiniert, also nicht im Pulk eintreffenden Verkehr aus der Karl-Marx-Allee achten muss, werden von den Linksabbiegern aus der Viehhofstraße oft zu kleine Lücken genutzt. Erschwerend kommt die Steigung in der Viehhofstraße hinzu.

Die Signalisierung der Einmündung würde die Leistungsfähigkeit der Viehhofstraße erhöhen und das Unfallrisiko senken. In einer Simulation der geplanten Situation konnte festgestellt werden, dass sich die Verkehre koordiniert mit der vorhandenen Signalanlage Friedrich-Ebert-Allee/ Zeise abwickeln lassen. Alle Fahrbeziehungen können innerhalb ihrer Freigabezeit vollständig geräumt werden.

 

Fußgänger

Die Planung sieht zwei signalisierte Fußgängerfurten im Bereich des Knotens Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße vor.

Ein Fußgängerüberweg soll südlich der Einmündung Viehhofstraße über die Karl-Marx-Allee geführt werden. Dieser Fußgänger erhält  gleichzeitig mit dem Verkehr aus der Viehhofstraße eine Grünzeit.

Die Signalisierung der Fußgängerfurt über die mit einem Fahrbahnteiler getrennten Straßenteile der Viehhofstraße kann nur zeitlich versetzt realisiert werden, da der Fußgänger konfliktfrei mit dem rechtsabbiegenden Verkehr aus der Friedrich-Ebert-Allee geführt werden soll. So erhält der Fußgänger im südlichen Abschnitt parallel mit dem Verkehr Karl-Marx-Allee und der Fußgänger im nördlichen Abschnitt parallel mit dem Verkehr aus der Viehhofstraße Grün.

 

ÖPNV

Durch die Signalisierung des Knotens kann ein besserer Abfluss aus der mit einem engen Linientakt belegten Viehhofstraße erzielt werden.

Weiterhin soll an der vorhandenen Signalanlage an der Bushaltestelle Ecke Branderhofer Weg der Bus mittels eines Detektors erfasst und einen längeren Vorlauf vor dem Individualverkehr erhalten. Da die Haltestelle oftmals von Gelenkbussen genutzt wird, die nicht schnell genug los fahren können, können so Konflikte mit dem Individualverkehr reduziert werden.

 

Vorschlag der Verwaltung

Die Verwaltung hält eine Signalisierung des Einmündungsbereiches für die einzige Möglichkeit, die langjährig bestehende Unfallhäufungsstelle zu beseitigen. Da es möglich ist, den Knoten leistungsfähig anzubinden und damit die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, sollte die Einmündung Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße signalisiert werden.

 

 

Ergänzende Erläuterungen:

 

In der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte vom 15.12.2004 wurde das Thema Signalisierung der Einmündung Karl-Marx-Allee/ Viehofstraße beraten und eine Signalisierung empfohlen. Darüber hinaus wurden Prüfaufträge zur verkehrsabhängigen Signalisierung, zur Ausdehnung der Spurbreiten in der Zufahrt Viehofstraße und zur Nutzung der Bushaltestelle Marienhospital formuliert, die im folgenden behandelt werden.

 

Verkehrsabhängige Signalsteuerung

Der Einsatz von verkehrsabhängigen Steuerungen verfolgt in der Regel das Ziel, Wartezeiten vor der Lichtsignalanlage zu minimieren und dadurch falls erforderlich die Leistungsfähigkeit an hoch belasteten Knotenpunkten zu steigern. Die Verkehrsdetektion kann dabei in 3 Formen erfolgen:

 

1) Busbeeinflussung

An der Anlage Karl-Marx-Allee/ Friedrich-Ebert-Allee ist eine Busbeeinflussung geplant. Die Linien der Streckenverbindungen Viehhofstraße/ Friedrich-Ebert-Allee und Viehhofstraße/ Branderhofer Weg können dann mittels RBL ihr Grün verlängern oder vorziehen. Weiterhin soll an der vorhandenen Signalanlage an der Bushaltestelle Ecke Branderhofer Weg der Bus mittels eines Detektors erfasst und einen längeren Vorlauf vor dem Individualverkehr erhalten.

 

2) Fußgängererfassung

Eine Fußgängeranforderung ist bei langen Furten oder wenig Fußgängeraufkommen sinnvoll, da Fußgänger, die die Hauptverkehrsstraße überqueren, durch lange Räumzeiten ungleich längere Unterbrechungen der Grünzeiten des Hauptstromes verursachen als die aus der Nebenrichtung einfahrenden Kfz. Durch die Mittelinseln sind die Furten über die Hauptrichtung Karl-Marx-Allee/ Friedrich-Ebert-Allee allerdings sehr kurz, so dass nur geringe Räumzeiten entstehen. Um die Grüne Welle nicht zu beschädigen, könnte nur ein festes Zeitfenster für das Fußgängergrün definiert werden wodurch sich allerdings die Wartezeit im schlimmsten Fall auf über 75 Sekunden erhöht. Da sich in der näheren Umgebung viele Schulen befinden, ist es unverträglich durch Drucktasten hohe Wartezeiten für Fußgänger und damit Rotlichtmissachtungen zu initiieren.

 

3) Fahrzeugerfassung

An Knotenpunkten mit schwachen Verkehrsmengen in den untergeordneten Straßen und geringem Fußgängerverkehr ist die Strategie der verkehrsabhängigen Steuerung einfach nachzuvollziehen. Im Idealfall sollen lediglich die Richtungen Grün erhalten, auf denen auch Verkehr vorhanden ist. Am Knotenpunkt Friedrich-Ebert-Allee/ Karl-Marx-Allee ist die Belastung auf der Nebenrichtung Branderhofer Weg/  Zeise nur sehr gering. Da aber die Fußgänger über die Hauptrichtung in jedem Umlauf grün erhalten, kann auch die Nebenrichtung mit einer Mindestgrünzeit gezeigt werden. Eine Bemessung der Nebenrichtung bringt demnach keine Verkürzung der Phase.

Am Nebenknoten Karl-Marx-Allee/ Viehhofstraße liegt die höchste Belastung in der Morgenspitze auf der Karl-Marx-Allee Richtung Friederich-Ebert-Allee und in der Nachmittagsspitze auf der Viehhofstraße  Richtung Friedrich-Ebert-Allee. Diese Unterschiede wurden in den unterschiedlichen Festzeitprogrammen berücksichtigt. Bei der Planung des Knotens wurde darauf geachtet, dass sich die Verkehre an der  Einmündung Viehhofstraße koordiniert mit der vorhanden Signalanlage abwickeln lassen und dass alle Fahrbeziehungen innerhalb ihrer Freigabezeit vollständig geräumt werden können. Soll diese Koordinierung beibehalten werden, dann ist der Spielraum der Grünzeitumverteilung sehr eng begrenzt und eine verkehrsabhängige Steuerung nicht sinnvoll.

 

Die Umsetzung einer umfassenden verkehrsabhängigen Steuerung würde an diesem Knoten zusätzliche Kosten in Höhe von ca. 20.000,- Euro bedeuten. Aufgrund des geringen Nutzens empfiehlt die Verwaltung von dieser Ausstattung abzusehen.


Bushaltestelle Marienhospital

Die Bushaltestelle Marienhospital Richtung Burtscheid wird in der Morgenspitze von zahlreichen Schulbussen angefahren. Laut Fahrplan ist ein gleichzeitiges Eintreffen mehrerer Busse nicht vorgesehen. Durch Verspätungen kann es aber nicht vermieden werden, dass einige Busse die Haltestelle mit einem nur geringen Abstand erreichen. Das Problem war der ASEAG bisher nicht bekannt und wird im Januar 2005 überprüft.

 

Spurbreiten in der Zufahrt Viehhofstraße

In der Zufahrt Viehhofstraße können sich nur im oberen Bereich zwei Fahrzeuge parallel nebeneinander aufstellen. Die Verkehrsbelastung auf der Rechtsabbiegespur beträgt allerdings in der Morgenspitze nur 0,6 Kfz/Umlauf und in der Nachmittagsspitze 0,9 Kfz/Umlauf, so dass eine vollwertige Rechtsabbiegespur hierfür nicht nötig ist. Bei einer Freigabe für den Busverkehr, könnte der in Fahrtrichtung Innenstadt verkehrende Linienverkehr diese Spur mitbenutzen und an dem wartenden Kfz vorbei fahren. Da durch die Signalisierung in Zukunft ein besserer Abfluss auch für den ÖPNV zu erwarten ist und da für den Rückbau der Mittelinsel zur Zeit keine Mittel zur Verfügung stehen, empfiehlt die Verwaltung, die Mittelinsel zunächst in ihrer derzeitigen Form zu belassen. Sollte sich nach Umsetzung der Signalisierung zeigen, dass Bedarf an einer Vorbeifahrt besteht, kann die dann eingeplant werden.

 

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

 

Es entstehen Kosten in Höhe von 22.000€, die bei der Haushaltsstelle 9.66000.95050 Erneuerung Signalanlagen 1999-2006 (Landes- und Bundesstraßen), nach Genehmigung der Korridormaßnahmen 2005 durch die Bezirksregierung, zur Verfügung stehen.

 

 

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Anlagen

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